Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 18.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193902186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-02
- Tag 1939-02-18
-
Monat
1939-02
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.02.1939
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nummer 43, Sette 4 Sächsische Volkszeitung Dresels n d. Sebnitz. Achtjähriger tödlich verunglückt. Belm Abfahren eines Lastzuges, der am Hainersdorfer Weg Holz abgeladen hatte, wurde der achtjährige Manfred Böhmer vom Anhänger gestreift Er stürzte zu Boden und wurde, nach dem er sich für kurze Zeit wieder aufgcrichtct hatte, bewußt- los. Nach wenigen Minuten trat der Tod ein. : Ter richtige Begriff vom Kunstschaffen. Es ist nun drei Jahre her, daß die NSG. Kraft durch Freude den Anfang damit machte, mit der Kunst in die Betriebe zu gehen. Der Erfolg war ganz hervorragend. 1938 betrug im Gau Sachsen die Zahl der von der KdF. veranstalteten Ausstellungen 92 mit 105 989 Besuchern. Inzwischen sind die entsprechenden Zahle» auf 313 bzw. 398 659 gestiegen. Insgesamt wurden bisher im Nahmen der Betricbsausstellungen 268 Kunstwerke mit einer Verkaufs- summe von insgesamt 17 227,75 RM. vcrkmist, was einem Durch schnittspreis von 64 NM. für jedes Kunstiverk entspricht. Dabei war es von Borteil, das; durch geschlossene Führungen eine hand werkliche Deutung der Kunst die Grundbegriffe für das richtige Betrachten eines Kunstwerkes schaffte. — Heute hat man nun noch einen Weg gefunden, der ebenso erfolgversprechend ist In Dresden wurde erstmalig für die Soldaten eine K unst - ausstellung in der Kaserne veranstaltet, und zwar in der L u f t k r ie g s s ch u l e in Klotzsche. Man will den Sol daten die Möglichkeit geben, mit der modernen Kunst die Ver bindung aufrechtzuerhalten, da sie bei ihren Urlauben wohl nur selten auf den Gedanken kommen, Museen oder Kunstausstel lungen zu besuchen. Die in der Luftkricgsschule gezeigte Aus stellung wird nun weiterwandern und noch in vielen Standorten gezeigt werden. : SA.-Sturmführer Laesch in den Kulturkreis der SA. b«. rufen. Als erster sächsischer SA.-Mann wurde mit dem 23. Fe bruar Sturmbannfiihrer Locsch vom Stabschef in den Kulturkreis der SA. berufen. : Deutsches Hqqienemufeum stellt in Kopenhagen ans. Bei einer großen Grsundhcitsausstellung, die am 17. März im Forum in Kopenhagen eröffnet wird, ist das Deutsche Hygienemuseunz Dresden mit einer geschlossenen Ausstcllunaskerngruppe vertre ten. Die Verladung des umfangreichen Materials erfolgt in sieben Eiscnbahnwaggons, die in diesen Tagen nach Dänemark abgchen. : Einen Famllienabend halt am Montag, 29. Februar, die Kath. Militärgemeinde im Soldatenhelm, Königsbrücker Strahe, ab. Beginn 29 Uhr. d. Meltzen. Ein neues Granitwerk entsteht. Im Weichbild der Stadt Meissen südlich der Reichsbahn Meißen- Drcsden sind zahlreich Arbeitskräfte am Werk, ein umfangrei ches Steinbrucl-gelände zu erschlichen. d. Freiberg. Ehrung einer Hundertfährigen. Der Führer hat der Frau Elisabeth Zimmer in Freiberg i. Sa. aus Anlas; der Vollendung ihres 190. Lebensjahres ein persön liches Glückwunschschreiben und eine Ehrengabe zugehen lasten. stock, Gotthelf. Novalis, Brentano und anderen sind die Gipfel punkte ihres Werkes zugleich ihre christlichsten Dichtungen. In der Gegenwart nennt Lützeler nur drei christliche deutsche Dichter, die über die seelischen Empfindungen des ein zelnen hinaus die Vorgänge der Heilsgeschichte, die Gemein schaft der Gläubigen und das vor Gott sich verantwortende Volk zum Thema ihres Werkes nahmen und an diesem Thema zum hohen Mah jener Dichtung wurden, die auf den drei ersten Stufen christlich-deutscher Dichtung sich so harmonisch entwickelt hat: Reinhard Johannes Sorge mit seinen Myste rienspielen, Peter Dörfler mit seiner „Apollonia"- und „All gäu"-Trilogie und Gertrud von le Fort mit ihren „Hymnen an die Kirche" und ihren „Hymnen an Deutschland". In die sen Dichtungen hat die christliche deutsche Existenz Form ge funden; bei Sorge, besten Werk Im Kriege allzu früh abbrach durch die Hinwendung zu den Quellen des Evangeliums, bei Dörfler durch die Hlnordnunq auf deutsches bäuerliches Volk, das noch christliche Substanz hat, und bei Gertrud von le Fort in der Ausrichtung auf die natürliche und übernatürliche Ge meinschaft, auf Volk und Kirche. Die Dichterin gestaltet diese Wirklichkeit „mit ihrer ganzen unerbittlichen Gröhe, die Kirche auch in ihrer verbundenen Unbedingtheit und das Volk auch in seinen dunkelsten Stunden. Aus solcher Haltung heraus schafft Gertrud von le Fort herrliche Gleichnisse zum Ausdruck der Weite und Ursprünglichkeit des deutschen Menschen. Sie nimmt innersten Anteil am Kriegsschicksal unseres Volkes und deutet seinen Sinn. Hellsichtig bejaht sie nicht nur vor den Menschen, sondern auch vor Gott jene schon im „Heliand" und im „Parzival" heroorbrcchende Urkraft Deutschlands: die Freude am Kampf, die Begabung zur Machtgestaltung. die Sehnsucht nach dem Reich. Wenn Jakob Bnrchhardt im 19. Jahrhundert die Macht an sich böse nennt, so weih Gertrud von le Fort darum, dah die Berufung zur Macht Aufgabe und gottgewollte Sendung eines Volkes jein kann. Inmitten der abendländischen Zerrüttung sicht sie gerade das deutsche Volk bestimmt, zu wirken, „dah wieder ehrt st haft werde das majestätische Antlitz der Macht". Hofkirche Dresden. Sonntag, 19. Februar, vorm. 10 Uhr: Missa brevis in F-Dur von K. M. Pembaur. Choral nach der Vaticana. Ausführende: Propsteichor und Kapellknabcn. Dresdner Lichtspiele Universum: „Spiel lm Sommerwind". Ein junger Man», der fünf Jahre im Ausland gearbeitet hat, kommt zurück und erhält von seinem Vater als»Belohnung eine Deutschland-Reise geschenkt. Welch netter Zufall, dah er kurz vorher ei» Inserat findet, in dem eine Haustochter einen Partner für eine Auto-Reise „bei getrennter Kasse" sucht! Er nimmt das Mädel mit und es wird eine entzückende Fahrt voll harmloser Fröhlichkeit: Sie erleben zusammen Miltenberg und Heidelberg, Würzburg und Eisenach. Ohne zu wissen, dah sie — verfolgt werden. Denn inzwischen hat sich daheim hernusgestrllt, dah jene Haustochter ausgerechnet die durch weise Elternpläne für jenen jungen Mann bestimmte Braut ist. Der künftige Schwiegervater fährt zornschnaubend hinter her, es gibt viele Motor- und andere Pannen — am Schluh aber ein glückliches Ende. Dem Spielleiter Roger von Normann ist hier ein herz erfrischendes, ganz sauberes Lustspiel gelungen das den Be trachter wirklich beglückt und gute Beachtung verdient. Zumal Kräfte des Film-Nachwuchses zum ersten Male Gelegenheit ha ben, sich in grohen Rollen zu zeigen: Hannelore Schroth nnd Rolf Moebius sind das junge Paar, Lola Mlithel die Schwester, die den ganzen Plan ausheckt. Walter Stcinbeck und Erika von Thellmann als die Eltern des jungen Mannes, Albert Jlorath als der zornschnaubende Schwiegervater tragen sehr zur allgemeinen Freude bei. Ganz entzückend sind die Land- schastsaufnahmen, die dem Betrachter so im Vorbeigehen ge schenkt werden. — Im Beiprogramm: „Eger, eine alte deutsche Stadt". Burg und Kirchen, Strahen und Umgebung der al ten Stadt des kerndeutschen Egerlandes lernen wir in eine« Bildstreifen voll vortrefflicher Aufnahmen kennen Dr. Gerhard Desezyk. der Abend, für besten Veranstaltung man der NSG. Kraft durch Freude aufrichtig dankbar sein muh, sehr schön. Paul van Kempen eröffnete chn mit einer markigen, nachhaltige Ein drücke vermittelnden, ganz aufs Heroische angelegten Wiedergabe der Egmontouvertüre und beschloh ihn mit Beetho vens Fünfter Sinfonie, der Schicksalssinfonie, die von de» Philharmonikern in prachtvoller Klarheit und klanglicher Pla stik dargeboten wurde. Mit Recht wurden am Schluh Paul van Kempen, den man zu seiner Wiedergenesung beglückwün schen darf, und der das Orchester am Erfolge des Abends teil nehmen lieh, lebhafte Huldigungen dargebracht. Felix v. Lcpcl Religiöses Leben der Russanddeutschen in Argentinien Don Theodor Grentrup Dr. Theodor Grentrup berichtet im Märzhest der „Stim men der Zeit" von einer Studienreise, die er durch Brasilien und Argentinien im ersten Halbjahr 1938 unternommen hat. Er gibt dort eine anschauliche Schilderung Uber „Religion und Ethos bei den katholischen Ruhlanddeutschen". Wir bringen daraus einen kurzen Ausschnitt. Uebcr das religiöse Leben der katholischen Ruhlanddeut schen herrscht nur eine Stimme: Es bewegt sich aus beträchtlicher Höhe. Man darf behaupten, dah die ruhlanddeutsä-cn Gemein den als schönste Blüten im Kranz des argentinisckjen Katholizis mus prangen. Besonders die geschlossenen Siedlungen verdie nen dieses Lob. Als der Bischof von Bahia 1937 in die Kolo nie II (Pueblo San Iosö) kam, um an ihrer Jubiläumsfeier teilzunehmcn, kargte er. nicht mit seiner Anerkennung und sagte unter anderem, dah das Pueblo San IosL die ..Perle seiner Diö zese" sei. Nicht minder herzlich und freundlich klangen seine Worte über die Glaubenstreue der Kolonie III, die im gleichen Jahre ihr Jubiläum beging. Gewiß keine leeren Schmeicheleien! Don Ruhland her haben unsere Kolonisten einen sehr ausge prägten Sinn für das Religiöse mitgebracht, und in Argentinien rst er treu gepflegt worden. Wenn der Satz gilt: „Wie der Hirt, so die Herde", dann gebührt Ihren Geistlichen, sowohl den frü heren in Ruhland als den gegenwärtigen in Argentinien, hohes Lob. Die geschlossenen Siedlungen werden fast ausnahmslos von deutschen Ordenspriestcrn betreut, in deren Reihe all mählich die bodenständigen ruhlanddeutschen Geistlichen hinein wachsen. In allen diesen Dörfern herrscht das Deutsche als Familtensprache, das auch für die öffentliche und private Seelsorge maßgebend ist. Es leuchtet ein. dah die Ver wendung des Deutschen auf der Kanzel, das deutsche Singen und Beten, Lesen und Verkünden die angestammte Muttersprache festigen und fördern. Die muttersprachliche Seelsorge bringt fchweigend eine solche Wirkung mit sich, die in einer religiös durchgluteten Gemeinde mit ihren: kräftigen Kirckenloben viel tiefer ist als in irgend einem losen Verein. — Als äuheres Zeichen des religiösen Lebens grüßen in Nord und Süd aus alle» ruh landdeutschen Dörfern schöne und große Kirchen in die weite Landschaft hinaus. Alle sind durch die Opferfreudigkeit der bäuerlichen Gemeinden unter Führung ihrer Geistlichen entstan den; keine Staatskasse und keine Großindustrie haben dazu bei- gesteikert. Die größt« und schönste Kirche steht in der Kolonie II Im Gebiet des Riesenstromes Parana. Es drängt mich, die Glanzleistung dieser braven Gemeinde auf den Leuchter zu stel len. Als die Kolonisten 1887 mit der Siedlung begannen, er richteten sie eine kleine Holzkapelle; es waren ihrer wenige, und niemand besah Geld. Nach zehn Jahren hatten sich Zahl und Wohlstand gehoben. Die Leute bauten eine hübsche Stein kirche mit einem mächtigen Turm. Das zweite Gotteshaus. Nach weiteren zehn Jahren war die Kirche für die Menge der Gläu bigen zu klein. Die Kolonisten legten ein ansehnliches Quer schiff davor und glaubten, dah es für immer reichen werde. Die dritte Kirchs. Zwanzig Jahre vergingen, und es stellte sich heraus, dah der Raum des Gotteshauses die Sonntagsgemeinde nicht mehr fassen konnte. Nun bauten sie die vierte Kirche, über 59 Meter lang und mit zwei stolzen, 59 Meter hohen Tür men an der Front. Im Jahr« 1927 wurde die neue Kirche be gonnen und 1939 vollendet. Reizvoll ist cs. die schassenden Kräfte, denen das Werk sein Dasein verdankt, m einem Gc« famtbild zu schauen: Die Zeichnungen der romanischen Kirche legte Pater Johann Beckert aus Süddeutschland vor, die Aus führung stand unter der 1echnisck>«n Leitung des baukundigcn Ortspfarrers Pater Johann Sclmrle ans der Maingegend, die Firma Malknecht in St. Ulrich (Tirol) sorgte für die Bildhauer arbeit und Malerei, den Grundstein schickte die Mnttergemeinde Hinojo, die besten priesterlichen Feicrgewändcr beim Gottes dienst find in Kevelaer angefertigt worden, und die Mittel znm Anfängen und Vollenden stiftete die Freigebigkeit der Wolga deutschen. So vereinigten sich die Leistungen Volksdeutscher Stämme zu einem hervorragenden Werk religiöser Kultur in -er argentinischen Pampa. Das Innere der ruhlanddeutlchen Kirchen zeichnet sich durch Sauberkeit und Ordnung aus. Knnsttempel sind sie nicht. In dieser Beziehung wird ein verwöhnter Europäer anspruchsvoller fein. Aber aus dem farbenreichen Schmuck der Altäre leuchtet di« religiöse Liebe eines gottverbundenen Bauerntums. Aus dem Dresdner Mfllleben s. Sinfoniekonzert der Staatskapelle. (Reihe B.) Noch mals in dieser Spielzeit begrühte man Clemens Krauh, jetzt München, als Gastdirigent. Er ist ein besonderer Förderer Rich. Strauhscher Orchesterkunst. Daher fehlte auch diesmal nicht eines dieser Werke, mit denen ja gerade die Dresdner Kapelle auch ihre besondere Vertrautheit hat, da sie ja tradi tionell als „Richard-Strauß-Orchester" gilt. Die „Alpen sinfo nie" zog vorüber; eine Naturschilderung in Tönen. Ein ganzer Tag, von einer Nacht zur anderen, mit Sonnenauf gang und -Untergang, Glpfelcrklimmung, Ruhe vor dem Sturm, Gewitter und Sturm, Vision, Elegie, Wasterjall, Nebel, gefahr vollen Augenblicken, Abstieg, Ansklang und wie die einzelnen Tonbildcr alle genannt sind. Sehr viel gekonnte Tonmalerei, als Ganzes auch wie ei» festgefügter Organismus wirkend. Für einige Längen entschädigen immer wieder die echt strauhischcn dionysischen Stellen der Partitur. Am glücklich sten erfunden erscheinen nach wie vor das feierlich-majestätische Bcrgmotiv und das rhythmisch kraftvolle Thema des Anstiegs, welches in zahlreichen Abwandlungen das ganze Werk durch zieht. Die Darbietung war wieder großen Lobes und Bei falls wert. — Ais Solisten hatte die Oper den jugendlichen Wiener Geiger Walter Barilly erstmalig verpflichtet, der mit einem der schwierigsten Violinkonzerte, dem von Tschaikowsky, ein Muster nachschasfender Kunst schuf; denn sogar der verrufene Finalsatz gewann unter seinem sau beren Spiel sympathische Gestalt. Webers feurig auf rauschende E u r y a n t h c - O u v e r t ü r e war der bezwin gend schöne Beginn des Konzerts gewesen. Dr. Kurt Kreiser. Konzert der Dresdner Philharmonie. Während drüben in der Oper der jugendliche Geiger Barylli Stürme der Begeiste rung entfachte, errang im 7. Sinsoniekonzert der Dresdner Philharmonie, veranstaltet von der NSG. Kraft durch Freud«, eine ausländische Geigerin einen großen, herzlichen und verdienten Ersolg. Man mußte Paul van Kempen jedenfalls sehr dankbar sein, -aß er Lola Bo de s c o (Den Haag) für ein Gastspiei in Dresden verpflichtete. Die sympathische, wirklich große Künstlerin spielte Mozarts Violinkonzert A-Dur, vielleicht das schönste jener fünf Violinkonzerte, di« Mozart in seiner Jugend vorwiegend für sich selbst und gewissermaßen für den „Amsgcbrauch" schrieb. Lola Vobesco bot gut dem Konzert eine vollendete Leistung, di« dastand wie aus einem Guß und reines, ungetrübtes Ge nießen vermittelte. Von «rlefener Feinheit war aber auch die Begleitung durch die Dresdner Philharmonie unter Paul van Kempen, dessen reif« und gefestigte stilistische Vertrautheit mit der Klangwelt Mozarts an diesem Abend er neut zutage trat. Man dankte der ausländischen Künstlerin, die hoffentlich einmal wieder den Weg nach Dresden findet, mit sehr großer Wärme und Herzlichkeit. — Aber -Luch sonst war Internationaler Verband der Landwirtschaft Tas Programm sür den 18. Internationalen Landwirtschasts- Kongreß. Dresden, 18. Februar. In der Landcsbauernschast Sach sen fand am Freitag unter dem Vorsitz des Präsidenten Mar- guis de Voguö (Paris) eine Vorstandssitzung des Internatio nalen Verbandes der Landwirtschaft statt. Diese Sitzung be faßte- sich in erster Linie mit den Vorbereitungen sür den 18. Internationalen Landwirtschaftskongreß, der vom 6. bis 12. 6. 1939 in Dresden slaltsindet. Ter deutsche Organisationsaus schuß legte dem Vorstand des Internationalen Verbandes ein reichhaltiges wissenschaftliches und gesellschaftliches Programm und eine Anzahl von Studienreisen zur Stellungnahme vor. Die Vorschläge wurden gutgcheißen. Der Kongreß wird am 7. 6. mit einer feierlichen Eröffnungssitzung im Ausstellungspalast in Dresden seinen Anfang nehmen, auf der von deutscher Seite Rcichscrnährungs- minister DarrL und Reichsobmann Behrens, als Vertreter des Auslandes Marquis de Vogue, der Präsident des Internatio nalen Agrarinstituts in Rom, Acerbo (Italien) und Professor Dr. Laur (Schweiz) sprechen werden. Am Nachmittag des gleichen Tages beginnen die Sitzungen der 9. wissenschaftlichen Sektion Während des Kongrestes werde» Sitzungen der Spezialkommissionen für das landwirtschaftliche Genossen schaftswesen und sür Landarbeiterfragen stattjinden. Seinen Abschluß findet der Kongreß mit einer feierlichen Schlußsitzung am Montag, dem 12. Juni. Nach dem Kongreß werden einige Studienreisen durch Deutschland allen Teilnehmern Ge legenheit geben, Einrichtungen der deutschen Landwirtschaft tennenzulernen. : Der Gauleiter besuchte die EHW-Mäst«rel Kaditz. Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutschmann stattete der EHW Großmäslerei in Drcsden-Kaditz einen Besuch ab. Der Leiter des Amtes für Volkswohlfahrt der NSDAP, Gau- amtsleüer Büttner, gab dem Gauleiter einen eingehenden Be richt über die außerordentliche Entwicklung des Ernährnngs- hiijsmerkes im Gan Sachsen und erläuterte die Betriebstechnik der mustergültigen Anlagen. : Neichsobmann Vchrcns in Dresden. Ter Neichsobmann des Ncicksnährstandes. Bauer Behrens, weilt im Anfchluß an den 5. sächsischen Landesbauerntag noch zwei Tage in Dresden. Dabei nahm er am Donnerstag Gelegenheit, Landesbauernsührer Körner ans seinem Hose in Piskowitz zu besuchen. Am Freitag vormitlag besichtigte der Neichsobmann das neue Verwaltungs- gebäude der Landesbanernsä-ast und hielt sodann eine Dicnstknstprechung mit den drei Landeshauplableilungslci- tern ob. Weiter besichtigte der Neichsobmann in Begleitung des Reichssachwarles Gartenbau, Johannes Boettncr, einen Dres dener Gärtnereibetrieb. Reichsobmann Behrens sprach Landss- bauernsührer Körner gegenüber sein« vollste Anerkennung über die Leistungen der Landcslmuernschast Sachsen und der gesam ten sächsischen Landwirtschaft aus. : Sachsens Siedlerberater in Dresden. Am Sonntag wei len etwa 50 Siedlcrberater des Dculschen Sicdlcrvcrbandes und Beraterinnen des Deulschen Frauenwcrkes aus den Re gierungsbezirken Leipzig und Dresden in Dresden, um an der Abschnittsbesprechung teilzunehmcn und sür die Arbeit im Jahre 1939 fachliche Ausrichtung zu erhalten. Im Mittelpunkt der Tagung steht ein Referat des Gaugruppensachberaters sür Kleintlerhaltung, Stuhr (Leipzig). : Frühsahrsmarkt 1939. Der Dresdner Friihjahrsmarkt findet vom 19. bis 21. März 1939 statt. Die Verkaufszeit wird für den Sonntag auf die Zeit von 12 bis 19 Uhr festgesetzt, wäh rend der Wochentage richtet sic fick; nach den Bestimmungen, die sür das Osfcnhaltcn der Einzelhandclsgcschäfte gelten. Zum Feilbicten bedarf es der Erlaubnis. Anmeldungen — auch für die gelösten Stellen — sind bis zum 25. Februar 1939 bei der Marntinspcktion Dresden-Neustadt, Ritlerstraße 1. zu bewirken. — Im übrigen gelte» für die Abhaltung des Jahrmarktes di« Bestimmungen der Marktordnung für die Landeshauptstadt Dresden vom 14 12. 1932 nebst 1. Zusatzvorschrift vom 23. 8. 1933 und 1. Nachtrag zur Marktordnung vom 3. 6. 1937. : Wegfall des Nachttarifs der Straßenbahn in der Faschings nacht. Am Fasching, in der Nacht zum 22. Februar, fällt der Nachlaris der Straßenbahn weg. Der Straßenbahn- und Nacht- omnibusvcrkehr wird aus allen Linien mit Ausnahme der Linie 26 und der Dorartsstrcckc Coschüh-Gittersee bis etwa 3.15 Uhr in der inneren Stadt verlängert. — Die außerplanmäßigen Fahrten werden durch Anschläge in den Wartehallen verösfent- sicht, außerdem geben Schaffner und Aufsichisbeamte Auskunft. : Jaguar im Dresdner Zoo eingetrossen. Dem Dresdner Zoo ist cs nunmehr gelungen, nacktem jahrzehntelang kein Ja guar hier mehr zu sehen war, ein prachtvoll geflecktes, erwachse nes männlicl)es Tier dieser Großkatzenart zu erherben. Mit der Ansltmfsung dieses seltenen, schönen Stückes hat die sehenswerte Großkatzensammlnng des Dresdner Zoo einen weiteren wert- vollen Zuwachs erhalten. 8okulrsnrsn Nvckermappeo, frvkirlack»- M MMW? M Sonnabend Sonntag, 18./19. Februar 1939 der dritten Stuse ihrer Entfaltung zeigt, könnte man mit folgenden Worten aus Senses Werk umschreiben: Wem Innerlichkeit auch in Aeußcrlichkctt wird, dem wird die Innerlichkeit innerlicher, als wem Innersichkeit nur in Innerlichkeit wird. Wer sich selbst in Christo nimmt, der läßt allen Dingen ihre Ordnung. Auf der vierten Stufe christlicher deutscher Dichtung wird die Harmonie zwischen christlicher Verkündigung und deutscher Wesensart, zwischen Gottesreich und Weltreich, zwi schen Liebe zu Golt und Liebe zur Kreatur bis auf den Grund erschüttert. Renaissance, Reformation und Dreißigjähriger Krieg zeigen den Christen, in der Erschütterung: „Der Mensch in der Spannung". Die christliche Dichtung der Deutschen wird zu einer Dichtung der Krisis, die zwar «ine Rettung aus der Fragwürdigkeit kündet aber um den Preis der Wcltsülle und Weltbezogenheit. Nach dem Barock zeitalter vollends, auf der fünften Stufe, zu kennzeichnen als: „Der Kamps um die christliche Dichtung", er lebt sie die Gefahr einer Einebnung in eine weltliche Kultur, die Gefahr einer Vereinsamung im Ganzen des Volkes und schließlich die Gefahr einer radikalen Verwerfung vom gegen christlichen Standpunkte aus. Goethes „Faust" ist Im Kern nicht mehr christlich, und das mächtigste Sprachwerk des 19. Jahrhunderts schuf der betonte Antichrist Nietzsche im „Zara thustra". um das Ende des alten Glaubens zu verkünden. Trotz dieser vielfache» Bedrohung der christlichen Dichtung in ihrem tiefsten Sein wäre es falsch, die christliche deutsche Dich tung des letzten Vierteljahrtausends nur als eine geringfügige Erscheinung am Rand der deutschen Dichtungsgeschichte zu betrachten. Es ist nickt der geringste Vorteil des schönen Werkes von Heinrich Lützeler, gezeigt zu haben, wie reich die christlich-deutsche Dichtung dieser Epoche ist und wieviel bestes Deutschtum sich In ihr ausgeprägt hat. Claudius und Eichen dorfs. Stifter mit seinem „Witiko" möchte niemand in der deutschen Dichtung misten, obgleich sie ohne ihre Christlichkeit nicht zu denken sind. Und bei manchem Dichter wie bei Klop-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)