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d8 Otto von Freising, VH, 32—34. zwei Tauben auf- und niedersteigen. Und da er genauer hierhin und dorthin die Augen wandte und keine Oeffnung fand, durch welche der Lichtstrahl eingedrungen wäre, erkannte er es als Gottes Werk, und noch mehr begeistert zum Gehorsam gegen den aposto lischen Stuhl, eröffnete er Allen, was er gesehen hatte. Der ehr würdige Vater aber schrieb dies nicht seinen Verdiensten zu, be hauptete vielmehr, es sei jenem durch seinen Glauben vom Himmel her dieses Zeichen kundgethan, damit nämlich die Kirche, von der er selbst gesandt worden war, die Kraft der Saeramente an der Ausstrahlung des Lichtes der Wahrheit erkenne und dann lerne, in welcher Ehrfurcht und Gestalt sie diese feiern sollte. Es berichtete auch genannter Bischof, daß in der Nachbarschaft Armeniens einige Völker seien, welche stinkende Kinder erzeugten und sogleich nach der Geburt zum Bad in die Gewässer der Armenier schickten; durch die Berührung mit dem Wasser der Taufe vertrieben jene diesen den angeborenen Gestank; sobald sie aber befreit davon wären, kehrten sie zu den Bräuchen des Heidenthums und ihrer alten Unflätigkeit zurück. Sie fragten nun ebenfalls bei der römischen Kirche an, ob das geschehen dürfe. 33. Wir haben damals dort auch gesehen, wie der vor erwähnte Bischof von Gabala, H durch dessen Mühe besonders Antiochia dem römischen Stuhle sich schließlich zu beugen begann, sowohl über seinen antiochenischen Patriarchen und die Mutter des Fürsten Balduin (HI-), des ehemaligen Königs von Jerusalem Tochter, 2) Klage führte, als auch von der den Saracenen ab genommenen Beute — nach Abrahams Beispiel, der einen Zehnten von seiner Beute, Gott den Sieg zuerkennend, dem Melchisedek gab b) — den Zehnten forderte und dafür die Vollmacht des aposto lischen Stuhles nachsuchte. Wir haben gehört, wie er die Gefahr der Kirche jenseit des Meeres nach der Einnahme von Edefsa mit Thränen beklagte und deshalb über die Alpen steigen wollte, um 1) Hugo von Djebeseh. — 2> Melisende, die Tochter Balduins II. und Gemahlin Fulko's von Anjou. — 8) Mos. 1,14. 20. Im lateinischen Texte ist so zu interpunktiren: