X Einleitung. Premizl und seinem Bruder Wladizlaus die Rede; beide wa ren demnach zu der Zeit, als dies geschrieben wurde, noch am Leben. Da nun Wladizlaus 1222 starbt so muß diese Notiz früher niedergeschrieben sein. Aus dem Angeführten ergiebt sich also, daß Gerlach seine Arbeit nicht vor 1197 begonnen und zwischen 1214 und 1222 beendet haben muß, zu welcher Zeit er bereits im reiferen Alter, etwa im fünfzigsten Lebensjahre stand. Viele seiner persönlichen Erlebnisse schrieb er blos aus dem Gedächtnisse auf, wie man aus dem wiederholten Vorkommen der Worte: „wie wir uns erinnern" „ich erinnere mich nicht mehr" 3 erkennt, Früheres nach den Mittheilungen älterer Leute, insbesondere des Abtes Godscalc. Da er sich seit dem Jahre 1184 der Gunst des Bischofs Heinrich Bracizlaus er freute, war ihm wohl ein tieferer Einblick in die Angelegen heiten des Herzogthums gestattet, der sich mit seiner Erhebung zum Abte, als welcher er selbst zu den Fürsten des Landes zählte, nur noch erweitern mußte, was dem von ihm Berich teten desto mehr Werth und Glaubwürdigkeit verleiht. Seine Schreibweise ist genau, unparteiisch und wahrheitsgetreu; zu unverhältnißmäßiger Weitläuftigkeit hat er sich zum Jahre 1184 durch seine große Verehrung für den Abt Godscalc verleiten lassen. Wie es scheint, hat er sich gelegentlich Aufzeichnungen auf einzelnen Blättern gemacht, welche er später zu einem Buche vereinigen wollte, aber nicht mehr alle zusammenfinden konnte. Dies wird zunächst ersichtlich aus der beim Jahre 1170 vor kommenden Bemerkung: „Suche nach wegen der Kirchenspaltung" ferner aus dem Umstande, daß er sich beim Jahre 1182 auf das über die Vertreibung des Erzbischofs Adalbert aus Salz- >) Xvn. Urax. Lä Lim. ISLS. ») S. «8 II. Ivo. — -) S. S4 u. 104. S. 82 A. 4.