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Aufstand Konrads von Mähren. 7 dem Herrn dienen sollten; auch hinterließ er als seine Erben im in dieser Welt noch viele Kirchen, die aufzuzählen zu weitläufig sein würde, Stiftungen von Vigilien*, Almosen und sonstige gute Werke, welche Zeugniß fiir ihn ablegen. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1142 wurde von ms vielen Vornehmen nnd Edlen Böhmens, von welchen man Ge rechtigkeit erwarten sollte, Ungerechtigkeit verübt. Da nämlich Herzog Wladizlaus, der, obgleich noch jung, doch wohlgereift und seinen Sitten und Ansichten nach wie ein ergrauter Mann war, nach der ihm von Gott verliehenen Gewalt mit dem Bei- rarh seiner Getreuen über sein Herzogthum herrschte, wollten einige Edle, welche die besseren Lehen im Lande inne hatten, Alles nach ihrem Willen anordnen. Da sie dies aber nicht erreichen konnten, kamen sie zu wahrhaft blutigen Berathungen zusammen und behaupteten, sie hätten sich zu ihrem Schaden einen Herren gewählt, welcher der Regierung eines so großen Herzogthums nicht gewachsen wäre. Und nach dem Rath einiger Verruchten eilten mehrere nach Mähren zu dem Fürsten Choun- rad 2, andere zu Otto wieder andere zu Wratizlaus *, nach dem sie für das teuflische Vorhaben auch Waladizlaus, den Sohn des Zobezlaus, und Spitignev und Lupold, die Söhne des Herzogs Boryvoy, gewonnen hatten, und erwählten, obgleich Gott anders beschlossen hatte, Chonrad, der sich selbst darum bewarb, zu ihrem Herzog. Als nun Herzog Wladizlaus dies inne wurde, schickte er auf Anrathcn einiger Edlen, welche Gott vor Augen hatten und bei ihm geblieben waren, Boten an Herrn Chonrad und Herrn Wratizlaus und ließ dieselben er mahnen, eingedenk der ihm zugeschworenen Treue, die Länder, die sie von ihm hätten, friedlich zu verwalten, und nicht den 4) Gottesdienst für Verstorbene. 2) Herzog von Mähren - Znaim. — ») Herzog von Mähren-Olmütz. Herzog von Mähren-Brünn.