1066. 1067. 19 Hier nun wurden, nachdem eine große Versammlung zusam menberufen war, im Vorhofe der Kirche zwei Feuer von mehr als Mannshöhe, zwölf Fuß in die Länge sich hinziehend und mit einem Zwischenräume von zwei Fuß von einander abstehend, aus dem dürrsten Holze sehr sorgfältig angezündet. Während nun Bischof Peter von Florenz nicht wagte, zwischendurch zu gehen, um sich und seine Gefährten als unschuldig von der aufgebürdeten Schuld und Absicht zu reinigen, erklärte der ge nannte Mönch ff nachdem er das Liebesmahl Christi empfangen, noch angezogen wie er daselbst Messe gelesen, mit bloßen Füßen und ein Kreuz in seiner Hand haltend, in Gegenwart der gan zen Kirche in Christo, daß jener Peter, welcher Bischof von Florenz genannt würde, das Bisthum simonistischerweise be säße nnd daß die Sacramente, welche von ihm und den ande ren Simonisten und den verheiratheten Priestern gespendet würden, von den Katholiken keineswegs angenommen werden dürften. Und nach dieser Erklärung ging er Schritt für Schritt mitten in die Flammen hinein und kam ohne jegliche Verletzung durch die Hitze des Feuers im Namen des Herrn glücklich hin durch. Das ganze Volk aber sagte Gott, als es dieses Urtheil sah, einmüthig Lob und Dank als dem höchsten gerechten Rich ter. Peter, durch dieses Urtheil der genannten Ketzerei über wiesen, wurde endlich vom Herrn Papst nach Rom gerufen ff gab beschämt den bischöflichen Stab und Ring dem Papste zu rück und kehrte so heim, der Würde, zu welcher er wider rechtlicher Weise erhoben war, rechtmäßig beraubt. Einige Zeit lang machte er aber doch mit Hilfe des Herzogs Gotifrid feindliche Einfälle in das Gebiet jener Kirche, in der Hoffnung, daß er auf irgend eine Weise wieder auf seinen Bischofssitz ') Gleichfalls Peter und wegen dieses Gottesurtheils der „feurige" Peter genannt, später Cardinalbischos von Albano. — 2) Zu Ln Kirchcnversammlung, welche am so. März 1068 zu Rom abgehalten wurde.