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kung ist. Die Limonade bereitet man wie folgt: einem Glas Wasser setzt man einen Tee- oder Eßlöffel Weinessig zu und fügt dann je nach dem persönlichen Wunsche des Kranken noch etwas Honig, Zucker oder Fruchtsaft bei. Schließlich darf man zur Essigbehand- lung raten, wenn das Zahnfleisch zu Blutungen neigt. Man setzt einem Elas Wasser drei Teelöffel Essig zu und spült damit. Die gleiche Mischung ist bei Ent zündungserscheinungen aus der Mund schleimhaut zu empfehlen. Gute Verwertung von Fisch resten. Gar oft kommt es vor, daß von Fischgerichten Reste übrigbleiben, vor allem Teile am Kopfe und am Schwänze. Elas hat sich in den letzten Jahrzehnten zu den jahrhundertelang bekannten An wendungen eine Fülle neuer Verwen dungsmöglichkeiten dazu erobert. Diese Eroberungen begannen mit der Schaffung der sogenannten Sondergläser. Das sind solche Gläser, die sich hinsichtlich ihrer chemischen, thermischen und physikalischen Eigenschaften — nicht etwa hinsichtlich ihrer Form, Verarbeitung oder Farbe — von den handelsüblichen Gläsern unter scheiden, daß sie Verwendungszwecken nutz bar gemacht werden können, für di« ge wöhnliche Gläser nicht ausreichen. Im Gegensatz zu den jüngeren Werk stoffen, etwa den Kunststoffen, waren Sondergläser schon hier und da in der Technik eingedrungen, als Devisenmangel sie in die Liste der Austauschstoffe brachte. Auch in vielen Haushaltungen finden wir bereits seit einer Reihe von Jahren Schüsseln. Töpfe und Gläser aus feuer festem Jenaer Elas, ein Sonderglas, das eine besonders hohe thermische Wider standsfähigkeit — also Hitzebeständigkeit — besitzt. Dieses Sonderglas, und vor allem die Frage „weshalb ist Jenaer Elas feuerfest?" wrrd jede Hausfrau inter essieren. Das sprichwörtliche Springen des Gla ses beim plötzlichen Erhitzen oder Ab kühlen kennt jeder zur Genüge, aber wenige wissen, worauf es zurückzuführen ist. Elas dehnt sich wie jeder Körper beim Erwärmen aus und zieht sich beim Abkühlen wieder zusammen. Naturgemäß erhitzt sich bei plötzlicher Erwärmung zu nächst nur die Oberfläche, diese dehnt sich aus, während die noch kälteren Schichten im Innern der Ausdehnung nicht folgen. Dadurch entstehen starke Spannungen, die schließlich zum Bruch führen. Aber wie kann man das Springen ver hindern. wie kann man den Werfftoff Elas hitzebcständig machen, also die star ken Spannungen beseitigen? Zunächst wurde versucht, die Hitzebestän- digkcit durch Blasen von Gläsern mit ganz geringer Wandstärke zu erreichen, z. B. bei Kindermüchflaichen, Teegläsern usw. Ls ist natürlich richtig, daß bei einem g?nz dünnen Elas sich die Wärme schnel l'-- verteilt und daß dadurch nicht ganz so 'e Spannungen auftreten. Aber diese ' inbare Besserung wird nur erkauft auf - 'ten der mechanischen Haltbarkeit. Dann -nmt noch hinzu, daß es in der Praxis amz unmöglich ist. ein« Anzahl Gläser gleichmäßig dünn berzustellen. Es wird vielmehr immer so lein, daß es schwächere und stärkere Gläser gibt, die schwächeren werden natürlich eine gewisse Warme- Handelt es sich um feine Flußwasserfische, so ist es wirklich schade, wenn die Reste nicht verwertet werden. Aus solchen Fischresten' kann man eine sehr gute Suppe Herstellen. Was an Fischfleisch noch vorhanden ist, soll sauber entgrätet und in Stücke geschnitten werden. Die anderen Teile, wie der Kopf und die Gräten, werden zerhackt und in Fett gut angebräunt. Dann wird Wasser oder eine gute Eemüsebrühe aufgegossen und alles gut ausgekocht. Zum Schluß wird eine erbsengelbe Mehlschwitze gemacht. Der Fischsud wird abgeseiht und mit ihm die Suppe aufgegossen und aufgekocht. Die Fischstücke werden in die Suppe ge legt. Diese wird noch mit «in wenig Rot wein und einigen Tropfen Maggi ab geschmeckt. beanspruchung aushalten, die stärkeren oder ungleichmäßigen jedoch nicht. Schon aus diesen Erklärungen ergibt sich, daß der Werkstoff selbst geändert werden mußte, und zwar so, daß er durch eine gering« Wärmeausdehnuna den höchsten rn Frage kommenden Beanspruchungen ge wachsen ist, ganz gleich, ob es sich dabei um dünnere oder dickere Gläser handelt. Das wurde in Jena bereits in den neun ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erkannt. Man erkannte, daß dieses llebel nur durch Verbesserung des Werkstoffes besei tigt werden kann. Deshalb wurden dem Glas neue chemische Werkstoffe zuqesetzt, und so erhielt man Gläser, deren Wärme ausdehnung sehr viel niedriger liegt als bei den gewöhnlichen Gläsern. Wenn also ein solches Jenaer Glas plötzlich erhitzt wird, so dehnt es sich viel weniger aus So sagt ein altes Sprichwort, das kei neswegs nur in übertragenem Sinne Gültigkeit hat. T«nn ein gutes Lager und auch richtig gepflegte Bet ten tragen ungeheuer viel zu «inem guten Schlaf und somit zu unserer Ge sundheit bei. Mit das wichtigste in der eigentlichen Bettstelle ist der Bettboden, der heutzutage wohl meist aus Sprung federn besteht. Und bei ihm sind schon die Ansichten der Schläfer geteilt: die einen wollen einen weichen die anderen einen harten Federbodcn. Diese Wünsche lassen sich von einem geschickten Handwerker in kurzer Zeit leicht erfüllen: durch Verkür zen oder Verlängern einiger Zugfedern wird der Boden mit einigen Handgriffen weicher oder härter gemacht. Das lästige Knarren der Äettböden kann durch Aus wechseln einiger Sprungfedern ohne viel Mühe behoben werden, auch das Nach spannen der Böden ist für den Fachmann keine schwierige Arbeit, die er in einer Viertel- bis halben Stunde erledigt. Gegen das Quietschen, das einem die ganze Nachtruhe verleiden kann, hilft Abrciben mit einem Ocllävpchen. Auf den Bettboden kommt der MatraNenichoner. der an allen vier Ecken anzub irben ist als die gewöhnlichen Gläser. Es treten also nur viel geringere Spannungen auf, die dann nicht mehr zum Bruch führen. Diese hochwertige Eigenschaft ist also nur zu erreichen durch ganz besondere Zusätze und Schmelzverfahren, wie sie vom Jenaer Glaswerk angewendet und entwickelt wor» ven sind. Schon im Jahre 1893 eroberte sich eine« der Jenaer Sondergläser das eine hohe Temperatur-Wechselbeständigkeit besag, als Lampenzylinder gemeinsam mit dem Auerschen Easglühstrumpf rasch die Welt und machte aus der damaligen „Glas technischen Versuchsanstalt" in kurzer Zeit einen Großbetrieb, der bald allein an Gaszylindern 40 Millionen Stück im Jahre erzeugte. Feuerfestes Jenaer Elas, zum Kochen, Braten, Dünsten. Schmoren ist heute jeder Hausfrau bekannt. Als Vorteil dieser neuzeitlichen Haushaltgläser ist hervorzu heben: Jenaer Elas kann infolge seiner Feuer festigkeit auf jede Heizguelle gestellt werden. Beim Gasherd muß jedoch be achtet werden, daß ein Drahtfieb unter gelegt wird, das die Flamme gleichmäßig verteilt, und bei der Elektro-Heizplatte darf der Bodendurchmesser des Glases nicht größer sein als der Durchmesser der Heizplatte. Hierfür müssen übrigens auch besondere Geschirre mit plan abgeschlif fenem Boden verwendet werden. Infolge der Durchsichtigkeit können die Speisen, ohne daß der Deckel abgehoben werden muß. von außen gut beobachtet und überwacht werden. Das ist beim Dünsten von besonderer Wichtigkeit. Denn je öfter der Deckel abgehoben wird, desto mehr Dünste und Vitamine gehen ver loren. Sehr wesentlich ist auch, daß dieses feuerfeste Elas keinen Geruch oder Ge schmack annimmt. An den glatten poren freien Oberflächen des durchsichtigen Gla ses können keine Speisereste unbemerkt haften bleiben. Deshalb können Speisen, wie Fisch, Fleisch, Gemüse, Salat und noch vieles mehr nacheinander in ein und der selben Form zubereitet werden darauf dann erst die eigentliche Matratze, die heutzutage meist aus drei oder zwei Teilen besteht. Die Füllungen der Ma tratzen sind sehr verschiedenartig, eines ist ihnen aber allen gemeinsam: man soll sie nicht klopfen, sondern besser mit dem Staubsauger behandeln. Denn durch das heftige Klopfen trennen sich, besonders bei abgenähten Matratzen, die Stiche auf und die kleinen eingenähten Puschelchen fallen ab. Auch die Federbetten und Daunendecken dürfen nicht geklopft wer den, man zerschlägt dadurch nur die Fe dern. ebenfalls ist für sie der Staubsauger nur schädlich, da durch ihn die Federn durch das Inlett gesaugt werden. Unter-, Oberbetten. Daunendecken, Daunenkopf kissen werden nur ordentlich aufgeschüttelt, das genügt vollkommen. Daunendecken bürstet man am besten mit einer ganz weichen Lampcnschirmbllrste ab. Auch das vielgeübte Legen der Federbetten in die pralle Sonne ist vom Uebel. da dadurch die federdichte Schutzschicht im Jilett zer stört wird. Gewissermaßen t.im Schatte« sonnen" ist das Richtige. Uebrigcns müs sen Kopfkissen etwas mit Kielfedern ge füllt lein, da nur diese sich nach der De- np-'-ng ste»s w-er-cr gn'r'ch''-n .1 k Glas — feuerfest? Der Kochtopf auf den Tisch gebracht 'N ie man sich bettet... . . . so liegt man!" praktische Hausfrau BLLttsv für? wsibeicHs Jrrts^sffsrr WWWWUW^ § Wir kaufen ein / Wir Menschen der Großstadt müssen alles einkaufen: von der grünen Petersilie für die Suppe angefangen bis zum Fleisch im Topfe: dem Brot auf dem Tisch bis zum Apfel zum Tagesabschluß. Manche Hausfrauen kaufen gerne ein- andere weniger gern. Aber tun Mützen es alle. Einkäufen ist eine Kunst. Geht es doch nicht zuletzt darum, möglichst gute Ware preiswert Heimzubringen. Wer das erreichen will, darf seine Einkäufe nicht zu spät am Tage machen, sonst ist das Beste schon ausgesucht. Wer es mit seiner Zeit vereinbaren kann, soll in den ruhigen Geschäftsstunden einkaufen gehen, weil er dann am sorgfältigsten bedient wird. Es gehört aber zu den Eigentümlich keiten der Großstadt, daß eine Stunde vor Gcschäftsschluß der Andrang der Käufer und Käuferinnen am stärksten ist. Wenn nun aber zu bestimmten Stunden viele Kunden bedient werden wollen, sollte jedermann Sorge tragen, daß sich der Einkauf so gut, wie nur möglich, vollzieht. Welche Hausfrau, die geduldig wartet, bis sie an der Reihe ist, hat sich nicht schon geärgert, wenn ein später gekommener Kunde über sie hin weg, seine Ware fordert? Das ist nicht anständig gehandelt. Und sollte dieser Kunde wirklich besondere Eile haben, dann vergibt er sich nichts, wenn er diejenigen, di« vor ihm da waren, um Erlaubnis bittet, sich vor ihnen melden zu dürfen. Er wird ja — in seiner Eile — nicht 12 verschiedene Posten mit nehmen wollen... Es gibt noch mehr Dinge, die die verständige Hausfrau ärgern: sie selber hat sich einen Zettel mitgebracht, um hintereinander weg ihre Einkäufe zu erledigen. Man braucht aber auch keinen Zettel zu haben und kann doch wissen, was man will: wenn man nämlich in der Zeit des Wartens sich umschaut und sich alles aussucht. Wer das nicht tut, wer nur auf die einzelnen Gespräche im Laden achtet, oder teil nahmslos die ganze Zeit dasteht, der fängt erst an auszusuchen, wenn er „dran" ist. Dos dauert dann hübsch lange. Und macht die andern nervös. Wer Stammkunde in einem Gei'b'''t Die letzten Augen blicke vermeiden ist, sollte auch wissen, daß Gruppen von Lebensmitteln an gleicher Stelle auf- gestapelt sind. Ist es nicht zeitsparend und eine Rücksichtnahme auf die Ve^ käuferin, seine Wünsche ein wenig nach dieser Ordnung zu richten? Wenn man nun alles eingekauft hat, kann man dann nicht seine Geldbörse aus der Handtasche nehmen, während die Ver käuferin rechnet? Nicht erst hinterher aus den Tiefen der Tasche das Geld angeln, so daß alle ungeduldig werden. In den großen Warenhäusern, wo wir vom Warenstand zur Kasse, von der Kasse zur Warenausgabe müssen, bilden sich meistens „Schlangen", und die Reihenfolge ist gesichert. Nun kaufen wir — gottlob — nicht nur Eemüs« und Fleisch, Brot und Wurst ein. Wir haben größere Wünsche: ein Kleid, einen Hut ein Paar Schuhe. Selbstverständlich besich tigen und probieren wir erst, ehe wir unser schönes Geld dafür hingeben. Wir sollten aber nicht Kleider und Hüte probieren, wenn wir gar nicht daran denken, zu kaufen. Geht man dann, als „Kundin", wofür man Diele Hausfrauen kennen den täglichen Kampf mit dem Speisezettel, ein Kampf, der jetzt im Winter, in der an Frisch gemüse armen Zeit noch schwerer ist als im Sommer. Sie kennen die tägliche grübelnde Frage am Frühstückstisch, wäh rend schon der Zeiger der Uhr munter vor- wärtsrückt: „Was koche ich bloß heute??" Alle diese gehetzten Ueberlegunarn wären unnötig, wenn wir uns grundsätz lich daran gewöhnen würden, den Küchen zettel für die ganze Woche bereits im vor aus aufzustellen und in voller Ruhe aus- zuarbeiten. Diele Hausfrauen werden da gegen den Einwand erheben, daß man ja nie im voraus wissen könne, was gerade auf dem Wochenmarkt in dieser Woche be- soiäwrs günstig zu haben ist, was anderer seits vielleicht im Speisezettel vorgesehen war, aber gerade nicht aus dem Markt und in den Geschäften zu bekommen ist. ui-,tp.r»sden. muß mit doch angesehen werden mutzte, von der Verkäuferin fort, steht diese vor ihrer Abteilungsleiterin als schlechte An gestellte. .. , Wie überhaupt kern Kunde und kerne Kundin, die nachdenkt, vergißt, daß Verkäuferin sein, kein ganz leichter Beruf ist: Von früh bis abends auf den Beinen: immer freundlich sein: hundert Wünschen nachkommen, aus noch mehr Fragen Antwort geben: da wollen wir nicht gleich nervös werden, wenn bei allem Andrang einmal etwas nicht so schnell geht, wie wir es wünschen. Zum Schluß sei noch an die Kinder erinnert, die wir schon Besorgungen machen lassen: stehen sie mitten unter den Käuferinnen, soll man sie nicht zurückdrängen. Eine andere Mutter wartet, genau, wie wir warten würden. Tagaus, tagein kaufen wir Groß städterinnen ein: bringen die Ein kaufsnetze prall gefüllt nach Hause. Ob wir dann mit unfern Einkäufen zu frieden sein dürfen, hängt öfter, als wir es uns zugeben werden, von uns selber ab. In der Eile und im letzten Augenblick kauft man leicht zu teure Dinge. Wer es nicht nötig hat, soll die Eile und den letzten Augenblick ver meiden. hl. 8. solchen Schwankungen freilich immer ge rechnet werden. Aber dies alles wäre nicht so schlimm. Acnderungcn und Verschiebungen im Küchenzettel sind immer möglich. Es be steht in solchem Falle durchaus keine Schwierigkeit, das Mittagsgericht, das etwa für Donnerstag vorgesehen war, bereits am Dienstag zu kochen und einige Umstellungen vorzunehmen. Die vollstän dige Aufstellung des Küchenzettels für die ganze Woche soll uns nur vor der täglichen neuen Verlegenheit, dem täglichen Euchen nach geeigneten Gerichten schützen. Jede Hausfrau, die mit offenen Blicken über ven Wochenmarkt geht, sieht zum Beispiel, was gerade, der Jahreszeit ent sprechend, reichlich vorhanden ist, was etwa neu erschienen ist. Auch ihre Gemüsefrau, bei der sie ständig kauft, wird ihr darin immer die besten Auskünfte geben können ^etzk im Winter kann ja auch ruhig ein- Was soll ich nur kochen? Gehirnakrobatik um den täglichen Speisezettel