Leben Herimanns. 5 was gegen Gott geschieht, blieb er glücklich bis an das Ende seines Lebens ein Feind und unermüdlicher Bekämpfer. Die Grundsätze und die Regeln der Rechenkunst, in welcher er sich vor allen Früheren nicht wenig auszeichnete, nebst einigen verwandten Gegenständen, hat er recht verständlich zusammen gestellt und geordnet und außer Anderem auch über die natür liche Beleuchtung des Mondes die bewährtesten Regeln gefun den, nach welchen man auf's Genaueste weiß, zu welcher Stunde des Tages oder der Nacht derselbe von der Sonne beleuchtet wird; auch für die Berechnung der Mondfinsternisse hat er ganz sichere Regeln ausgedacht. Auch eine Geometrie von wahrhaft nicht geringem Werthe für diese Wissenschaft, wie denn hierin keiner seiner Vorgänger ähnliche Kenntniß und Scharfsinn besaß, hat er in natürlicher Folge und Ordnung mit Zahlen und Figuren niedergeschrieben. Ferner hat er, den kein Musiker an Geschicklichkeit übertraf, außer vielem Anderen solcher Art auch vollständige geschichtliche Lieder vom heiligen Georg, den Heiligen Gordian und Epimachus, der heiligen Märtyrin Afra, dem heiligen Bekenner Magnus und dem hei ligen Bischof Wolfgang und noch viele andere mit wunder barer Anmuth und Wohllaut in Verse und Melodieen gebracht. Dieses Buch der Chronik von der Menschwerdung des Herrn bis zu seinem Jahre * hat er von allen Seiten her mit Mühe und Fleiß gesammelt, auch die Thaten der Kaiser Chounrad und Heinrich sehr schön beschrieben Ueberdies hat er ein sehr ansprechendes Büchlein über die acht Hauptlaster in ver schiedenen Versmaaßen mit dichterischer Kunst ausgearbeitet. In Anfertigung von Uhren, musikalischen und mechanischen In strumenten kam ihm Niemand gleich. Damit also und mit *1 Nämlich Herimanns Sterbejahr. 2) Nämlich in der Chronik, deren Schluß sie bilden. Daß er außerdem noch ein besonderes Werk darüber versaßt hätte <er starb ja vor Heinrich III) ist eine irrige Annahme, welche jetzt als beseitigt gelten kann. W.