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42 Chronik Bertholds, die Duldsamkeit seiner väterlichen Liebe und Langmuth, mit welcher er ihm durch diese Männer als zuverlässig mittheilen ließ, daß er ihn zu seinem Heil und seiner Ehre im Schoße der Kirche hegen wollte, wenn er sich bekehren würde, und nicht fürchtete das drohende Schwert seiner Strenge, mit wel chem er ihn gleicherweise bedroht hatte, wenn er hartnäckig und ungehorsam in dem gewohnten Frevel verharren würde) In derselben Herbstzeit wurde das Kloster Hirsaugia^, schon in alter Zeit, wie man sagt unter König Pippins von einem gewissen Erlefrid, einem sehr edlen und frommen Herrn, mit genügenden Mitteln gestiftet, das durch die Eingriffe seiner Nachkommen seit langer Zeit beraubt und in Verfall gerathen, von dem Grasen Adalbert^ aber unter Zustimmung seiner Ge mahlin Wieldrude und ihrer Söhne seit einiger Zeit wieder hergestellt war, unter Verleihung eines von der königlichen Majestät ausgestellten Freibriefes Gott dem Herrn, dem hei ligen Petrus, dem heiligen Aurelius und dem heiligen Bene dict übergeben. So machten sie 0 dasselbe, ganz aus dem Ver bände ihrer Herrschaft ausgelöst, durch einen nach alemanni schem Rechte vor vielen Zeugen an demselben Ort und am Feste des heiligen Aurelius ^ selbst geleisteten Verzicht vollkom men frei und von sich unabhängig und bestimmten es zum Dienste Gottes, dem Abte Willihelm ^ und seinen Nachfolgern zur freien Verfügung und Fürsorge und den Brüdern, welche Der ganze vorstehende und tn Klammern gestellte Bericht über die Verhand lungen des Papstes mit dem König ist ein stellenweise wörtlicher, sonst aber unge nauer Auszug aus dem Briefe Gregors an die Deutschen, welchen Bruno in seinem ,,Sachsenkrieg" — Kap, 7b — mittheilt, 2) Hirschau, wiirttemb, Schwarzwaldkreis O,-A, Calw, b) Daß die Stiftung erst unter Kaiser Ludwig dem Frommen erfolgt ist, wird aus der Bestiitigungsurkunde König Heinrichs IV, und aus dem Traditionscodex des Klosters selbst ersichtlich, - «) Bon Calw, — ») Die Stifter, — », so, Oktober, Willihelm war früher Mönch von Sanct Emmeran tn Regensburg; in den Jahrbüchern von Augsburg z, I, ivea wird er als Verbesserer des KirchengesangcS gerühmt.