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Lothar in Italien. 81 20. Als der Kaiser in Apulien weilte, sammelte Roger, da er ihn durch eine große Menge Goldes und Silbers von seinem Vorhaben nicht abzubringen vermochte, ein weit zahlreicheres Heer und kündigte ihm an, daß er ihm eine Schlacht liefern werde. Ter Kaiser aber — wie er denn äußerst wacker in den Waffen und unerschrocken war — verstärkt sein Heer, ordnet die Schlacht reihe und ermuthigt die Soldaten zuin Kampfe, indem er ihnen sagt, daß sie im Hinblick auf ihre bewährte Tapferkeit und die angeborene Feigheit der Feinde durch keine noch so große Schaar der Feinde geworfen werden dürften, zumal sie im Auslande und in weit entlegener Gegend wären und zum Vaterland nicht fliehen könnten, und daß sie gegen einen Gewaltherrscher, der nicht nur des Reiches, sondern auch der Kirche Feind und ein Gebannter sei, mit gutem Recht die Waffen erhoben hätten. Als er nun gegen ihn zum Kampfe ausrückte, floh Roger gebrochenen Muthes und begab sich ins Gebirge. Der Kaiser aber marschirte, begleitet von Papst Jnnocenz, der zu ihm gestoßen war, bis Bari,*) wurde da selbst von den Bürgern mit großem Jubel empfangen, eroberte ein dort gelegenes Castell, das Rogers Truppen besetzt hielten, auf sehr kunstreiche Art, und ließ das Kriegsvolk, das er dort vorfand, und vornehmlich die Saracenen, am Galgen aufhängen. -) Als nun der Kaiser Roger, den er aus Campanien und Apulien hinausgeworfen hatte, auch in Calabrien und Sicilien zu verfolgen beabsichtigte, wird er von den Seinen, die schon so lange außerhalb des Reiches weilend Weib und Kind zu sehen sich sehnten, zurückgehalten. Nachdem nun Roger für einen Feind des Reiches erklärt worden war, wird dem edlen und tapfern Reginald*) das Herzogthum Apulien übertragenund ihm ein Theil des Heeres zurückgelassen, lind so traf der siegreiche Fürst die Anstalten zum Rückzuge. Aber II Jnnocenz traf in Bari am 29. Mai 1137 mit Lothar zusammen. — 2> Bald nach dem 21. Juni 1137 wurde das Castell von Bari durch Untergrabung der Mauern erobert. — 3) Im Lager vor Meist <Ende Juni 1137); als Anstifter der Bewegung wird Herzog Heinrich der Stolze von Baiern bezeichnet, der den, Papste übel wollte und durch Rogers Gold bestochen worden sein soll. — 4) Rainulf von Mise. — ö> In S. Severino 28. oder 29. August 1137. Geschichtschreiber. Liefrg. SO. Ltto v. Freising. 6