132 Chronik Bertholds. Diese abscheuliche Schändung und Verwüstung der heiligen Kirche wurde aber um das Fest Aller Heiligen* verübt. Es" wurden bei dieser Heerfahrt nicht viel weniger als hundert Kirchen entweiht. Indessen geschah dies doch nicht ganz un gestraft; einige von ihnen wurden nämlich, wie man erzählt, von bösen Geistern erfaßt und bis auf den Tod gequält, an dere aber wurden von den Fürsten Alemanniens getödtet, ge fangen und geplündert, die Mehrzahl derselben der Nasen be raubt und verstümmelt. So wurde Alemannien erbärmlich verwüstet und sie selbst kehrten mit schweren Säcken voll Beute und Kirchengut frohlockend, aber doch nicht in vollem Triumph, zurück. In diesen Tagen - beschloß Herzog Berthold selig, wie wir hoffen, seine Tage, ein Freund und eifriger Vertheidiger der christlichen Religion, der vor Gott und der Welt ein unge wöhnlich mäßiges und wohlgeordnetes, ehrbares Leben führte, Billigkeit und Frieden, Bescheidenheit und Zucht, Barmherzig keit und Eifer für Gott bewahrte, die väterlichen Gesetze und Rechte kannte und aufrecht hielt, ein Mann, ausgezeichnet durch klugen Rath und edle Sitten, nachdem er seine Seele mit aller gebührenden Hoffnung und Glauben in die Hände Gottes em pfohlen und sein Haus weislich bestellt hattet Hildulf, jener aufgedrungene Kölner Simonist, durch aposto lischen Spruch als ketzerischer Dieb und Räuber auf Erden verdammt, verließ in diesem Herbste die Welt, auch im Him mel auf ewig gebunden. Zu Rom wurde eine große Kirchenversammlung gehalten wegen der vielen Nothstände der heiligen Kirche, vorzüglich aber um die Gewaltherrschaft des Königs Heinrich wie immer zu beseitigen. Bei derselben stellten sich Gesandte beider Kö- r; 1. November. — 2) Am 8. November. °) Nach Ekkehard von Aura starb er im Wahnsinn.