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Sonntags-Ausgabe »»»««ich Vezug»»rets: L W» »Uii«II«d'ltch Al. «Vv s«» A»d,t« »»—«t« m. 2«! »«ch »l«. »,1»4r<l««i< >«» -a»< I*»r«chi »»»»tUch W. LLL »Irrill- 'LdrUch ^i.7L0 ».rch »U «„al l» «. »laNailtdr««» «. 82>»: ««-—-B««««»« V. 1.1^ M. I-M S»»«M. «M «—»II» «,»4fchtt«Wch V»std«tl»ll,«dkdr^ I» Vl^ 2dä«d-A,«iat« IS Ab Haupkschriltletter: Dr. Srkch Everth, Leipzig. Rr. 825 Hmrdels-IeUung Anrtoblatt des Rates und des pollzetarntes der Stadt Leipzig UL. Jahrgang An,elg««prri»: LLLS-L^k'^.': T'K « « »«tz»,»«« »« ««»>. »«n »t» e»l»a»l^«l« UI Pt. ». «»«» sa vs!. «S»eit4 »V-: va»t»k»»tlal»!.^ e«d«k r« Aatt— u«s«a, »4. »« LIO 2«n«,: «au. V«Ich»N—»»«>-«'1 «t» ^„»»<l»k>n«a l» Prag» „»Nil/ Platz »»» vala»aa7'ch?N1 ,di>, D,r»ti>»llch»aU Salla«««: S«l«aU»»sla„ 4L 7^- »a« laal»»» l allaao^a. S«—<ra«ch-'a»»»l,tz«F.Vl»»e tt«« ««» >««»». —paSicha l'k-al-rM «chUNKUva« >a» SaschSMIlal«: 2»tz»»»>«4«l!» »«.» Verlag: Dr. Reinhold L Lo^ Leipzig. —aoEE» Sonntag, den 8. Dezember 1S18 Die Negierung über den BerlinerPuLsch AMche BüMti^Wn termt S.-R-lei Sa »enerer Z«ft »ehre» fich dl« Fäll«, l« deaen der Polizei and derea Beamten bei der Verrichtung dienstücher Handlungen von Zivii- mrd namentlich von Miiilärpersone» Schwierigkeiten bereitet werdea und teUweise sogar lSMcher Widerstand rntgegengeseht wird. Der enger« AuSschuh de« Arbeiter- und Soldatenralct zu Leipzig nimmt deshalb Veranlassung, erneot and nachdrücklichst daraus hinzu weisen, dah dke Polizei mit alleiniger Ausnahme der nicht mehr bestehenden politischen Abteilung all« Geschäfte in Acbereivsttmmgng mtt dem A.- und S.-Rak in Leipzig sortführt. und ersncht die Einwohner schaft der Stadt Leipzig zugleich dringend darum, di« polizeilichen Orxan« tm allgemeinen und insbesondere der öffentliche Sicherheit bet der Amt übung ihrer dienstlichen Tätigkeit nach Kräften zu unterstützen. Die Polizeibeamten f»tren eine rot«, Oberbeamke und Kontroll organe ein« gelb« AnSweiskart« des A.- und S.-R»1«S zu Leipzig bei sich, di« von Herrn PoNzridir klor Dr. Wogter und dem Beanfirogten des A^ und S. Rates beim Poüzeinmi der Stadt Leipzigs Herrn 2»haun Scheib, unterzeichnet sind. Leipzig, 7. Dezember 1918. Der Luger« Ausschuß de« Arbeiter- und SoldaleurateS zu Leipzig. Seger. Schöning. Dle sächsischen Vertreter der A.- und S.-N8te Dresden, 7. Dezember. sDrahtbericht.) Rach der Husammen- stellung des VollzogSraieS des Arbeiter- und Soldatenraie« Berlin ent falle» für di« am 16. Dezember in Berlin zusommenlreiend« Reichs- Versammlung der Arbeiter- und Soldatenrüt« ans SachsrnLS Ver treter. Lus Verlangen dcS Berliner VollzugSrateS Hal da« Gesamt ministerium die Verteilt»«« der Vertreter auf die «tnzelne» KreiShanpt- maunschasle» wie folgt vorgenommen: Bautzen zwei; Ehemuttz fechS; Dresden acht: k « tp, i, acht; Amick«» »ter. Die Arbeit««- »ab Sowalenröte der KreiSH< uptmauaschaftei» habe« U« Wahl« un verzüglich nach diese« Vert«lluvgSplaa vorzunehman. Dresden, den 7. Dezember 1S18. Llplastk. Bessere Äuvfichte» für die Drotversorqung Berlin, 7. Dezember. fDrahtberlchk.) Dle Aussichten für unsere Brotversorgung haben sich in den letzten Tagen dadurch gebessert, datz infolge d«S srostsreiea Wettert die Hart- ftuchternk« rascher als erwartet beendet würde. Dadurch sind vtela Arbeitskräfte tret geworden, so daß die Be mühungen der RetchSgetreidestelle und Kommunalverbände den Erfolg hatten, daß mehr Getreide als erwartet wurde, zur Ab lieferung gelangt«. Wenn der Güterverkehr ln vollem Umsange ausrechkerhalten wird, werden sich die Eingänge an Brotgetreide derart steigern lassen, daß dle BrokernLhrung über den 7. Februar ISIS hinaus gesichert ist. Die Entlassung der Jahrgänge 96—SS Beckl», 7. Dezember. sDrechtderlchb) Don violsn Sekten werden beunruhigend« Nachricht«« über do« Fofthalten der Jahrgänge SS bi« SV beim Heer« laut. Hierzu teilt da« Kriegsmintst«rium folgendes mit: Di« Zurückhaltung der Jahrgänge VS—VS dient ledlgstch den Be dürfnissen der UebergangSzeit. Die Entlassung der Jahrgänge Sü—S7 ist selbstverständlich und wird sich den übrigen Jahrgängen anschlietzeu. Si« sol.LN keinen Tag länger zurückgehaiken werden, als der Gang der De mobilmachung, besonders auch der Abbeförderung der Gefangenen, er fordert. LS ist zu hoffen, datz mit der Entlassung de« Jahrganges VS Anfang Januar begonnen wird, and auch dir Entlassung de« Jahr ganges V7 noch im Januar beginnen kann, lieber -t« Jahrgänge SS und SS wir- di« Regierung -<vm befind««. Die Stellung der feindlichen Kriegsgefangenen B»rliu, 7. Dezember. (Droh-bericht.) Di« Erfüllung der Wassrnstiü- lidandSbedtngungen and dt« Notwendigkeit, bi« Kriegsgefangene» veschteuntgt auS ihren Arbeitsstellen herauSzozieh««. am den zucklck- kehrenden deutschen Soldaten bai-möglichst Arbeitsgelegenheit«« zu ver schaffen. führte dazu, -atz etne groß« Anzahl KriegSgesongener avf den Arbeitsstelle« »«beschäftigt dl«»h«» «oh, der«« Ueberfahrung tn die Lager wegen Platzmangel setzt onmögstch ist. Da mau vermelden wollt«, di« völlige Ablchlietzung der Kriegsgefangenen anzuordnen, motzten -««FreihrttSdeschränkunge» d«r Kriegsgefangenen, fowoU fl« sich «ms AchMSstell« k-fta-e». «»1 gehoben w«de«, um so «mhr, «<S pS an -er erford«rUchen Anzahl Wachtorannfchafbxn mangelt. Vt< An wesenheit »oa KrtogSgefangeno a«f de» St ratzen »st daher o»v«r»»Mgar. Dagegen tst auch nichts «inzuwende», so lang« ste stch -en Anordnungen -cs SffenkUch«, Verkehrs ankerwerfen und de» Besuch SffmrMch« V«ranstal- tunyo and Lokal« vermeiden. I» dlesm» St»« «rgiogmr AnVednunge» « -t« nachgeordn«ten Dienststeürn. Bvaufttagter üeS BollzugSra« d«S A^ ». S^RatS, zugllM hW, - . KrieoSoün isterinm. Schlestuger. Die Urheber des Berliner Putschversuchs EUi« Erklärung -er Negierung. Berkiu, 7. Dezember. Der Rat der Bslt<b«aufkkM-- tea richtet ein« Kuudgebuug a» di« Bevölkerung Berlins. Der Rat der VolkSdeaustragt.» ha» bis setzt festpeüe» köuaeu, bah bar Auftrag zur Fefl»ahm« b«S D«llz»gSr»rs de« Dizefelbnxixt Fi schor von einem gewissen Mart«» n»d zwei Beamte» b«S Auswärtige» Amtes, Grafe« Matoschka »nb ». Rheiubab«», erteilt »wrd«» ist. Marie« ist ebenso wie Fischer verhaftet worbe». Die beide» andere« find flüchtig. Ihre Verhaftung tst «geordnet. — Di« Trup pen, die i» der Lha «sseestratze gegen de» D«mo»firatio«Sz»g baS Maschinengewehrfeuer gerichtet Hoden, »rare» von einem Mitglied -«< SoldatearaleS beim Generalkommando, namens Krebs, aafa«bole« worbe». Auch gegen Krebs ist eiagrfchritte» wordem Der Rat ber VolkSbeauftragle», ber sofort alles geiau hat, um dt« Mitglieder b«S VollzugsraieS M befreien, die Antastung ihrer Freiheit sowie baS e«t- setzstche Blutvergiehen in ber Lhausseestratz« z« sllhaen. ist eutschloffen, gegea seb« Androlmag und Verübung von Gewalttätigkeitev porzu- -ehen, von welcher Seit« ste auch komme». Baglt«, b«» 7. Dezember 1»l8. i Di« V»lk«ka«»ftr»-te» Ebert, Haas«, Schridenmu», LaudSdcrz, Dttkma»». Der VolkSbeauftragle Barth war verhindert, a» der Sitzung teil- zunehme»; deshalb sehtt sei»« L»lerschrist. B«rN«, 7. Dezember. (Draht-ericht^ Gegen die beiden Mitglieder des Auswärtigen Amtes, die durch Aus sagen des wegen der gestrigen Dorfälle im Abgeordnetenhause ver hafteten DlzeseidwehelS Fischer belastet find, hat der Staats sekretär Dr. S»ls daL Unters»changSverfahren elngeleitet. ES handelt sich um zwei jüngere, zeitweilig tm Auswärtigen Amt« be schäftigte Beamte. «o Verün, 7. Dezember, fvrahkderlcht.) W L. B. vs«br«tke< heut« über di« Zusammen stöhe i« -er Lhausssestvatze und Invalidenftratz« folge»»-« Nachricht: Der ganz« Borgang tst auf -en Befehl deS General- kominmr-oS der Gordekrnppen zmückzuführen. Das Generalkommando gab an dt« Füstli«rkas«rn« -«« Befehl: Die Mmmschaften sollen alarm bereit auf di« Straß« g«hen »ab bt« Demonstranten von de« German a- uird Sophlcnsälen zerstleaen. — D«mgeg«nüder wird festgestellt, dah vo» seifen deS Generalkommandos des DardekorpS »«der ein Befehl noch eine Weisung an dle Berliner Truppen gegeben wurde, die deren Verhalte« bei den gestrigen Vorgänge« irgendwie beetnslutzt Hütte. I« übrigen ist da« Generalkommando des DardekorpS für solch« Anordnung«» auch nicht zuständig. Auch -aS Kri«gS»t»tst«rtu» steht dt«s«» Vorgängen vollkom»«» fern. Liebknecht unter Le« Linde» o B«rll», 7. Dezember. <Dr»htb«rich1 »»f«r«r Ber- ll»erSchrlftlett»»g) Gegen r Uhr nachmittag« kam ein «roher Zug D«»o«str»»te, mit «i»«m A»1» ml» ««fchtneagevhre* »nb Llebkaech, an ber Spitz« ble Llnbes enttan» Vor sebe« »ff«nt- lich« Sebäub« hie» ber Zug »nb Ll«bk»»«cht ht«N Rede« oege» bi« «chetdemänner. Vor ber BibtlVihek fchie» «» «t»e» Aoge»blick. att wollt« bi« Meng« baS Sebä«be stürme». Dt» Sieherh«NSa>a«he, »wchte» bara»f sofort ihr« Maschinengewehr« Recht krMsch ^ff»a«Se stch bt« L«^ — b«> K»»»«»b»»r»^ Deck B»»t« stch bt« >«ch Tausende» zählend« Meng«, «rb Qedirv«ch< brach t» Bev- wü»schvng«» gegen br« Komma»»-«nte» a»t. Das Auto »er Deiao»- straake» fuhr da», bi« znr Schlotzbrück« »ab bNed back »ck» zeha aaf bi« Komm and an tur gerichiet«» Maschtn cnge^hr«» -alle«. Ai ei»«» A»»griff Kam «S jedoch »lcht. A» ber vberwavftrah« »eb«» dem Kroa- prtazenpalats war« stlr ettvaig« Fäll» Paagarota« grstellt. Becki», 7. Dezember, stki^ Drahtdertchl- Ick sdckge» Kasernen Potsdams uir- Berlins hab«» oester» abend zusaaum:»- aetöetens AaSschüst« von Soldat«» beschloss««, Lt«bk»«cht »»d Rosa L»ze«d«rg beim Wieder betrete» d«r Kasern«» frßtz»- uehme» und zu «rschietze«. Generalstreikparole des Spartakvsbnndes Berli», 7. Dezeurber. (Drahthertcht.) Roch üderei»fkmu»«»de« Blättcrmelduugen, bt« zu» Teil von Augenzeuge» stamme», stellen stch die gestrige» Demo»stratto»e», bet den«» etwa « Prr- so»e» getötet »nh etwa 40 verwonbet ««rde». immer mehr «tS Versuche der SpartakuSleat« heraus, dt« Regier»^ z» stürze», um selber das Heft t» bte Hand zu bekommen. FS, beut« hatte ber Spartakusbund be» Generalstreik verküadet. Ja «tnige» Be triebe» stellten die Arbeiler bl« Arbeit ei» Li» Test ber Arbeiter schaft bee Deutsche» Waffe». M»dM»»iti»»S«erk« ver- lieh bl« Fabrik. »» stch mit Arbeitern anbrrer B«tri«be M »«»e» Stratz«»k»»bg«b»»ge» z»saaune»zuscharc». G Im Anschluß a« bi« Generalstreikporol« der SpartakuSgrnppe ist über bt« Lag« in den Betriebe» folgendes festzufiellvn: Bei ber D «»t - scheu Waffeu-uud Munitionsfabrik ist dt« Arbeit nl«derg«legt worden. Angeblich verlangen bt« Arbeiter di« Aus lieferung von Maschinengewehren, doch lätzt sich auyenbllckllch nicht feststellea, ob ste für die Arbeiter oder für baS Polizetprüfidimn «»- gefordert werden. Di« Berltn-Anhalttsch« Maschinen- fabrikist noch »m Betriebe, doch ist di« Fortsetzung der Arbeit zwetfel- yast. Bei d«r Knorr-Brems«n-A.-G, ckner Untergesellfchast der L»d«>g-LSrv«-A.-G^ find di« SpartoknBeute ziemlich stark Ver treten und aglileren für eine Kundgebung gegen bi« Regierung. Bei der A-G. Hennigsdorf tst ebenfalls eine Bewegung zur Arbeits niederlegung tm Gange. In einigen der genannte» Betriebe wird bt« Auszahlung der Löhne verlangt. I» G«w«rkschaftSkretfv» ist um» lld»r,«»It, batz bte G«»eralstreikSparol« kein«» Erfolg habe» wird. Viel« Vertrauensleute in den Betrieben haben bei der Berliner DewerschaflS- kommtsflo» angefragt, was «S mit -er Weisung zom Generalstreik auf stch hätte. Eg fck ihnen nicht etnmat bekannt, ob dt« Parol« von prole tarisch« »der von gewerkschaftlicher Seite aatgeh«. Man hab« ihnen <l»ch nicht gesagt, ob «S stch »» einen Lohnstrekk oder am eine« General streik handele. Nachdem d4« Vertrauensleute aufgeklärt »rare», batz dle Geroerkschasten der Parole völlig fernständen, erklärt«» p« ein mütig thren Lntschlutz, dafür «tnzutreten, dah nlemanb bte Arbeit »teder- lege, »nb -ab«» durchweg -er Ueberzeammg Ausdruck, batz bi« Arbeiterschaft bar Generalstreikparol« b« Spartak»Sgr»pp« »Ichl folge» roirb. Der Anschluß Slsaß-Lothrinqens a« SrauKrolch Se«f, 7. Dezember. (Elgeger Drühtbericht.) HaoaS meldet <wS S t r'a'tz b » rß: Der L «n - tag nah« henke folgen-« Nesoluklon an: Der Landtag hält eS fLr feine Pstlcht, »ar fein« Vertagung z» proklamieren, -atz -aL Necht Els atz- LathrkngenS, sich FraickrUch wieder onzuschtiVh«^ «- bepreüdar nnd endgüMg ist, Dke Trennung von Kirche und Staat Zu den Fragen, die längst ln der Luft schwebten und auch von Männern aus beiden Seiten erwogen wurden, die aber erst durch die neue Ilmgesialkung der Dinge in den Vordergrund g*< schoben find, gehört die Trennung von Kirche und Staat. Sie ist ein Stück von' dem Programm der neuen Negierung. Ader man kann nicht behaupken, datz dieser Programmpunkt gleich voa vornherein mit der nötigen Klarheit der Oesfenllict-lreit unter* breitet worden wäre, vielmehr find durch ungeschickte Aeutzerungew und Eingriffe halboerantwortlicher Llenrente recht überflüssige Ün^ ruh« und Verwirrung geschaffen worden. Jetzt scheint allmählich» wenigstens einlgermatzen Klärung einzutreken, besonders durch dia vom Vorstand des Ministeriums des Kultus und Unterrichts, dem VolkSbeauftraglen Buck, dem Konfislorlalprasidenien gemachte« Eröffnungen. Hiernach hat dle Kirche mit dem baldigen W«g^ fall aller Staaksauftoendungen für sie, ebenso mit der Entfernung des Religionsunterrichts auS der Volksschule, mit der Uede» nahm« der Frledhossoenvoltung durch di« politischen Gemeindo» veftretrmgen und einer Aenderung ln der Art der Aufbringung der Mittel für -en kirchlichen Bedarf zu rechnen. Wenn auchj Vermeidung unnötiger Härten und möglichstes Entgegenkommen tn bezug auf di« Pensionen der emeritierleu Geistlichen sowie den Witwen und Waisen zugesogt wurde, so tst doch ohne Zweifeß dle für -t« Kirch« geschaffene Lage ernst und schwer. Vor allem wür-e aber jede übereiste Lösung dieser 40g Jahre -in-»rch zu« Segen unseres Vaterlandes mikeinan-M verbundenen Gröhe», Staat «nd Kirche, weder dem Recht noch -er Billigkeit entspreche«. Die Trennung würde ein staatsrechö lich« Akt sein, der unmöglich von einer provisorischen Reg'rrvvg sondern nur von der durch das allgemeine Vertrauen des Volkes »erufeaen Rattonaiversammlung zu vollziehen wäre. Sie allein «nützte und köiurt« die Rechts- and PermSgenSansprüche -ev Kirch« an -en Staat prüfen lasse«. Bekanntlich kam die evangelisch« Kirch« zur Zelk -er Re« fonnatton keineswegs als arm« Mag- zum Landesherrn und zum Staat, sondrnr fi« bracht« -en ganzen ererbten Besitz deS Ktrchengots mrd der aufgelösten Klosteriändereien mit, -er vachj ten neuesten Forschungen ein Drittel bis die Hälfte des ganze« damaligen Landbesitzes betrog. Di« Kirch« gab ferner in -ler Han- -es Staates eine Fülle von Privilegien, DesitzMeln ondj Gerechtsamen, deren Wert unschätzbar ist. Demgegenüber waren -t« Aufwendungen und Leistungen des Staates für die Kirche, sof hoch auch die Summen erscheinen mögen, kaum eine mäßige Ver-^ zinsung, zumal wen» man bedenkt, wie di« Kirche ihrerjetts groß» Summen für -t« allgemeine Wohlfahrtspflege ssür Arm^ Krank«, Arbeitslose, sittlich Gefährdete, Entgleiste, Sieche unk Krüppel) aofdringt und so dem Staat viel adnimntt. In Preuße« beträgt der staatlich« Zuschuß für die evangelische Kirch« run-? 28 Million«« Mark jährlich szu« Vergleich: 180 Millionen Mark für -aS VolkSschuiwesen), tn Sachsen 4X Millionen; demgegen über hat die evangelische Kirche Deutschlands nach den Bersch* nungen eines Klrchenstalistikers jährlich weit über 100 Millionen? für Wohlfahrtspflege aufgebracht. Bei solcher Sachlage Kana den Staat die Zahlung -er Zuschüsse nicht einfach abbrechen, ohne Gegenleistung und Abfindungssumme zu zahlen, sonst würöe « ein Unrecht begehen. Ihrerseits müßte auch die Kirche auf -i« jetzige finanzielle Lag« Rücksicht nehmen, wozu ste sicher bereit ist« Solch eia Ausgleich erfordert natürlich Zeit. Zett ist aber auch billigerweise der Kirche zu lasten, um best nötigen Uebergang in neae Verhältnisse vorzubereilen und anzu bahnen, «in Uebergang, der schon in normalen Zeiten schwirrt» gewesen wäre, dar sich aber jetzt vollziehen soll, während der Feinv ia einem Tetl d«S Landes steht und während di« ganze wirtschaft lich« und politische Gestaltung unseres Vaterlandes mit größter Unklarheit und schwerster Unsicherheit belastet ist. Darum wehrk stch die Kirch« mit aller Energie gegen je-e Ueberellung und Vev« gewalttguag. Und ste würde nach -em Urteil -er ersten Autorität auf -em Gebiete -es Kirchenrechts, Professors Kahl-Berlin, hier bei durchaus nicht wehr- «nd machtlos tzaskehen. Auf -em Gebiet der DermögenSauSeinandersehung würde sie für alle aus gesetz lichen Titeln beruhenden Ansprüche die gerichtlich« Hilfe in An* sprach nehmen können, on- in -er Wahrung allgemein christ lich« Güt« fände st« tn -er katholischen Kirche einen mächtige» and natürlichen Bundesgenossen. Ob ab« ein religiös-kirchlicher Kamps neben -em sozialen den fttzigen politischen Machthabern er- wüns<yt tst, erscheint überaus fraglich. Sollte er der Kirche auf* gezwungen werden, fo mützte und würde fle ihn mit ruhiger Ent schlossenheit aufnehmen; denn es geht um ihre Selbstbehauptung. Lieb« wäre «S ihr natürlich, ste könnte tn Ruhe, del G«- Währung einer angemessenen Abfindungssumme, wie es auch tit Bayern and Württemberg in Aussicht genommen ist, und bet Ent gegenkommen tn -er Frag« kirchlichen Religionsunterrichts ihre Angelegenheiten regeln an- za einem Neubau schreiten. Wie berechtigt diese Wünsch« der Kirch« find, geht aus cinem Aufruf soztaldemokratisch« Arbeit« hervor, -er zur Gründung .eines VolktbandeS kirch«ntreo« evangelisch« Christen' aussordert. Ja ihm hettzr es: .Wir wollen nicht, daß unsere evangelisch« Kirch« durch die Neuordnung -er staatlichen und gescllschaftlihen Ver* hältnlste geschwächl and in ihr« heilsamen Arbeit an der Seel« unseres Volkes gehindert werde. . . Mir wollen auch nicht, datz unser« Geistlich«» durch plötzlich« Entziehung der staatlichen Z>2 schüff« d« Not »ad dem Elend aaSgese'zt werden. Fern« «olleO