44 Chronik Bertholds. seine Gerechtigkeit einige Gegner und antichristliche Feinde, nicht nur an anderen Orten, sondern auch in der Stadt Rom selbst zugezogen. Einer derselben Namens Quintiusein räuberi scher Kirchenschänder und lasterhafter Räuber, erhob sich gegen ihn, nachdem er ihm lange nachgestellt hatte, voll toller und gottloser Verachtung des Heiligthums Gottes in der heiligen Nacht der Geburt unseres Herrn, als er in der Kirche der heiligen Maria major ^ Messe las, drang mit einer rasenden Schar Bewaffneter wüthend in die Kirche ein, riß ihn ehe er nach dem Kommuniongebete das Liebesmahl vollendet hatte, vom Altäre weg, verwundete ihn, nahm ihn gefangen und schleppte ihn wie einen gottschänderischen Räuber unter Spott und Hohn, eng gefesselt, in seinen Thurm, wo er ihn ins Gefängnis warf. Daselbst schwang er lange wutherfüllt das Schwert über sei nem Haupte und ließ nicht ab, unter schrecklichen und greulichen Drohungen die Herausgabe seines Schatzes und die Belehnung mit den festesten Burgen des heiligen Petrus von ihm zu ver langen, richtete aber nichts aus. Ueber diesen für die ganze Kirche höchst beklagenswerthen Frevel brach die ganze Stadt Rom sofort in Heulen und Wehllagen aus. Voll Eifer für die Ehre Gottes belagerte man den Thurm, machte ihn, nach dem man den schon für ermordet gehaltenen Herrn Papst her ausgeführt hatte, der Erde gleich und zerstörte in kurzer Zeit Alles, was dem Crescentius gehörte, er selbst aber wurde Vertrie ben und kam kaum, und nur auf die Verwendung des Papstes, dem er sich schuldig ergeben hatte, mit dem Leben davon. Ein Einziger aber, jener, der den Papst freventlich am Haupte verletzt hatte, wurde getödtet. So kehrte der apostolische Herr unter Danksagungen zum Altäre zurück und beendete die Messe. >) Crescentius — Centius — Sohn des römischen Priisecten Stephan. Er hatte sich nach dem Tode seines Vaters vergeblich um die Präfectur beworben und ist wohl zu unterscheiden von dem gleichnamigen wirklichen Priisecten von Rom. 2) Maria maggtore.