1077. 83 Zeit lang von diesem für Alle so furchtbaren Leiden recht teuf lisch gequält war, hauchte der Unglückliche in fluchwürdigem Ende seinen Geist aus. So wurde er mit einigen der Seinen, welche gleichfalls eines plötzlichen Todes gestorben waren, zur Beerdigung nach seinem Sitze zurückgeführt. O, wie sehr ist Gott, der Herr und Rächer zu fürchten und wie schrecklich ist er in seinen Gerichten über die Menschenkinder! Jener Mann glühte früher von Eifer für Gott und war im vergangenen Jahre mit den ehrwürdigen Gottesmännern, dem Erzbischof von Salzburg, dem Bischof von Passau und den übrigen Strei tern Christi zur Unterredung nach Oppenheim gekommen, wo er vor den anderen Fürsten des Reiches für Verbesserung der Kirchenzucht und der Religion auf's Sorgfältigste bemüht war, und gleich einem Engel des Herrn der Heerscharen und, seinem Titel entsprechend, als Fürst der Väter dem König Heinrich und Allen, welche Gott und dem heiligen Petrus ungehorsam waren und Widerstand leisteten, mit dem scharfen Schwerte seines Geistes drohend und furchtbar entgegen trat. Jetzt aber ist der Unglückliche, von allzugroßer Geldgierde bestochen, als ein Abtrünniger vom Eifer für Gott und seine Gerechtigkeit abgestanden und ein Fürst des Jrrthums geworden. Daher mußte er nach dem Urtheile Gottes, des unwandelbaren und gerechten Richters, zum Beispiele für Alle, welche es beher zigen wollen, einen Theil des Kelches im Voraus versuchen, welchen er in Ewigkeit und darüber hinaus, fortwährend dür stend, nicht leeren wird. Ihm folgte der Bischof von Augsburg auf nicht minder unselige Weise. Derselbe hatte sich am letzten Osterfeste dem König Roudolf, allerdings ungern, durch die Huldigung und das Versprechen ungeheuchelter Treue angeschlossen, kam aber dem König Heinrich bei seiner Rückkehr sofort mit Glückwün schen entgegen, schmeichelte ihm auf alle Weise und ermangelte 6*