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Ludwig das Kind. 19 Hatto also trat, wie man nicht nnr in den „Thaten der Könige" findet, sondern auch noch jetzt nach der gemeinen Überlieferung an den Kreuzwegen und in den Höfen hört, zu Albert in seiner Burg Babenberg') und kam, indem er ihn an die Pflicht der Gottes furcht mahnte, mit ihm überein, des Königs Gnade zu suchen. Jener, seinen Mahnungen ergeben gehorchend, bittet demüthig um sicheres Geleit, daß ihm an seinem Leibe kein Unheil geschehe. Um mich kurz zu fassen, nachdem genannter Priester sein Wort ver pfändet, machen sie sich auf den Weg-, kaum waren sie aus der Burg heraus, schon näherten sie sich dem nächsten Dorfe, welches noch heute Teuerstat heißt, da sagte der Bischof: „Schwer wird es uns sein das Fasten auszuhalten; wenn eS gefällt, wollen wir,- ehe wir uns dem König vorstellen, zum Frühstück gehen." Da führte jener, der nach Art der Großen alter Zeit einfältige Ohren hatte und nicht im Geringsten eine List ahnte, ihn mit Freuden zum Frühstück in die Burg zurück, von der sie ausgegangen waren. Nachdem sie sich aber gestärkt hatten, kommen sie an den Hof; der Fürst wird vor Gericht gestellt und als des Hochverraths schuldig zur Hinrichtung verurtheilt. Er mahnt nun den Bischof an sein gegebenes Wort, worauf jener antwortet, er habe dasselbe ja gut gehalten, indem er ihn gesund und unverletzt in die Burg zurück geführt habe. So wird genannter Albert enthauptet, 2) und seine Besitzungen, ans welchen nachmals die Babenberger Kirche be reichert sein soll, zum Staalsgute geschlagen. Aus dem Blute dieses Albert soll Albert, welcher nachmals die Ostmark, d. i. das obere, den Ungarn entrissene Pannonien, dem römischen Reiche hinzugewann, abgestammt sein. Es mögen über diese That des Priesters Andere urteilen, was sie wollen, und mögen sie gleich sam als zum 'Nutzen des Reickes begangen in Schutz nehmen; ich glaube, daß überhaupt um irgend eines Vorthcils willen kein Bischof irgend einen Christen listig hintergehen, ja nicht einmal mit dop- >> Nicht in Bamberg sondern in seiner Burg Theres am Main wurde Adalbert eingeschlossen. - 2) d. Septbr. SOS. 2"