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Sonnabend/Sonntag, 11.12. Februar 1989 ganges an, während ihr das dünne blaue Wölkchen, das die ohne Zutat verbrannten Zettel entsenden, das Zeichen für die vollendete Wahl bedeuten würde. Verkündigt die Wahlkommission den Erfolg eines Kan didaten, so bewirken die übrigen Kardinale durch das An ziehen einer Sämur, dah ihr Baldachin sich umlegt. Nur noch über dem (gewählten breitet sich dies Zeichen der Hoheit. Im Hinblick aus den Namenwechsel Petri bei der Berufung durch den Herrn nimmt er einen neuen Namen an und gibt ihn dem befragenden Kardinaldekan mit kurzer Begründung bekannt. Danach legt er sogleich die päpstlichen Kleidungsstücke an — sie liegen bei jeder Wahl in drei Größen bereit — und empfängt die erste Huldigung der Kardinäle. Indessen ver kündigt ein Kardinaldekan von der äußeren Mittelloggia der Pcterskirchc den wartenden Scharen die Freude des Habemus papam und den Namen des Erkorenen. Bald erscheint dieser selbst — seit dem Bruch mit dem Ouirinal aus der inneren Mittelempore von St. Peter — Pius XI. jedoch sä)vn wieder auf der äußeren wie ehedem — und erteilt der katholischen Christenheit seinen ersten feierlichen Segen. Seit Urban VI. sind nur Kardinäle zu Päpsten gewählt morden: aber kein Gesetz verbietet, dah irgendein katholischer Mann, der nicht Ketzer, Schismatiker oder der Simonie ver dächtig ist — und hätte er noch gar nicht die Priesterweihe empfangen — Papst werde. Der Wahl folgt alsbald die Krönnng. Der Krönende spricht die Worte: Empfange die dreifache Krone der Tiara und wisse, dah du bist der Vater der Fürsten und Könige, der Lenker des Erdkreises, hienieden der Stellvertreter Jesu Christi, dem Ehre und Ruhm sei in Ewigkeit. Amen." Mit dem Krönungstage erst beginnt die Zählung der Regierungs jahre, und sein Gedächtnis wird alljährlich mit frommer Feier begangen: an Macht und Rechten legt er dem Erwählten nichts mehr zu. /^rrtreeknung lür Patientenirrtum Lin Patient rief kürzlich einen berühmten Lyoner Spezia listen mit dem Schnellzug nach Nantes. Am Krankenbette stellte der Arzt fest, dah er nicht der richtige Speztalarzt für das Lei den war. Er kehrte, ohne eine ärztliche Verrichtung zu verüben, nach Lyon zurück und schrieb eine Rechnung für den erlittenen Zeitverlust aus. Da die Erben des inzwischen verstorbenen Patienten dem Professor statt der geforderten 10 Ovo nur 8000 Franken zahlen wollten, kam es zum Prozeß. Das Gericht er kannte die Verluste des prominenten Doktors an kostbarer Zeit an und sprach ihm 8000 Franken zu. Ein leichter Verdienst, denn die Reise Lyon—Nantes und zurück kostete dem Professor nur 30 Stunden und brachte ihm immerhin nach deutschem Geld« mehr al» 1000 Mark. Seltsame Speisen In Paris gibt es eine Gesellschaft, die es sich zur Ausgabe gemacht hat, seltsame Speisen zu erproben. Aus einer solchen Speisekarte für ein Festmahl gab es «ine Wurst von Walfisch fleisch sowie geröstete Heuschrecken aus Nordafrika. — In China ißt man als Delikatesse neugeborene Mäuse, die in eine Schüssel mit Honigstrup gelegt und ganz hinuntergeschluckt werden. — In Tokio werden täglich etwa 1000 Schlangen verschiedener Gröhe und Gestalt verzehrt. Auch Ratten werden in Japan gegessen, die keineswegs eine Speise der Armen sind. Bei einem Festessen, das Baron Kanetome Jjuin 300 Freunden gab, wurden wilde Ratten von der Insel Formosa serviert. Diese leben von Zucker- rohrwurzeln und erreichen eine Länge bi» zu einem halben Meter. Vas 8a6 im Eierlikör Ein groteskes Mißgeschick ereilte kürzlich in Prag einen Dieb, der mit drei Freunden in eine Likörfabrik eindringen wollte — osfenbar, um sich gratis mit geistigen Getränken zu ver. sehen. Der erste der Helden, der mutig durchs Fenster in die Fabrikationsräume eindrang, sprang so heftig vom Fenster aus einen bedeckten Bottich, dah der Deckel nachgab. Der junge Mann fiel in einen schön präparierten dicken Eierlikör. Bis zum Halse versank der erschrockene Uebeltäter, und die Freunde draußen hörten nach einem großen Krach ein angstvolles Wimmern um Hilfe. Unter diesen verpfuschten Umständen war es aber der Band« fast unmöglich, ihre Spuren zu verbergen. Die Polizei folgte bald den ausfallend vergoldeten Spuren des eiergebadeten Jünglings, und so muß er den Ausflug in da» süße Likörpara- die» vor Gericht noch bitter büßen. l.öiii/kk<ar»oi«k»(k — »irri SrsmmpuriletctssVsrlestrrs» Del. 2045Z kotenäienst Gewichts läuft er beschwingt durch die Landschaft —- nur ab und an muh ein Frühstück eingeschoben werden. Nm Nbend aber, als wir im Hauptbahnhof ein getroffen waren, wollte ich mich gerade verabschieden, als er mit herzlichem Wohlwollen bat: „Einen Augen blick noch! Können Sie rasch einmal meinen Mantel halten? Ich musz mich wiegen." Sprach's und stand auf der Waage. Ich mit etwas verblüfftem Gesicht daneben. Der Groschen fiel, der Mechanismus schnurrte, die Wiege barte fiel heraus . . . Das Gesicht des Wackreren hellte sich auf. Er zog eine zweite Wiegekarte aus seiner Tasche, hielt sie mir strahlend zum Vergleich hin: „Was sagen Sie nun? Ich habe gegen heute früh fünf Pfund abgenommen!" Ich konnte cs nicht bestreiten. „Das ist ein Grund zum Trinken! Meinen Sie nicht?" Ich wandte schüchtern ein, dann würde der er freuliche Gewichtsverlust bald wieder ausgeglichen sein. Vergebens! Vald sahen wir in einer traulichen Bier stube und gossen viele kleine Helle hinter die Binde. Bis zu zwanzig Glas habe ich mitgezählt — dann gab ich es auf, zu zählen . . . Trost für Skiläufer Kurzum: auch die entzückenden Wanderungen in der Februar-Sonne haben ihre Gefahren. Der ernstere Leser könnte freilich einwenden, dies alles liege nur an meiner Charakterschwäche, wer sich nicht in die Gefahr begebe, der komme auch nicht darin um. Dies ist ganz geivis; richtig. Und ich kann nur hoffen, dah der ernstere Leser nach dieser seiner goldenen Regel in allen Lebens lagen handelt. Er wird dann bald für einen Einzel gänger gelten . . . Aber gleichviel! Auch wenn man die Gefahren des Tämmerschoppens riskieren muh oder, wenn man den nicht weniger bitteren Weg des Einzel gängers wählt: in jedem Fall ist es besser, dah man wandert, als dah man hinter dem mit teuren Kohlen Sächsische Volkszeitung /^ustraliscke» Allerlei Es wird fälschlicherweise oft behauptet, daß das Schnabel tier im Aussterben begriffen und nur noch selten anzutreffen fei. In der Nachbarschaft großer Städte, wie Sydney, ist das Schnabeltier allerdings verschwunden, aber im Süden und Norden von Neusüdwales kann es noch oft beobachtet werden, wenn es sich langsam an der Oberfläche von Jnlandseen oder Lagunen von der Strömung treiben läßt, wobei nur der Kopf mit dem Entenschnabel und rin Teil des Rückens aus dem Wasser herausragen. Dagegen ist die Zahl der niedlichen kleinen Beutelbären Koalas" im bedenklichen Schwinden begriffen. Vor einem Jahr- zehnt wurde in Queensland ein Vernichtungsseldzug gegen die Tiere wegen ihres wertvollen Pelzes geführt und ihre völlige Aus rottung nur durch «in Regierungsverbot verhindert. Wald brände in Victoria und Neusüdwales haben ihr« Zahl dezimiert. In Neusüdwales soll es nicht mehr als 200 geben. Hier sind st« gesetzlich geschützt Da sie auf Bäumen leben, sich nur von den Blättern einer gewissen Eukalyptusart nährend, sind sie auf der Erde äußerst plump und schwerfällig in ihren Bewegungen, werden daher oft von Autos überfahren, wenn sie sich von Baum zu Baum begeben und über eine Autostraße müssen. Ein öljähriger Känguruhjäger, der während einer Jagd in Westaustralien Ende Dezember 1038 seinen Weg verloren hatte und drei Tage lang ohne Wasser im Buschgelände verbringen mukte. rettete sein Leben nur dadurch, daß er das Blut eines SO käNgt 08 SN Ein orientalischer Fürst fragte einmal seine Höflinge: „Wen haltet ihr für größer, meinen Vater oder mich?" Die Frage war heikel und ihre Beantwortung zweischneidig. Doch fand sich ein diplomatischer Staatsmann unter den ver legenen Leuten, der sprach: „Euren Vater, Herr! Denn wenn Ihr auch in allen Dingen gleichwertig seid, so hat doch Euer Vater das vor Euch voraus, daß er «inen bedeutenderen Sohn sein eigen nennt als Ihr, Herr!" Das war die erste Stufe zu des Höflings Ausstieg. Vs8^eue8te in Holland: ^Iske-up-kar Jetzt haben auch die Amsterdamer «ine kleine Sensation, nämlich eine btsKe-up-Var, die sich bereits allergrößten Zu spruchs erfreut. Wenn eine berufstätige Frau im Anschluß an ihren Bürodienst ins Theater gehen will und die Zeit nicht aus reicht, um sich zu Hause „aufzumachen", so kann sie das in der neuen Make-up-Var tun, wo ihr alle verschönernden Kosmetika zur Versügung stehen. Sie braucht sich dazu nur aus einen Bar stuhl zu setzen, in den Spiegel zu schauen und von den Wässer chen, Salben und dem Puder Gebrauch zu machen. 0ri8insNtät88uekt erkrankt Was originell ist, hat in Amerika Erfolg, vorausgesetzt, daß die Originalität mit einer Sensation verbunden ist. Höflichkeit ist aber nichts Originelles, sondern etwas Althergebrachtes. So kamen tüchtige amerikanische Geschäftsleute in der etwa 800 000 Einwohner zählenden Stadt Toledo (im Staate Ohio) auf den Gedanken, es einmal mit der Unhöflichkeit zu versuchen. Sie gründeten rin Restaurant „Zum groben Flegel". Die Aufgab« der Kellner bestand nicht darin, die Gäste höflich und zuvorkom mend zu bedienen, sondern sie durch allerlei derbe und grobe Scherze zu unterhalten. So hatten sie etwa einem East, der «inen Bissen auf seinen Anzug fallen ließ, «in Vabylätzchen zu bringen, oder «Inen Glatzkopf mit „Herrn Lockenkops" zu begrü ßen, beziehungsweise die Glatze mit der Serviette zu polieren. Dieser „originelle Einfall" ze.ttgt« einen Bomben-Ersolg. Gäste strömten in Hellen Scharen herbei, so daß das Unternehmen sich ständig vergrößert«. Grobheit war Trumps geworden und von der Grobheit lebten die tüchtigen Eeschästsmänner. Dem deutschen Geschmack würde ja eine solche Originalität etwas gewollt, unecht und verkrampft vorkommen. Originalität kann diesen Namen dann für sich in Anspruch nehmen, wenn sie wirklich ursprünglich, das heißt nicht beabsichtigt ist. So ist man versucht von dem Ausbruch einer krankhaften Originalitätssucht in den Vereinigten Staaten zu sprechen. Wkroken6ieb8tsk1 in Krü88el Zu einem nicht alltäglichen Diebstahl kam cs dieser Tage in Brüssel, wo aus dem Kraftwagen eines durchreisenden chileni schen Arztes ein Reagens-Glas mit vierzehn verschiedenen ge fährlichen Mikrobenkulturen entwendet wurde. Die Polizei sucht fieberhaft nach dem Täter, der mit seiner Beute das größte Un heil anrichten kann. sorgsam geheizten Ofen sitzt und sich die Februar-Sonne nur durch die Fensterscheiben ansieht. Die Skiläufer freilich sind mit dem Februar nicht ganz zufrieden: sie fühlen sich vernachlässigt. Das ist sicher an sich richtig. Ordentliches Skiwetter hat es in diesem Winter eigentlich nur um Weihnachten gegeben. Doch wenn die Wintersportler ehrlich sind, werden sie zugeben müssen, datz gerade der weihe Segen um Weih nachten ihnen außerordentlich willkommen war. Das war diesmal eine ganz andere Sache als der warme Regen, der in so vielen anderen Jahren just an den Feiertagen auf den Kamm des Erzgebirges nieder plätscherte . . . Das ist nun freilich schon ein paar Wochen her. Aber gerechterweise sollte man sich des gehabten Guten erinnern und nun nicht gleich aus dem Häuschen geraten, wenn der Februar bisher keine so gute Schneelage gebracht hat wie in andern Wintern. Wir alle hoffen, dah es noch einmal Schnee gibt. Schon im Interesse der Landwirtschaft. Dann werden auch die Skiläufer noch einmal die Freuden erleben, die sie sich wünschen. Bis in den März, ja bis in den April und Mai kann es im Erzgebirge oben Wintersport wetter geben. Also nur guten Mut und Geduld! Boten des schönen Lebens In dem Vorspiel zu Stefan Georges „Teppich des Lebens" erscheint dem Dichter, tnrr in die Einsanzkeit seiner Gesichte verstrickt ist, ein Engel, der ihn hinaus in das tätige Leben weist, auf das er einwirken soll. Der Engel mahnt den Dichter: „Das schöne Leben sendet mich an Dick als Boten . . ." So wollen wir jeden klaren und warmen Sonnen blick empfinden, den uns der Februar schenkt: diese goldenen Strahlen sind Boten, die das schöne Leben an uns sendet. Das Leben, das sich anschickt, in einem neuen Frühling uns tausend neue Freuden zu schenken... Nummer Ä, Seite 18 von ihm erlegten Känguruhs trank. Eine ausgefandte Rettungs kolonne, der ein eingeborener schwarzer Spurenfinder angehörte, fand ihn völlig entkräftet unter einem Schutzdach aus Zweigen liegend, das er errichtet hatte, um sich vor der unbarmherzigen Sonne zu schützen. Nach wochenlanger Suche wurde von «tner Polizeistreife und schwarzen Spurensindern di« Leiche des Goldsuchers Mar tin Peterson in der westaustralischen Wüste bei Kalgoorlie ge funden. Er hatte den Weg verloren und war an Durst ge storben. Er war zehn Tage lang umhergeirrt und die letzten 100 Parbs vor dem endlichen Zusammenbruch auf Händen und Füßen gekrochen. Sein Begleiter Clem Tachep wurde in einer naheliegenden Höhle vor Durst fast wahnsinnig, aber immer noch am Leben aufgefunden. Die australische Bundesregierung beschloß, im Innenmini sterium eine besondere Abteilung für Angelegenheiten der Ein geborenen des Nordterritoriums zu gründen. Man erwartet, daß damit mehr als bisher für die Erhaltung der Schwarzen getan wird. Halbblütige Mischlinge sollen in der neuen Ab teilung angestellt werden. Es soll auch eine Polizeitruppe aus schwarzen Eingeborenen im Norden gebildet werden. In Ncu- füdwale« gibt es nur noch 890 vollblütige Schwarze. Das Arbeitsgericht in Sydney entschied, daß Angestellte jüdischer Geschäfte, die an jüdischen Feiertagen schließen, den vollen Lohn erhalten müßten, und legte eine Strafe für Nicht bezahlung de» Lohnes an Angestellte (in jedem Falle je 1 Dol lar) auf. Line ViertelmiIUon feister ^eput^t In Butt« (Montana) feierte in diesen Tagen ein Fenster putzer «in ungewöhnliches Jubiläum. In den letzten zehn Jah ren hat er täglich 100 Wolkenkratzersenster geputzt. Mit Stolz «rklärte er, daß in dieser Zeit von ihm insgesamt 288 000 Fen ster von Schmutz und Staub gereinigt wurden. Zweimal kam er in diesen zehn Jahren mit dem Tode in Berührung. Einmal stürzte er, glücklicherweise aus nicht erheblicher Höhe, ab, wäh rend er im zweiten Fall durch ein hübsches Mädchen von seiner Arbeit abgelenkt wurde. In seiner Begeisterung über einen so schönen Anblick winkte er ihr mit der Hand zu, mit der er sich jesthalten mußte, konnte aber im letzten Augenblick noch wieder «inen Halt -«winnen. Uksäemlseke IVüräe Mr ein Kockre^ept Vor 200 Jahren geschah es, daß ein junge» Mädchen in Schweden, die Gräfin Eva de la Eardie, auf ihrem elterlichen Gut Kartoffeln zu pflanzen begann. Diese heute so gewöhnlich« Erdfrucht war damals eine große Seltenheit. Der englisch« Seefahrer Francis Drake hatte im Jahre 1S85 Kartosscln nach England gebracht. In Schweden wurde der Kartoffelanbau ein Jahrhundert später eingeführt. Eva de la Eardie unternahm Versuche mit der Herstellung von Brot aus Kartoffelmehl. Sie ahnte wohl nicht, daß diese Versuche von der schwedischen Akademie der Wissenschaft als epochemachend bezeichnet würden. Aber im Jahre 1718 wurde die Gräfin Eva Eckcblad, geborene de la Eardie, in einer feierlichen Sitzung der schwedischen Akademie für ihre Bemühungen zu ihrem Mitglied ernannt. Auf Grund ihrer Anweisungen wurde eine volkstümliche Schrift versaßt unter dem Titel „lieber den Anbau von Kartoffel«, ihr Nutzen und Gebrauch". Kleine lascken lm vsmenstrumpl Zn Kürze brauchen die Amerikanerinnen keine Handtasche« mehr mitzunehmen. Man hat nämlich den „guten" Gedanken gehabt, in den oberen Saum der Strumpfe eine kleine Tasche hineinzuweben, die oben mit einem Reißverschluß geschlossen werden kann. Diese Tasche hat eine Tiefe von 10 Zentimeter. Eie ist ausreichend, um ein kleines Taschentuch und alle Artikel, die für die Ausmachung der amerikanischen Damenwelt nötig find, auszunehmen, und finden natürlich ungeteilten Beifall. Aber die Handtaschenftrmen sind entsetzt und sehen schon ihr Geschäft ruiniert. Denn wozu braucht eine Frau noch ein f« lästiges und oft vergessenes Möbel wie eine Handtasche, wenn sich alles im Etrumpssaum unterbringen läßt. Vas IVarendaus äer krsutteken Scdiväcds In Neuyork wurde in diesen Tagen ein Warenhaus er- össnet, in dem ein reiner Tauschhandel betrieben wird. Die Kunden bringen etwa aus der Mode gekommene Kleider mit, lassen sie von einem Taxator abschätzen und können dafür modernere Kleidungsstücke in Empfang nehmen. In einer Nebenabteilung werden die alten Sachen „antiquarisch" ver laust. Das Warenhaus verdankt leine Entstehung der lieber- lcgung, daß die meisten Frauen sehr umtauschsreudig sind. Die Spekulation, daß die Geschäftsräume hauptsächlich von Frauen besucht würden, wurde durch einen wahren Massenandrang be stätigt. Man vermutet in Neuyork, daß durch eine so bequeme llmtauschmöglichkeit das Tempo der Mode noch erheblich b«. schleunigt wird. Im Kino Es wird ein schlechter Film gegeben. Ein Herr macht seinem Acrger Luft und bemerkt wütend: „Miserabel! Der schlechteste Film des Jahres! Man sollt« das Eintrittsgeld zurückverlangcn!" Meint der Nachbar: „Lieber Herr, Sie sollten halt pfeifen!" „Ich würde es auch tun: aber man kann bekanntlich nicht pfeifen und gähnen zu gleicher Zeit!" vurcd alle Karden ,Nanu — was ist denn los bei euch? Lauter Blumen?" „Mein Kassierer ist hier alt und grau geworden. Er feiert heute j-in fünfzigjähriges Jubiläum." „Na, das finde ich ja merkwürdig. Meine Sekretärin ist bet mir blond, braun und auch mal schwarz geworden, ab« wenn ick das immer feiern wollte . . .1" Die /^nsprueksvolle Fraulein Amanda will zum erstenmal in ihrem Leben Schlafwagen fahren. Sie reicht ein Bündel in den Fahrkarten schalter und sagt: „Bitte, etnen Schlafwagenplatz nach Basel. Hier ist meine Bettwäsche — ich liege prinzipiell nicht in fremden Betten. Und dann möchte ich «in Fenster nach Süden."