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Otto I. in Italien. 29 Berengar, Lothar und wieder Berengar mit seinem Sohne Albert, obwohl sie ohne Macht regierten, unter die Zahl der elfteren stellen, als der 84. Seitdem wurde die Herrschaft über die Römer nach den Franken und Langobarden auf die Deutschen, oder, wie Andere meinen, wieder auf die Franken, denen sie gewissermaßen entglitten gewesen war, übertragen. Dieser Ansicht scheint es ent sprechend, daß nach unserer Ahnen Meinung das Reich der Römer einen dem babylonischen Reiche ähnlichen Anfang und Fortgang haben soll. Wie also jenes bekanntlich den zwei berühmten Staats veränderungen, der Meder nämlich und Perser, unterlegen ist, so, glauben sie, muß ebenso auch dieses nur zweien, Griechen und Franken, unterliegen. Denn die übrigen von verschiedenen Völkern ausgehenden Angriffe sowohl auf dieses, wie auf jenes, haben sie lieber als eine zeitweilige Unterbrechung der Herrschaft, denn als eine Umwandlung betrachtet. Zurückkehrend von Rom feierte der Kaiser Ostern in Pavia. Aber Berengar verbarg sich vor dem Kaiser flüchtig auf dem Berge, welcher der Berg des heiligen Leo heißt, r) 23. Als im folgenden Jahres der Kaiser wiederum das Osterfest zu Pavia feierte, und von da aufbrechend Berengar auf dem Berge Leo's belagerte, begab sich dessen Sohn Albert zuerst nach Corsica, um der Wuth des Fürsten auszuweichen, darauf aber zu Johann, dem römischen Papst, und brachte diesen auf seine Seite. Deswegen gab der Kaiser die Belagerung der Burg auf und führte sein Heer gegen Rom. b) Einige aber von den Bür gern, von Furcht durchbebl, fliehen gemeinsam mit ihrem Bischof, andere unterwerfen sich, nachdem sie Geißeln gestellt, dem Kaiser. Otto ruft durch eine Gesandtschaft den Papst zurück, aber da dieser nicht kommen wollte, ließ er durch eine Versammlung von Bischöfen Leo an seine Stelle in die päpstliche Würde einsetzen?) Als er 1) San Leone unweit S. Marino. — 2) 962. — 3) Am 2. Nov. 963 zog er da selbst ein. Damals mußten die. Römer sich eidlich verpflichte», nicht ohne Zustimmung und Bestätigung durch den Kaiser und seinen Sohn einen Papst zu wählen. — »1 Leo VIII., gewählt im Dccember 963.