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152 Chronik Bertholds. Begleitung mitgebracht hatten, weigerten sich lange und heftig, und wollten auf diese Bedingung als unnöthig nicht eingehen. Endlich aber, als sie merkten, daß die Gesandten das Ver langen der Sachsen als das vernunftgemäßere begünstigten, gaben sie, ohne weiter viel zu widersprechen, die erdichtete und unwahre Zusage, sie würden den König, wenn er auch widerstreben sollte, zur Annahme dieser Bedingung zwin gen. Aus diesem Grunde erklärten die Sachsen der Gesandt schaft des apostolischen Stuhles, sie würden mit ihrem Könige, soweit es nnt Frieden und Sicherheit geschehen könnte, in Al lem gehorsam sein. Als man darauf von beiden Seiten Tag und Ort der Berathung, welche zu Würzburg gehalten werden sollte, vereinbart hatte, kehrten die Einen nach Sachsen, die Anderen aber mit den päpstlichen Gesandten eiligst zu ihrem Herrn nach Regensburg zurück. Dieser aber achtete das Zugesagte, als sie es ihm mit theilten, in Gedanken und Worten gering und konnte nur mit Mühe von ihnen dazu gebracht werden, zu erklären, er wolle sich jenen aus Verehrung und Liebe für den Herrn Papst friedfertig und freundlich erweisen, aber nur wenn sie sich ihm ohne weiteres Zögern zur Unterwerfung vorstellen und sich de- müthigen würden. Und unter dieser Bedingung versprach er, die Berathung mit den Sachsen zu halten, welche sein Ge sandter vor der Kirchenversammlung zu Rom beschworen hatte und welche, wie beschlossen war, bei Strafe des Ausschlusses aus der Kirche von Niemandem beider Parteien verhindert, vielmehr aus jede Weise gefördert werden sollte, auf andere Weise aber keineswegs. Als dies die sächsischen und aleman nischen Großen und ihre übrigen Mitstreiter erfuhren, wun derten sich alle über die hartnäckige Verkehrtheit des Königs Heinrich, und indem sie seine Verstocktheit und Widerspenstig keit verdammten, blieben sie alle, obgleich sie sich dem aposto-