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Sächsische Volkszeitung : 14.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193901142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390114
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390114
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-14
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.01.1939
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Sonnabend/Sonntag, 14./18. Januar 1989 Sächsische Volkszeitung Nummer IS, Sekte r' 'stnb und dl« wlNer.s find, diesen Gefahren wirksam zu be« gegueu. Es mutz immer wieder betont werden, daß es Nck ja hier nicht um den Kampf gegen ein Volk handelt, sondern es handelt fick um die zersetzenden Kräfte des Bolsche wismus,^« von Moskau aus di« Welt in Unruhe ver setzen und die Weltrevolution als ihr Ziel gesetzt haben, ganz gleich ob es in verhüllter oder in unverhllllter Form geschieht. Weltpolitisch aber ist diese Absicht ein weithin sichtbares Dokument dafür, daß die Widerstandskraft gegen das ver antwortungslose Treiben von Moskau im Steigen begriffen ist. Mag sein, daß die Komintern jetzt, wo sie sieht, daß ihre Trümpfe in Europa nicht mehr zu stechen vermögen, sich mit erhöhter Kraft in der großen Auseinandersetzung zwischen Japan und China einzuschalten sucht. Es ist bekannt, daß bereits der Sohn Tschiangkaischeks eine Ehren stellung in der kommunistischen Partei einntmmt und daß die Verbrüderung Chinas mit den Demagogen von Moskau immer inniger wird. Doch zu spät! Die Kräfte, die die geschworenen Feinde der Bolschewisten sind, werden allen Versuchen der Kommunisten, irgendwo Boden zu fassen, aus das heftigste Widerstand leisten. Deutschland, Italien, Japan und nun auch Ungarn stellen eine Macht dar, an der alle Expansionsgelüste der Komintern zuschanden werden. Vie Abreise Ebamberlains von Rom Mussolini zum Abschied aus dem Bahnhof. Rom, 14. Januar. Ter englische Premierminister Chamberlain hat Punkt 12 Uhr mit den Herren seiner Begleitung Im Sonderzug die italienische Houptstodt wieder verlassen. Wie zum Empfang waren auch zum Abschied Mussolini sowie sämtliche Mitglieder d«r Regierung und führende Persönlichkeiten von Partei, Wehrmacht und Staat auf dem festlich geschmückten Bahnhof erschienen. Dom Diplo matischen Korps bemerkte man den amerikanischen Botschafter sowie die Gesandten von Irland und Südafrika. In der weiten Halle wurden Chamberlain und Mussolini nach gemeinsamem Abschcciten der Ehrenkompanie von den zahlreichen Mitgliedern der englischen Kolonie, die sich zum Ab schied des Premierministers einaefunden hatten, herzlich begriiht. Die beiden Regierungschefs unterhielten sich dann noch in freundschaftlichen Gesprächen vor dem Salonwagen bis zur Ab fahrt des Zuges, der unter den Klängen der englischen National hymne Punkt 12 Uhr aus der Halle fuhr. G Londoner V^effestimmen zu dem Abschluß der Verhandlungen ln Rom London, 14. Januar. Zur Erörterung des AbschlußkommuniquLs in Rom er gehen sich die Londoner Morgenblätter noch einmal ausführlich in Berichten und Kombinationen über die englisch-italienischen Verhandlungen der letzten Tage. Der römische Korrespondent der „Times" kommt In seinem Bericht zu der Auffassung, datz gestern die Ansichten über die Unterredungen optimistischer gewesen seien. Alles, was eine offene Aussprache hätte tun können, um zu einem klareren Verstehen zwischen den Negierungen Englands und Italiens zu führen, sei getan worden. Die beiden Regierungsoberhäupter seien der Ucbcrzcugung, des anderen Ansicht über die wichtigen Probleme zu kennen. Der römische Korrespondent des ..Daily Telegraph" er wartet. das; die Erörterungen zu gegebener Zeit fortgesetzt wer den würden. Ebenso klar aber scheine es, datz die italienischen Forderungen an Frankreich, vor allem auch Tunis und Somali land, nicht fallen gelassen würden. In seinem Leitartikel meint der „Daily Telegraph", datz die Unterredungen in Rom dazu geführt hätten, datz auf keiner Seite mehr die Möglichkeiten eines Mißverständnisses über Auffassung und Ziel des anderen bestehe. Vlersährlaes Klnd zu Tode gemartert Bromberg, 14. Januar. Ein furchtbares Verbrechen hat sich in den Baracken der Arbeitslosen ereignet. Schon seit längerer Zeit halten Nachbarn in der Wohnung des Arbeitslosen Dominik Jankowski Schmcrzensschreie des vierjährigen Kindes der Be wohner gehört, das von der Mutter und dem Stiefvater mitz- handclt wurde. Als die Frau fortgegangcn war, waren wieder laute Schreie zu hören, worauf es still wurde und auch der Mann sich entfernte. Die Polizei stellie fest, datz dem Kinde der Schä del zertrümmert und der Brustkorb eingedrückt worden war, so datz der Tod eingetreten Ist. Die Mabeneltern konnten nur durch die Beamten vor einer Lynchjustiz durch die aufgeregte Menge gerettet werden. 27 Todesovler im ausiraMen Suschbrand In drei Tagen 41 Tote durch HItzschlag Sidney, 14. Januar. Die riesigen Busch- und Waldbrände, die in Australien immer noch wüten, haben bereits 27 Opfer ge fordert. Tausende fliehen aus den von den Flammen bedrohten Ortschaften, in denen Hunderte von Hausern lichterloh brennen. In Ncusüdivalcs sind allein in den letzten drei Tagen 41 Menschen an Hitzschlag gestorben. In der Nacht zum Freitag stieg in Sidney die Temperatur auf 90 bis 98 Grad Fahrenheit, das sind etiva 37 Grad Celsius. Nordwestaustralien wird weiter von äußerst heftigen Stür men und unaufhörlichen Regenfällen heimgesucht. Der ge samte Verkehr ist lahm gelegt, sowohl der Bahn- als auch der Schiffs- und auch der Flugverkehr. Slsenbahnzua fahrt in eine Rotte Vahnarbeiter 5 Tote und 1 verletzter Düren, 14. Januar. Auf der Strecke Köln—Düren wurde am Sonnabend morgen eine Rotte Bahnunterhaltungsarbeiter beim Herllbertrelen in das Abzweigglels der Strecke Düren— Neutz von einem Personenzug erfaßt. Dabei wurden S Arbei ter getötet und einer verletzt. Dle Schuldfrage an dem bedauerlichen ilnglllcksfall ist noch nicht geklärt. Kleins Lkronilc Botschafter vshlma in Köln. Ter japanische Botschafter in Berlin, vshlma, traf am Freitag In Köln zur Teilnahme an einer Kundgebung der deutsch-japanischen Gesellschaft Westdeutschlands ein. Vertulcit mit der Bildung des Memeldirektorlums beauftragt. Ter Mcmclgouverneur Gailius beauftragte offiziell den Stellvertreter Dr. Neumanns, Willy Vertulcit, mit der Bildung des Memeldirektoriums. Vertulcit hat den Auftrag angenom men, sich aber eine Frist von acht Tagen ausbedungen. Crprobungsfahrt des „Graf Zeppelin". Tas Luftschiff „Graf Zeppelin" machte am Freitag eine Erprobungssahrt und kreuzte sechs Stunden lang über dem Rhein Main-Gebiet. Die Fahrt ist zur vollsten Zufriedenheit verlaufen. Hauptabteilungsletter Paulus in Nürnberg beigesetzt. Am Frcilagvormittag sand auf dm» '-sriedhof der Stadt der Neichspartcitagc unter starker "i die feierliche 2 Jahre kürzeres Studium für Mediziner Erster Schritt zur Aeuordmmg akademischer Siudiengebiete. Aeue Pflichtvorlesungen Berlin, 14. Januar. Die kürzlich angebeutete Neuregelung der medi zinischen Etudienordnung liegt nunmehr im Erlah des Reichswissenschaftsministers vor. Sie bildet den ersten Schritt zur Neuordnung der verschiedenen akademischen Stu- diengcbiete, die in absehbarer Zeit durchgesührt sein und dein Ziele dienen soll, der akademischen Nachwuchsnot abzuhelsen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um eine straffere Zusam menziehung des Studiums, die zu einer zeitlichen Kürzung der Gesämtdauer bet den Medizinern z. B. um nahezu 2 Jahre führen wird. Die neue medizinische Studienordnung tritt bereits zum kommenden Sommersemester am 1. April 1939 in Kraft. In einer Erläuterung zu dem Erlatz betont der Minister, daß die studentische Jugend das große und inten sive Arbeitsprogramm, das durch die Verkürzung der Studien zeit an sie herangebracht wird, zum Anlaß nehmen müsse, die zeitliche Einsparung durch Fleiß und Konzentration wäh rend des Studiums auszugleichen. Denn die Aufgaben des prak- tiscl)en Arztes seien im nationalsozialistischen Staat größer und verantwortungsvoller geworden. Die Neuordnung erfolgt im wesentlichen in drei Punk ten: Es mußten nach der bisherigen Regelung, die in den verschiedenen Ländern recht unterschiedlich ivar, einheitlich alle Mediziner nach einem elfsemestrigen Studium, das praktisch Vor e'tiae Eheschließung und Arbeit und Wehrdienst Nach der Durchführungsverordnung zum Ehegesetz ist die Befreiung vom Erfordernis der Ehemiindigkeit dem Mann zu versagen, wenn er seiner Arbeitsdienst- oder Wehrpflicht noch nicht genügt hat und die zuständige Dienststelle des RAD oder der Wehrmacht aus diesem Grunde gegen die beabsichtigte Ehe schließung Bedenken erhebt. Es handelt sich dabei um junge Männer, die über 18, aber noch nicht 21 Jahre alt sind und die der besonderen Mündigsprechung bedürfen, wenn sie die Ehe eingehen wollen. Rcichsjustizminister Dr. Gärtner hat nun be stimmt, daß die ermähnte Vorschrift nicht dazu führen darf, daß die Dormundschaftsgerichte jeden dieser Anträge zunächst den Dienststellen des RAD und der Wehrmacht zur Stellung nahme zuleiten, ihre eigene Prüfung aber bis nach deren Ent scheidung zurückstellen. Nach dem Ehegesetz sei allein das Vor- mundschaftsgerlcht zur Entscheidung berufen. Es habe in jedem Falle von sich aus die nötigen Ermittlungen über die persön lichen Verhältnisse des Antragstellers und seiner Verlobten an zustellen. Erst wenn sich dabei ergibt, datz aucnahmsweise eine Befreiung vom Erfordernis der Ehrmündiakeit auch vor Erfül lung der Dienstpflichten eintreten kann, ist die Stellungnahme der Dienststellen von RAD und Wehrmacht hcrbelzuführen. Das Vormundschaftsgericht hat aber den Antragstellern in ge- meist 12 Semester umfaßte, noch ein Jahr als Medizinprak- tikanten tätig sein. Diese praktische Ausbildungs zeit wird nunmehr in das Studium selbst hinein verlegt in Form von Famulustätigkeit während der Ferien und durch praktische Kurse während des Semesters. Die llber- gangsweise bereits erfolgte Umwandlung von 11 auf 10 Semester wird in -er neuen Studienmdnung endgültig festgelegt. Der Studienplan teilt sich danach in Zukunft in vier vorklinische und sechs klinische Semester. Bisher hatte das Staatsexamen meist noch ein volles Semester Mehrstudium gefordert. Hier erfolgt gleichfalls eine Verkürzung und zeitlich günstigere Abnahme. Auf Anregung des Reichs ärzteführers und des Reichsdozentenbundfllhrers wurden gleich zeitig neue Pflichtvorlesungen ausgenommen. Ent sprechend den erweiterten Aufgaben, die das Dritte Reick an den Arztbcrus stellt, sind im vorklinischen Teil u. a. neue Vor lesungen ausgenommen worden: H ilkräutererkursionen. Kran- kenpflegedlenst und Geschichte der Medizin. Weiter wurde zum erstenmal Pflichtdienst auf dem Lande und in den Fabriken, wie er bisher freiwillig von Studenten aus geübt wurde, für die Mediziner im Studienvlnn verankert. Im klinischen Teil sind u. a. neue Flicker: Medizinische Strah lenkunde, naturgemäße Heilmethoden, Berufskrankheiten, Kin derfürsorge. Rassenhygiene und Unfallheilkunde. eigneter Form zu erklären, datz sie auf Grund einer vorzeitigen Eheschließung mit einer Zurückstellung vom Arbeits- oder Wehr dienst oder mit einer Dienstabkürzung nicht zu rechnen haben. Verstärkte ^ußenkonlroste der Vürgersteuer Nach dem Bürgersteuergesetz haben die Finanzämter, so weit die Vürgersteuer vom Arbeitslohn cinzubehaltcn ist. die ordnungsmäßige Einbehaltung und Ueb rwcisung durch Außen prüfungen zu überwachen. Die Obersinanzpräsidenten sind er mächtigt, die Gemeinden hieran zu beteiligen oder ihnen die Autzenprüfungen zu übertragen. Die Gemeinden aller Größen gruppen werden nunmehr durch den Deutschen Gemeindetag in der „Landgemeinde" aufgefordert, der Autzenkontrollc der Vürgersteuer erhöhte Bedeutung beizumessen und insbesondere auch anderen Gemeinden Mitteilung zu machen, wenn bei der Autzenkontrollc sestgestellt wird, daß die anderen Gemeinden zustehenden Biirgersteuerbeträge nicht ordnungsmäßig abge- führt sind. Die Erfassung aller Arbeitgeber erfolgt zweckmäßig durch eine Arbeitgeberkartei, die, wie der Aufruf weiter er klärt, im Benehmen mit den Krankenkassen aufzustcllcn ist. Wenn eine regelmäßige Kontrolle hauptsächlich auch nur bei den größeren Betrieben stattfinden wird, empfehle cs sich doch, stichprobenartig die Autzenkontrollc auch bei kleineren Betrie ben und Einzelhnushaltungcn vorzunehmen. Eine wichtige Nernsinig vdlv. Berlin, IS. Januar. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Eeneralseldmarschall Göring, hat den Leiter der Reichs- gruppe Energie, Oberbürgermeister Dillgardt, beauftragt, alle Maßnahmen zu ergreifen, die zur Steigerung der Energie erzeugung und zur Vereinheitlichung der Energieverteilung notwendig find. Reichswirtschaftsminister Funk empfing heut« vormittag im Beisein des Hauptabteilungsleiters, General major von Hanneken, den Oberbürgermeister Dill gardt und händigte ihm im Auftrage des Generalseldmar- schalls Göring seine Berufung und Vollmacht als General bevollmächtigter für die deutsche Energiewirtschaft aus. Prager verheiratete Schauspielerinnen solle» sich ins Privatleben znriWehen Prag, 14. Januar. Im Zusammenhang mit der Durchfüh rung des neuen tschecho-slowakischen Staatsbevm-tengesetzes, nach dem alle verheirateten Staatsbeamtinnen, deren Männer mehr als 1600 Kronen (offizieller Kurs 8,59) monatlich verdienen, aus dem Staatsdienst auszuscheiden haben, wurden die verhei rateten Schauspielerinnen der staatlichen Bühnen ausgefordert, bis zum 18. Januar dieses Jahres freiwillig von ihrem Posten zurückzutreten, widrigenfalls sie auf Grund des genannten Ge setzes entlassen würden. Da fast alle bekannten tscl-echischen SclMispielerinnen verheiratet sind und deshalb nach dem neuen Gesetz ihre berufliche Tätigkeit ausgeben müßten, würde die Anwendung dieses Gesetzes auch aus die Mitglieder der staat lichen Bühnen die künstlerische Höhe des gesamten tschechischen Bühnenwcsens ernstlich gefährden. Di« tschechischen Schauspie lerorganisationen haben daher gegen die Entlassung der verhei rateten weiblichen Vühnenmitglieder bei den zuständigen Stellen Berufung eingelegt. Auch die tschechische Presse nimmt gegen die Entlassung der verheirateten Schauspielerinnen Stellung. Ein besonders angrifsslustiges Blatt wirst bei dieser Gelegen heit dle Frage aus, ob die staatlichen Bühnen der Tsckecho-Slo- wakei nicht mehr als kulturelle Institute, sondern als ..Asyl für alte Jungfern" zu betrachten seien. DAZ. Halskette der Malteserritter kür franco Saragossa, 14. Januar. Der Gesandte des Maltesevritter- ordens, Marquis Parterng de Sessa, suchte am Donnerstag Gene ral Franco In seinem Hauptquartier an der Front aus, wo der Generalissimus seit Tagen die Operationen verfolgt. Im Bei sein der Mitglieder des Gcnevalstabes sowie des Chefs des Pro tokolls überreichte der Gesandte die Haiskette der Malteserritter, die höchste Auszeichnung des Ordens, die General Franco ver liehen worden ist. Beisetzung des in Berlin verstorbenen Hauptabteilungsleiters Heinrich Konrad Paulus statt. Ungarischer Besuch lm Braunen Haus. Von Nürnberg kommend trafen am Freltagvormittag dle ungarischen Mitglieder des deutsch-ungarischen Kulturausschusses unter Führung von Staatssekretär von Szilly in München ein. Mittags statteten sie dem Braunen Haus einen Besuch ab und besichtigten den FUHrerbau am Königlichen Platz. Sabotageakt al« Ursache des Eisenbahnunglücks bei Kalkutta. Nach einer Meldung aus Kalkutta hat die Untersuchung über das Eisenbahnunglück unweit von Kalkutta ergeben, daß es sich tatsächlich dabei um. einen Sabotageakt gehandelt hat. Die Behörden haben eine Belohnung von rund 4500 Reichsmark für die Ermittlung des Attentäters ausgesetzt. Tumultszenen im Budapester Abgeordnetenhaus. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses kam es am Frei tag zu Tumultszenen von bisher kaum erlebten Ausmaßen. Mitglieder der Bethlen-Gruppe liehen sich zu unerhörten Be schimpfungen des Ministers Iaroß hlnreißen. Roosevelts Niederlage vor dem Kongreß Zum erstenmal Notstandsgelder gekürzt — Nur 725 Millionen Dollar mit 397 gegen 18 Stimmen bewilligt Washington, 14. Januar. Alle Versuche der Anhänger Roosevelts, die von dem Präsidenten vovgeschlagene Bewilligung eines Nachtrages über 875 Millionen Dollar zur Fortsetzung der Notstands- arb eiten des Bundesamtes für produktive Erwerbslosen, fürsorge durchzusetzen, blieben ergebnislos. Dagegen nahm das Abgeordnetenhaus die Nothilfevorlage des Ausschusses an, die nur 725 Millionen Dollar bewilligt, und zwar mit 397 gegen 18 Stimmen. Gleichzeitig wurden sechs Zusätze zu den Bestim mungen angenommen, die die Verteilung der Mittel genau regeln. Durch eine dieser Zusatzbestimmunaen wird vor allen Dingen in Zukunft jede politische Betätigung des Bundesamtes verhindert. Ferner wird die Auszah lung von Nothilfegeldern an Ausländer verbaten, auch wird dem Bundesamt untersagt, Nothilsemittel Fabriken zukommcn zu lassen, die mit der Privatindustrie im Wettbewerb stehen. Damit werden zum erstenmal in der Geschichte des New Deal Summen gekürzt, die als Notstandsgclder angeiordert werden. Nach der Abstimmung im Kongreß gebt die Vorlage nunmehr an den Senat, wo die Beträge unter Umständen noch weiter zusammengestrlchen werden können. Berliner öörle nom 14. Zannar Aktien eher nachgebend, Renten ruhig. An der Wochen- schlußbörse zeigte sich, wie wohl zu erwarten war, Glattstes- lungsbedürsnis namentlich des berufsmäßigen Handels, der gestern nach Durchführung seiner Deckungen in Erwartung zu nehmender Publikumsbeteiligung ziemlich lebhaft vorgekauft hatte. Da von feiten der Bankenkundschaft heute Kauforders aber in wesentlich bescheidenerem Umfange erteilt worden wa ren als tags zuvor, ergaben sich eher Rückgänge. Nach den ersten Kursen machte sich gute Widerstandsfähigkeit bemerkbar. Am Montanmarkt hatten Mannesmann mit minus 1 ein Achtel die größte Einbuße zu verzeichnen. Rheinstahl, Vereinigte Stahlwerke, Hoesch und Klöckner gingen um 0.25 bis 0,5 zurück. Harpener zogen in Erledigung einer kleinen Kausorder zunächst um 2 und nach der ersten Notiz sogleich nochmals um 1 Prozent an. Don chemischen Papieren setzten Farben ein Achtel niedri ger mit 149 sieben Achtel ein. Bei den Elektro- und Versor gungswerten zählten Lahmeier mit plus 1,25 und Wasserwerk Gelsenkirchen mit plus 1 Prozent zu den Ausnahmen. Den »rötztcn Kursverlust hatten EW-Schlesien mit minus 3,5, wobei edoch keine besonderen Gründe Vorlagen Im übrigen sind als tärker gedrückt nur noch AG für Verkehr sminus 1,5), Demag minus 1,25), Retchsbank, BMW, Zellstoff Waldkof und Hotel betrieb sje minus 1 Prozent) zu erwähnen. Engelhardt ge wannen dagegen 1,5 und Braubank 1 Prozent — Im variablen Rentenverkehr eröffneten Reichsanleihe Altbesitz unverändert mit 128 sieben Achtel. Relchsbahnvorzüge stiegen wiederum bei lebhafterem Umsatz um ein Achtel an. Die Gemeindeumschul- dungsanleihe stellte sich auf 92,90 (plus 5 Pf ). Am Geldmarkt ermäßigten sich die Blankotagesgeldsätze auf 2 drei Achtel bl« . 2 fünf Achtel Prozent. Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsauto bahnen: Durclpveq schnee- und eisfrei, nur vereinzelt in Waldaegenden noch Giatteisstcllen, tauend. Verkehr kaum noch behindert. — Reichs st raßen und Straßen im Sudetengau: Im Flachland schnee- und eisfrei, Verkehr unbehindert: im Gebirge fcstgefahrene und festgefrorene Schneedecke, Schnee- glätte, Glatteis, Verkehr durch Spurrinnen noch erschwert. Schneeketten erforderlich. Straßen im Bezirk Teplitz durchweg starker Nebel. Straßen sind und werden geräumt und aestreut. Reichswetterdkenst, Ausgabeort Dresden. Wetter vorhersage für Sonntag, den 18. Januar: Zeitweise Nie derschläge. Im Flachland als Regen, im Gebirge meist als Schnee. Temperaturen leicht ansteigend. Südwest liche Winde. — Für Montag, den 16. Januar: Tempera turen wenig geändert. Im Flachland tagsüber zwischen 2 und 8 Grad Wärme. „ Hauptschriftleiter: Georg Winkel. verantworlllch für Inhal» u. Bilder: Georg Winkel, D" Verantwortlicher Anzelgenleller: Theodor Winkel Dr- Dr«» und Verlag: Germania Buchdrucker«» Dresden. Pott,.IN D A. Xll. 38: Uber 4300. - Z. Zt. ist Preisliste Nr 4 ,.
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