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1077. 69 leistet werden sollte*, aber diesen Eid suchten jene ganz zu ver drehen, und da sie fürchteten, vom Papste als des Meineides schuldig befunden zu werden, so entflohen sie nach allen Seiten, um gar nicht schwören zu müssen. Unter ihnen war auch der Bischof von Augsburg ohne Abschied und ohne versöhnt zu sein, bei Nacht in heimlicher Flucht entronnen. So entfernten sie sich beim ersten Vertrage, den sie abgeschlossen, als Lügner, da sie den Papst listig getäuscht und betrogen hatten. Ueberdies wurden zwei Bischöfe, der von Ostia und der von Präneste 2, welche der Papst in kirchlichen Angelegenheiten nach Mailand und Pavia und den übrigen Städten jener Ge gend gesendet, als sie sich, nicht ohne glückliche Erfolge erzielt zu haben, nach Piacenza begaben, von dem meineidigen und ge bannten Gegenbischof in Piacenza ^ gefangen genommen. Der von Präneste* wurde bald darauf wieder freigegeben, der von Ostia aber auf eine Burg gebracht und eingekerkert. Obgleich er nun längere Zeit daselbst in Haft behalten wurde, so hatte doch der König seines Eides, den Schutz der päpstlichen Ge sandten betreffend, so gänzlich vergessen, daß er ihm mitleids los auch nicht mit einem einzigen Worte zu Hilfe kam, da er und seine Anhänger nur auf Gelderwerb mit allen Mitteln eifrigst bedacht waren, obgleich der Papst ihm bei seiner Reise durch die Lombardei nur erlaubt hatte, die nöthigsten Dienst leistungen von denselben anzunehmen, im Uebrigen aber jeden Verkehr mit ihnen zu vermeiden. Als er sich aber zu Pavia nach dem Gesetze der Lombarden krönen lassen wollte und, um die Erlaubniß dazu zu erhalten, Unterhändler an den Papst schickte, wurde ihm die Antwort, so lange Petrus in Ketten >) Um losgesprochcn zu werden. »1 Nach dem Berichte Arnulss von Mailand, eines Augenzeugen, war es nicht Humbcrt von Präneste, sondern Anselm von Lucca, der mit Gerald von Ostia in die lombardischen Städte geschickt wurde. 2) Dionys. — <) Lucca.