66 Chronik Bertholds. alsbald wieder zurück und erzählten demselben wahrheitsgetreu und der Reihe nach Alles, was ihnen erkünstelt und nicht auf richtig vorkam. Der König folgte ihnen auf dem Fuße, drang in größter Eile unerwartet und ohne vom apostolischen Herrn eine Ant wort oder Einladung erhalten zu haben, mit seinen Gebannten unter Wehklagen bis zur Pforte der Burg vor und bat unter starkem Klopfen dringend um Einlaß. Daselbst brachte er in wollenem Gewände, mit bloßen Füßen und frierend drei Tage* mit den Seinigen außerhalb der Burg zu 2; und so erwartete er, auf mancherlei Weise sorgfältig geprüft und, soweit mensch liches Urtheil reicht, gehorsam erfunden, unter Thränen, wie es die Art der Büßer ist, die Gnade der christlichen Communion und die Verzeihung des apostolischen Herrn. Dieser aber, der vorsichtiger Weise weder täuschen, noch getäuscht werden wollte, und schon so oft durch so viele Zu sagen des Königs hintergangen war, glaubte seinen Worten nicht leichthin und wurde erst nach vielen reiflichen Berathungen mit Blühe dahin gebracht, daß er sich nicht mehr weigerte, ihn lediglich in die christliche Gemeinschaft wieder aufzunehmen, wenn er nämlich entweder selbst oder durch die von ihm zu bestimmenden Zeugen die Leistungen des Gehorsams und der Buße, die er ihm zum Besten der Kirche auferlegen würde, eidlich versprechen und überdies in die Hände seiner zur Stelle befindlichen Unterhändler, sowie der noch nicht angekommenen Kaiserin zur Bekräftigung des Vertrages geloben würde, diesen Eid in Zukunft gewissenhaft beobachten zu wollen. Als der König diese Antwort des Papstes erhalten hatte, fanden er und die Seinen den Vorschlag außerordentlich hart; gleichwohl aber *> Vom LS. bis L8. Januar. 2) Die Burg war mit einer dreifachen Mauer umgeben; der König wurde in den Umkreis der zweiten Ringmauer ausgenommen, während sein ganzes Gefolge außerhalb zuriickblieb.