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^O(j uncl 8e§räbni8 61N68 ?SP8t68 Joseph Bernhart schildert tn seinem grossartigen Ge- schichtsiverk „Der Batican als Weltmacht" (Paul-List-Verlag, Leipzig) in dein vorletzten Kapitel den Anfbau der Kurie. Nachstehender Auszug vermittelt nicht nur einen Geschmack von der flüssigen Darstellungsweise des Autors, sondern auch von dessen ausgezeichneter Kenntnis der Materie. Nach einer Darstellung der Hierarchie des Kardlnalslwllegiums leitet er über zu dessen wichtigster Aufgabe, der Papstwahl: Der Papst ist unter den Gebeten seiner Umgebung ge storben. Die fürbittendc Empfehlung an die ewige Barm herzigkeit und der letzte Wunsch des ergreifenden „Fahre hin christliche Seele..." hat ihn, wie jeden sündigen Sterblichen, der unter dem Fittich der Kirche aushaucht, über die Schwelle des Irdischen begleitet. Sein Gesicht ist mit weissem Schleier bedeckt, die Klänge der Buhpsalmen und des Totenoffizlums erfüllen das Sterbczimmcr. Noch kniet der Camerlengo auf violettem Kissen. Er verrichtet ein stummes Gebet, Indessen die Kammerdiener das Gesicht des Papstes entblühen: er er hebt sich, tritt ans Lager und führt mit silbernem Hammer drei Schläge gegen die Stirn des Toten, Indem er dreimal dessen Tausnamen ausrufl. Dann wendet er sich an die Um stehenden — „Der Papst ist in Wahrheit tot!" — Während alle in die Knie sinken, rezitiert er das De proinndis mit dem Absolntionsgebet und sprengt Weihwasser ans die Leiche. Er empfängt den abgezogenen Fischerring, nm Ihn später mit samt dem grohen Kanzleisiegel in der ersten Gcncralsitzung der Kardinäle zu zerbrechen. Die päpstliche Rcchtsgewalt ruht bis zum Tage der Krönung des Neugeivähltcn. Nur der Grohpnnitentiar, der Grohalmoscnier und der Vertreter für das Bistum Nom walten, da weder die Gewissen noch die Armut unter dem Tod des Pontifex leiden sollen, ihres Amtes weiter. Die neun l'ase rviscken l^oä un6 kexsrsdnis sind ausgefüllt von der Borbereitung der Totenfeier und der nm zehnten Tage beginnenden Wahl des neuen Papstes. Der Kardinnlskämmercr verbleibt im Batikcrn, von dem er Besitz ergriffen, und herrscht in den Tagen der Sedisvakanz, von den drei rangältesten Kardinälen unterstützt, überall von der Schweizcrwache begleitet, als Mittelpunkt des vatikanischen Lebens, dock nicht ohne Fühlung mit der für wichtige Fragen zuständigen Generalkongrcgation der Kardinäle. Bon ihr wird Tag, Stunde und Zeremoniell der Leichcnübertragung nach St. Peter, die Wahl des Trancrrcdners, der Kondolenz verkehr mit Staaten und Fürstlichkeiten geregelt, und, wenn nötig, auch der Tag für den Gcsamtempfang des Diplomatischen Korps festgesetzt. Im übrigen obliegt der Verkehr mit der Dipsomatic dem Sekretär des Kardinalskollegiums, der für seine Vertretung des zuriickgetretencn Staatssekretärs nach altem Herkommen im ersten Konsistorium des neuen Papstes Anspruch auf den Kardinalshut hat. Vie einbalsamierte I^eieiie 6es ver storbenen Papstes liegt auf dem Paradcbett, im grohen Thronsaal ausgcbahrt, im feierlichen Ornat, von Prälaten und Nobelgardisten be wacht. Dann überführt sic der Zug der Granden und des päpstlichen Hofes in die Sakeamcntskapclle der Petcrskirche: auf niederem Katafalk hinter dem abschliehenden Gitter ruht nun der Tato, doch io nahe den trennenden Stäben, dak die Fühe dem Kuh der Andächtigen erreichbar sind. Die KanoVlier von St. Peter beten an seiner Seite Tag und Nacht. Alle Tage wird ein grohes Totenamt gefeiert. Dann, an einem Morgen. Ist die Kapelle leer. Der Tote Ist bei sinkender Nacht im verschlossenen Dom der Gruft über geben morden; im Schein der Fackeln und Kerzen haben die Kanoniker ihn unter der dunklen Kuppel an Thron und Altar vorüber den letzten Weg getragen zu den wartenden drei Särgen. Kapläne und Nobelgardistcn haben ihn in den Sarg aus Znprcsscnholz gelegt, sein Gesicht mit welhem Schleier, seine Brust mit Purpurgewebe bedccht und ein Vrokattuch über ihn gebreitet. Siegel schlichen den Sarg, der in einen zweiten aus Blei gelegt wird. Kardinalkämmerer und Major domus, Erzpriester und Kapitel siegeln mit ihren Wappen, der Bleisarg versinkt in einem Sarg aus Ulmenholz. Eine Wand nische hoch über dem Fuhboden nimmt den verhüllten drei fachen Sarg auf und wird zugemauert, bis nach mehr als Jahresfrist das letzte Grab, sei es in einer der römischen Kirchen, sei es in der Krypta von St. Peter, den toten Ponti fex empfängt. Am leeren Katafalk, der monumental im Mittelschiff aufragt, entladet sich der Pomp der „grohen Tranerfeier" der letzten drei Tage, ein rauschender Schluh- akkord. Dann gehören alle Gedanken 6er neuen >VsbI. In den Kardinalskongregationen beschwört jeder Teil nehmer, sofern nicht ein besonderer Wille des Verblichenen norliegt, die Anordnungen Leos XIII. und Pius X. über die Papstwahl. Des letzteren zwei Konstitutionen vom Jahre 1904 sind von besonderem Belang. Die eine, aus dem be- lrannten Auftreten des Krakauer Kardinals Puzyna und seiner Im Namen des Kaisers von Oesterreich gegen Rampolla als Nachfolger Leos ausgesprochenen Exklusive entsprungen, schützt die Freiheit der Papstwahl und die Würde des hl. Kollegiums durch das Verbot jeglicher Einmischung welt licher Mächte und die Androhung der Exkommunikation gegen jeden Kardinal und Teilnehmer am Konklave, der den Auftrag zu einem Einspruch annimmt und dem Kollegium oder einzelnen Mitgliedern davon Kenntnis gibt; die andere, in der die Vorschriften über Vakanz und Pavstwahl seit Pius IV. neu bekräftigt werden, ändert die bis dahin übliche Wahlform durch die Abschaffung des Akzesses, d. h. der nach einem er folglosen Wahlgang sich unmittelbar anschliehenden Abstim mung. bei der den Kandidaten die bereits erhaltenen Stimmen angerechnet und die neuerdings auf sie gefallenen hinzugezählt werden. Heute ist jeder Wahlgang unabhängig vom voraus gehenden. und es sind, statt der früheren zwei, deren täg lich vier. Gleicherweise eidlich verpflichtet sich jeder an der Papstmahl teilnehmende Kardinal zu strengstem, lebensläng lichem Stillschweigen über die Vorgänge beim Konklave (Kardinal Mathieus' ausplaudcrnde Aufsätze in der „Nevue des deux Mondes" 1903/04 sind wohl der Anlah zu dieser Bestimmung gewesen), ferner zur unaufhörlichen Bertcidignng der zeitlichen Nechte, der weltlichen Herrschaft des Papstes und der Freiheit des Hl. Stuhles, endlich znr Erneuerung dieses Versnrechens für den Fall seiner Erwählung. Das Wort Konklave (von clavis, der Schlüssel), mit dem man heute die Wahlhandlung überhaupt bezeichnet, ist zunächst der Ausdruck für ihren Schauplatz. Zusammenhängende Räume des vatikanischen Palastes werden durch Ver mauerungen und Verschläae ein abgeschlossener Bezirk, aus dem nur einige von innen und von nutzen peinlich bewachte Türen und grotze Drehtiirme den allcrnötigsten Verkehr ge statten. Die Fenster sind »ach nutzen bin mit Blenden ver sehen. von innen mit Plomben versiegelt. Die Absperrung und die zu früheren Zeiten rigorose, jetzt gemilderte Be schränkung der persönlichen Begnemlichkeit für die Kardinäle haben de» ausgesprochenen Zweck, fürs erste das Wahlgesckäft zu beschleunige», fürs zweite jede Fühlung der Wähler mit der Autzenivelt unmöglich zu machen. Kommende und ausgehende Briefe unterliegen einer Zensur, die auch die schriftlich ein zureichenden Telefongespräche selbst vermittelt. Jeder Kardinal darf zwei Begleiter einführen, einen geistlichen Sekretär und einen Diener; seit Pius' XI. neuester Bestimmung mutz der Sekretär Laie sein. Hatte früher jeder Wähler und Konklavist seinen Speisevorrat (Brot. Wein und Wasser) selbst mitzubrin gen, so sorgen die jetzt inneliegenden Küchen für die immer noch durch Borschriften geregelte Ernährung der etiva 300 im Konklave eingeschlossenen Personen. Jedem Kardinal kommt heute eine eigene, nur durch Stosse gebildete Zelle zu. in der Bett. Tisch und einige Stühle stehen. Die Organisation des Gcsamtraumes hat den Vorschriften aufs genaueste zu ent sprechen; andernfalls ist die Papstwahl kanonisch null und nichtig. Am zehnten Tage nimmt die Papstwahl ihren feierlichen Anfang, in Zukunft, mit Rücksicht aus die ausländischen Kar dinäle, nicht vor dem fünfzehnten oder gar achtzehnten Tage. Die anwesenden Mitglieder des Kardinalskollegiums — wenig stens einer mehr als die Hälfte ist erforderlich — wohnen morgens in der Paulinischen Kapelle dem Hochamt De spiritu sancto und der lateinisch gesprochenen Rede über die Pslichten der Wähler bei und empfangen die Kommunion. Der feierliche Einzug ins Konklave, der mit einer Wiederholung des Wahl eides in der Sixtinischen Kapelle verbunden ist. hat noch am gleichen Tage stattzufinden. Danach begibt sich jeder Kardinal in seine vom Los bestimmte Zelle. Gegen sieben Uhr abends, nach dem dritten Ertönen eines Glockenzeichens, räumen die Zeremonienmeister mit dem Rufe „Extra omnes" das Kon klave von allen unbeteiligten Personen. Die Versiegelung der Türen von innen und nutzen wird umständlich zu Protokoll genommen, und der von drei Kardinälen begleitete Camerlengo überzeugt sich aus einem letzten Rundgang von der Gesetzmätzig- keit der Klausur. Während der Abendimbitz eingenommen wird, entzünden sich drautzen auf dem Petcrsplatz die Wachtfeuer der italienischen Infanterie. Am folgenden Morgen beginnt der eigentliche Wahlakt in der Sixtina. Die Kardinäle, mit der violetten Trauerklei dung und dem weissen Chorhemd angetan, wohnen, ohne selbst zu zelebrieren, der Messe bei und beten den Hymnus Veni Creator Spiritus. Danach erfolgt der erste Wahlgang. Von den drei rechtlich zulässigen Formen ist seit langem nur noch die geheime Wahl durch Zettel in Hebung. Das durch ausgedruckte Rubriken dreigeteilte Papier wird in der Mitte, möglichst mit verstellter Schrift, mit dem Namen des Kandidaten, oben mit dem Namen des Wählers, unten mit seiner Erkennungszahl und Wahlspruch versehen, danach das obere und untere Drittel je zweimal übergesaltet und gesiegelt, so datz Name und Wahl spruch verborgen sind und nur der Name des Gewählten in der Mitte frei bleibt; dann wird der Zettel auch in d"r Mitte einfach gefaltet. Der umständliche Modus soll, wenn nötig, die Feststellung einer Sclbstwahl ermöglichen. Von den Kardinälen erhebt sich einer nach dem anderen von seinem Baldachinsitz, schreitet, den Zettel in der erhobenen Rechten, an de» vor dem ständigen Marmoraltar errichteten Holzattar auf dem sechs Kerzen brennen, legt sein Votum nach kniend verrichtetem Gebet und den, lauten Schwur, datz er vor Christus als seinem Zeugen nach bestem Gewissen wähle, auf die dem Wahlacfätz, einem Kelch, aufgelegte Patenc. ergreift diese, lätzt den Zettel ins Gefätz gleiten und kehrt nack einer Verbeugung vor dem Kruzifix auf seinen Platz zurück. Sind alle Stimmen abgegeben (nötigenfalls die der krankliegcnden Wähler eingesammelt), so wird der bedeckte Kelch geschüttelt, danach Zettel für Zettet in einen zweiten, auf dem Tisch in der Mitte der Kapelle stehenden Kelch gelegt und zur Feststellung, ob jeder Wähler seine Pflicht erfüllt hat, gezählt. An diesem Tisch gehen nun die Zettel ohne Verletzung der Sieget durch die Hände -er drei Wahlprüfer, von denen der letzte jeden gewählten «Namen mit lauter Stimme ausrufl, indes die Mäkler auf ihren Kar dinalsverzeichnissen die de» einzelnen Name» zugeiallenen Stimmen mit Strichen vermerken Der Wahlkommission ob liegt die Bekanntgabe des Gesamtergebnisses, das von Revi soren noch einmal geprüft wird. Hat keiner der Kandidaten eine Zweidrittelmehrheit auf sich gesammelt, so werden die mit einer Nadel aus eine» Faden gereihte» Wahlzettel zusam men mit nassem Heu und Stroh iu einem eigens ausgestellten Oien verbrannt, und das gualmeude Rauchsignal (die sfumata), das dem hochragenden Kaminrohr aus dem Dache der Sirlina entsteigt, zeiat der gespannt wartenden Menge die Erfolglosig keit dieses (seit Pius X. unverzüglich wiederholbaren) Wahl- Das seköne lieben sendet iniek Plauderei sm ^Voekenende Von lstsrsbu. Finden Sie nicht auch, das; dieser Februar uns alle guten Hoffnungen für den Frühling gibt? Man könnte manchmal meinen, es sei schon der Frühling selbst, der uns in den Mittagsstunden mit warmem Son nenschein beglückt. Aber nein! Noch müssen wir ein wenig warten, ehe wir den Wintermantel in den Schrank hängen. In den Abendstunden wird es empfindlich kühl; mir sind dann um den wollenen Schal froh, den wir früh beim Weggehen mitgenommen haben. Früh, als wir Reif auf Dächern und Strotzen sahen . . . Ein wenig mehr Schnee könnte er haben, der Februar, das wäre für die Felder besser. Aber sonst ist er einfach scharmant. Mit Reif und Abendkühle er innert er uns daran, das; noch Winter ist. Aber die Sonne während der Mittagsstunden ist ein Versprechen: Nicht mehr lange, dann hebt wieder die schönere Jahres zeit an! An angenehme Dinge denken Ich jedenfalls gedenke mich von diesem freund lichen Februar aufs beste beraten zu lassen. Ist es nicht eine wesentliche Voraussetzung des Wohlbefindens, datz man so oft und so innig wie möglich an angenehme Dinge denkt? Jeder Arzt wird Ihnen dazu raten, lieber Leser. Das ist schon lange mein Grundsatz: Ich denke sowenig wie möglich an ungeschriebene, längst fällige Briefe lind unbezahlte, nicht minder fällige Rechnungen. Sondern daran, datz in wenigen Wochen die Schnee glöckchen ihr stilles Läuten beginnen mögen, datz es bald möglich sein wird, nach Herzenslust im Freien zu wandern, datz der Tag mit jedem Tage länger und das Jahr mit jeder Woche schöner wird. Damit aber das Wandern im Frühling nicht von der Frühjahrsmüdigkeit angekränkelt wird, habe ich beschlossen, rechtzeitig zu trainieren. Kein Meister ist vom Himmel gefallen, alles will geübt sein. Wenn man einen Winter lang im Käfig gesessen hat, genügt es nicht, die Wanderschuhe anzuziehen, um an einem Aus flug ins Freie die rechte Freude zu haben. „Das Wan dern ist des Müllers Lust!" singt das Volkslied (dessen Verfasser wirklich Müller hietz), aber wenn der Müller sich einen seiner Mehlsäcke zum Vorbild genommeu hat, dann wird es mit der Lust bald aus und vorbei sein. Wer es mit sich selbst gut meint, der nützt die Möglichkeit, die der freundliche Februar ihm bietet. Er nimmt sich ein Herz, den Rucksack auf den Buckel und die Beine unter den Arm, um schon im Februar einen Vorschutz auf die grotze Sommer-Seligkeit des Wandern zu bekommen. Im Sommer aber wird ihm dieser rechtzeitige Entschlutz durch grössere Leistungs fähigkeit im Mandern und immer weitere und schönere Ausflüge gelohnt werden. O Wandern. Wandern . . . Die Februar-Sonne, die zu unseren Fenstern her eindringt, ist wie ein Bote. Sie lädt uns freundlich ein, zu sehen, wie schön es schon drautzen ist. Schön ist der Wald, wenn er in der Frühe ganz mit Nauhreif verziert und verzaubert ist. Nicht minder schön aber, wenn unter dem Kutz der Sonne fast all die weitzo Pracht ver schwunden und nur noch schmale Streifen verharschten Eises an den Winter gemahnen. Wundersam stimmungs voll ist es dann, durch die Wälder und über Land zu wandern. Die ganze Natur ist wie von einer einzigen grossen und freudigen Erwartung erfüllt. Mit vollen Zügen, wie ein halb Verdursteter trinkst Du die klare, srische Luft . . . Freilich kann ich nicht verschweigen, datz solche Wanderungen durch die von Frühlingsahnen erfüllte Landschaft ihre Gefahren haben. Wandern macht durstig, lind so nützlich das Marschieren ist, so sehr vom liebel sind die Däminerschoppen. Denen aber zu entkommen ist eine Kunst, die schon fast über Menschenkraft geht. — „Es war so schön . . . Darauf müssen nur einen Schoppen trinken!" Nun mutzt Du Dich entweder in den miesen Ruf des Spielverderbers bringen, oder Du mutzt mit den Wölfen heulen. Ein Drittes gibt es nicht. Viel leicht wendest Du schüchtern ein. es müsse aber bestimmt bei dem einen Schoppen bleiben. „Aber selbstoerständ- lich! Wir wollen ja selbst rechtzeitig zu Hause sein!" Du gibst nach — und schon ist es um Dich geschehen. Beim zweiten Schoppen steckt Dich die Stimmung der anderen an . . . Und in sagenhaft später Stunde landest Du zu Hause, nachdem aus dem einen Schoppen eine ganze Serie geworden ist. So ging es mir neulich nach einer Wanderung durch unseren wunderschönen Tharandter Wald. Wir waren eine ganze Kolonne, zehn Köpfe und darunter die Hälfte Damen — da konnte die Sache nach meiner, ach, so irrigen Meinung gar nicht schief ausgehen. Denn die Damen würden doch am Ende der Partie nach Hause wollen. Weit gefehlt? Sie dachten nicht im mindesten daran. Es sei so schön gewesen, da müsse man unbedingt einen Schoppen trinken. Mer will gegen Damen unhöf lich sein? Ich bestimmt nicht. So war die Mitternacht vorbei, ehe ich in die Federn kam. Der unvermeidliche Dämmerschoppen Ein Unfug sondergleichen! sagte ich mir. Und be- schlotz, das nächstem«! nur mit einem ganz soliden Manne auszugehen. Erfreulicherweise ergab sich dazu die Gelegenheit. Sie müssten den Kameraden dieser zweiten Wanderung kennen: er ist eine Seele von einem Menschen, ein gescheiter Kopf, von unerschütterlicher Rübe der Nerven und zwei Zentner schwer. Trotz diese«