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Söhne Karls des Kahlen und Ludwigs des Deutschen. l 1 betreuten habe, wollte er nach Franken zurückkehren, fand aber unterwegs an Gift, wie inan sagt, im dritten Jahre seines Kaiser thums den Tod.ch Im folgenden Jahre beschloß der Sohn Karls des Jüngeren, Ludwig, welcher der Stainmler genannt wurde, sein Leben, 2) zwei Söhne hinterlassend, Ludwig und Karlomann; denn den dritten, welcher nachmals Karl^) genannt wurde trug die Mutter damals noch in ihrem Leibe. Sein Reich Provence, welches ssein Vaters Karl, des Kaisers Lothar Sohn, bei der Theilung gewonnen gehabt hatte, trachtete Boso, welchem Kaiser Karl jenes Land übergeben hatte, an sich zu reißen; er kommt nach Lyon und wird daselbst von dein Bischof dieser Stadt zum König von Burgund gesalbt, aber von den genannten Jünglingen Ludwig und Karlomann in Schach gehalten. 7. Im Jahre 88» seit der Fleischwerdung des Herrn stirbt Karlomann, Ludwigs Sohn, welchem durch das Loos Baiern zu gefalle» war, nach vielen Triumphen, welche er unter seinem Vater und nach seines Vaters Tode gewonnen hatte, und nachdem er die Grenzen des Reiches um ein Bedeutendes erweitert hatte, durch Nervenlähmung hingerafft, und wird in einem Orte Baierns, Odingas genannt,'') begraben; er hinterließ einen Sohn von einem vornehmen, jedoch nicht seinem ehelichen Weibe, welchen er nach dem Namen des seligen Aruolf') als des Ahnherrn der Karo linger, Arnulf genannt hatte. Das ist der Arnolf, auf den nach her die Alleinherrschaft überging. Aber Ludwig, der König von Ostfranken, begab sich, als er den Tod seines Bruders erfahren, nach Regensburg, der Hauptstadt Baierns, und unterwarf alle Großen jenes Landes seiner Botmäßigkeit. Auch übergab er dem Arnulf das Herzogthum von Kärnten mit der Burg Moseburg. 8. Im Jahre 881 seit der Fleischwerdung des Herrn führt Karl, welcher bei der Theilung Alemannien empfangen halte, ein r) 13. Octobcr 877. Sein jüdischer Leibarzt Zedekias soll ihm Gift gereicht haben. - 2) IO. Avril 87S. - 3> „Der Einfältige" zubenannt, nachmals König von West- franlen. — 4> Diese Worte, welche einen groben Jrrthum enthalten, können kaum von Otto geschrieben sein. — 5) 880. — Sj Oetting am Inn, Rcg.Bez. Oberbaicrn. — 7) Gemeint ist Arnulf von Metz, der Ahnherr deS karolingischen Geschlechtes.