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Kunst« Mffensch ast.Leben «ir« Periode Kühls »nd des Herrn Mnseumdireütoes Pref. Vo^el, Oelstudi« zur Madonna des Breslauer Gemälde« .Ruh« Mir«» Verlad« Kühls »»h des Herr» Mnseumdiredtoe« Prof. vr. I Leipzig r<. «»«. «Vogel. Oelstudi, zur Madonna des Breslauer Gemälde« .Ruh« «us v«-«ab«*ö vo» Ernst Post»»». Der Geist machte ha» Bach- h«r Flucht' »an Hermann Prell reihen stch hier au. Oskar staben lebendtg an- der To» »erriet das starke Mitschwingen ha« Zwl»I scher ? zeig» neben »unberbar belebter Stillsterung U» Akt Vesühlt. Des Künstler« Art bedingt «ine hochkultivierte Mts- malerisch weiche Auflassung in der Landschastt'.ichnung. teilung. Wie er Brahms sang, glich einem vornehmen Meinung»- ? '-in'" "I" l« " -w- 9«^' austausch zwischen ihm und dem großen Meister, auf dessen AM- nungen. die W-rpSweder Bilder wachrufen, und Ludwig von Hof- ^aung er sich so wundervoll versteht. 3m Auf- und Adwogen h« " ° d-allch« Ä-moaNK.. wie II- TI». AMMg da Slrumvadmigei da SMisches Smmilwz des Mrseriv jikri-ji- >. Abteilung: Aeller« Kunst »uh Ar Ich nun ge» der Gegenwart. Bon Hildegard Heyne. Mffeuscha sülch« Htlssardelterln am Museum der tUbenden Künste. 2t. mann mit zwei rhythmischen Akten. Gröberen Zuwachs noch erhielt di«Mg»chn«r Grupp« n. «. durch oirtnose Akize chnungen von S t u ck, zu denen sich al« gütige« Geschenk eia« Aquarellstndie zur Kreurabnahme aesellte. Die Münchner Karikatur wird durch ein Blatt von WeiSgerver f und einen lang erstrebten Olas Guldransson glänzend vertreten. Der Ueberbiick beweist, wieviel auch in diesen letzten Zähren trotz harter Zeit da« Leipziger Museum der Förderung durch gülige Schenkgeber verdankt. Möge ihm auch fernerhin da« Wohlwollen der allen Gönner erhalten bleiben und die Grkennlnt«, dah Zielbewußtsein sein« Beamten leitet, ihm immer neue hilfsbereite Freunde zum wetteren Ausbau zufahren! Dran Suttner Erstausführung tm Schauspielhaus am 28. Januar Zn diesem Drama Karl Schönherr« ist e« wte in dem Kram laden der Frau Suitner. Menschen kommen, wechseln Gespräche und gehen. Das Stack gliedert stch in sechs Szenen; et könnte ebensogut die doppelte, ebensogut die halb« Zahl haben. Nirgends hat der theatralische Könn.-r Schönheit tm dramatischen Aufbau stch selbst so verleugnet wte hier. Dafür aber sind hier Menschen von Fleisch und Blut wie sonst nur in der .Erde'. Vieles wurde mr! Liebe und Gründlichkeit auSgemalt. An Einzelheiten zuständltcher Schilderung kann man seine Freud« haben. Ais tragische« Grundmotiv der Vorgänge wirkt dl« Sehnsucht nach dem Kinde. Frerltch von der cneratschen and nicht selten allzusehr fühlbaren theatralischen Hand Karl SchönherrS spürt man nichts mehr. Die Situation ist etwa umgekehrt wie Im .WeldSteofel'. Line alternd« Bäuerin neben einem ungcalkerten. Kräfte strotzenden Manne. Und kommt ein junge«, kernsrische« We dlein in da« Haus — man erwartet et in der ersten, es ereignet stch aber endgültig erst Ende der dritten Szene —. so hat man di« Tragödie: .Sie werden schon sechn. Frau Suttner . . .!' prophezeit dir Zips-Woidl. Und diese Kassandra behält r cht: Wa« geschehen must, geschieht. Oder vielmehr e« geschieht nicht. Frau Suitner weicht rechtzeitig aus. Eie sucht den Tod. Leise Er innerungen an die Vorgeschichte von RoSmerSholm scheinen anzuklingen. Schönherr selbst aber bog diesmal vor lauten Effekten aus. Sie lagen oft nahe genug. LS kann kein Zwelsel sein: Er lat e« bewußt. Wenn man auch eine strasser gespannte dramatisch« Anlage wünschen möchte, so stellt sich doch Schönherr in diesem Werk wieder künstlerisch ungleich höher al« in seinen letzten Erzeugnissen. CS schien ihm eine völlige Ver- äußerllchung zu drohen, und hier läßt sich unverkennbar fühlen, wie er selbst dieser Gefahr begegnet. Mit großer Sorgfalt ist das einzelne und einzelnste herauSgcfeilt. Derselbe, der .Erde' schrieb, ist auch der Dich- ter dieser Szenen. Psychologische« wurde zuweilen dichterisch stark entfaltet. Uederau« eindrucksvoll war vor allem in der letzten Szene das Hereinwirken des Tode« der Frau Suitner. Hier war doch mehr al« bloß« WirklichikeüS- sermuna. Schönherr hat Wirksamere« und LrsolggewissereS geschrieben als dieses Stück Leider auch manches, wa« desirr ungeschrieben geblieben wäre), hier ist Rückkehr zu dem, wa« in .Erde' al« stark empfunden wurde. Die Ausführung, an der Fritz Rogge erneut Regiesähigkeiten bewies — insbesondere auch im Dekorativen, bracht« wertvolle Einzel- leistungen. Frau Suitner war Paula Wirt. Ä« bemühte stch. den stillen Kamps im wesentlichen schlicht-menschlich zu fasten und hatte man chen gedämpften Ton und vielfach bewegten Ausdruck. Neben ihr stand die knorrig und >«cht gewachsen«, lebensprächkig hingestellt« Niannesgeflalt Hermann Rtttig«. Und das jung« Weid wurde von Lina Carsten« vvllsaftig gestaltet. Sie fand bezwingend« Naturiaute. wie st« aur ganz starke« Talent vermag. Blieb« noch Stella David« in überzeugten Brusttönen die Zukunjt voraus- keilend« Zipfl-Motdl. Auch dt« Nebenrollen ergaben ein gerundete« Gesamtspiel. Dr. Friedrich Sebrecht. (Nachdruck verboten.) Den Schluß der Erwerbungen der älteren Abteilung machen der Dresdner Eduard Bary (verireten durch die Schenkung de« Herrn Zoh. Bary), ein Epätnazarencr. der schon zur eigentlichen GeschichtS- malerei realist schererArt überleitet, und die Düste dorscrBeioer und Les, nz. LlemenSBewer erwc st sich in den acht von Herrn Neichsgerichtsrat Bewer gestifteten B ättern al« stilvoller Lharakterzeichner und feiner Kolorist. L. F r i « d r. L « s s t ng, der GeschichiSmaler, der Landschafter und Menzel ähnliche exakte Z« chner werden durch die reiche Schenkung der Enkelin. Frau Käthe Eimon-Koberstein. gleich gut belegt. Der Düssel dorfer Schule entstammte auch Zoh. Georg Meyer von Breme», der durch die Stiftung seines Sohne«, de« Herrn Konsul« Alexander Meyer-Bremen, nun in unserer Sammlung so glänzend vertreten ist. dah er schon den Neid der Düsseldorfer MuseumSleitung erweckte. Er leitet von der VeschichtS- zur Genremalerei über. Die Oelstud en be weisen. dah der hohe Ruhm der Düsteldorser Schule in bezug aus Aus bildung de« Kolorits in dieser Zeit voll berechtigt war. dl« Zeichnungen eine Exaktheit im Studium der Körpersorm und ihrer ausdrucksvollsten Linienführung, die unfern Respekt vor der leicht von der Gegenwart hochmütig behandelten alten Genremalerei sehr erhöben kann. Einige Studien fdarunter einige ganz bildmähige) von Karl Buchholz aus Weimar zeigen, wie nahe unverb ldete Künstler um und nach der Mitte des 19. ZahrhundertS der seinstcn impressionistischen Wiedergabe von Luft und Licht kamen. Da der versügdare Raum eine gleichzeitig« Ausstellung oller Neuerwerbungen zweier Zahre unmöglich machte, schlichen sich an die älter« Periode von Zeichnungen und Graphik nun nur noch die 1916/17 erworbenen modernen Zeichnungen an. Die Ausstellung der neuerworbencn graphischen, d. h. gedruckten Blätter, etwa 466 Stück, werden in einer zweiten Auäwohlserie voraussichtlich im Monat Mai gezeigt werden. Den weitaus gröhtcn Rrium nehmen die Leipziger ein: Unsere kostbare Sammlung von Zeichnungen Mar Klingers wurde durch <j Blätter bereichert. Lin humorvoll zugcspitzteS Porträt Klinger« von Walther Hammer wird für die Zukunft ein besonders wertvolle« Dokument bedeuten. Znsolge der großen Greiner- NachlahauSstellung wurde dem Museum mehrfach Gelegenheit, seine reiche Sammlung dieses Künstlers noch zu erweitern, vor allem durch Zeichnungen der malerisch weichen und temperamentvollen Münchner Zeit von 1891. Ein ganz frühes Aquarell der Leipziger Lehrjahre und ein schönes Etudicnblait zur Hexenschule sind wertvolle Schenkungen. Auch hier wurde die Porträt zeichnung des Künstlers von Horst-Schulze dazu erworben. Der Akademie- direktor Max Seliger und die Professoren Franz Hein and Fritz Reni sch waren bisher noch nicht durch Zeichnungen in der Graphischen Sammlung vertreten. Besonders reich als duchgewerdlicher Künstler. Landschafter. Porträtist und Zeichner von Akt- und Gewarzb- figuren für seine Lithographien und Gemälde lst Franz Hein ver treten. da zu den käuflichen Erwerbungen eine sehr erfreuliche Vervoll- ständigung durch Schenkung hinzutrat. Die Siifltung der Erben führte der Sammlung zwei Aquarelle des jüngst verstorbenen Zoseph Klemm zu. Auch von dem verstorbenen Max Heiland wurde ein lebenS- würdlgeS Aquarell angekausk. Münch-Khe ist durch die Bildnis- -.cichnung deS KunstvereinSvorsihenden Sr. Erz. des Herrn Wirk!. Ge heimen Rats Prof. Dr. Wach und des Herrn Museumdirektor- Pros. Dr. Vogel prägnant vertreten. Die Kciegszcit spricht durch die Blätter von Paul Köther und d:m Hein-Schüler Paul Schneider in der Leipziger Gruppe mit. Die modernste Richtung in Leipzig wurde indes auch nicht vergessen und in drei Zeichnungen von Curt Hoellosf zu seinen zum Teil im Museum vertretenen Zyklen von Kupserschnilten und einer Federzeichnung des zu früh verstorbenen Hans Mägr. repräsen tiert. Diesem expressionistischen Wollen schlicht stch die große außer- ordentlich wirkungsvolle Tuschzeichnung (Secstück) von Nolde an. der die Berliner zusammen mit Hans Meid vertritt. Di« Grupp« der D r e s d ne r wurde vor allem durch die Ucberweisunigen deS Kgl. Ministeriums deS Innern bereichert. Ein wundervolles Aquarell der Wolga von Sterl und eine monumentale Kriegszeichnung von Luhrlg seien hervorgehobcn. Die Schenkung des Herrn Neugah. Oelstudlen der Mathilde Fandreys neue Ehe 2vf - Roman von Kurl Moreck. Flachdruck «ardala«.» «Nein. Aber wir sind schließlich auch nicht aus der Welt, damit es uns heimisch sei. Das Leben lst kein gefütterter Rock, in den man schlüpfen kann, wenn einen sriert, und den man lüftet, wenn das Blut wallt. Mir für mein Teil tut die Klarheit wohl, die Klarheit über diese Dinge. Wer nicht dafür geschaffen ist, mag ruhig bei seiner Hoffnung bleiben. Was tut es ihm, wenn sie stch nicht erfüllt? — Mögen die Getäuschten stch ruhig an dem Gefühl sättigen, daß sie irgendwo erwartet werden," sagte Arrhenius. «Was Sie sogen, ist sehr überzeugend," meinte Mathilde. .Aber ich ziehe es troLdem vor, daran zu glauben, daß ich irgend wo erwartet werde. Wenn es eine Täuschung ist, so ist es wenig stens eine wohltuende. Wer geht, will doch wissen, daß er eln Ziel zu suchen hat." .Aber Sie, haben Sle das Ihre denn nicht längst gefunden?!' Mathilde sah ihn an, dann lachte sie. .Ach so. Sie meinen Norbert ... 3a, Sle haben recht . . . Zum Teil wenigstens. Ader soll ich deshalb nicht doch auf etwas anderes warten dürfen, aus etwas Ueberraschendes, Neues, Größeres?" Er berührte mit den Fingern seiner Rechten dle Tischplatte und fragte: .Und was stellen Sie sich unter diesem Ueberraschen- den, Neuen, Großen vor?' Einen Augenblick schwleg Mathilde und erwiderte setnen Bltck; dann sagte sie: .Muß ich das wissen?" .Nein. Ader es wäre jedenfalls vorsichtiger, zu wissen, welche Erwartungen man an die Zukunft knüpft,' sagte Arrhenius. «O, ich finde, was das Leben angeht, sollte man so wentg vorsichtig wie möglich sein. Nur um eine schöne Unvorsichtigkeit ntcht zu versäumen." «3a, aber unS hak die Erziehung das ln einem gewissen Grade unmöglich gemacht. Sie hat den 3mpuls nicht in Betracht gezogen. Wir leiden an Hemmungen, die uns an der Erfüllung unserer Instinkte hindern. Das Leben — es Uegt «tn narkotischer Reiz in diesem Worte, — und doch, es lst für uns nur ein Rechen- exempet . . .' Mathilde schaute ihn an und sagte: .Sonderbar, wie Ste reden. — Als hätten Sie alles schon hinter stch." lieber feiern, tn dem Pessimismus des Predigers Salomo, der Jesus Sirachschen Todesdetrachtuno und -es Paulinlschen Hymnn» auf der weltumspannenden Liebe Wesen, endlich ln der Aevherung schneil und leidenschaftlich dahinflutenden Ledensdranges ln der Puhta — inmitten aller dieser Gegensätze findet Ernst Posson» den seelischen Niederschlag de« wahrhaft Menschlichen. Und seln« Kunst zeigt erstaunliche Disziplin sowohl des Ausdrucks als ha» Könnens. Aller Schablonenpsnchologie fern, ist st« erfüllt vo» innerlichem Enthusiasmus und weckt ihn auch ganz natürlicher Weise im Hörer. Das scharfe Licht objektiver Beobachtung, darin der Inhalt eines Gesanges erscheint, mildert der Sänger durch die warm herzige, tonschöne Darstellung, und was ohne Zweifel durch ein gehendes Studium sorgsam vorbereitet ist, erscheint im entscheiden den Augenblick als unwillkürlich drängende Intuition. Die Hörer waren begeistert und bezeugten dem von seiner Gattin am Blülhner begleiteten Sänger aufs lebbasteste ihre hohe Ver ehrung. Prof. Eugen Segnitz. Eugen Segnitz, Muflkschriftstetter und Schriftleiter am .Leipziger Tageblatt", wurde vom Fürsten von Neuß zum Professor ernannt. Städtische Theater. Di« am Dienstag, den 29. Januar, stattfindende Erstausjühlung von Julius Bittners deutschem Singspiel .Höllisch Gold' beginnt um 6ZS Uhr. Daran schließen sich eine Neueinstudierung von d'AlbertS .Abreise' und Mozart-GrondonaS .LiebeSplänkelei'. Di« Oper nimmt Sonnabend, den 2. Februar, Richard Strauß' .Rvsen- kavclier" wieder in den Spielolan aus. Theaterchronik. .Der blind« Gott", eine Komödie tn A Akte« von Viktor Georgen, gelangt im Lause de« Februar am Leipziger Schouipielyous zur Uraufführung. In München kommt da« Werk tue Lause de« März erstmalig zur Darstellung. * Hamburger Stadltheater. Al« erst« Altistin für da« »u« dem Verband« de« Hamburger Sladtlhealers scheidende Fräulein Sabine Kalter ist Fräulein Valetka Nlgrini, die bisherige erst« Altistin der städtischen Theater in Leipzig, von Dr. Loswenfeld verpflichtet worden. Die Künstlerin wird sich noch im Lauf« dieser Spielzeit tn einigen großen Rollen Ihre« Repertoire« dem Hamburger Puollkum oorstellen. Filmplagtat an Wilhelm o. Scholz. Ein von der Meß ter film- geselljchast in mehreren Städten gezeigter Film .Vertauscht« Seelen" deckt sich in Titel, dichterischer und schauspielerischer Grund idee soweit mit einer in Berlin bei Reinhardt und an anderen Theater« gespielten Scholzjchen Groteske, daß Dr. Wilhelm v. Scholz derett« all« Schritte zur Wahrung jeine« Urheberrechtes am Titel und an der von ihm zuerst für die Schauspielkust angewandten Grundidee getan hat. ee * Musik. Professor Ludwig Htrfchberg, Lehrer an der Berliner Kgl. Hochschule für Musik,, ist gestern nach längere« Leiden in seiner Berliner Wohnung gestorben. Projesior Hirschderg, ein bewährter Pianist, zog durch sein reife« Spiel viel Freund« ln sein« Konzerte und war a>s Erzieher zu ernstem, besonnenem Musizieren sehr beliebt. * Das Ägyptische Museum der Universität (Schillerstraße 8) wird <nn * nächsten Sonntag, den 27. Januar, zum letztenmal im Wlnkerhäld- « jc.hr, da« tn diesem Jahre früher endigt, dem Publikum geöffnet fein. Die Wiedererösjnung findet im April statt. Hochschutnachrichien. Der Berliner Mathematiker Geh. Aeg.- Ral Dr. phil. ei maih. Hermann Amandus Schwarz, Direktor des mathematischen Seminar«, wird am 25. Januar 75 Jahre alt. — Der außerordentlich« Hochschulprofessor für neuiestamenilich« Exegese am Lyzeum zu Regensburg Dr. Johann Lv. Nlederhuber wurde mit Wirkung vom 1. Februar zum ordentlichen Hochschulprofessor er- nannl. — Dem o-d. Professor in ber theologischen Fakultät der Uni versität Wien Hosrai Dr. theol. AlolS Mufti wurde die Würde eine« Geheimen Nate« verliehen. ruhig. «Darf ich das? Sie geben mir damit ein Recht über Ste . . ? Er versuchte zu lächeln. .Eie sagen da» so ernst... so, als sei es aus einem Trauerspiel . . .' «Scherzen Sie nicht. Bleiben wtr einmal beim Ernst. Sle sehen, ich hab« von Ihnen gelernt, daß man wissen soll, welch« Erwartungen man an die Zukunft knüpft. Das bringt mich auf diese Frage, dle man pathetisch eine GewlssenSsrage nennen könnte. — Würden Sie mein Freund sein, wenn es mir etnsallen sollte, Sle darum zu bitten?' .Gewiß!' sagte er ernst. .Würden Sle es bedingungslos und unter allen Umständen sein?' fragte sie mit Nachdruck. .Ich versichere es Ihnen. E» würde »rlch treuen, einem Menschen etwas bedeuten zu können. — Aber, ich bltte Sie, lst etwas geschehen . . .?' .Nein, nein ... Es Uegt kein Grund vvr. — 3ch wollte nur sicher sein; es ist ein angenehmes Bewußtsein." St« erhob stch und stützte ein« Hand aus den Tisch. .Jetzt habe tch eln Recht aus Sie. Fühlen Ste sich jetzt noch so beziehungslos wie vorhin?" . Er schwieg, durch ihr seltsames Wesen befremdet. Sein Bllck war fragend und er begegnete ihrem warmgeössneten Auge. Dann sagt« er: .Nein. Aber ich denk« nach, was Sle bestimmen könnte..." St« schüttelte den Kopf »nd ging langsam vo» Tlfch fort. .O Gott, ja; — machen Sie stch keine Gedanken. Ich glaube doch, daß ich nervös bin. 3a, ja, nervös; das wird es seln. Das macht einen sonderbar." Eie lachte kurz und gebrochen aus. .Ganz erschrocken sind Sie, Armer." Und plötzlich wieder ernst, trat sie zu ihm hin und reichte ihm die Hand: .Trotzdem, ich danke Ihnen. Etwas so Warmes geht von Ihnen aut. — Sle wollen mein Freund sein. Wenn tch mich einsam fühle, werd« ich daran denken; — und wenn ich es brauchen sollt«, werd« tch mich er innern . . ." .Sle sind so rätselhaft..' sagte Arrhenttrs, de» Kops schüt telnd. .Rätselhaft?" fragte ste erstaunt. .Wie man doch aneinander vorbeilebt. Wenn man am deutlichsten spricht, lst es dem andern rätselhaft. Seltsam! 3mmer sucht einer de« andern, und das nennen wir dann Leden; aber allein sein, ist wohl fedes einzelnen Bestimmung." (Fortsetzung »n der nächste» Abend-A»spab«> Er lächelte sein und entgegnete: .Nein, — aber tch erwarte nichts mehr von außen. 3ch hab« gelernt, zu wissen, daß alles ln unS liegt, waS wir erwarten dürfen. Ader es spiegelt stch tn den Blendslächen um uns herum, und wir geben diesen Splegelun gen den Sinn von Abenteuern und Erlebnissen." Mathilde senkte de» Kops, wobei ste aber nicht aufhörte, Ihn anzusehen und bemerkte: .ES wäre nicht gui für uns Frauen, so klug und so nüchtern zu sein. Wohin kämen wir sonst!' ,3a, das ist eine andere Frage. Und es kommt schließlich daraus an, ln welcher Situation man stch am wohlsten fühlt/ sagte er. .Norbert behauptet, Behaglichkeit lst der passendste Stil, den man leben kann,' warf Malhtlde ein, und Arrhenius verkannt« nicht den Spott, der um ihren Mund zuckte. .Da mag er recht haben. Ls hat eben feder recht'mtt dem, was er aus eigene Verantwortung tut — und läßt." Er beobachtete, wie ste eine plötzliche innere Unruhe nleder- kämpste. 3hr Blick war springend; st« spielt« nervös mtt den Fingern, und eine Erregungswelle durchlief ihren Körper, als müsse er im nächsten Augenblick hochschnellen. Er neigte den Kops leicht vor und sagte: .Aber lch langwelle Ste gewiß. Sie sehen, wohin man kommt, wenn man sich stets mtt sich selbst beschäftigt. Wl« man den Kontakt mtt den Men schen verliert." .Nein, nein! Fahren Sle nur fort. Sprechen Sie nur. ES tut mir wohl." Eie strich mit der Hand über -le Schläfe un lehnte den Kopf wie ermattet zurück. Arrhenius ließ eine kleine Paus« entstehen »nd betrachtete sie wie ein Arzt, diskret und behutsam, und doch so, daß ihm ketne Schattierung ihres aussallenden Wesens entging. Leise fragte er hinüber: .Sind Sie nervös?" Ste seufzte: .Nein, nein ... 3ch weih nicht . . Und sie zog dle Schlittern zusammen, als friere ste. Er bemerkte einen zerwühlten Zug am Ihren Mund. Trug sie einen Schmerz, den er nicht kannte? Und durchbrach dieser gewaltsam dle MaSke gesellschaftlicher Form? Er dachte nach. D.ese Wendung sand ihn ein wenig fassungslos. Und er fühlte, daß hinter diesen geringen Aeußerungen etwas Stärkeres, Größeres stehen mußte. .Fühlen Eie sich verstimmt, gnädig« Frau? — Verzeihen Sle, dah Ich frage, ober ich hoffe, daß St« mich als Freund betrachten." Jetzt sah Mathilde ihn groß an, und ihr Gesicht war ernst und