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50 Chronik Berthvlds. Der König feierte Ostern* zu Utrecht, nachdem er von allen Seiten mächtige Genossen seiner Widersetzlichkeit und sei nes Ungehorsams dahin zusammengezogen hatte. Daselbst brannte damals die Kirche, welche der Bischof schon lange mit großen Kosten und vieler Mühe errichtet hatte, von Gott und dem heiligen Petrus gering geachtet, auf wunderbare Weise ab, da Feuer die Rache vollzog. Von hier kehrte er durch Lothringen nach Worms zurück, um daselbst am Pfingsttage^ eine Unter redung mit seinesgleichen zu haben. Willihelm Bischof von Utrecht zürnte dem König und fiel von ihm ab. Nach Hause zurückgekommen war er sehr darauf bedacht, sich beim Mahle recht reichlich bedienen zu lassen, und so wurde er vom Tische, an welchem er an einem Tage zum drittenmal geschmaust und sich in schamloser Weise ganz be rauscht hatte, weggetragen und starb, da ihn der Tod plötz lich und unerwartet überraschte, recht kläglich, zweifellos vom Bannstrahle getroffen. Ihm folgte Chounrad Kämmerer vou Mainz, welcher fortwährend eifrig mit dem König verkehrte, von ihm gewonnen durch die unkanonische Verleihung des Bisthums. Die Unterredung zu Worms, welche vom König angesagt war, sollte, wie man sagt, in der Absicht gehalten werden, da mit der Papst daselbst, gleichsam in kanonischer Weise von drei Bischöfen, welche den Vorrang des Alters vor den übrigen hatten, gerichtet und wegen der Frevelthaten, deren man ihn anklagte, verurtheilt und wie immer vom apostolischen Stuhle herabgestürzt würde, und' so sollte an seine Stelle sofort ein anderer, den der König willfährig und gehorsam finden würde, gesetzt werden. Diese drei waren bei dem Anschläge schon voraus bezeichnet, wurden aber durch die Vorherbestimmung Gottes gehindert, dahin zu kommen. Einer von ihnen, der i) L7. März. — 2) iz. Mai.