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34 Otto von Freising, VI, 27. 28. ein Baier von Herkunft und dieses Volkes Herzog, von allen Fürsten des Reiches erwählt und als der 87. seit Augustus zum König erhoben?) Nachdem er viele Kriege in Deutschland, Böhmen, Italien, Apulien wacker und glücklich geführt hatte, gründete er, als ihm endlich vom Herrn Ruhe bescheert ward, — wie er denn sehr christlich gesinnt war — das hochangesehene Bisthum Babenberg 2) und stattete es reich mit Besitzungen und Ehren aus, wie man noch heute sieht. Und indem er seine Schwester Gisela Stephan, dem König der Ungarn zur Gemahlin gab, bewog er sowohl diesen, als dessen ganzes Reich zur Annahme des Glaubens. ' Diesen Stephan halten die Ungarn, die seitdem den christlichen Glauben bewahren, gleichsam als den Anfang ihres Glaubens für würdig, unter den Heiligen verehrt zu werden. Heinrich aber, der allerfrömmste Kaiser, wurde im 24. Jahre seines Königthums, im 11. seines Kaiserthums, den irdischen Dingen entrückt und in der Babenberger Kirche bestattet, 2) und wie jene Kirche bezeugt, wird sein Grabmal bis heute durch häufige Wunder verherrlicht?) 28. Im Jahre 1025 seit der Fleischwerdung des Herrn, als Heinrich ohne Söhne gestorben war, erhält Konrad vom Stamm der Franken, auf den Rath seines Vorgängers, obwohl er, so lange dieser lebte, dessen Gunst entbehrte, von Allen erwählt, als der 88. seit Augustus die Herrschaft. 0) Dieser führte seinen Stammbaum väterlicher Seils auf Konrad, Herzog von Worms, 0) welcher im Treffen mit den Ungarn unter Otto's Regierung gefallen war, von mütterlicher Seite auf die erlauchtesten Fürsten von Gallien, welche vom alten Stamme der Trojaner entsprossen und vom seligen Remigius getauft worden waren, zurück. Er hatte eine Gemahlin, l> Sohn Heinrichs des Zänkers von Baier» und Urenkel Heinrichs I- — 2> 1607; Papst Benedict VIII. weihte IV20 persönlich die neue Stiftskirche. — S) Er starb am 18. Juli 1024 zu Grona bei Göttingen. — 41 In einer Handschrift sindet sich folgender Zusatz: Die heilige Kunigunde, seine Gemahlin, die in ihrer Jungsräulichkeit verharrte, liegt neben ihm begraben. — Die Canonisatio» Heinrichs erfolgte 1146 durch Papst Eugen III., die Kunigundens 1200 durch Jnnocenz III. — 51 Die Wahl war im Sep tember 1024. — k) Schwiegersohn Otto's l.