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4 Vincenz von Prag. Währendem Andenken bleiben, obgleich wir fühlen, daß wir dieser Arbeit nicht gewachsen sind, indem wir unser ganzes Ver trauen auf die Gnade Gottes und Euere Nachsicht setzen; den geneigten Leser bitten wir aber, gerecht zu sein und dieses Werk günstig aufzunehmen. Für den Fall, daß etwas daran zu ändern wäre, haben wir ein Messer in Bereitschaft und, wenn etwas beizusetzen ist, eine schnell schreibende Feder. Nach dem wir also die Gnade des heiligen Geistes angerufen, welche uns nach vielen Drangsalen bis auf diese Zeiten geführt hat, sagen wir: Wohlan, zum Ruhme und zur Ehre Eueres Namens." „Judith, der glorreichsten und durchlauchtigsten Königin der Böhmen, seiner berühmten Herrin, dient Vincentius, der ge ringste ihrer Geistlichen, mit unablässigem Gebete und wünscht ihr die Fülle überquellender Liebe. „Euerer Durchlaucht berühmte Werke selbst drängen mich, dieselben ewigem Gedächtnisse aufzubewahren. Es ist aber nicht zu verwundern, wenn durch ein Weib solche Werke vollbracht werden; denn durch Maria, die glorreichste und heiligste Frau, die Himmelskönigin und Mutter unseres Herrn, wurde dem menschlichen Geschlechte das Heil gebracht; ferner lesen wir, daß Hefter dem Volke Israel zum Frieden und die glorreiche Judith zum Siege Verholfen hat; und daß Gott durch Helena, die Mutter Constantins, der ganzen Welt das heilbringende Kreuzesholz bekannt werden ließ. Sehet, unsere zweite Judith, glorreichste und durchlauchtigste Königin von Böhmen, wie groß Euere Klugheit, Euer Edelmuth, Euere Thätigkeit sind, das zeigen Euere Werke, nämlich die verschiedenen Zierden der Klöster, die Beschenkung der Geistlichen und der Armen und, um unzählig viel Anderes zu übergehen, die Stiftung des kö niglichen Klosters zu den warmen Quellen' zu Ehren des hei- v Nach Dobner zu Teplttz.