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68 Vincenz von Prag. 11K3 Kaiser von Griechenland mit Stephan 1 und einem kleinen Knaben, des jungen Königs Bruderund einem zahlreichen und starken Heere nach Ungarn. Als die Königin mit ihrem Sohne, dem jungen König, dies vernahm, schickte sie Boten an den König von Böhmen und bat ihn, daß er ihr und ihrem Sohne in dieser schwierigen Lage bewaffneten Beistand leisten möchte; würde dies nicht geschehen, so wäre das Königreich Ungarn für sie verloren. Da der König dies hörte, versprach er, ihnen in eigener Person zu Hilfe zu eilen, und die Gesandten be richteten dies voll Freude der Königin und den Ungarn. Ohne Verzug wurde den Großen die Heerfahrt und ein Tag zu Prag angesagt, und sie kamen. Der König eröffnete ihnen seinen Entschluß, daß er nämlich zum Besten des Königs von Ungarn die Waffen gegen den Kaiser von Griechenland er greifen wollte. Dies schien nun Einigen sehr gut, Anderen aber ganz ungeeignet; mehrere Edle sagten nämlich, seit Men schengedenken wäre es nicht erhört, daß der König von Böh men einen König in Ungarn, oder, daß der König von Un garn einen König in Böhmen eingesetzt hätte. Ihnen ant wortete der König: „Ich beabsichtige nicht, einen König in Ungarn einzusetzen, aber dem eingesetzten will ich gegen seine Feinde beistehen. Wer mir dabei folgen will, den lobe ich, wer es aber versäumt, der mag ungehindert dem weibischen Spiele und dem Müßiggang fröhnen." Als die Böhmen dies von ihrem König vernahmen, ver sicherten sie, sie wären bereit, ihm überall hin, selbst bis zu n«4 den Sauromaten zu folgen. Die Heere brachen also gegen die Griechen nach Ungarn auf; sowohl mit seinem eigenen, wie mit dem zahlreichen und starken Heere seines Sohnes Fride- rich, des Herzogs von Mähren, drang er in Ungarn ein. r) Stephan IV, Vaterbruder Stephans HI. — Beta, welcher 1173 als Beta HI den Thron von Ungarn bestieg. — König WladizlauS.