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38 Chronik Bertholds. Niger als List und Treulosigkeit erwarteten, stellten sie sich auf den voreiligen Rath der Bischöfe, insbesondre des Mainzer und des Augsburger, wie auch des Herzogs Gotifrid und der kleb rigen, welche nur im äußersten Nothfalle wieder gegen sie zu Felde ziehen zu wollen erklärten, und im Vertrauen auf das ihnen gegebene Versprechen gemeinsam dem König zur Unter werfung vor. Dieser nun folgte, ach! treuloser Weise den schlimmen Rathschlägen und den Einflüsterungen derjenigen, welche ihm in den Ohren lagen, ließ dieselben in verschiedene Burgen und Gefängnisse bringen und befahl harten Sinnes, indem er gänzlich seine Zusagen vergaß, sie gefangen zu halten, voll Begierde, die Schuld ihres Hochverrates streng zu be strafen. Darauf eignete er sich auch nach einem vorgeblichen königlichen Rechte, die Besitzungen einiger von ihnen an und alle Burgen, die er schon früher räuberischer Weise weggenom men hatte, nahm er als mächtiger Herrscher auf's Neue in Besitz und legte Besatzung hinein, ohne daß sich Jemand da gegen auch nur gerührt hätte. Herimann, der sogenannte Bischof von Babenberg, wurde wegen simonistischer Ketzerei von Papst Gregor seiner Würde und des Bisthums entsetzt und mit dem Banne belegt. Der selbe heuchelte Bekehrung, wurde vom Papste wieder ausge nommen und begab sich in das Kloster Suarzaa si wo er sich zum Mönchsleben verpflichtete. An seine Stelle wurde sofort vom König ein gewisser Roupert, Propst zu Goslar und an vielen andern Orten, gesetzt, sein geheimster Vertrauter, welcher fast der gesummten Geistlichkeit und dem Volke unangenehm war, und bald darauf, am Feste des heiligen Andreas 2, auf königlichen Befehl von dem Bischof von Mainz ordiniert. Um diese Zeit 2 ging Anno Erzbischof von Köln, ein getreuer und i) Schwarzach, auch Münsterschwarzach, unweit Stadtschwarzach. bayr. Kreis Unterfranlen, B.-A. Bollach. — -> so. November. — Am 4. November.