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MMM öchlu^ Verkauf VO^I 30.1.-71. L.,39 Wäsche uWollwarsnhaus Verner Leber ^esseisdorfer Sir.- Ecke «Sröbelstr. Meine fenster sagen 0h neu: Ls lohnt sich auch für Sie Lin lepplck unil ein 6esk>n6Ien Vor kurzem wurde die schweizerische Desandischast In Paris in das ehemalige „Petit Palais de Chanac-Pompa-our" in der Rue de Grcnelle verlegt. Schweizer Behörden und Pri vatpersonen haben das ihrige zur würdigen Ausstattung der Räume bcigetragen. Auch die sranzösisische Regierung stand dabei nicht abseits; sie überlieh als Leihgabe einen prachtvollen, kostbaren Gobelin aus der Teppichscrie „Histoire du Roi", die seinerzeit von einem Künstler namens Charles Lebrun ent worfen wurde. Die einzelnen Teppiche stellen bedeutungsvolle Ereignisse aus der Regierungszeit Ludwigs XIV. dar. Die Leihgabe der französischen Regierung hat nun In der Schweiz einiges Aussehen erregt. Der Teppich gibt nämlich die feierliche Unterzeichnung des „Ewigen Friedens" wieder, den Ludwig XIV. mit den eidgenössischen Ständen im Jahre 1Ü63 schloss. „Die Front", Zürich, zitiert zur näheren Betrachtung dieses Vertrages das Historisch-Biographische Lexikon der Schweiz, nach dem der Vertrag ,Hen ausgesprochensten Sieg, den die französische Diplomatie se davongetragen hatte", be deute. Er hätte dem König erlaubt, die Suvrematie Frank reichs Uber die an seine nördlichen und östlichen Grenzen flöhenden Staaten aüszudehnen und sie allen anderen Ein flüssen als den seinen zu entziehen. Ueber den Teppich selbst wird ein Abschnitt ans einer Abhandlung des Professors Richard Feller, „Bündnisse und Söldncrdienst 161b bis 1798", in der vom Generalstab heraus gegebenen „Schiveizcr Kriegsgeschichte" herangezogen. Darin heißt es. dah dieser Gobelin die französische Auslassung des Vorgan ges wiedergäbe: die schweizerischen Ehrenabgesandten künst lich nach dem Hintergrund gedrängt, geduckt, entblössten Haup tes; vorn in der Mitte die Lichtgestast des Könios. ganz Maje stät. obschon von Natur mittelwüchüg, alles Volk um eines Hauptes Länge überragend, mit wallendem Federhut bedeckt, den Blick stolz über die Schweizer hinweg. Er behandelte sie als seine bezahlten Schiiklinge. hielt sie mit steifem Zeremoniell scrn, und sie liehen es sich gefallen. ..Die Front" richtet Ihre Vorwürfe in erster Linie an den schweizerischen Gesandten Stnckl In Paris, der genügend geschichtliche Kenntnisse haben sollte, nm zu erkennen, dah diese Leihgabe für die Schweiz alles eher als erfreulich wäre. Er hätte es in der Hand gehabt, diese peinlich Sache abzuwen den. Dageacn habe er das Geschenk freudig ang""ommen und als eine Prachtgabe durch die Presse preisen lassen. Bei dieser Geleaenbeit wird auch an die unangebrachte Rede des Gesandten Stuck! erinnert, die er bei ei"",,, Mnnbett Im Dezember in Varis gehalten bat und bei er sich eifrig für eine Weltoricntierung der Schweiz einlehte. Er hatte damals erklärt, dah die Schweiz der .<Psse Frankreichs bedürfe nm mit der Verteidlgnna des demakratischen Regimes sartkabren zu Kannen. Die ..Nene Baller Zeitlina" fügte dem iranisch hinzu, dak man nicht vergessen dürfe, dak von den drei Nach barn der Schweiz zwei ..totalitär" seien. Dio Nisse Frankreichs mühte, so erklärte der Gesandte damals, vor allem in der Ent sendung von Touristen bestehen Diese merkwürdige Verlwkrs- werbung bezeichnete die ..Nene Basler Zeitung" als bettelhast und trat ihr mit aller Deutlichkeit entgegen. „Die Front" meint, man müsse dach annehmen. dah auch der Gesandte in Paris wie alle anderen aus die Politik der absoluten Neutralität verpflichtet sei und sich auch dementspre chend zu verhalten hätte. Sic verweist auch darauf, dah Herr Stuck! nach seinem Mihersolg, in der Schweiz eine Volksfront zu bilden, als Gesandter der Schweiz In Paris offenbar noch immex I'" Vanne seines westlichen Vorbildes stehe. Koadjutor Dr. Sieh (Fulda) 60 Zahre Der vor mehr denn zwei Jahren vom Heiligen Vater zum Koadjutor des greisen Bischofs Damian Schmitt von Fulda er nannte frühere Regens des Bamberger Priesierseminars, Bi schof Dr. Ioh. Baptist Dietz in Fulda, kann am 30. Januar seinen 60. Geburtstag feiern. Viscbofsweihe tu Sowletrußland Der englische Jesuit Pater Wilcock hat in einem öffent lichen Vortrag bekanntgcgcben, dah der Papst heimlich ka tholische Bischöfe in Ruhland weihen lieh. Bei einem russi schen Geistlichen erschien eines Tages ein Fremder, der ihm erklärte, er sei vom Papst beauftragt, ihn und eine Anzahl Priester zu weihen, damit sie die Priesterweihungen sortsetzcn könnten. Auszeichnung englischer Prälaten Ans der diesjährigen englischen Neujahrsordensliste be finden sich unter 900 Namen die Namen von zwei Prälaten. Msgr. Charles Joseph Nicolas, Apostolischer Vikar der Fidschi- Inseln, wurde wegen seiner „Verdienste um die Erziehung in Fidschi" mit dem Kreuz des britischen Imperiums ausgezeich net, und Msgr. Diego Ncmedios, Dechant von Bomban und Rektor der St -Teresa-Hochschule, erhielt die Kaisar i-Hind- Medaille für seine sozialen Verdienste als Friedensrichter. ,/Kampfring Deutscher Klaube" in Franken aufgelöst Der „Kampfring Deutscher Glaube" hat sich in Franken aufgelöst. In einer Mitgliederversammlung dieses „Kampfringes" trat die gesamte Vorstandschaft des Bezirks ringes Franke» zurück und erklärte gleichzeitig den Kampfring innerhalb des Gaues Franken für aufgelöst. Restaurlerungsarbeiten im Si.-VelerS'Doni In der gregorianischen Kapelle im St.-Peters-Dom hatten sich im Laufe der Zeit beträchtliche Schäden bemerkbar gemacht. Insbesondere war durch die non der Knnpel der Kapelle her eindrinaende Feuchtigkeit ein Teil jener Mosaiken bedroht, mit denen Papst Gregor X7II. seinerzeit die Kapelle hatte ausstat ten lassen. Es handelte sich dabei vor allem um die venezianischen Mosaiken, mit denen della Porta nach Zeichnungen Muzianas den Bau Micbelanaelas geschmückt hatte. Die Kapelle wird jetzt einer gründlichen Restaurierung unterzogen. Die Mosaiken, die durch die cingedrungcne Feuchtigkeit ausgeguolleu sind, werden zunächst entfernt und werden nach Behebung der Schäden wieder angebracht. Bei gleicher Gelegenheit werden auch die reichen Stnckverzierungen und die kostbaren Marmorintarsien der Ka pelle gereinigt und restauriert. Berliner Hochhaus mit 700 Büros Groher Neubau entsteht am Innsbrucker Platz Berlin, 28. Januar In unmittelbarer Nähe des Innsbrucker Platzes wird auf dem van der Haupt. Rubens- und Trägerstraße begrenzten Ge lände im Sommer mit dem Bau eines Hochhauses begonnen, zu dem die Pläne jetzt vom Generalbauinspektor für die Reichs hauptstadt genehmigt wurden. Einschließlich eines den Hosraum austeilenden Verbindungsbaues zwischen der Haupt- und Ru- bensstraße werden 26 000 Quadratmeter Nutzfläche für Büro zwecke, aufgetcilt in 660 bis 700 Räume, zur Verfügung stehen. Flugzeug gegen Fabrikschornstein Französische Maschine bei Köln abgestilrzt Köln, 28. Januar Das französische Verkehrsflugzeug der Strecke lsiaris-Köln verunglückte Freitag mittag etwa sieben Kilometer südivcstlich des Kölner Flughafens. Die Maschine war aus bisher nicht ge klärten Gründen gegen einen Fabriklchornstein geraten. Die vier Besatzungsmitgiieder und zwei ausländische Fluggäste kamen dabei ums Lclum. Eine amtliche Untersuchungskommission hat sich an die Unfallstelle begeben, um die Ursacl-e des Unglücks scstzustellcn. KIsinv Lkeonilc Der Relchsautzenmlnister wieder in Berlin eingetrosfen. Der Reichsminister des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop sind mit den Herren der Begleitung des Reichs ministers am Freitagabend wieder in Berlin eingetrosfen. Farlnarci und Streicher sprachen in München. Im riesigen Rund des Zirkus Krone sprachen am Frei tagabend der italienische Minister Jarinacet und Gauleiter Julius Streicher. Die Kundgebung wurde In 14 Parallelvcr- sammlnngen in den gröhten Sälen Münchens übertragen. Führende Männer zum „Tag der deutschen Polizei". Zum „Tag der deutschen Polizei" haben führende Män- ner der Bewegung Geleitworte geschrieben. Die ausländischen Reiter beim Reichsbauernsvhrer. Der Rcichsbauernsührer R. Walter DarrL gab am Er öffnungstage des IuternaUonalen Reit- und Fahrturniers einen Empfang für die Vertreter der neun ausländischen am Turnier teilnehmenden Nationen, dem auch führende Männer des deutschen Pferdesports und der Pferdezucht beiwohnten. Führerschaft der SN beim Oberbefehlshaber des Heeres. Auf einem Gruppenfiihrerappell der SA sprach Stabschef Lutze über den vom Führer erhaltenen Auftrag der vor- und nachmilitärischen Wehrerziehung. — Anschlictzend wurde die Führerschaft der SA vom Oberbefehlshaber des Heeres, Ge neraloberst von Vrauchitsch. empfangen. Nunmehr auch de fure-Anerkennung der Regierung Franco durch Prag. Die Regierung der Tschecho-Slowakei hat den Beschluß gefaßt, die Regierung des Generals Franco, die bisher von der Tschecho-Slowakischcn Republik de facto anerkannt war, auch de jure anzuerkennen. Rexisten-Führer Degresse von König Leopold empfangen. König Leopold empfing am Freitag den Führer der Rexistenbcwegung Löon Degresse. Roosevelt begrüßt französische Flugzeugbestellungen. Präsident Roosevelt erklärte, er begrüße die französischen Flugzeugbestellungen, denn für Amerika handele es sich da rum, die Rüstungsindustrie zu beschäftigen. Eine Verlautbarung der „RelazionI Internazionali". „Relazioni Internazionali" beschäftigt sich mit der Ein stellung Frankreichs zum Siege Francos und deckt hierbei di« Gefährlichkeit der gegenwärtigen französischen Politik auf. Gin Raubmord nach 2'/- Zähren vor der Aufklärung Stuttgart, 28. Januar. In den Abendstunden des 17. Juli 1936 war an dem verheirateten 25jährigen Tankwart Karl Traum in einer Tankstelle in Stuttgart-Wangen ein Raubmord verübt worden Der 4t Jahre alte verheiratete Raimund Herr mann. wohnhaft in Stuttgart-Unlcrtürkheim, ist nach den um fangreichen Ermittlungen dringend verdächtig, den Raubmord ausgeführt zu haben. Herrmann, der sich aus e"> r ck ' ^gsls reise befand, wurde am 27. Januar 1939 in den frühen Morgen stunden in einem Gasthof in Immendingen durch Beaune der Kriminalpolizeistelle Stuttgart mit Unterstützung der dortigen Cendarmericbeamten vorläufig fcstgenommen und ins Polizei- ge sängnis Stuttgart, übergesllhrt. Die Weischauer Kindermörder vor dem Schwurgericht Weitere Zeugenaussagen Koburg, 28. Januar. Am gestrigen vierten Verhandlungs tag gegen das Weischauer Mördcrpaar wurde in der Zeugen vernehmung sortgefahren. Zwei aus dem Zuchthaus Straubing bzw. dem Konzentrationslager Dachau vargesührte Zeugen be kundeten, daß sie Lorenz Fischer im Gefängnis in Kronach habe beeinflussen wollen, sie sollten der Angeklagten Rola Fischer lagen lassen, sie solle ihre bisherige» Aussagen zurückziehen und sich bei weiteren Vernehmungen verrückt stellen. Ter Angeklagte stritt, wie erwartet, eine» solchen Beeinslussungsversuch ab Im Verlauf der weiteren Zeugenvernehmungen bezeichnete der Nltbürgermcister von Weischau den Angeklagten als „Ge- meinderiipel", der sich nicht an die gemeindlichen Vorschriften gehalten habe. Andere Zeugen sagten aus. da» Fischer als bös williger Steuerzahler bekannt gewesen sei und sich auch dies mal eines Pfandbruchcs schuldig gemacht habe Eiserne Straßen in Wien entdeck Bei Kanalbautcn in Wien, die wegen der geplanten Unter grundbahn jetzt tiefer als sonst durchgesübrt werden, stieß man auf zwei mittelalterliche Straßen aus „Beton". Die Wiener hatten im 13. Jahrhundert ihren Schotter mit Alteisen gemischt^ das durch Rostbildung der Straßendecken eine außeraewöhn- liche Härte und Widerstandsfähigkeit gab. Bis jetzt sind die Arbeiter auf zwei 40 und 50 Zentimeter dicke Schichten gestoßen die nur mit größter Mühe zu durchbrechen sind und ein uner wartetes Hindernis bilden. Furchtbarer Mdchenmord München. 28. Januar. Ein schweres Verbrechen hat sich In der Ortschaft Haader ereignet. In einem Feldstadel wurde die etwa 26jährige Dicnstmagd Therese Steindl aus. Schwimm bach, die sich in anderen Umständen befand, ermordet aufge- funden. Der Täter konnte noch nicht gefaßt werden Dos Mädchen war gegen 18 Uhr abends plötzlich verschwunden Man nahm zunächst an. daß die Steindl sich aus der Orlschast entfernt habe, »m vielleicht bei Bekannten oder Verwandten zu entbinden. Später wurden ober der Arbeitgeber und die Dienstboten unruhig und forschten überall nach. ' I» Räbe des Pfarrhofes wurde dann das Mädchen in einem in einer Blutlach" tot nufgefundm. Die Leiche wie.-! mehrere Schnittverletzungen auf. es ist ober nickt nusoeschlossen dob dem bedauernswerten Opfer auch nock Schläue mit eine,,' stumpfen Gegenstand versetzt worden sind. Man oeln fehl in der Annahme, daß der Täter in der Person des w„'? maßlicken Kindesvatcrs zu suchen ist, der gl,er bi« nicht bekannt ist. ' '