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1079. 141 über so viel ihnen und den Kirchen zugefügtes Unrecht zu be klagen, und nachdem sie vielen Nachstellungen und der Gefahr, gefangen zu werden, mit Gottes Gnade entgangen waren, lang ten sie glücklich an. Daselbst brachten sie ihre Klagen vor der ganzen Versammlung an und wurden wohlwollend angehört und ausgenommen. Ebenda beklagte sich auch der Gesandte König Roudolfs, und indem er die berichteten kläglichen und unheilvollen Verwüstungen Alemanniens der Reihe nach an führte, wie auch die übrigen von König Heinrich im ganzen Reiche verübten unsinnigen und tyrannischen Gewaltthaten er greifend genug schilderte, wurden er und seine Mitgesandten, wie es nicht anders sein konnte, von dem Herrn Papste und vielen Anderen nicht ohne Thränen herzlichsten Mitleides an gehört. — Auch der Gesandte König Heinrichs legte dessen Sache, in der That nicht die gerechteste, so gut er konnte und, wie dies so zu gehen pflegt, unter dem Beifalle Vieler vor, aber er und die Seinigen wurden vom Papste der Unwahrheit überführt; den anderen aber schenkten einige der Besten vollen Glauben. Der Herr Papst erklärte vor der Versammlung laut und bestimmt, daß die Botschaft König Heinrichs eine lügne rische wäre und daß er ihn durch richterlichen Spruch der Regierung entsetzt und später auf keine Weise wieder eingesetzt hätte. Deshalb würde er ihn auch sofort aus der Kirchen gemeinschaft ausgeschlossen haben, wenn es nicht allen Ver sammelten von beiden Parteien besser geschienen hätte, daß man noch bis Himmelfahrt des Herrn * zuwarte, vorzüglich deshalb, damit man die römische Kirchenversammlung nicht beschuldigen könnte, sie hätte etwas ohne Ordnung und übereilt gegen ihn unternommen. Sein Gesandter hatte nämlich öffentlich be theuert, daß er es nicht in böser Absicht sondern nothgedrungen unterlassen hätte, dem Papste, wie er auf der letzten Kirchen- 0 2. Mai.