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länger leben als Sie, starr an. „Ihr Wunsch der Präsident zu dem dann an den Gcsange- Unter bestimmten Voraussetzungen ist sie auch von sedem innerhalb längerer oder kürzerer Zeit erlernbar. Ihre be sonderen Vorteile liegen darin, dass die oft sehr empfindlichen Bilder zwecks ihrer Untersuchung überhaupt nicht berührt zu werden brauchen und, um der Wissenschaft auch ihren prak tischen Zweck nicht zu nehmen, daß sie einen Sammler mit geringem Aufwand vor grotzem Schaden und — vor dem Lächeln seiner Konkurrenten bewahren kann. Die Frage nach der Älane des Löwen Vor Führer empfing die ausländischen Neiteroffiziere In der Reichskanzlei empfing der Führer die am Internatio nalen Reit- und Fahrturnier zu Berlin teilnehmenden auslän dischen Reiterofsiziere. Hier bcgrützt der Führer die italienische Mannschaft. Rechts zwei Offiziere der polnischen Eguipe. sPresse-Hoffmann, M.) Vie Viplornaten-Loge i»n Reichstag während der Rede des Füh rers: In der ersten Reihe erkennt man den japanischen Botschafter Oshima, den ita lienischen Botschafter Atto- lico mit seiner Gattin, Frau v. Ribbentrop, den türkischen Botschafter Hamdi Arpag und den polnischen Votsck«af- ter Lipski. In der zweiten Reihe hinter Frau Attolico der französische Botschafter Coulondre. sPresse Hoffmann, M.) malt hat. Wird nun dieses Muskelsptel willkürlich in einen falschen Arbeitsrhythmus zerlegt, dann kommt es bei dem Betrachter zu einer Gleichgewichtsstörung seines Körpers, die man deutlich wahrnehmen, nach Belieben auch photographieren kann. Kennt man nun aus zweifellos echten Bildern zum Beispiel den Arbeitsrhythmus Tizians und den Giorgiones, dann kann man an einem von diesen beiden Künstlern ge meinsam gemalten Bilde leicht den malerischen Anteil jedes einzelnen feststellen. So deutet die linke Figur in Giorgiones berühmtem Bild „Das Konzert" auf Tizian hin. Wie ist es nun aber, wenn irgendein Betrüger ein altes Bild photo graphisch auf eine sehr geschickt und täuschend präparierte Malunterlage überträgt und dieses Lichtbild alsdann mit völlig ähnlichen Farben ausmalt? Es ist alsdann die „Kom position" des Bildes in ihrer Echtheit unberührt geblieben. Aber die Maltechnik mutz notwendigerweise auf einem frem den Rhythmus beruhen. Es spielt für solche Entscheidungen nur eine geringe Nolle, ob ein Bild mit dem Namen des Künstlers signiert ist oder nicht. Auch die echten Namenszüge können leicht gefälscht werden. Aber aus ihrem „mikrodyna- mischen" Kräftespiel, aus ihrem Arbeitsrhythmus heraus las sen sie sich leicht als echt oder falsch erkennen. Das vergleichende Urteil nach der Physiologischen Reso nanz würde also etwa lauten: Wenn das berühmte, wegen seines schlechten Zustandes mit anderen Mitteln nur schwer zu untersuchende Selbstbildnis des Giorgione im Hcrzog- Anton-Ulrich-Museum zu Braunschweig in seiner zeichnerischen Komposition und in seiner Maltechnik echt ist, dann kann die Komposition sowohl des vor kurzem in Frankfurt gefundenen und die vier aufsehenerregenden Londoner Bildchen nicht von dem gleichen Meister stammen, denn diese Bilder beruhen schon zeichnerisch auf einem völlig anderen Arbeitsrhythmus. Bestenfalls könnten sie also, was eine Untersuchung an Ort und Stelle ergeben müftte, von Giorgione gemalte Kopien nach den Kompositionen anderer Meister sein. Aber auch das er wähnte Selbstbildnis wird von den einen dem italienischen Meister Dosso Dossi, von de» anderen Raffael zugeschrieben. Aber der Arbeitsrhythmus dieser beiden Meister stimmt keineswegs mit dem von Giorgione angenommenen überein. Das Braunschweiger Bild zeigt sowohl in Zeichnung wie in der Mikrodynamik seiner erkennbaren Pinselstr che die gleiche Haltung, wie das unzweifelhaft von Giorgione stammende Bild „Die Familie" Verfügt man über eine umfangreiche Kartotkek von den Arbeitsrhythmen der verschiedenen Maler, dann ist es grundsätzlich auch nicht schwer, das Bild eines „unbekannten" Meisters richtig einzuordnen. Die genannte Methode der Physiologischen Resonanz ist durchaus neuartig und wird gewitz im weiteren Verlauf ihrer praktischen Anwendung noch manche Vertiefung erfahren. Vov menschliche Wille — gefälscht un hoch evkannt / Von Lvofessov Do. w. Heinitz Achtzig Millionen Deutsche sprechen die gleiche Sprache. Aber nicht zwei Deutsche sprechen sie in gleicher Weise. Rassen- und Stammesunterschiede führen dazu, datz die Ge samtheit der Sprache in Mundarten und andersgeschichtete Gruppen zerfällt, worin letzthin wieder jeder einzelne Sprecher aus seelisch-körperlichen Gründen sein besonderes Tempo, seine Melodie, seine Dynamik, seine Klangauslese und seinen persönlichen Rhythmus beim Sprechen zum Ausdruck bringt. Nicht anders ist cs bekanntlich mit der menschlichen Hand schrift. Nicht anders auch mit allem, was der Mensch als Bekundung seines Willens hervorbrlngt, womit er sich er lebend und mttteilend an die menschliche Gemeinschaft wendet. Auf dieser Tatsache beruhen viele Wissenschaften, die sich da mit beschäftigen, aus dem Werk des Menschen den Menschen selbst, nicht nur in seiner seelischen, sondern auch in seiner körperlichen Haltung zu erkennen und wiederzuerkennen. So ist es mit Hilfe bestimmter Methoden auch möglich geworden, das echte Werk von dem gefälschten zu unterscheiden. Viele kleine und große Diebe sind auf diese Weise ihrem gerechten Schicksal in die Arme gelaufen. Mancher mit einer gefälschten Unterschrift präsentierte Scheck« mutzte sich in den feinen Maschen der Graphologie oder der Wissenschaft von den Fingerabdrücken verfangen. Wie einträglich der Betrug mit falsch bezeichneten Bildern sein kann, geht daraus hervor, datz cs mit grotzem Genie und mit allem Raffinement betriebene Kunstfälscherwerkstätten ge geben hat, die im Handumdrehen etwa aus einem von Schülern gemalten Werkstattbild eines grossen Niederländers einen Frans Hals, einen Rembrandt, oder aus einem Maler dritten Ranges einen Lucas Eranach zu macken verstanden. In Wirk lichkeit ist wohl kaum ein grosser Maler davon verschont ge blieben, datz man seinen Namen nicht einmal für ein belie biges, ihm der Komposition nach wohl zuzutrauendes Bild unberechtigt in Anspruch genommen hätte. So liegt es nahe, datz auch die- Wissenschaft mit immer neuen Mittein versucht hat, diesem Staats- und Volksbetrug der Bilderfälschung einen Damm entgegenzusetzen. Wissensck)«ftliche Werkstoffkunde, chemische Analysen. Röntgen- und Quarzlampendurchleuch tungen und das ganze Aufgebot ästhetischen und Kultur-Histo rischen Wissens wurden und werden in den Dienst dieser Schädlingsbekämpfung gestellt. Trotzdem würde man wahr scheinlich bald ein reicher Mann sein, wenn man für jedes Dild, das noch heute unter einen« irresührenden Namen Irgendwo hängt, auch nur einen einzige«« Taler bekäme. Manche der eben genannten Prüfmethoden sind leider nicht immer ohne weiteres anzuwendcn. Wenn sich in einer Grenzzollabteilung zwischen aufgestapelten Kisten und Kasten ein Bild befindet, und es mutz schnell entschieden werden, ob es sich dabei etwa um einen echten Giorgione handelt, der un ter Kunstschutz und Ausfuhrverbot steht, oder uin ein dem Giorgione nur angedicktetes Bild, dann kann man nickt erst alle Laboratorlumsmethoden heran,ziehen. Dann ist also oft ausschlictzlich der geübte schnelle Blick entscheidend für die große Verantwortung, die der Beurteiler übernimmt. An dieser Stelle vermag eine ganz neue Art der wissen schaftlichen Prüfung anzusetzen. Es ist die Prüfung ver mittels der sogenannten „Physiologischen Resonanz", die uns ln wenigen Augenblicken eine Vorstellung von dem tnvischen Arbeitsrhnthmus verschafft, in dem das betreffende Bild ge malt worden ist. Dieser „Arbeitsrhnthmus" Ist die Ursache dafür, datz nicht zwei Menschen völlig gleich sprechen oder schreiben, datz sie sich auch als Maler in dem gesamten Arbeits- vrozetz von dem kleinsten Pinselstrich bis zur Gesamtkompo sition des Bildes nickt völlig gleichen können. Selbst bei ein eiigen Zwillingen lassen sich in dem rhythmischen Ablauf ihrer Verricktunaen noch deutliche Unterschiede wahrnehmen. Wie kann man dem Laien diesen Arbeitsrhythmus er klären? Denken wir daran, wir sollten nach Zählen ein kleines lateinisches „o" schreiben. Wir können das mit seweils einem einzigen Fedcrzug tun. Wir können aber auch beim Abstrich „eins" und beim Aufstrich mit Häkchen „zwei" zählen oder können Abstrich, Aufstrich und Häkchen nach dem Takt „eins, zwei, drei" ufw. schreiben. Das, was wir hier bewußt unter nehmen, vollzieht sich in allen unseren Verrichtungen als mikrodnnamisckzes Spiel völlig im Unterbewußtsein. Das heißt, ieder Mensch hat seine ganz besondere Art, seine Muskeln im Einer-, Zweier-. Dreier-, bis zum — soviel wir bis heute wissen — Sechserrhvthmus zu bewegen. Da sich hierbei für sede „Taktgruppe" eine rassisch und persönlich bedingte ab solute Stärke und eine unterschiedliche Betonung der „Einzel- lckläge" «nit noch vielen anderen Merkmalen ergibt, so ist es, ähnlich wie beim „Fingerabdruckverfahren" sehr unwahr scheinlich, daß sich einmal zwei Arbeitstakte völlig gleichen. Wie nun ein Graphologe ein zu untersuchendes Schrift bild „auf sich wirken" läßt, um es womöglich mit innerlich er lebten Bewegungsformen nachzuzeichnen und um sich aus die sen Formen eine Vorstellung von dem Eharakter, von dem „Handeln" des Schreibers zu machen, so läßt der Forscher auch bei der Pkysiologischen Resonanz das betreffmde Bild — ohne Berücksichtig»»«, des daraestellten Inhalts und der Farben- und Llchtelndrücke — auf sich wirken. Die Verteilung der zeichnerischen Bildformen auf das menschl'che Auge erzeugt über die Nervenzentren und das In unserem Ohr befindliche Gleichgewichtsorgan ein aanz bestimmtes „Muskelspiel", das demjenigen sehr ähnlich ist, womit der Urheber das Bild ge ¬ zündet die Streifen dann an. Alsbald beginnt der meist gegen das Erwachen Kämpfende infolge der zunehmenden Wärme rasch und rascher zu treten, was urkomisch aussieht und den Eindruck eriveckt, als wollte er ein Radrennen gewinnen. Eine Geschichte von ergötzlichem Galgenhumor spielte vor gar nicht langer Zeit in einem südamerikanifchen Staat. Die Gegenpartei der Regierung mar ebenso zäh wie skrupellos und die Sterblichkeit der Präsidenten daher ichr groß. Vor kurzem erst hatte inan einen Präsidenten abgeschoben, woraus ein Nach- folger der gleichen politische«, Richtung ans Ruder kam. Bereits am dritten Tag seiner segensreiche«, Tätigkeit wurde auf ihn dec erste Anschlag verübt. Er mißlang, der Mann schoß vorbei und wurde entwaffnet. Der neue Präsident ließ sich ihn auf der Stelle vorfUhren. „Wer hat Ihnen den Auftrag gegeben?" Der Attentäter schwieg. „Der Mann wird erschossen", sagte Offizier a«, seiner Seile und wandte sich ncn: „Was ist Ihr letzter Wunsch?" „Ich möchte mir um eine Minute Herr Präsident", sprach der Delinquent. Der Präsident sah ihn eine Weile . . sott erfüllt werden" sagte er, ..aber bilden Sie sich nicht ein, daß Sie dadurch wesentlich älter werden." Nach diesen, mißglückten Anschlag auf den neuen Präsi denten ließen seine Anhänger große Plakate drucken, die neben dein Bild des Staatsoberhauptes «nit der Aufschrift versehen waren: „Kott erhalte unser«, Präsidenten!" Diese Plakate prangten bald an allen Mauern. In der kommende«, Nacht entfaltete die revolutionäre Partei rege Tätig keit. und am nächsten Marge«, erblickten die Bürger unter jenen Plakate«, in schwarzem Druck ans roten, Grund eine ergänzende Nachschrift, so datz man unter dem Bild des neuen Präsidenten jetzt las: „Gott erhalte unser«, Präsidenten!" s„Einen bereits dankend erhalten!") Wesentlich netter ist die Sache «nit dem Leutnant einer nördlichen Armee und Greta Garbo. Der Leutnant ging von seiner kleinen Garnison aus auf Urlaub. Aus dienstlichen Grün den wurde er jedoch noch vor Ablauf seiner Ferien von seinem Regiment zurückberufen Vier Stunden nach der Rückberusnnq kam auch prompt die Antwortdepelcke. die da lautete: „regi- mentskomniando X aukomme siebzehn Uhr mit Greta Garbo — leutnant hclstlöm". Der Adjutant schüttelte den Kopf und ging mit dem Tele gramm zum Ncgimenlschef. Der Oberst schültelle den Kopf und sprach: „Sieh einer doch diese«« Schlingel von einem Helström an Ich glaube, man müßte der Greta Garbo einen kleinen Emp fang k ereilen." Die Nachricht von der Ankunft der Greta Garbo ging wie ein Lauffeuer durch die Provinzstadt. Um lü.M Uhr mutzte der Platz vor dem Bahnhof polizeilich gesperrt werden. Aus dem Bahnsteig hatten die Spitzen der Behörden, die Vereine und die Musikkapellen Ausstellung genommen, allen voran der Oberst mit dein Offizierskorps der Garnison, mächtig stolz auf den schneidigen Kameraden. Der Zug lief ein. die Musik begann zu spielen. Der Zug hielt. Einem Abteil zweiter Klasse entstieg der Leutnant HU- ström. Als er seinen Regimentskommandeur erblickte, klappte er die Absätze zusammen und salutierte. Sein Gesicht verriet ziemliche Bestürzung. „Nun. Helström", fragte der Oberst, „wo ist die x-roße Greta Garlo?" „Ach, so", meinte der Leutnant betreten, „das Telegramm! Als ich die Dc»>esche auf der Post ausgab, sagte mir der Be amte, Ich könnte noch drei Worte hinzujügen, der Preis blieb« Ich komme mit Greta Garbo Rauhe und wenigev rauhe Scherze / Von Ralph Urban Rauh sind die Scherze der Krieger. Ein besonders grim miger Spaß «vor das Kuckuckspiel bei den Kosaken. In vor gerückter Wodkastiwmung pflegte manchmal ein Offizier den andern dazu herauszusordern. Anzunchmen «var Ehrensache. Das Los entschied, wer den Kuckuck machte. Der Nichtkuckuck hatte es besser. Er bekam nämlich die scharfgeladene Pistole. Beide begaben sich in einen vollkommen verdunkelten Raun,, hierauf ging es los. Der eine rief „Kuckuck!" und wechselte «nit flinkem Sprung seinen Standpunkt, der andere schoß nach der Richtung, in der er den Gespielen vermutete. Hatte der Schütze sein Magazin solck-ennaßen geleert, «var das Spiel zu Ende, und beide kamen heraus. Manchmal auch nur einer. Die Regeln dieses neckischen Spielchens gelangten bis „ach einem entlegenen militärischen Stützpunkt in Afrika. Die Sache mit den, Kuckuck gefiel den Offizieren so gut, daß das Spiel turt noch heute gepflegt «vird. Allerdings nur dann, wenn ein Neuer in das Fort kommt. Dann kommt in die tropische Lange weile etwas Abivechslung. Am Abend in« Kasino erklärt inan dein eben erst angekommcnen Offizier das Spiel und erzählt ihm, daß jeder neue Offizier den Kuckuck machen müßte. „Wir alle, die mir hier sind", pflegt einer zu sagen, „haben den Kuckuck glücklich überstanden. Die anderen allerdings, die sind im Himmel. Waren aber feine Kerls —" Der neue Offizier wird etivas blaß und beginnt leicht zu schwitzen, aber es hals «hin nichts. Bald ist er der Kuckuck, und das Spiel beginnt. Er «nutz seinen „Kuckuck" rufen, schwitzt Blut und schnellt nach jeden, Ruf wie ein Fisch durch die Finster nis. Nach jede«» „Kuckuck" peitscht ein Schutz. Ist das Spiel endlich aus, wird Licht. Und unter Gebrüll wird nun dein Neuen erklärt, datz die Wafsedes Schützen nur mit Knallpatroncn ge laden geivesen wäre. Weniger aufregende aber oft recht derbe Scherze müssen die Rekruten der amerikanisckien Marine über sich ergehe«, lassen. Ein beliebter Spaß ist das Radfahren. Dem jungen Seemann, der ahnungslos in seiner Hängematte schläft, steckt man vor sichtig Papierstreifen zwischen die Zehen der beiden Füße und