Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330804017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933080401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933080401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 31, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-04
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.08.1933
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ar. Z»Z Srtte 2 deutsche Volk nicht »um Bewusstsein seiner selbst, seiner Lage, seines Rechtes und feiner Krast wachrüttelt. Deshalb schwär men diese sonderbaren Deutschenfreunde vom Schlage Her- riotS so vom Deutschland Goethes nnd SchiNerS, weil «» trotz der geistigen Höchstleistungei», die eS entfaltete, politisch zerrissen und schwach blieb und nicht daran dachte, eS in äusserer Machlentfaltung den anderen, den Herrenvülkern, glctchzutun. Darum auch der Hab »egen Hitler, weil er mit einem neue» Seist, von dem sein« Widersacher noch keinen Hauch verspürt haben, diese Jahrhunderte alte poli tische Rückständigkeit des deutschen Volkes mit einem ge- walttgen Sprung eingeholt hat und sich anschlckt, nnS durch die innere nationale Sammlung anch »ach aussen hin dir Krast zu geben, ohne die sich kein Volk im DajeinSkamps behaupten kau«. AuS alledem aber auf eine feindliche Einstellung dev Nationalsozialismus gegen das Geistige überhaupt schlicken zu wollen, war« eine grobe Verkennung seines Wesens. Der richtige Kern daran ist nur, das, er die bisher in Deutschland vielsach übliche il e bers ch ä tz u n g der Gelehr samkeit als staatSbeherrschendeS Prinzip auf ein richtiges Mak zurücksührt nnd dafür die Art von Staatskunst wieder zu Ehren bringt, die ihre Kräfte aus Blut und Boden zieht. WaS haben wir doch für gelehrte Männer als Staats- lenker gehabt, von den Philosophen Betlimann-Hollweg und Hertling bis zu dem blassen Hirnmenschen Brüning, und . wie kläglich haben sie mit all ihrer Bücherweisheit in der Führung der Staatsgeschäfte versagt. Nnd wieviel mehr echte StaatSknnst bat der Herzmensch Hitler als Erbgut seiner bäuerlichen Vorfahren in den Fingerspitzen, als sie in ihren mit Wissen vollgepfropften Köpfen! Wenn er in seiner Stuttgarter Rede gelegentlich auch vor „überzüchteten Rem SetMren im Ab 2«. August große Ermäßigungen Berlin, 8. Aug. Der ReichSrat erledigte am Donners tag in einer Vollsitzung eine Reihe von Vorlagen, als wich tigste die neue Gebührenordnung für behördliche Mass- nahmen im Krastsahrzeugverkehr, die am 20. August d. I. in Kraft tritt. In der der Vorlage beigegebenen Begründung wird darauf hingewiesen, dass die NeichSrcgiernng, nm bi, Motorisierung Deutschlands zu sördern, auf den verschiedensten Gebieten der KrastverkehrSwirtscbaft Massnahmen durchführt. So sind hinsichtlich der Kraft- fabrzeugstener bereits die allgemein bekannten Er leichterungen geschaffen worden. Desgleichen werden die Prämien für die Haftpflicht, und Kaskover sicherung herabgesetzt. Wegen Senkung der Sach- v e r st ä n d i g e n g e b ü h r e n bei Prüfung der Kraftfahr zeuge und Krastfahrzeugsührer schweben Verhandlungen. Die Senkung der V r c n n st o f f p r e i s e wird ebenfalls im Nahmen der Verbilligung betrieben. Auch die Herab setzung der Gebühren für behördliche Massnahmen im Kraft- fahrzeugverkehr sind unerlässlich. Sie wird um so eher ver treten werden können, als mit der Vernrebrung der Kraft fahrzeuge eine bessere Ausnutzung der Arbeitskräfte bet den Zulassungsbehörden verbunden ist und sich der tatsüch- liche Auswand für die einzelnen AintSgeschäste dadurch ver ringert. Die Herabsetzung der Gebühren entspricht auch einer besonderen Forderung des Arbeitsausschusses, des Bei rates für daS Kraftfahrwcsen beim illeichSnerkehrSmIuI- sterium. — Im einzelnen bringt die neue Mebührenordnnug recht beträchtliche Herabsetzungen der bisherigen Sätze. Der Führerschein kostet künftig für Krafträder 2 Mark, in allen anderen Fällen 3 Mark. Für die Prüfung eines Antrages auf Erteilung eines Führerscheins werden 50 Pfennig für Krafträder und 1 Mark für Kraftwagen erhoben. Die gleichen Gebühren gelten für die Ergänzung eines Führerscheins. Die Ertci- lung einer Tnpenbescheinigung kostet künftig für Krafträder 8 und für Kraftwagen 16 Mark. Für die Aenderung einer Tnvenbcschcinigung werden 2 Mark für Krafträder nnd <1 Mark für Kraftwagen erhoben. Für die Erteilung einer Bescheinigung. Eintragung des Fahrzeuges in dte Liste nnd Zuteilung des Kennzeichens sind für Krafträder einschliess lich der Kleinkrafträder 2 und für Kraftwagen 3 Mark zu zahlen. Die gleichen Gebühren gelten bei Erneuerung der Bescheinigung, bei veränderter Bauart des Fahrzeugs, bei Wechsel des Wohnortes des Eigentümers oder bei Wechsel des Eigentümers. Die erneute Zulassung nach Abmeldung bis zur Dauer von acht Monaten kostet bet Krafträdern 1,50 Mark, bei Kraftwagen 2.50 Mark. Für die Prüfung eines Fahrzeuges hinsichtlich der Beachtung der Vorschriften der Paragraphen 8, 10 und 11 sowie Abstempelung des Kenn- — „Vrodner Nachrichten- — Intellektueller»* warnte, so hat er auch dafür sein« guten Gründe. Denn in der 11jährigen Karnpfzett seiner Be» wegung'hat der Führer immer wieder di« Erfahrung machen müssen, dass die im Liberalismus wurzelnd« bürgerliche Intelligenz für seine Ideen manchmal zwar stark empfäng lich, dann aber lehr wandelbar war, dab sie sich in ihrem politischen Urteil von jedem vorübergehenden DageSereig- Ni» beeinflussen liess und darum nicht den Stoss abgeven konnte, au» dem er da» neue Reich schuf. Ohne die Hilfe der Bauern und Arbeiter, dte zwar schwerer zu gewinnen waren, aber, einmal gewonnen, dem Führer durch gute und böse Zetten treue Gefolgschaft hielte», hätte er die national sozialistische Bewegung nicht zum Siege führen können. Wie wenig er aber daran denkt, die geistige»» Kräfte der Nation gering zu schätzen oder sie gar anSzuschalten, das beweist jede seiner Massnahmen beim nationalen Ausbau, der Schuh, den er der schöpferischen Intelligenz gegen revo- lutionärc Ucbergrisse angedeihen lässt, und dte Förderung, die drutsche,n Geist auf allen Gebieter» der Kunst und Wissenschaft zuteil wird. Allerdings erwartet der neue Staat von der Intelli genz als Gegenleistung, dass sie ihm nun auch ihre Kräfte vorbehaltlos zur Verfügung stellt. ES darf nicht mehr sein, dass sich einzelne Schichten, im BildungSdünkel besangen, nbkapseln und ihr eigene» Leben fern von den Sorgen und Nöten des Volke» führen. E» gilt vielmehr, sich willig in die Volksgemeinschaft einzuordnen und die gesammelte geistige Kraft in ehrlicher Selbstlosigkeit in der gemeinsamen Aufbauarbeit einzusetzen. Wenn auch die Gegner draussen noch so wenig Verständnis aufbringen für das Neue, das sich in Deutschland rührt, ihr Neid und Hass soll uns nicht hindern, das Reich aus Geist und Krast wieder anfzurichten. KrMMMMiMr »eichens durch die Polizeibehörde sind 50 Pfennig bzw. 1 Mk. zu zahlen. Die gleichen Sätze gelten für die Prüfung eines Antrags ans Erteilung eines Führerscheins. Die Erteilung der Genehmigung für eine ZuverläfiigkeitSsahrt oder ähnliche Veranstaltung durch eine oberste Landes- bchördc kostet bei Beschränkung auf Krafträder 2N bi» SO, in anderen Fällen 30 bis IM Mark, und, wenn eine andere Behörde in Frage kommt, 10 bis 35 Mark bzw. 15 bis 50 Mark. Die Erteilung eines internationale»» Zulassungs scheins kostet bei Krafträdern 3 Mark und in anderen Fällen 5 Mark. Diese Sätze gelten auch für die Erteilung eines internationalen Führerscheines. Der Vertreter Württembergs hatte bet den AuSschussverhandlungcn des NelchSratS angeregt, den Fehl betrag, der den Ländern infolge der Gebührcnsenkung ent steht, aus N e i ch S m i t t e l n zu decken. Der Vertreter des ReichSverkchrömtntsteriumS im Ausschuss hat sich bereit erklärt, nach einer gewissen Frist, wenn feststcht, ob und ivelche Ausfälle zu verzeichnen sind, mit dem Retchsstnanz- Ministerium wegen der Frage des Ersatzes in Verbindung zu treten. Der ReichSrat genehmigte weiter eine Ergänzung des Reichssleischbeschaugefetze», die den Zweck hat, die Erfahrungen, die auf dem Gebiete der bakteriologischen Fleischbeschau und der Erforschung der FleischvcrgiftungSerreger in den letzten Jahren gewonnen worden sind, der Praxis nutzbar zu machen. Zugleich wer den die verschiedenen landeSreclültchen Bestimmungen, die in dieser Frage bereits ergangen sind,,zu einheitliche»»Reichs vorschriften zusammengesasst. — Eine weiter« Verordnung, die vom ReichSrat genehmigt würde, bestimmt, dass znr Vermeidung der Einfuhr von Trichinen in Zukunft die Einfuhr von Bärenfleisch und Bärenschin ken der Fleischbeschau unterstellt wird. Gleichzeitig wirb die Einfuhr von Fleisch von Katzen, Füchsen und anderen Tieren, die Träger von Trichinen sein können, verboten. — Der ReichSrat erledigte weiter eine Reih« von Stelleubesetzuuge«. So wurde der Ernennung der NeichSgcrichtSräte Vogt und Dr. Schulze zu Mitgliedern des ReichSdisziplinarhoseS in Leipzig zugcstimmt, ebenso der Ernennung des Geheimen RegicrungSratS Dr. Schulz zum Senatspräsidenten beim Reichsversicherungsamt. Dte beim Reichsgericht sretgewor- denen sechs R e i ch s g e r i ch t S r a t S st e l l e n sollen mit den d i c n st ä l t c st e n Hilfsrichtern besetzt werden, mit Ausnahme eines Falles, tn dem ein Mitglied des preussi schen Justizministeriums für eine Stelle vorgefchlagcn ist. — Die nächste ReichSratSsitzung wird voraussichtlich am 14. September stattfinde». Sie BttfMms »er StaMeinöe Sel»tm»ru>kttl tn «midSbnk misgehvben Wandsbeck, 3. August. Auf einem hiesigen Laubengelände wurde am Donnerstagmorgen von der politischen Polizei unter Mitarbeit der HilsSpolizeibcamten eine Geheim druckerei der verbotenen „Hamburger Volks- zeitung" nnd der „Roten Front" auSgchoben. ES wurden drei wertvolle Druckmaschinen mit sämtlichem Zu behör, sowie weiter 15 000 Nogen Druckpapier und ein grosser Posten Matrizen beschlagnahmt. An einer anderen Stelle wurden Schusswaffen, Munition, Dolchmesser und Seitengewehre gesunden. Die Haupttäter wurden tn Hast genommen. Weitere Festnahmen stehen noch bevor. Hamburg, 3. August. Das Kommando zur besondere»» Verwendung nahm 14 Personen wegen illegaler kommu nistischer Betätigung fest. Einige der Fcstgenommencn ge hören der Noten Marine an. Äusser der Sicherstellung umfangreichen kommunistischen Druckschristenmaterials ge lang es dem Kommando, ein sechssitziges Kraftfahrzeug, das Eiaentum der KPD. war, zu beschlagnahme»». Sine alberne Greuellüve vradlmolckung aneoror vorllaor Sohriktloltuag Berlin, 3. August. Ein wirklich tolles Stück in der Verbreitung von G r c n c l n a ch r I ch t e n hat sich das Organ des tschechischen Aussenministers, der „E e S k v Slovo". geleistet. Dieses Blatt nimmt die Tagung des Sächsischen Kavallericvcrbandcs ii» Bautzen zum Anlass, einen Bericht wicderzngcben, in dem eS u. a. heisst: „S ä ch fische 21 e i t e r e t d u r ch b r a n st die Lausitz. Sonn abend und Sonntag fand in Bautzen eine Tagung ehemali ger Frontkämpfer statt, dte bei der Reiterei dienten. öllllll Reiter durchrasten die Lausitzer Dörfer, vor denen sich die Einwohner in die Keller versteckten, wie in den Zeiten der Schwedeneinsälle im Dreissigjährigen Krieg. In der letzten Zeit ordnet die deutsche Negierung an, dass derartige Paraden in der Lausitz abgehalten werden sollen, damit die Lausitzer Bevölkerung eingesch lichter! werde. Bei dieser Reiterei wurden 3» P e vWpGen ver- mundet, meistens Dorfbewohner, die von der wil-reiten den Kavallerie umgerisscn wurden." Wenn auch Vieler Bericht von Anfang bis zu Ende voll kommen erlogen ist, so scheut sich der „EcSko Slovo" doch nicht, ihn wiederzngeben. Das tollste an der Lügenmcldung ist, dass sie von einer „wildgewordenen Kavallerie" spricht, obwohl keiner der Teilnehmer an der Bautzner Tagung zu Pferde gesessen hat. SS war überhaupt kein Pserd da; nicht einmal während des FestzngeS ist geritten worden. Die ehemaligen Kavalleristen, die in Bautzen zusammen kamen, hatten lediglich das übliche Kameradentreffen ver anstaltet, ohne auch mir daran zu denken, irgendwelche reiterlichen Künste vorzufiihren. Da es sich beim „EeSko Slovo" n,n das Organ des Aussenministers Bene sch handelt, so ist der vollendete UnsinNv der über dte Bautzner Tagung zusammcnvhantasiert »vird, natürlich prompt von der französischen Presse aus- gegriffen worden, die ihrerseits dann mit dieser Lügen meldung die übrige deutschfeindliche Presse tn der Welt ver sorgt. Attentat gegen unsere Prager SesaMchaft Prag, 3. August. Am heutigen Abend kurz vor ll Uhr erschien eine Gruppe von etwa 50 Ko mm »niste»» vor dem Gebäude der deutschen Gesandtschaft. Die drei vor dem Gebäude diensthabenden Poltzeibeamten stell ten sich den Demonstranten entgegen, konnten jedoch nicht verhindern, dass eine Gruppe von 15 Mann durchbrach und sich dem Gcsanbtschastögcbäude näherte. Aus dieser Gruppe, dte laute Nacheruse anßstiess, wurde ein faustgrosser Bletklotz gegen ein neben dem GesandtschastSportal liegendes Fenster geschlendert, das In Scherben ging. Der Bleiklotz trug zwei eingekratzte Aufschriften. Auf einer stand in tschechischer Sprache: „Die Arbeiterjugend rächt die Ermordeten", auf der anderen stand in deutscher Sprache: „Notsront!" Nach der Ta» ergriffen dte Demonstranten -le Flucht. ES gelang jedoch den nacheilenden Poltzeibeamten, den Attentäter und zwei seiner Komplicen zu verhaften: einen gewissen Ottokar Hromadka ans Svttkow bet Pardu bitz al- Täter, sowie den Dekorateur HanSler au» Ztzkow und den Medizinstudenten Ptsarovic au» Virchovttz. Arrttag, L «ugvfi 1SZZ Berän-erunven tm Berliner Diplomatischen Korps oraüUMaläuog unsrer SerUusr SekrUUaltnog Verlt«, 8. August. In diesen Tagen hat da« dtploma- tisch« Korps der ReichShauptstadt sein Gesicht wesentlich ver ändert. Ein« ganze Reihe ausländischer Vertretungen haben neue Letter erhalten oder werden tn den nächsten Tagen neu besetzt werden. Vor kurzer Zeit ist als Nach folger de» scheidenden amerikanischen Botschafters Sackei: der neue Vertreter der Vereinigten Staaten bet der Reichs- regterung, Prof. William E. Dobb, eingetrossev Um die Mitte dieser Woche sind ihm die Botschafter Englands und Spanten» gefolgt Str Eric PhtppS ersetzt allerdings nur vortibe»n«tzevd den bisherigen englischen Botschafter Sir Horace Numoolb, und an Stell« des spani schen Botschafters Aragutstain ist der frühere spanische Aussenminister Zulueta nach Berlin Nvergesiedelc. Bo»» den Gesandtschaften, die neu besetzt werden, waren zwei durch den Tod ihrer bisheri»«n Verwalte, verwaist. Der afghanisch« Gesandte Sirdar Mohamed Azizkhan ul von einem Landsmann ermordet worden. Der Gesandte von Kuba ist gestorben. Für beide sind die Nachfolger noch nicht definitiv bestimmt. Dagegen sind für die abbcrusencn Gesandten von Finnland, Polen, Ungar» und Griechenland die Vertreter bereits bestellt. Sie sind teils schon in Berlin, teils werden sie in den nächsten Tagen erwartet. Wenn der Reichspräsident von seinem Urlaub aus Neudeck zurückkehrt nnd das neuhergerichtete Hans in der Wtlhelmstrasse wieder bezieht, wirb er also eine grosse Reihe von diplomatischen Empfängen znr Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben und zur Begrüssung der in Berlin bevollmächtigten Vertreter von mehr als zehn Staaten vorzunehmen haben. Die Aungfaschiften tn Pots-am vrasttmelckuuK uiuwror Aorllnor Soürlltlaltung Berlin, 3. August. Die italienischen Avanguardisien be- suchten am Donnerstag, wie schon kur» gemeldet, die alt- preussische Residenzstadt Potsdam, wo ihnen von allen Seiten der Bevölkerung eine überaus herzliche Begrüssung bargebracht wurde. Von den Ausflugslokalen wehte neben den Fahnen der siegreichen deutschen Revolution die Falmc Italiens, ebenso hatte dte Mehrzahl der Bürgerhänse, Flaggenschmuck angelegt. Nach der Besichtigung der Gar nisonkirche fuhren dl« Jungfaschtsten nach den» Park von Sanssouci, dessen Sehenswürdigkeiten ihnen erklärt wurden. Nach einer Begrüssung durch den Potsdamer KreiSleiter der NSDAP., Generalmajor a. D. Fried richs, ging es dann weiter nach dem Neuen Palais, vorbei am Antiken Tempel. In» Anschluss daran fuhren dte jungen Italiener nach dem Lustschtsfhasc» am Templiner See, wo sie von den Potsdamer Be hörden empfangen wurden. Die 410 Schwarzhemden traten vor dem Rcgattahause mit der Front zum Templiner See an, und bann schritten die Bebörbenvertreter die Front ab, während die Kapelle die Giovtnezza intonierte und die Menge ihre Anteilnahme durch Erheben des Armes zum Ausdruck brachte. Nach dem Abschrctten der Front winde i»n Negattahanse die Mittagsmahlzctt eingenommen. Bei dieser Gelegenheit ergriff als Vertreter des Potsdamer Magistrats Bürgermeister Dr. Behmö das Wort zu einer Begrüssungsansprache, die mit einem dreifachen Heil aus das italienische Volk, seinen König und seinen Führer Mussolini schloss. Nachdem die italienische Königslwmue verklungen war, dankte seitens der italienischen Gäste Haupt mann Gtgli der Stadt Potsdam und den übrigen Be hörden für die überaus herzliche Aufnahme, »vorauf bas Deutschlandlied gesungen wurde. Nach dem Mittagessen unternahmen die Avanguardisien eine Dampferfahrt znm Strandbad Mannsee. An allen Orten wurden sie von einer zahlreichen Menschenmenge be grüsst. Der letzte Tag in Berlin hat damit seinen Abschluss gefunden. Am Freitag um 3M Uhr verlasse»» die Gäste Berlin, n»n nach Hamburg zu fahren. zuchllMSftmstn slir SvrrngNesfveraebkti Breslau, 3. August. Vor dem Breslauer Sondcrgcricbl hatten sich heute neun Angeklagte ans Beuthen wegen Sprengstoffvergehens zu verantworten. Sie hatten im ,)nni vorigen Jahres Sprengkörper hergestellt, indem sie von einein Eisenzaun 12 faustgrosse hohle Kugeln abgebrochen nnd mit Sprengstoff gefüllt mit einer Zündschnur versahen. Zwei der Angeklagten erhielten je 10 Jahre Zucht haus und 10 Jahre Ehrverlust, ein Angeklagter 7 Jahre Zuchthaus, ei»» weiterer K Jahre und brct der :'ln geklagten je 5 Jahre Zuchthaus und entsprechenden Ehr verlust. Aeherfchwemmuns in Colorado Denver (Colorado). 3. August. Der burch die gestrigen Wolkenbrüche gefährlich angeschwollene Cberrpftnss durchbrach de» Castlewood-Damm. Ungeheure Wassermatten wälzten sich der Stadt zu, zwangen 5000 Personen ihre Häuser zu verlassen und unterspülten Strassen, Brücken, Eisen bahnen und Gewölbe. Der Gesamtschadcn dürste sich ans viele hunderttausend Dollar belaufen. Verschiedene Per sonen werden vermisst. Der Cherrysluss durchfliesst die Stadt Denver diagonal, die Flutwelle erreichte bereits die Stadtgrenze. o-Suv Köln-Brüssel entgleist Löwe«, 3. August. Der internationale U-Zug 150, der Köln um 7,48 Uhr früh verlässt und um 12,01 Uhr in Brüssel etntrefsen sollte, ist heute in der Gegend von Landen, zwischen Lüttich nnd Löiven, entgleist. Nach den bisher vor liegenden Nachrichten wurden vier Wagen ans dem Gleis geworfen. Eine grössere Anzahl Personen isi verletzt nnd tn das Lömener Krankenhaus tibergesübrt worden. Tote sind anscheinend nicht zu beklagen, lieber die näheren Umstände ist bisher noch nichts bekannt. SldiessimsaN ans Kreuzer.Karlsruhe" Kiel, 8. August. Die Marinestatton der Ostsee teilt mit: Aus Kreuzer „Karlsruhe" ist heute vormittag beim Ab- konimenschiesseu mährend des Laden« eine 5-Zcntimeicr- Hülsenkartufche, bevor der Verschluss geschlossen war, vor zeitig zur Entzündung gekommen. Hierbei wurden vier Mann der Besatzung verletzt, dte tn da« Marine lazarett cingeliefert werben mussten. Dte Verletzten, bei denen keine Lebensgefahr besteht, sind: Obcrstückmeisier Schwarz (leichte Armverlehnng), Obermatrose N 1 etscsskc (leichte Untcrschenkelverletznng). Erheblicher verletzt sind Oberinatrose Henne nkemper am Kopf, und Ober matrose Hennig an der Brust. zeksetzuniSverluchr Wwedtliher tkammuMn Göteborg, 8. August. Die Polizei verhaftete heute abend zwei Kom »n u u i st e n und eine .Kommunistin. die sich dem tm hiesigen Hafen liegenden deutschen Linienschiff „Schles wig - H o l st e t n" genähert und versucht hatten, kommn- ntstische Flugblätter unter die Besatzung zu verteilen. Die Flugblätter, die beleibtgend« Vorwürfe gegen die NcichS- regierung enthielten, wurden beschlagnahmt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)