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Der Kampf um Baiern. 89 thums, Regensburg, seiner Herrschaft, da fast alle Barone ihm an hingen und aus Liebe oder Furcht freiwillig zu ihm strömten. Dann zog er mit einem zahlreichen Heere durch ganz Baiern und übte auf der Grenze desselben am Lech, der Stadt Augsburg gegen über, woselbst er drei Tage lang die Geschäfte des Landes versah, das Amt des strengen Richters. Zur selben Zeit ^) starb Herzog Heinrich, der bereits aus Baiern vertrieben war, in Sachsen und wurde neben seinem Schwiegervater bestattet?) Nach seinem Tode erheben sich die Sachsen aus Liebe zu seinem kleinen Sohne, den er ihnen bei seinen Lebzeiten empfohlen hatte, von Neuem gegen den König. Leopold aber behauptete seitdem das bairische Herzogthum mit Macht und regierte es kräftig. Als er aber bei der Belage rung der Burg Phaleia (Vallei) — zwei Brüdern gehörig, die allein von den bairischen Baronen auf Seiten Herzog Heinrichs gestanden hatten — unvorsichtig verweilte, zwang Welf (VI.), Herzog Heinrichs Bruder, durch einen unerwarteten Ueberfall den Herzog nach tapferem Kampfe und bedeutendem Verlust auf beiden Seiten zurückzuweichen. ^) Als er, durch solche Erfolge ermuthigt, auch den König, der im Lager vor Winisperg (Weinsberg) sich befand, bald darauf anzugreifen versucht, muß er nach schwerem Verlust mit Wenigen aus dem Tressen fliehen?) Bald darauf brach, während Herzog Leopald in der Stadt Regensburg das bürgerliche Recht handhabte, durch den Ungestüm des Pfalzgrafen Otto ein Auf stand aus. Da nun das Volk von allen Seiten sich zusammen- schaarte, ergriff der Herzog mit den Seinen die Waffen, brannte 1) 20. Oct-113S. — 2) Anstatt dieses Satzes steht in den oben (S. 88) erwähnten Hand schriften: Herzog Heinrich hatte inzwischen in Sachsen den Markgraf Albert, der sich gegen ihn erhoben hatte, so weit gedeniiithigt, daß er ihn gezwungen hatte, nach Verlust seiner Burgen und Verwüstung seiner Länder sich hilfesuchend zum König zu flüchten. Und da er, nachdem er Alles trefflich geordnet, nun eben wieder nach Baiern r» ziehen sich an schickte, ergriff ihn eine Krankheit, an der er starb, und im Kloster Lutter neben seinem Schwäher beerdigt wurde. — 8) Heinrich der Löwe, beim Tode des Vaters 10 Jahre alt. — 4> 13. August II4V. — 51 21. Dez. II4g. Bald danach ergiebt sich Weins berg; die kölnischen Jahrbücher knüpfen daran die bekannte Erzählung von der „Weiber treue", die jedoch, weil die gleichzeitigen Quellenwerkc nichts davon berichten, ins Gebiet der Sage zu verweisen ist. — k> v. Wittelsbach.