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146 Chronik Bertholds. ner, Mägde und Leibeigene, nicht minder ihre Bauern, Hörige und alle Andere, welche nicht eine solche Stellung haben, daß mit ihrem Beirathe Frevel begangen werden; auch jene, welche, ohne es zu wissen, mit Gebannten Verkehren, sowie jene, die mit solchen verkehren, die ihrerseits Verkehr mit Gebannten haben. Jenen aber, welche als Ackerbauer, Pilger oder Rei sende in das Land Gebannter kommen, wo sie nichts kaufen können, oder nichts haben, um damit zu kaufen, geben wir die Erlanbniß, von Gebannten zu kaufen oder anzunehmen. Und wenn Jemand Gebannten etwas geben will, nicht um ihren Stolz zu nähren, sondern aus Menschlichkeit, so verbieten wir dies nicht." Geschehen ist dies in der Kirche unseres Herrn und Erlösers am 3. März im Jahre der Menschwerdung des Herrn 1079. Der apostolische Herr bestimmte also, um die vorerwähnte Streitsache zu entscheiden, daß in der Pfingstwoche* eine wei tere Kirchenversammlung gehalten werden sollte, und indem er den Patriarchen,2 den Bischof Peter von Albanum, einen frommen Mann, und Oudalrich, den Bischof von Padua, mit anderen Getreuen als Gesandte an König Heinrich schickte, ließ er ihm der Ordnung nach Alles mittheilen, was er selbst auf der Kirchenversammlung über ihn beschlossen, überließ ihm selbst, mit den genannten Gesandten in Bälde Zeit und Ort der Be- rathung nach seinem Gutdünken und seiner freien Zeit zu be stimmen, und verlangte von ihm, daß er den Gehorsam, von welchem er ihm so oft mit Worten nach Rom berichten ließ, jetzt durch die That erproben sollte. Zum Beweise desselben befahl er ihm, daß er bis zum Schlüsse der erwähnten Be- rathung mit allen seinen Gegnern festen Frieden schließen, den Bischöfen, welche er von ihren Sitzen Vertrieben, ohne allen Nachtheil und Hinterlist die ungehinderte Verfügung über ihre