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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330721013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933072101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933072101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 29, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-07
- Tag 1933-07-21
-
Monat
1933-07
-
Jahr
1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1933
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Nr. 3ZS Sette r nung tragen. Und Marquet ging noch einen Schritt weiter, indem er besonders slir den st arten Staat «intrat und in einer Polemik mit Lsvn Blum, der aus den alten Schlag worten von Freiheit und Gerechtigkeit Herumritt, die Be- griffe „A utori» ä « und Ordnung" in das sozialistische Programm einzusühren versuchte. Man versteht, daß die marxistischen Parteiaretse bei solchen Tönen bedenklich mit den Küpsen- wackelten. Kein Klassenkampf mehr. Neubildung der Partei auf nationaler Grundlage in einem Staat der Ordnung und Autorität — -aS ist doch die Umkehrung aller sozialistischen Grundsätze In ihr Gegenteil. Man muh sich wundern und bars es wahrscheinlich als ein Zeichen ihrer hilflosen Schwäche auS- legen, das, sie die "Vertreter solch haarsträubender Ketzereien nicht einfach aus der Partei ausgeschlossen, sondern unter lahmem Protest geduldet habe«, daß das troianische Pferd mit dem nationalsozialistischen Gedankengut im Innern in die Mauern ihrer marxistischen Festung hereingesiihrt wurde. Ob sie sich wirklich der Allusion hingeben, sie könn ten sich des Faschismus erwehren, wenn sie sich seiner geistigen Massen bemächtigen? Diese Methode, durch Ent lehnung und teilweise Verwirklichung seiner Ideen dem Nationalsozialismus den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat in Deutschland schon so ossenknndigen Schiffbruch erlitten, das« sich ihre.Wiederholung nicht mehr lohnt. In den Händen von Sozialisten können übrigens die Grund sätze, nach denen die nationale Erhebung in Italien und Deutschland vor sich gegangen ist, gar nicht zu fruchtbarer Entfaltung kommen. Darum ist der von der französischen Rechtspresse erhobene Verdacht nicht unbegründet, da st dieser „Faschismus der Linken", wie man btr neue Rich tung wohl am richtigsten bezeichnet, in Frankreich nur er funden wurde, um die Parteien der Linken mit den Methoden der Rechten an der Macht zu erhalten. DaS „Journal des DSbatS" zum Beispiel konstruiert einen Zu sammenhang dieses französischen NensvzialiSmuS mit der in den romanischen Ländern politisch lehr einslukireichcn Freimaurerei und kommt bei der Untersuchung dieser ge heimen Verbindungen zu dem Schluß: „Die französischen Logen und die Nensozialisten richten sich nur nach der herr schenden Mode. Obwohl sie sich als Gegner dcS Faschismus bet den anderen gebärden, beabsichtigen sie, dessen Regic- rungSmethoden zu ihrem eigenen Nutzen anzuwcnden, um Sie Besprechung wr Meinungsaustausch wird lvrtgeledt München, 20. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Heute abend sand zwischen 20 und 2l Uhr im Hotel Regina-Palast in Gegenwart des ReichSaußenministerS die Zusammen kunft zwischen dem Reichskanzler und dem Präsidenten der Abrüstungskonferenz. Henderson, statt. In der Unter haltung wurden die in den Besprechungen in Berlin noch ossengebliebenen Punkte eingehend erörtert. * Hierzu erfahren wir von unterrichteter Leite noch fol gendes: Durch die Besprechungen in Berlin und in Mün chen, in denen der deutsche Standpunkt zu den von Herr» Henderson bei der Vertagung der AbrttstnngSkonscrenz in Gen' skizzierten Punkten eingehend dargclegt wurde, ist die Möglichkeit gegeben, mit dem Ziele der Erreichung eines Abkommens den Meinungsaustausch Uber die Ab- rüitungsiragen tortz »setzen. Die von Herrn Hender son in Berlin der Presse gegenüber als wünschenswert bezeichnete Zusammenkunft zwischen dem Reichskanzler und Da lädier dürste noch eine weitere diplomatische Vorbere.itttng erforderlich machen. Krise Andersons an» na» Motta« Moskau, 20. Juli. Der Vorsitzende der AbrüstungS- konserenz, Henderson, wird Anfang August in Moskau eintresfen, wo er vom Auszenkommissar Litwinow, stell- vertretenden Ansienkommissar Krestinski und dem Kriegskommissar Woroschilow empfangen werden wird. Ein Emvsang bei Molotow ist nicht vorgesehen. Wie hier mitgcteilt wird, wird Henderson drei Tage in Moskau bleiben. Popen an Hitler Rom, 20. Juli. Vizekanzler v. Papeu hat anläßlich der Unterzeichnung des Reichskonkordats folgendes Tcle« gramm an den Reichskanzler gesandt: „Ich melde Ihne« die soeben erfolgte Unterzeichnung des ReichS- konkordatS, dessen Text nach Vereinbarung mit der Kurie Sonnabend nachmittag 0 Uhr verössentlicht wird. Dank Ihrer großzügigen und weifen staatsmännische« Ausfassung von der bedeutsamen Ausgabe der christlichen Kirche beim Neubau des Dritten Reiches ist damit ei» Werk vollendet, das späterhin als eine historische Tat des Rationalsozialis, mus anerkannt werden wird. Nur die Wiederherstellung der christlichen, nationalen und sozialen Grundlagen wirb es ' — „Dresdner Nachrichten* — sich an der Macht zu erhalten. St« haben etnaefehen, daß es vorteilhafter ist, gewisse grobe Strömungen für sich «in- zusangen, statt den vergeblichen versuch ihrer Eindämmung zu machen, und sie werden nicht zögern, die Jahnen der Demokratie zu verlaßen, um ihre eigene Machtposition zu retten." Die französische Preise, die sich mit diesen Bor- gärigen sehr eingehend beschäftigt, billigt einem solchen Versuch der abgewirtschafteten Linken allerdings, schon wegen dem Mangel an geeigneten Führern in diesen Reihen, keine großen ErsolgSauSsichten zu. Da aber die Bewegung zusammenfällt mit einer heftigen Propaganda für eine nationale Diktatur, als deren Wortführer der frühere Ministerpräsident Tardieu austrttt, ist der Schluß ge rechtfertigt, daß die innere Lage in Frankreich schnell einer Aenderung des parlamentarisch-demokratischen Regierungs systems entgegeureist. Doch das sind Angelegenheiten der französischen Innen politik, in die wir uns ebensowenig ctnmiscken wollen, wie wir unserseits die verschiedenen Einmischungsversuche Frankreichs in die politische Entwicklung in Deutschland znrttckweisen. Was uns an den Vorgängen im französischen Sozialismus vor allem interessiert, da» ist das darin liegende Geständnis, baß weder der französische noch der internationale Marxismus imstande ist,, seine alten Idee», sei es durch Reformen, sei «S durch eine revolutionäre Er- Hebung, zu verfechten und zum Siege zu führen. Zum erstenmal hat ein sozialistischer Kongreß zugegeben, daß er kein Zukunftsprogramm mehr hat, nnd baß er bei seinen erbittertsten Gegnern geistige Anleihen machen muß, um aus der Sackgasse herauSzukommen. Mit der Erklärung des srauzüsischen Generalsekretärs Paul Faure: „Wir wissen, daß unsere romantische Vorstellung der Revolution durch die Ereignisse überholt ist. Wir wissen, was zwei hundert Maschinengewehre in der Hand der Zentralmacht bedeuten!" ist auch der Traum einer gewaltsamen Verwirk lichung des Sozialismus auSgeträumt. Und die Hoffnung, daß von der Internationale her noch die Rettung für eine von der Geschichte verurteilte Weltanschauuiig kommen könne, ist ebenfalls ansgegebe». Der Schatten Hitlers und Mussolinis lagert übdr den traurigen Resten de» inter nationalen Marxismus. Was er immer noch unternehmen mag gegen seine Uebcrwinbcr, nm Ende steht unausweich lich Schimpf und Niederlage als sein verdientes Schicksal. Wer-Senberlen ermögliche», die abendländische Knltnr erfolgreich gegen alle Angriffe z» verteidigen, und Deutschland wird stir diese historische Arbeit das unerschütterlich« Fundament bilden." Auszeichnungen und Geschenke Rom, 20. Juli. Kardinalstaatssekretär Pacclli über reichte heute dem Vizekanzler v. Papen das Großkrcuz dcS Piuaordens und dem Ministerialdirektor Bukt mann ein Lichtbild des Papstes mit eigenhändiger Unterschrift. Nach Vorstellung seiner Begleitung erhielt Obcrrcgicrungsrat v. Bose aus den Händen des NardinalstaatasckretürS Pacelli den Komtur des GregoriuSordenS und Herr von Tschirschk» und Bögendorf den Komtur dcS LilvesterordcnS. Vizekanzler v. Papen überreichte dem Kardinalstaatssekrctär als Geschenk der ReichSregierung eine Madonna aus weißem Meißner Porzellan. Sie ist einen Meter hoch und eine Kopie des 1732 von dem Künstler Kirchner in den Meißner Porzcllanwerken her gestellten Originals. UnterstaatSsckrctär Erzbischof Piz- zardo erhielt ein Oelgcmal.de de» deutschen Professors Philipv Frank, den Park von Sanssouci darstellend, und llnkerstaatssekretär Ottaviani einen silberne» Teller mit Reichsadler. Auf allen Geschenken befindet sich die Wid mung „Zur Erinnerung an das Neichskonkordat 1033". Am Donnerstagabend stattete Vizekanzler von Papen dem italienischen Regierungschef im Palazzo Venezia einen Besuch ab. Bei dieser Gefegenheit über reichte er als Geschenk eine Büste Friedrichs dcS Großen in Meißner Porzellan, worüber sich Mussolini außerordentlich erfreut zeigte. Wünsche -es Papstes sür Ain-enburv Berlin, 20. Juli. Vizekanzler von Papen hat an den Reichspräsidenten von Hindenburg aus Rom das nachstehende Telegramm gerichtet: „Gelegentlich der nach Unterzeichnung des Neichskonkordats eben stattgehabten Audienz geruhen Se. Helligkeit der Papst, mir die herz lichsten Wünsche für das Wohlergehen Ew. Exzellenz, zugleich mit den besten Segenswünschen sür Deutschland, auözusprechen. gcz. Vizekanzler von Papen." Der Reichspräsident hat wie folgt geantwortet: „Bitte Se. Helligkeit meinen tiesgesühlten Dank sür gütige Segenswünsche zu übermitteln. Ich verbinde damit meine aufrichtigen Wünsche für das Wohlergehen Se. Heiligkeit, gez. von Hindenburg, Reichspräsident. Rnr Abordnungen znm Reichsvnrleitag Berlin, 20. Juli. Tie NSK. teilt mit: Neber die Durch führung dcS N c i ch S p a r t e i t a g e S der NSDAP., der am 2. nnd 3. September in Nürnberg stattsinden wird, sind vielfach unzutresscnde Meldungen verbreitet worden. ES ist nicht geplant, die gesamte Pärtcigenossenschast der "NSDAP, in Nürnberg zusammenzuzichen, sondern es wird sowohl die SA. wie die HI. und die Amts- walterschast der Partei und NSBO. nur ein bestimmtes Teilnehmerkontingent znm Parteitag nach Nürnberg entsenden. Jeder Teilnehmer erhält eine Teilnehmerkarte, ohne die ein Besuch des Parteitages verboten sein wird. Diese Maßnahme ist notwendig, um eine Zusammenballung zu großer Menschenmasien in Nürnberg, die technisch unmöglich ist, zu vermeiden. Durch öffentliche Uebertragungen aus Nürnberg wird aber ganz Deutschland diesen Tag mit erleben. Erleichterung siir Aulwertungsschuldner Berlin, 20. Juli. Das Gesetz über die Zahlungs frist in A u f w c r t u n g S s a ch e n vom 12. Juni 1033 gibt dem AusivcrtungShypothckenschuldncr eine Erleich terung. Ter Schuldner kann bei der Anfwertungsstelle unter bestimmte» Voraussetzungen die Zahlungsfrist nach dem Gesetz vom 18. Inti 10.10 beantragen, wenn er sein AntragSrccht nach diesem Gesetz bisher nicht auS- gcnutzt oder bereit» vcrbrancht hatte. Aus diesem Wege kann erreicht werben, daß Fälle, in denen die Auswertung»»«!!« die Zahlungssrist versagt hat, noch einmal geprüft werden. ES kann auch eine bereit» abgelanscne oder demnächst ab lautende Zahlungsfrist verlängert und ein früher ab gelehnter oder znrückgenommener ZahlungSfristantrag nachgeholt werben. Anträge auf Grund de» neuen Gesetze» müssen sedoch, worauf hiermit nochmal» hinge- wiesen wird, spätestens bis 31. Juli 1033 bet der zuständigen Anfwertungsstelle gestellt werben. Wer diese Frist versäumt, verliert den Vorteil des Gesetze». Darrt Mrer der randwirtschast-geselischast Berlin, 20. Juli. Seit der Revolution im Jahre l018 hat die Deutsche LandwirtschaftSgesellschait, die bis dahin Mitglieder deutscher Fürstenhäuser seweilig als Präsidenten nnd Ehrcnvizepräsidcnten zu haben pflegte, diese Stelle» ans begreiflichen Gründe» nicht mehr besetzt. Nachdem die nationale Erhebung dem Bauernstand miede» den ihm ge bührenden Platz eingcräumt hat. hat sich die DLG. mit srendigem Herzen entschlossen, die bisherige zwangsläufige Zurückhaltung anszngcbcn. Sic hat den Vanernsiihrcr und Reichsminister R. Walter Darrs gebeten, die Führung als Ehrenvtzepräsident zu übernehmen. Trotz Ueberlastung mit vielen anderen Aemtern hat der Herr Reichsmtnister slir Ernährung und Landwirtschaft dieser Bitte entsprochen, zu mal er mit den Max-Eythschen Ideen eng vertraut, die Tätigkeit der DLG. in vollem Umfange zu würdigen weiß. Aufwan-Sentschä-lvunv für Staatsräte Berlin, 20. Juli. DaS preußische Staatsmintsterium hat dem Amtlichen Preußischen Pressedienst zufolge in einer DurchsührungSverordnung znm Gesetz Über den Staatsrat die Aufwandsentschädigung der Staatsräte aus 1000 Reichsmark monatlich festgesetzt. Haben die StaatS- räte ihren Wohnsitz in Großberltn oder Potsdam, so beträgt die Aufwandsentschädigung 600 Reichsmark monatlich. Die Auszahlung beginnt mit dem 1. des Monats, in dem die erste StaatSratüsihung stattfindet. Dttö -es Kanzlers in Post-tensträumen Berlin, 20. Juli. Um di« enge Verbundenheit der Deutschen ReichSpost mit der Person de» Reichskanzler» Adolf Hitler auch äußerlich barzutun, bat da» ReichSpost- ininistertum angeordnet, baß die wichtigsten Dtensträume mit dem Bild des Reichskanzler» ausgestattet werben sollen. Was -te Pott-et bot -en -outschnattonalen Kampfftaffelri fan- verli«, 20. Juli. Da» GehetmeStaatspokizei. amt gab einig«» Pressevertretern Gelegenheit, einen Bruchteil de» bet den deutsch nationalen Kamps, staffeln anläßlich ihrer Auflösung ausgefundenen kom. munistischen ZerfrtzungSmatertal» zu besichtigen. Das Maie- rial stammt allein aus dem Gebiet einer einzelne» Kampfstoffe!, der Kampsstasfel Berltn-Ober- fchvnewetde. DaS aesamte beschlagnahmt« Material würde bei einer Ausstellung ein Hau» füllen. Die Ausstellung zeigt, in welchem Maße diese aufgelösten Or ganisationen von aktiven Kommunisten durch setzt waren. Interessant ist dabei, dab der ehemalige Reichskampsrtngsührer Staatssekretär z. D. v. Bismarck die Durchsetzung der Kampsstaffeln mit Marxisten auch heute noch abstreitet, obwohl dieses Material deutlich sür sich spricht. Biel schlimmer übrigen» als die Kampsstasfel Ober- schvneweid« waren «och die Kampsstasseln «ineta und Wedding im Norden Berlins, die ausschließlich ans Kommunisten bestanden und sogar der Führung der brutschnationalen Kampsstasseln so unheimlich wurde», daß sie sie einige Tage vor Verbot der Kamps staffeln selbst auslüste. I» dem Museum sieht man zunächst eine große blut rote Sowietsahne mit Hammer und Sichel, darüber ein Bild von Max Hölz und daneben «in Bild von Hugeu berg, eine nicht reizlose Zusammenstellung. Neben dem Berg der schwarz-roten Armbinden der Kampfstafsel Obcr- .fchöncwetde sieht man einen Berg von roten Armbinden mit Sowsetster» und Hammer und Sichel nnd dem Stempel des Antifaschistischen Kampsbundes Obcrschöncwetde. Jedes Mitglied der deutschnationalen Kampsstasseln halt« als, sozusagen seine zweite rote Armbinde, um seine Uniform im passenden Augenblick in eine kommu. nistische zu verwandeln. Waffen aller Arten und Größen sind aUfgestapcli: Dolche, Revolver, Karabiner, Gewehre und dergleichen mehr. Sine ganze kommunistische Bibliothek hat mgn bet den Mitgliedern beschlagnahmt. Bei der Be- stchtigung dieser Sammlung hat man unweigerlich bas Ge- fühl, als ob die antifaschistischen Häuserstafseln ge schlossen in deutschnationale Kampsstasseln übergetrete» seien. Aufschlußreich ist die Zusammenstellung der Berichte von allen Polizei revieren Preußens , über diese Kampfstaffeln. Die seinerzeit bei der Auflösung gemachten Angaben aus einzelnen Bezirken werden durch diese Berichte ergänzt. So gehörten von 27 Mitgliedern der Kampsstasseln im Gebiete des 46. Berliner Polizeireviers 26 bis zum 30. Januar der KPD. an, in München waren von 80 Mitgliedern 2", ehemalige Marxisten, in Bielefeld gehörten in einem einzigen Bezirk von 84 Mitgliedern t> der KPD. an, darunter befand sich der Führer der kommu nistischen Hänscrstafsel Bielefeld und des Kampfbundes gegen den Faschismus; 28 der Mitglieder gehörten hier früher der SPD. an. Die V o r st r a s e n r c g i st c r sind anch außerordentlich interessant. Man kann nach dieser Ucbersicht sagen, daß sich in Berlin die Kampsstasseln bis z« 70 Prozent a«S Vorbestraften zusammenseßten; einzelne von ihnen haticn bis zu 20 Vorstrafen, darunter Zuchthausstrafen wegen Mordes, wegen Totschlages, wegen RaubübersallcS, wegen schweren RücksalldicbstahlS, wegen Hehlerei, wegen Abtreibung, auch wegen StürE christlicher Gottesdienste. Ter grüßte Teil dieser vor bestraften, damit ungefähr die Hälfte der KampfstasiU- mitglieder, waren aus der Kirche ausgetreten und auch zur Zeit ihrer Mitgliedschaft bei den deutschnationalen Kamps staffeln noch im Freidenkerverband. Reue AuMruniÄtsümmungen -nm Beamtengesel! Berlin, 20. Juli^ Der ReichSinnenmintstcr und der ReichSfinanzminister haben »ine neue Durchfüh rungsverordnung zum Gesetz Uber die Wieder- Herstellung des B e r u s S b e a m t e n t n m S erlassen. Wie da» VDZ.-Büro meldet, bringt die neue Verordnung im wesentlichen die Klärung einer Reihe von Zweifelsfragen. Nur in einem Punkte enthält sie eine Bestimmung von materieller Bedeutung, nämlich über die Renten gewährung an Hinterbliebene von Parteibuch beamten. Nach dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums sind Partetbuchbeamte, also solche Beamte, die ohne die vorgeschrtebcnc Ausbildung und Eig nung seit dem 0. November 1018 in das Beamtenverhältnis cingetreten lind, ohne Anspruch aus Ruhe- oder Wartegcld zu entlassen. Im Falle der Bedürftigkeit kann aber eine seberzeit widerrufliche Rente gewährt werden, und zwar in der Höhe bis zu einem Drittel deS Grundgehaltes. Die neue Durchführungsverordnung steht nun vor, daß eine solche sederzeit widerrufliche Rente auch Hinter- bli ebenen bewilligt werden kann. Sie darf 60«/. des Betrages nicht übersteigen, der dem verstorbenen Beamten als Rente hätte bewilligt werden können. Sie Autzrrknrttetnmg der Bterpsenntgftülte Berlin, 20. Juli. Der Reichs rat stimmte in seiner Vollsitzung am Donnerstag der Verordnung des Reichs finanzministeriums zu, wonach die Vterpfennigstückc aus Kupfcrbronze vom 1. Oktober 1038 ab nicht mehr als ge setzliches Zahlungsmittel gelten. Bi» zum 8». September l»85 werden sie aber noch bei den Reichs- und Landeskassen zu ihrem Nennwert sowohl in Zahlung al» auch zur Um wechselung angenommen. Wie mitgeteilt wurde, sind zu stellvertretenden Bevoll- inächtigten znm ReichSrat ernannt: Bon Preußen der Mini- sterialrat beim preußischen Staatsmintsterium Bergbohm, von Sachsön der Leiter der sächsischen StaatSkanzlei Mini sterialdirektor Günther, und von Thüringen der Ministerialrat Forkel, sowie der Land- und Volkswirt Dr. Albrecht. Das evanvettsche Arauenwerk Berlin, 20. Juli. Der Bevollmächtigte be» Reichs- kanzlers sür die Angelcgeuheite» der evangelischen Kirche, WehrkretSpsarrer Müller, hat dem Reichs- Ministerium des Innern die Mitteilung übersandt, dab sich da» evangelische Frauenwelt in vier Arbeitssäulen in di« Arbeitsgemeinschaft deutscher Frauenverbände eingeglicbert hat. Damit ist da» große Etnigungöwerk zwischen evan gelischer Kirche und Staat auch auf die Gefamtarbelt der evangelischen Frauenverbänbe ausgedehnt worden, die sich geschlossen der nationalsozialistischen ReichSregierung unter stellt haben. Qorsrl« «n kolksn l'ss«« - - - wird dl« henllch «rstllibinde Wirkung d«r Thlorodont-Zahnpast« und tu« hochkonzentriert«» Chlorodont-Mundwasser« überall, angenehm empfunden, llstvsstat« welk« Zahne und reiner Atem sind überall und zu seder Zeit Kn« Empfehlung. THIorodont Tub« vü Ps., groß« Tub« SO Pf., auch ln d«n kleinsten Orten «haltllch.
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