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^o-r 2e^c/)/e5Z^c/e-r kFortietzung iolgt.» dem schon Verzweifelten der Zufall zu Hilfe. Der junge Mann, Reisender von Beruf, betrat kürzlich auf einer seiner Dienst fahrten den Dorfkrug einer kleinen Ortschaft in der Egeincr Mulde. Im Lause der sich entspinnenden Unterhaltung erzählte er hier auch von seinen Schwierigkeiten beim Abstammungs nachweis. Der Wirt war plötzlich sehr interessiert, fragte nach dem Namen des sungen Mannes, seinem Wohnort, seiner Mut ter. und schlietzlich stellte sich heraus, datz er selber der Baler war. Er erzählte, datz er von der Existenz eines Kindes keine Ahnung gehabt habe und er in seinen neuen Verhältnissen nie mals wieder an seine alte Liebe erinnert morden sei. Wie dem auch sei, die Hauptsache war. der junge Mann hatte seinen Vater gefunden, der Nachweis der arischen Abstam mung wurde erbracht und der Heirat stand nichts mehr im Wege. Der Wirt, der bisher keine Kinder hatte, hat nun plötz lich gleich einen Heiratsfühlgen Jungen. Wenn auch recht spät, so kam es schlietzlich doch noch zur Aussöhnung aller Beteilig ten. „Hingfallen is der grad bloß", erwiderte Stasi mit ge runzelter Stirne, errötend vor Zorn. „In zwei Tag is der scho wieder so weit, datz er sortgehn kunnt." „So — so. Weßentwegen magst eam nacher nimmer ghalten?" Allz'groß is der worn auf mein' Hof", erwiderte tapfer die Frau, derweil ihr eine immer schönere Freudigkeit auf wuchs, weil sie dem Wastl seine Sack)« so getreulich vertrat. „Da wern mir aber dengerst doch schon abwarten müssen, ob man 'n kunnt austauschen . . ." „Noch a Wörtl hätt ich zum sagen", stellte sich Stasi ernst vor dem Gewappelten auf. „Wie is denn nacher dös? Habts ös den Wastl net kennt, seit so viele Jahr? Habts ös net ghört, wie er sein' Hauptmann aus'm Kampf autzi- tragen hat? Wenn so a Daherglaufner als wie der Huber- Serb sei Maul aufreitzt — wie is denn dös nacher, datz ös eam gleich kunnts für einen Mörder haben?" „Dös weitz ich nicht, rvas du meinst, Brennerwirtin", entgegnete der Bürgermeister mit Unbehagen. „Aber ich lveitz 's dafür ganz genau. Datz der Wastl eine Ehr is sür'n Markt — dadrüber habts Ihr 's Maul aus- grissen — und jetzt ist dös allens nix." Sie wandte sich hoch aufgerichtet zum Gehen. „Werd ja für'n Wastl a Neuigkeit sein", fügte sie schon unter der Türe bei, „wie Ihr eam sei' Ehr hochghalten habts." Tief auf atmete sie; kaum fiel hinter ihr die Türe ins Schloß. Jetzt ist sie dagestanden neben dem Wastl — al» sein Weib! Drüben über der Gasse sah sie den Simmerl stehen und hielt auf ihn zu; der soll nur mitkommen in den Hof und soll sehen, ob der Franzos noch am Leben ist oder nicht. Weil sie aber inzwischen gar kein Verlangen trug nach einer Wechselrede mit diesem selben Simmerl, ging sie einen Schritt vor ihm her ihres Weges. Gar sehr mutzte sie sich dabei verwundern, datz diese Freunde und Nachbarn und der ganze Markt so über den Wastl daherreden mochten. Stur der Ander!, der arme Hascher, der war richtig zu ihm gestanden als ein Kamerad. Die allermeisten halten doch immer so verliebt mit dem Wastl getan, als gäbe es in der ganzen Gemeinde keinen zweiten, der so ein Kerl is wie er. Wenn's ein Schneid gebraucht hat, haben sie sich immer an ihn gehalten, als sei nur grad der Brrnnerwirt ein Weller; so kamen sie zu jeder Stunde und Gelegenheit ein um seinen Nat — zumindest die Jungen — und so, als hätte nur er eine Ehr im Leib im ganzen Gau. Sie, die Stasi, hatte dies leider Gottes manches Mal gegiftet; denn sie hatte dazumal gemeint, datz sie ihn inwen dig und auswendig besser kenne. Sie hatte sich dazumal ver messen, sie sei eine Bäuerin, wie sie sein sollte; er aber habe zu mancher Stunde keine Gerechtigkeit und er möchte cs ihr nachtragen und auserlegen, sobald er selber ein Schweres zu schleppen bekam. Sie und der Wastl — sie haben miteinander eine eigene Rechnung — und diese Rechnung, die geht niemand etwas an, autzer ihnen selber. Aber die Frcunderln und Nachbarn, lvarum haben denn die, so immer mit dem Wastl ein Getu hatten, als sei er wie kein einziger sonst — und die von ihm nie ein Unrecht erfuhren, sondern sich noch mit seiner extrigcn Tapferkeit ausgeblasen haben als wie ein Trutgockel, der siecht, datz der Nachbargockel tüchtig einherstolziert — warum haben dann die alsogleich dies Abscheuliche für sicher gehalten? „Datz d' dich net schämst", sagte sie auf einmal zum Simmerl. „Allemal bist mit dabei gwesen, wenn der Wastl ei' Burschenschaft angsührt hat — sein' Freund lmst ab- leben, wie sich der ganze Markt aufgmanndclt hat mit eine Kriegstückel — und jetzt nachber, jetzt schaust nach n seim Haus, ob datz er sein' Knecht nicht zum Krüppel gschlagen hat/' Rätsel um einen falschen Oaß „Tücke des Objekts" entlarvte ausländische Schwindlerin — Die geheimnisvolle Mauda Berlin, 18. August. Ein unergründliches Mona-Lisa-Lächcln spielte um die Lippen der geheimnisvollen Angeklagten, die vor dem Berliner Schöffengericht wegen saischer Namensangabe, privater und öffentlicher Urkundenfälschung und Verwendung eines gefälschten Passes bestand. Die Verständigung war schwie rig, weil sie die deutsche Sprache nur sehr mangelhaft be herrschte, so datz der Dolmetscher oftmals eingreifen und zwi schen dem Vorsitzenden und -er Angeklagten vermitteln mutzte. Die geheimnisvolle Frau auf der Anklagebank hielt sich in ihren Aussagen auffallend zurück und gab nur kurze Antworten. Sie enthüllte gerade soviel, um den Nimbus einer abenteuerlichen und Interessanten Lebensführung entstehen zu lassen. Das Rät sel jedoch, wer sie ist und wie sie wirklich heiht, gab sie nicht preis. Hochstaplerin oder harmlose Phantastin, das war die Frage, die auch in der Verhandlung ungeklärt blieb. Doch die deutsche Polizei wird nicht ruhen, bis auch dieser sonderbare Fall aufgeklärt und festgestellt ist, was sich hinter den roman haften Angaben dieser abenteuernden Ausländerin verbirgt. Im vergangenen Jahre war «ine junge Berlinerin, Fräu lein Wanda X., studienhalber nach Polen gereist, wo sie Ver wandte hatte. Eines Tages «schien bei ihr eine Frau — unsere Angeklagte —, die sich als Aufsichtsbeamtin der polnischen Aus landsregistratur vorstellte und die junge Deutsche um Angabe ihrer Personalien bat. In der Meinung, daß es sich um eine amtliche Rückfrage der Fremdenpoltzei handele, gab Fräulein Wanda die gewünschten Auskünfte. Sie ahnt« nicht, datz die ,Hllfsbeamtin" sich auf Grund Ihrer Personalangaben durch rassinierte Schwindelmanöver einen deutschen Patz erschleichen und al» falsche Wanda X. nach Deutschland einreisen würde. Im November v. I. tauchte die Schwindlerin in Berlin auf, meldete sich hier unter dem falschen Namen an, erschlich sich Unterstützungen und besaß sogar die Frechl>eit, die Angehörigen der echten Wanda auszusuche« und von ihr beste Grütze zu bestellen. „Gstritten Ham st halt", gab Stasi zu nach einem Atem holen. „Der Knecht — dem hat's nicht patzt, datz der Bauer jetzt wieder umeinanderkommandiert im Haus; mit'm Bauer seiner Zithern hat er auch spielen mögen. Nacher, beim Raufen, is der Schorsch hingfallen und hat sich a Loch gschlagen in fein' Kopf/ Ein Glück blüht in der Stasi, datz sie dem Wastl so zur Seite stehen darf. „So — so", machte der Simmerl. Er überlegte. Eins Angst hatte er schon vor der Brennerwirtin; und auf den Wastl hat er bereits in der Schule immer viel gegeben (trotzen freilich hat man den Wastl nie ungestraft dürfen!) und noch viel mehr, seit aus dem Feld über ihn so vielerlei Besonderes bekanntgeworden war. „Der Bürgermeister", meinte er schlietzlich ganz treu herzig, „der hätt mir aufgeben — ick möcht Nachschau halten bei euch. Derf ich dich Heimgleiten? Is alleweil besser, ich siech's selber, wie's is. Nacher kann unsereins dem elendi gen Saukerl, dem Serben, seim Gschwätz dawiderstehn. Glaubst es, oder glaubst es net?" „Gehst halt mit!" Während aber Stasi neben dem Eendarmen-SImmerl dahinschritt, mochte sie sich im Markt gar nicht umschauen. Der Markt war ihr verleidet und die Berchtesgadener selber auch. Die Schande von diesem Geschwätz, die, meinte sie frei lich, konnte dem Wastl gar nicht an. Höchstens ihr selber mochte sie einen Tupfer geben; denn das ist gewitz, die Leute haben schon recht, wenn sie glauben und sagen, datz sie ihrem Mann und seiner Ehre zum Schaden geworden war. Keine Geduld hatte sie gehabt von allem Anfang an; nichts ist ihr gut vorgekommen. Was der Wastl für sie ge tan hat, das hat sie überhaupt nicht rvahrgehabt oder doch für ganz natürlich genommen. SUas er nicht getan hat — das allein ist ihr vor der Seele gestanden und hat ihr zur rechten und unrechten Zeit den Mund und das Herz ver siegelt. Seine Eachheit — Uber die hat sie ein großes Ge schrei angehoben. Immer ist sie aufgestanden gegen ihn; niederducken hat sie ihn schon gern mögen ... Keinerlei Trost bat sie für ihn gemutzt, als sie ihm keinen Erben dahergebracht hatte; das Vüberl hat sie ihm ins Haus gesetzt. Sogar wie er ausgerückt ist ins Feld, war sie nicht vollauf traurig, schier hat sie aufgeschnauft. Aber gegiftet hat sie sich, weil er nicht geschrieben hat. Mit einem Male blieb sie stehen und wandte sich gegen den Simmerl: „Wart a bifferl — ich hab' a Wörtl zum reden mit'm Bürgermeister!" Ebe noch der Simmerl entgegnen konnte, kehrte sie schon um und ging dem Bürgermeisteramts zu. In der Hellen, großen Amtsstube zu ebener Erde betraf sie den gewappelten und gewichtigen Bauern a» seinem eichenen Tisch, wo er gerade seinen Namen unter ein Schrift stück fetzte. „Ich bin herkemmen", Hub sie »»verweilt an, „weil ich den Schorsch net länger als mein' Knecht haben mag." Der Bürgermeister matz sie aus verblüfften Augen. „Was sagst? fragte er. Ihm war doch zu Ohren gekommen, datz sie diesen Schorsch nur gar zu gerne auf ihrem Anwesen hatte; jetzt kannte er sich schier gar nimmer aus. „An andern Gfangenen mocht ich!" bekräftigt« ent schlossen die Stasi. „Ja —", stotterte der Bürgermeister. „Ich hab' aber gehört, den Sckorjch — den hält der Wastl niedergschlagen." Glockenloses Glockengeläut Zum Glockenläuten bedarf man der echten Glocken über haupt nicht, wie ein neuer Weg beweist, den man in Katto- witz beschritten hat An Stelle von echten Glocken ist die jüngst dort eingewcihte Kathedrale mit mehreren Lautsprechern aus gerüstet worden. Das Glockengeläut wird von Schallplatten übertragen, und zwar ist es das Geläut der Münchener Frauen kirche und das Geläut einer Bochumer Kirche, die die Katto- witzer zum Gottesdienst rufen. Das Geläut klingt so echt und naturgetreu, datz nicht mal der Kenner einen Unterschied her- auszuhörcn vermag. Man kaufte ihm seine Erfindung ab Heute ist viel die Rede von der Erfindung neuer Kano nen und Pulvermischungen. Die einzelnen Länder bemühen sich, sich gegenseitig die Ersindungen abzujagen und abznkausen. Das war einmal anders, nämlich zur Zeit Ludwigs XlV. von Frankreich, der eine gewaltige Summe dafür bezahlte, datz eine neue Krlegswasfe nicht in Gebrauch genommen wurde. Im Jahre 1702 fand sich der italienische Ehemikcr Poli in Frank reich ein und teilte Ludwig XlV. mit, datz er einen neuen Ex plosivstoff erfunden habe, der zehnmal wirkungsvoller sei als alle damals bekannten Sprengstoffe. Der König ordnete sofort eine Prüfung der Angaben Polls an. Man errichtete ein La boratorium und einen großen Versuchsstand. Der König per sönlich hörte sich 15 Explosionen nach dem System Poli an und war überzeugt, datz mit diesem Sprengstoff in der entsprechen den Anhäufung die Welt aus den Angeln gehoben werden könne. Er empfing also Polt in einer Privataudienz und ltetz ihn einen Eid ablegen, datz er seine Formel niemandem weitergebe. Als Entgelt dafür bot er ihm eine Lebensrente In gewaltiger Höhe an. Poli trug keine Bedenken, dieses Angebot mit Dank an zunehmen. Den verschollenen Vater gefunden Seltsam« v«schlchte um den Abstammung»nach>v«is. Magdeburg, 18. August. Ein junger Mann hatte die lo benswerte Absicht, in den Stand der Ehe zu treten. Bet dem zu diesem Zweck erforderlichen Nachweis der arischen Abstammung tietz er jedoch auf schier unüberwindliche Schwierigkeiten, denn >er Helratslustige hatte seinen Vater nie kennen gelernt. Dle- er war seinerzeit plötzlich vor der Heirat verschwunden, ohne emals wieder von sich hören zu lassen. Die betrogene Frau »alle auch gar nicht versucht, den Bater ihres Kindep zur Re chenschaft und zu seiner Unterhaltspflicht heranzrnlehen, und war nur bemüht, ihr Kind zu einem brauchbaren Menschen zu erziehen. Jetzt nun war guter Rat teuer. Die Suche nach dem verschwundenen Vater war so gut wie aussichtlos. Da kam 84. Fortsetzung. Auch sie verstand sogleich, datz solche Geschichten ihrem Mann einen Schaden bringen könnten. Also — auch das hat sie ihm eingebrockt mit ihrer boshäftigen Dummheit. Sogleich nahm sie sich vor, dem Umeinandertratschen im Markt einen Riegel vorzuschkeben, und wenn sie sich dabei selber bei den Leuten herunterfetzen müßte. „Sag 'm Bauern nix davon!" empfahl sie dem Anderl; denn sie konnte nicht wißen, daß der Wastl bereits viel mehr als das Nötigst« erfahren hatte. „Ich geh net auf Berchtes- gaden — und schaff dadamit schon a Ordnung." Am Nachmittag dieses selben Tages suchte sie ihre Mutter auf. „Jetzt hast ganz genau, was du dir einbrockt hast", begann die Vierlingerin sofort, die vom Bürger meister vernommen hatte, datz der Wastl aufs Haar seinen Franzosen ermordet hätte, und der natürlich bei solcher Nachricht angst und bang geworden war. Sie hatte sich vorgesetzt, gegen Abend zur Tochter nach Bischofswiesen hin- auszulvandern. Durch Stasis Rede wurde ihr freilich ziemlich schnell die ärgste Schrecknis gestillt. Sie wunderte sich übrigens, wl« sanft dl« Stasi ihren scharfen Dorwurf ertrug. Also — da nmr nur ein Rafferts gewesen — „Wie is's denn nachher mit'm Wastl und mit dir?" er kundigte sie sich, derweil ihr« klaren Augen die Seebaldin musterten, die gebeugt vor ihr dasatz. „Latz gut sein, Muatter!" bat Stasi. „Ich weitz scho selber, wie dös herkemmen is iiber'n Wast und mich." „Dös weißt wohl auch", nahm die Vierlingerin wieder auf, „datz >' im Markt daherreden, als hätt der Wastl sein' Franzosen glattaus derrennt." „Der Anderl hat mir's erzählt und desientwegen bin ch Herkommen zu euch. Der Wastl — der sollt'» net er- ahren, ich möcht's scho selber in eine Ordnung bringen, freilich — wenn der Schorsch zum erstenmal wieder ab- iefern werd im Markt, müssen s' es schon inne wern, daß der noch lebt." „Wie kannst denn dös nacher du in Ordnung bringen?" fragte die Mutter mit freundlichem Spott. „Hintennach is rei Gscheitheit von Nutzen. Dich hat unser Herrgott eingholt, mein ich allemal. Und jetzt redst gar nix, jetzt kannst es bloß abwarten, bis auch die andern 's Reden wieder auf hörn." „Also — dadrauf geh ich wieder heim", sagte Stasi nach einer besinnlichen Weile und erhob sich von ihrem Sitz. „Die hat's", dachte Veronika befriedigt. Kaum aber hatte Stasi das Klösterle verlaßen und auch den Stiftsplatz hinter sich gebracht, als sich ihr wie von un gefähr der Ortsgendarm zugrsellte. „Der MIlusch", begann dieser nach der ersten Be- arüßung, „der rennt umeinand gegen dein' Bauern. Er sagt zu alle Leut, er wißert's, datz der Wastl geeifert hätt auf'n Schorsch; gschlagen hätt er eam bis aufs Blut.' Eta t atmete tief auf. Das war ihr jck-on recht, wie sie jetzt doch noch «instehen konnte für ihren Mann. ,,Ä Lügen- chiippel i» der — an elendiger!" kam ihr Uber die Lippen. „Der Schorsch selber — so will der Milusch die Leut glauben machen — der Schorsch selber hätt's eam verzählt. Jetzt blickt« Stasi erschrocken vor sich nieder. „Dös kann ich schier gar net glauben", murmelte sie. „Wie is nacher d' Wahrheit, Bäuerin?" fragte umsichtig der Simmerl, der Gendarm. Er schaute der Stasi von unten her in die Augen. Vollends erstunken und erlogen, scheint s, war dem Serb leine Geschickte kalt doch nicht. koman von Klsfle Amelie von 6odln V«rI»gico««I-e»«i««,«enrke« * Nackvkick o«rdo,«» Die berühmte „Tücke des Objekts" war es auch hier wie der, die im Februar d. I. zur Entlarvung der Schwlndlvrin führte. Sie war bei den Verwandten der echten Wanda zu Gast. Plötzlich entglitt ihr die Handtasche. Galant bückte sich der Gastgeber, um die Tasche auszuhebcn. Ihr Inhalt lag verstreut auf der Erde, und zufällig hatte sich der Patz ausgcblältcrt. Der Gastgeber erstarrte, als er den Namen seiner in Palen weilenden Schwester im Patz der Besucherin entdeckte. Die falsche Wanda geriet in peinliche Verlegenheit und verabschie dete sich schleunigst unter einem Vorwande. Es kam zur Anzeige, und „Wanda" hatte sich jetzt wegen ihrer Täuschungsmanöver und Fälschungen zu verantworten. — Ueber ihren Namen machte sic sortlausend abweichende An gaben. Die Angabe ihres Geburtsortes verweigerte sie jedoch trotz des Hinweises, datz sie dadurch die Nachprüfung ihre« Angaben erschwere und zu gewärtigen habe, datz sie nach Ver büßung Ihrer Strafe solange in Polizeihast bleiben werde, bi» die Identifizierung ihrer Person gelungen sei. Nun deutete sie an, datz sie bei Angabe ihres wahren Namens eine Verfolgung zu befürchten habe und lieber zehn Jahre im Gesängnis bleibe, als sich dieser Gefahr auszusehcn. Welcher Art diese „Ver folgung" sein sollte, gab sie nicht näher an. Der medizinische Sachverständige kennzeichnete die Ange klagte als eine äußerst labile Psychopathin, die jedoch in der Frage der Urkundenfälschung voll verantwortlich sei. In ihrem Wesen scheint ein krankhaftes Bedürfnis zu liegen, sich wichtig und interessant zu machen. — Das Urteil lautete aus eins Gefängnisstrafe von sechs Monaten. Hauptschrlstleiier: Georg Winkel, varantwartllch sttr Inhal» >at> «Uder: «l,t«> in Dreien. verantworUIiher «nz-ig-nl-U«,: rh««,«e «>nt«l in » >i» ««,!»,; ««,«„», 1?. D. A. VH. 38: Über 4300. - Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig.