130 Chronik Bertholds. König Heinrich war unverweilt nach Bayern gezogen. Er fürchtete nämlich nicht wenig einen Angriff der Alemannen, welche ihrerseits am gleichen Tage mit den aufgebotenen Hun dertschaften der Franken hart gestritten*, sie geschlagen und entmannt hatten und wunderbar siegreich geblieben waren. Diese freuten sich auch wahrhaft, als sie die Flucht der Feinde und den Sieg und die Rückkehr ihres Königs erfuhren, ihres Erfolgs und kehrten, nachdem sie viele feste Plätze ihrer Geg ner erobert, verbrannt, geplündert und gänzlich zerstört hatten, im Triumphzuge nach Hause zurück. Endlich sprengten die Lügner und Lügenverbreiter König - Heinrichs unverschämter Weise im ganzen Lande aus, ihr Herr wäre als Sieger aus dem Sachsenkriege zurückgekehrt, und so ließen sie ihre Erdichtungen auch dem Herrn Papst, den Rö mern und allen Lombarden brieflich mittheilen. In diesen Tagen kehrte der Abt von Marseille, der apostolische Gesandte, der mit den Herzögen der Alemannen der geschilderten Heer fahrt beigewohnt und dem der ganze Verlauf des Kampfes recht wohl bekannt war, in Eile nach Rom zu dem, der ihn geschickt hatte, zurück, weil er einsah, daß er bei den Feinden des apostolischen Stuhles keinen Erfolg der ihm übertragenen Gesandtschaft zum Besten der Kirche gehabt und auch nicht haben würde; ein unermüdeter Zerstörer des Lügengewebes und wahrhaft brauchbarer Zeuge der reinen Wahrheit. Er selbst und später auch Andere bezeugten dem Herrn Papst und den Uebrigen, welche ob der wunderbaren Lügen nicht wenig in Zweifel waren und sich grämten, ausführlich den unzweifel haften Verlauf der Begebenheiten. Im darauffolgenden Herbste sammelte König Heinrich allent halben wieder Streitkräfte, angeblich zu einer Heerfahrt nach i) Am Neckar, wo Heinrichs Bauernheer den Alemannen den Uebergang ver wehren wollte.