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"b-L SN s ZL b'2 ZZ ß-Z --Z.K Z S L^^-LL -- ßZ 8 O «is s iZ>2^8^8'LL^s^^ «O L. <2 L L--8 L L Otv" - tt—<-> L <2 <u L.« c- L s L-» - . '^-b S^-bK "§LN rZ-ZLL 75— LZ8LL-LZZ wenn ^karr nrtt ekner Drek oder Zrvek un ter dem Aufsatz nach Hause kommr. Derartige Fälle gibt es in unserem Schulleben heute noch tausendfältig. Wie wird es aber nun, wenn Karl gezwungen wird, kurz vor Ostern einen „Klassenauf satz" zu schreiben?! Dann sehen wir ihn am Federhalter knabbern und Ausschau nach einer Erleuchtung halten. Aber es will kein Wunder geschehen! Die Folge? Die Versager bei solchen Klassenarbeiten müssen kommen, so gewiß, wie das Amen in der Kirche! Worin liegt nun hier der Fehler? Daß ein Kind einmal einen Aufsatz nicht zustande bringt, ist durchaus mög lich. Aber die Hilfeleistung des Va ters soll so sein, daß sie das Kind auf den rechten Weg zur Lösung bringt. Das Kind hätte den Stoff zu dem Thema selbst zusammensuchen müssen, damit es lernt, das Wesentliche von dem Unwesent lichen zu unterscheiden. Verkehrt ist es auch, daß der Vater oder die Mutter im Stil tüchtig nachhelfen. Co kommt dann ein Aussatz zustande, dem man anmerkt, wo die Oasen der elterlichen Hilfe in der Wüste der kindlichen Arbeit liegen. Wenn die Eltern ihren Kindern bei den Schularbeiten helfen, muß oberster Grund- saH sein: Hilfe nur insoweit, als die Selb ständigkeit der Kinder dadurch nicht un tergraben wird. Immer muß man sich sagen: Selbst ist der Mann! Man kann den Kindern aber eine schwierige Aufgabe dadurch ortekchtorn. daß man flo durch et waige Hrugcu oder Hinweise auf eine Lö sungsmöglichkeit bringt, man darf ihnen aber nie di« fertige Lösung vorsetzen. Dasselbe gilt auch für den fremdsprach lichen Unterricht. Es wäre unpädagogisch, hier etwa kurzerhand den Kindern den Tert zu sagen, der für eine Uebersetzung in Frage kommt. Durch derartige goldene Brücken elterlichen Mitleids oder Mit gefühls baut man nur die Pfeiler der Un selbständigkeit und — man täuscht die Schule. Ein Kind wird niemals gehen lernen, wenn man es immer am Gängel band hält. So ist es auch im Schulleben. Also fort mit allen Krücken. Mag es ruhig einmal über eine Vier oder eine Fünf niedergeschlagen nach Hause kommen. Es wird dadurch aufgerüttelt. Gebessert wird es in seinen Leistungen, wenn ihm gezeigt wird, warum es hier oder da stol pern mußte. Ist das Kind einmal daran gewöhnt, selbständig zu arbeiten, mit eigener Kraft sich vorwärtszubringen, so wächst dadurch nicht nur sein Sicherheitsgefühl und sein Können, sondern es steigert sich bei ihm auch die Freude an der Arbeit. Und der Erfolg solcher Anleitung zur selbständigen Arbeit?! Er zeigt sich bald bei feder Massenarbeit, bei jeder schriftlichen wie mündlichen Prüfung. Er krönt den Sie ger im Ringen um die Versetzung und verscheucht gleichzeitig Schulsorgen und Elternängste! kk. A/ancLe« ««/ »», mick/unFen, mancLer verlor ricL im Lanck. mancher, rvar wir erranKen, war«! mir nicht warm in cker Aanck. -4ber cka« hinclere Leinen, ra schallen beharrlich un«l still, lllan roll rich nicht ärmer meine», alr ckar §chicLral will. Xark 2rich Lleurer. sowie der persönlichen Eeschmacksneigung eines jeden einzelnen Kranken. Bei akuten Erkrankungen der Niere z. B. eine Entzündung der Malpighischen Körperchen, der Nierenkanälchen öder des Nierenbeckens, ist neben Einhaltung von Bettruhe in den ersten Tagen der Er krankung Fasten mit Fruchtlimonaden an gezeigt. Dann erfolgt Uebergang zur Obst diät. Eine Rohkostdiät wirkt bei diesen Entzündungen nicht so wohltätig auf den Organismus als eine reine Obswiät. Bei Nierenbeckenentzündung bewährt sich ost das Trinken von Mineralwasser, z. B. Fachinger, Wernarzer, Brückenauer oder Wildunger Wasser. Tritt Besserung des Leidens ein. so kann man übergehen zu einer vegetarischen salzarmen bzw. salz losen Kost, die allerdings auch frei von scharfen Gewürzen sein muß. vr. X. ?. N. Diät bei Nierenleiden Schon in Zeiten, wo man der Beein flussung von Krankheiten durch die Er nährungsweise wenig oder keine Beach tung schenkte, gab es Ernährungsvorschrif- ten für Nierenleidende. Während man früher schematisch Milchdiät bei Nieren krankheiten vorschrieb, hat man heute auf Grund besserer Einsicht über die kompli zierten Stoffwechselvorgänge in gesunden und kranken Tagen erkannt, daß der Nierenkranke alles genießen darf, was keine Reizwirkung auf die Nieren aus übt. Allgemein kann man sagen, daß die Kost vorwiegend vegetarisch sein soll. Sehr vorsichtig muß man im Gebrauch von Würzmitteln sein. Vor allem muß die Kochsalzzufuhr beschränkt werden. Mehr als 3 bis 4 Gramm Salz im Tage darf die Kost des Nierenkranken nicht enthal ten. Zur Würzung der Speisen sind bauvt- sachlich Tomaten, gelbe Rüben, Pilze, Dill. Majoran. Petersilie. Thymian und Zwiebel zu verwenden. Dagegen sind wegen des Gehaltes an scharfen und die Nieren reizenden Würzstoffen ungeeignet Anis. Eurrv. Meerrettich. Muskatnuß. Papern, Pfeffer. Paprika, Sellerie. Ret tich und Radieschen sowie Senf und Wacholderbeeren. Von den Gemüsen darf der Speisezettel des Nierenkranken auf weisen gelbe Rüben, grüne Erbsen, Blumenkohl, Spinat, Salate und Kartof feln. Ferner dürfen alle Sorten Obst in rohem wie auch in gekochtem Zustande ausgenommen werden. Mehlspeisen, mit reichlich Milch und Fett zubereitet, sowie Gerichte aus Nüssen und Mandeln, die wertvolle Fett- und Eiweißspender find, bieten dem Nierenleidenden eine bekömm liche Abwechslung im Diätzettel. Auch Brot mit einem geringen Salzzusatz mit Aufstrich von unaesalzener Butter oder von Marmeladen können unbedenklich ver zehrt werden. Mit der Zufuhr eiweißhal tiger Nahrungsmittel sei man vorsichtig. Während gegen den Genuß von Fisch im allgemeinen nichts einzuwenden ist. muß man Fleisch und Wurstwaren möglichst meiden. Letztere belasten nicht nur wegen der Eiweißstoffe, sondern auch wegen der scharfen Gewürze die Nierentätigkeit zu stark. Junges, gebratenes Fleisch, z. B. vom Kalb sowie Hühner- oder Tauben fleisch darf gelegentlich in kleinen Men gen genossen werden. Auch mit der Ver wendung von Eiern muß sparsam verfah ren werden bei der Zubereitung einer Nierenschonkost. Bezüglich der Aufnahme von Getränken befleißige man sich größter Mäßigkeit. Der Genuß alkoholhaltiger Getränke sowie von Kaffee und Tee hat am besten ganz zu unterbleiben. Bekömmlich« Getränke find unvergorene Obstsafte, Li monaden und Mineralwasser Auch Milch (kalt oder warm) sowie deutscher Tee dürfen genommen werden. Obige Ausführungen stellen nur allge meine Richtlinien dar für die Ernährung von Nierenkranken. Sache des Arztes ist es, einen persönlichen Diätplan aufzustel len unter Berücksichtigung der allgemei nen Körperverfassung, der Nierentätigkeit Manche Frauen haben ein« eigentlich unerklärliche Angst vor dem Stärken der Wäsche, das nie mißlingt, wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Die Wäsche kann entweder vor dem Aufhängen — also nach dem Spülen — oder auch kurz vor dem Plätten gestärkt werden. Da nasse Wäsche die Stärke schwerer annimmt, muß man sie hierfür etwas dicker nehmen, zumal wenn die ge- stärkte Wäsche völlig getrocknet und wieder eingespritzt werden soll. Kragen, Man schetten und dergleichen müssen vor dem Stärken vollkommen trocken sein. Sie werden roh gestärkt, das heißt, die Stärke wird hierfür nicht gekocht. Für 12 Kragen. 5—6 Paar Manschetten und 5—6 Ober hemden löst man etwa Zl Pfund Stärke in einem Liter kalten Wasser auf. gibt einen Teelöffel voll Borar — den man zuvor in wenig heißem Wasser aufgelöst Der „Durst von edlen Frauen" Der Durst von edlen Frauen und Jung frauen war in alten Zeiten gewaltig. Aus überlieferten historischen Schriften erfahren wir manches Lustige über die Beliebtheit des Humpens. Der Hofhalt des Herzogs Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha galt als wohlgeordnet und mäßig. Dabei hatte der Paragraph 9 der von ihm 1648 eingeführ ten Hoftrinkordnung folgenden Wortlaut: „Zum Frühstück und Vespertrunk vor unser Gemahlin soll an Bier und Wein, so viel dieselbe begehren wird, gefolgert werden. Vors gräfliche und adelige Frauenzimmer aber vier Maß Bier und des Abends zum abschenken drei Maß Vier, vor die Frau Hofmeisterin und zwo Junafern wird ge geben von Ostern bis Michaelis vor mittags um 9 Uhr auf jede Person 1 Maß Bier und nachmittags um 4 Uhr eben soviel. Recht beneidenswerte Konstitutio nen müssen diese Damen gehabt haben! X. ^re»3. hat — hinzu. Nun stärkt man zuerst die Stücke, die am steifsten werden sollen. Dann kann man für das übrige, je nach dem, wie steif man die Sachen haben will, die Stärke langsam verdünnen. Von Kragen. Manschetten und Vorhem den taucht man immer drei bis vier Stück zusammen ein. drückt sie mehrmals gut in der Stärke aus und windet sie aus. Dann muß die Stärke tüchtig eingeklopft und ausgeriebcn werden, sonst klebt beim Plätten leicht das Eisen an. Nun legt man die Wäschestücke ausgebreitct auf ein sauberes Tuch, rollt sie mit diesem fest zusammen und läßt sie für einige Stunden durchziehen. Will man an den Herrenhemden die Brust und festgenähte Kragen und Man schetten stärken, so faßt man an ihrem Rande den Stoff recht fest zusammen und achtet gut darauf, daß nur die zu stärken» Das Stärken der Wäsche bt. und jung iheure Men- rteL«», roncker» la«« «re bei k « ? » - «t«ll»»F" rrnck »/«mal, rri >4bev«»«»- Lert Loche», ckamit m'cLl rl/e /'lamm« ram VerlörcLe» FebnacLt roü-ck arrck «la« 6« aa«lröme» La»». 5. Xrre/re man rleleL/e NraLl- «pröcke rrnck Larle 6ammk«cLläacL« lorl ckrrrcL »ea«. 6. Oellne man bei -4»re/cL«n oo» «kröme»«lem 6ar «olorl ckre /«»«/«« DLre» anck r/elle rcLarlen OarcLraF her-. 7. Letrele nur» bei 6a«FerrrcL «lie IVofi- nanK »lemal« mit „olle»e«" S«- leacLtanz.' Xerre, Tampe, ZtrelcLLolr v«rv„ »oncker» benalr« eine eleLtrrrcL» Taschen lampe ancl rkelle roloct «le» Xaaplhah» ab. Pflegen Sie Ihre Hände? Während das Auge der Spiegel der Seele ist, ist die Hand der Spiegel des Charakters. Die schöne Hand verdient genau wie «in schönes Gesicht besondere Pflege. Zum Waschen der Hände soll man keine zu billige Seife benutzen, die die Haut rissig und spröde macht. Nach dem Waschen trockne man die Hände sorgfältig ab. Zum Waschen der Hände verwende man lauwarmes Wasser und eine mild« Seife. Anschließend verreib« man etwas Zitronensaft oder bei trockenen Händen eine fetthaltige Hautcreme. Rote Hände entstehen durch Erfrieren, Blutarmut. Störungen des Stoffwechsels und andere Ursachen. Zu empfehlen sind Wechselbäder, und zwar täglich zehn Minuten lang, am besten abends, je eine bis zwei Minuten heiß und kalt. Auch Waschungen mit Alaunlösungen sind gut. Außerdem kann man abendliche Massagen mit Kampferspiritus vornehmen. Am Morgen werden die Hände mit lau warmem Boraxwasscr gewaschen und nach Versuche« Sie einmal „Wiener Beuschel". Dazu wird 590 bis 756 Gramm Kalbslunge mit Wurzelwerk und einer kleinen, nelkenbesteckten Zwiebel zum Kochen aufgesetzt. Dann schneide man sie abgetropft in Streifchen. bereite eine dunkelbraune Mehlschwitze, die man mit soviel durchqeseihter Kochbrühe auffüllt, daß eine dicksämige Soße entsteht, schmecke sie mit Salz. Essig und Zucker pikant süß sauer ab und erhitze darin die beigefügte Lunge. Am besten reiche man zu diesem würzigen Wiener Gericht kleine Grieß-, Semmel- oder Kartoffelklößchen. den Teile eingetaucht werden, während der übrige Stoff stärlefrei bleiben muß. Ist dies trotzdem geschehen, so reibt man die anhaftende Starke mit einem Leinen läppchen aus. Für Gardinen, Tischwäsche, Blusen, Kleider und was sonst noch leicht gesteift werden soll, wird di« Stärke geköcht. Man rechnet auf Zl Pfund Stärke, je nach der Art der Wäsche. 2 bis 3 Liter Wasser. Dicke Stoffe brauchen etwas mehr Stärke als dünne. Wie überall ist auch hier Er fahrung die beste Lehrmeisterin, und schon nach dem zweiten oder dritten Male ist sich die Hausfrau vollkommen klar dar über, wieviel Stärke sie braucht, um die Um VssversLkrunsen vorrnveuAs» beacht« man kotze»«/« /»»L/«.» /. §te//e man über Alach/ anck beim Ver lagen «ler lVohnnnz aak längere 2eii (na mentlich bei Lleinen an«l FrSckeren Keiren) «len Aaapthahna» «ler k-arleitanz, alro an «ler 6a«»Lr, ab. 2. k>ruks man bei t-aebeleachtanF vor «lem 7abettzehen nochmal« «la« kert» §chliecken cker Söhne. 2. kontrolliere man am 6a«Lerck «le« Äl tere» «lie c-ammimalke» am obere» onck unteren Schlauchemle, «len» «obalcl ckie«e «la« ?ukühru»F«rohr nicht kert umrchliecke», irt ei» «tönrltze« Entweiche» von unoer- branntem 6a« möglich. 4. harre man Sperre», «lie rum kleber- Loche» netze», niemal« auk voller /lamme dem Abtrocknen mit Mandelöl oder Gly zerin eingerieben. Harte Haut wird durch warme Seifenbäder erweicht und be seitigt. Sehr störend find feuchte Hände. In der Regel leiden Personen an ihnen, dre sehr nervös find. Wir raten zu einer täg lichen Behandlung mit Franzbranntwein und häufigen Waschungen mit heißem Wasser dem man etwas Benzoetinrtur zugesel- hat. Ebenso erfolgversprechend wirken Waschungen mit verdünntem Essig, essigsaurer Tonerde und Formalin. Dor allem Hausfrauen haben häufig rissige Hände. Mit Hilfe von mit Wasser verdünntem Glyzerin wird die Haut wieder weich und geschmeidig gemacht. Besondere Sorgfalt verwende man auf die Pflege der Nägel. Zunächst sollen Nägel nicht geschnitten, sondern nur ge feilt werden. Scheren oder andere spitze Gegenstände sind als Rcinigungsgerät« ungeeignet, da sie die an sich glatte Unter, feite des Nagels aufrauben Man ver wende vielmehr ein dünnes Holzftäbchen, das man mit Watte umwickelt und in Wasserstoffsuperoxyd taucht. Benuntman viel Nagclpolitur, so wird ein Splitteru und Abbrüchen der Nägel begünstigt. Weiche Nägel werden mit Alaunbäd-r» und eine ebensolche Karosfclmebl sow-e etwas Milch. Mit dem nötigen Salz wird alles zu einem Teig vermengt und Klöße geformt, die man mit gerosteten Semmelbröckchen füllt. Sie müssen in Salzwasser eine Viertelstunde kochen, und zittern, wenn sie gar find. Ebenfalls aus gekochten Kartoffeln sind die sogenannten Wickelklöße bereitet. Die geriebenen Kartoffeln werden mit Mehl und Salz zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet, der sich mit dem Nudel holz ungefähr Z4 Zentimeter dick ausrollen läßt. Man schneidet den Teig in Hand- breite und handlange Streifen, belegt jeden in der Mitte mit gerösteten Sem melbröckchen. rollt die Streifen zusam men. drückt sie an den offenen Enden fest zu und kocht sie in brausendem Salzwasser eine Viertelstunde. 7. Lr^is. gewünschte Steife ibrer Wäsche zu er- zielen Man rührt die Stärke mit kaltem Wasser an, gießt unter ständigem Rühren das nötige kochende Wasser zu und rührt so lange weiter, bis die Stärke vollständig glatt ist. Auf keinen Fall darf die Stärke lange kochen, daß sie auflocht, ist eigent- lich überhaupt nicht notwendig. Fügt man der Stärke ein Stückchen Wachs bei, so wird sich die gestärkte Wäsche leichter bü geln lassen. Bei Verwendung von gekoch ter Stärk« müssen die Wäschestücke vor dem Eintauchen vollkommen naß sein, denn so nehmen sie die kleisterige Masse besser an. tt. „Wer die Kartoffel nicht ehrt, ist den Braten nicht wert" heißt ein Kinder- verschen. Für die Thüringer gilt diese kleine Mahnung wohl kaum, denn beson- ders Klöße aus rohen Kartoffeln sind in diesem Landstrich äußerst beliebt, und jung und alt vertilgt davon ungeheure Men gen. Beim sonntäglichen Essen ist dort keinesfalls der Braten, sondern die dazu gereichten Klöße die Hauptsache! Die Thüringer Hausfrau versteht es aber auch vortrefflich, appetitlich aussehende, leckere und doch herzhafte Klöße zu bereiten. Einer Hausfrau aus Zeitz verdanke ich die folgenden Rezepte. llebrigens ist die Kloßbereitung eine Kunst für sich, man darf die Zutaten auf keinen Fall „nach Gefühl" nehmen, sondern muß alles ganz genau abwiegen! Grüne Klöße. Man braucht zu ihnen die dreifache Menge der Kartof feln, die man für eine gewöhnliche Mit tagsmahlzeit rechnet. Die rohen Kartof feln werden geschält, der dritte Teil zu- rückbehalten und zwei Drittel gerieben und das Kartoffelreibsel in kaltes Wasser getan. Dann gießt man das Wasser mit den Reibkartoffeln in einen festen Beutel und preßt kräftig alles Wasser heraus. Die ausgepreßte Kartoffelmasse wird nun in eine möglichst große Schüssel getan. Inzwischen hat man den zurückgelassenen dritten Teil der geschälten Kartoffeln in kleine Stücke geschnitten, recht weich ge- kocht und zu einem dünnflüssigen Kartoffel, brei verrührt. Mit dieser kochenden Masse brüht man die ausgepreßten, geriebenen Kartoffeln unter fortwährendem Rühren und Beigabe von dem nötigen Salz. Man formt nun sofort die Klöße, in deren Mitte man geröstete Semmelbröckchen tut. Die fertigen Klöße werden in sprudelnd kochendes Wasser getan, einmal ausgekocht und dann noch 16 Minuten ziehen gelassen. Sie müssen sofort an gerichtet werden. Manche stellen die grünen Klöße auch mit kochender Milch her. Hier die An weisung: Rohe, geschälte Kartoffeln wer den gerieben und so lange mit leicht lau warmem Wasser bewässert, bis dieses klar bleibt. Dann wird, genau wie bei den vorigen Klößen, die geriebene Masse in einem Beutel ausgcprcßt. Dann wird die Kartoffelmasse mit kochender Milch über gossen, in der man ein wenig Fett zer gehen lassen kann Das Ganze muß einen geschmeidigen Teig ergeben. Etwa einen fünften Teil der Kartoffeln hat man am Ainang vor dem Schälen zurückbchalten, in der Schale abgckocht und nach dem Er kalten ebenfalls gerieben. Diese gibt man nun mit Mukätnuß und Cal, zu dem rohen Kartoffeltcig. formt Klöße und kocht diese in stark kochendem Salzwasser A)—25 Minuten. Zu grünen Klößen muß Winke für die Herstellung guter Karloffelklöße man eine reichlich« Menge Soße bereit halten. Eine kleine Mehlbeigabe erfordern die halbseidenen oder Zitter klöße. Sie sind aus gekochten Kartof feln gemacht, die man am Vortage in der Schale abkocht. Am Lerbrauchsrag wer den sie geschält und gerieben. Auf ein einhalb Pfund geriebene Kartoffeln rech net man eine kleine Obertasse Weizen-