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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 03.12.1918
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19181203018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918120301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918120301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-03
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
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Morgen-Ausgabe NtUal«, I»« -«»« »nattlch «. LL«, «deU» M. 7L0 »urch »i« Uixrhali «»»gchlond« »tna« I» M. r.7i. »Ier««gadrIIch «. LLi: M- V «- IM), 0»o»««^.«»e««b« M. -M» m—Mch <-.„»«.»11» VM^.0,.datzri. Gb^»t«»W»»r: Mor^.-A.1a-»« » Ps.. W Bb Hauptschriftleiter: Dr. Srich Lverkh, Leipzig. Amtsblatt des Rates und des polizelarntes -re Stadt Leipzig UL Jahrgang »»««igenprel-: LiLLS-L Ä'N B.Z«»-«. ». ^S«h»kd»n >m «»tl. L«U »t» <»1»a,ij«tl« 80 Pf, ». «»<»>. «i VK !«»««»»,«j»ichla«: »l«1^ «^el,<n »i. K»l»««U.U. .10 Pf. -.«w«r<« 18 Pf.^ P-P<«r.,1j.f»l,^ v«d«k 700 3«»«» Uwson« M«b, Iber 3UU Z«1l«.- 80«^. »«jchLfl«-.,«!,«. mit PIop»»kfchrUi»n » Pr,y, «rb*b<. Platz »«* D-t«.»»r<chrIN »dn« B«rblndltchk«tl. Bttlag«.: S^«f-inl-«s1aa< -n. 7.— tzat La«I»n» au«schl. V-Ngeiiu-r. S-«si>k«»-'«.«»I»»'Ui.i««»r. 14«« u»tz l4«U« Pastlch.ckkanw 7^0. Schrlstltil.., ad a>«I»as»st-»«: 2aha»i>I«»aNr Rr.1«. Verlag: Dr. Reinhold L Eo^ Leipzig. Rr 6LS Dienstag, den 3. Dezember 1918 Einberufung einer ReichsLonferenz Die Wahlordnung zur Nationalversammlung BerVn, 2. Dezember. (Drahkbericht.) Di« heute du .ReichSanzeig«' veröffentlichte Verordnung über die Wahlen zur »ertassung- gebend«» deutsche» Nationalversammlung (Reichswähl- gesetz vom 20. November ISIS) enthält vnber andere» folgende Be stimmungen: Mir jede» Stimmbezirk wird eine Wählerliste angel oat, die Listen sind spätestens vier Wochen vor dem Wahltermi» aas di« Dauer von acht Tagen M jedermanns Einsicht auSzulegen. lieber die nachträgliche Aas nahm« der Angehörigen de- Heeres and der Marin«, die im Januar oder Februar aus dem Felde heimkehren, ergeht eine besondere Verordnung. Für den Fall, -ah nach dem Wähltermin noch mehrere geschlossene Truppenkörper sich austerhalb des Reiches befinden, bleibt der Erlast einer besonderen Verordnung Vorbehalten, wonach die Angehörigen dieser Lruppenverbän-e nach ihrer Rückkehr gegebenenfalls zugleich mit den Kriegsgefangenen, die erst nach dem Wahltermin zuriickkehren, « einer besonderen Nachwahl Abgeordnete wählen. Beim Wahl- kommlssar sind spätestens am 20. Tage vor dem Wahltag WahlVor schläge einzureichen. Sie müssen von mindesten- 100 im Wahlkreis zur Ausübung der Wahl berechtigten Personen unterzeichnet sein und dürfen nicht mehr Namen enthalten, als Abgeordnete im Wahlkreise zu wählen sind, L» demselben Wahlkreis darf ein Bewerber nur einmal vorgeschlagen werden. Mehrere Wohlvorschläge können miteinander verbunden werden. Die Verbindung must spätestens am 7. Tag« vor dem Wahltag beim Wahlkommissar schriftlich erklärt werden. Die verbundenen Wahlvorschläge gelten den anderen Wohlvorschlägen gegenüber als ein Wahloorschlag. Nach der öffentlichen Bekanntgabe der zugelassenen Wahlvorschläge können diese nicht mehr zmückgonommen und ihre Verbindung kann nicht mehr aufgehoben werden. Di« Namen auf den einzelnen Stimmzetteln dürfen nur einem einzigen der öffentlich bekanintgegebeneu Wahlvorschläge entnommen sei». Gewählt wird mit verdeckten Stimmzetteln. Behufs Ermittlung des Ergebnisse- ist vom Wahlausschuß feffzustellen, wieviel gültige Stimmen abgegeben und wieviel hiervon auf s«d«n Mahtvorschlog und auf dte verbundenen Wahlvorschläge ge meinsam entfallen find. Dte Abgeordneten fiste werden auf die Wahl vorschläge nach dem Verhältnis det ihnen zustehenden Stimmen verteüt. Für die Verteilung der einem Wahlbezirk zustehenden Abgeordneten sitze unter die einzelnen Bewerber ist die Reihenfolge der Benennungen bei den Wvhloorschlägen maßgebend. Wenn ein Abgeordneter die Wahl ablehnt oder nachträglich aus der Nattonolversammtang auS trikt. tritt an seine Stelle in der Ersatzwahl der Bewerber, der demselben Wahlvorschlag oder — wenn dieser erschöpft ist — einem mit ihm ver bundenen Wahl Vorschlag angehört. Ist ein solcher Bewerber nicht vor handen, so bleibt der Abgeordnetensitz unbesetzt. Die Wahl findet am Sonntag, dem 18. Februar 1919, statt. Es folgt die bereit- mikgeteilke Bestimmung Sb« DeutschästerrelchS Teilnahme und sodann die Aufstellung der einzelnen Wahlbezirke mit ihren McmdalSzahlen, auS denen wir oaS Wesentliche in ans«« gestri gen Morgenausgabe schon berichtet haben. In die Wählerlisten find alle Wahlberechtigten nach Zu- und Vornahme, All«, Geburt und Wohnung, alphabetisch geordnet, einzu tragen. ES können nach Geschlechtern getrennte Wahllisten auSgelegt werden. In den Städten dürfen die Wählerlisten auch in der Art auS- gelegt werden, daß die Straßen nach der alphabetische» Reihenfolge ihrer Namen innerhalb der Straßen und Häuf« nach ihr« Nummer und innerhalb jedes HauseS die Wahlberechtigten in alphabetischer Reihenfolge eingetragen werden. Nach dem Ablauf der Auslegungt- frist können in di« Wählerlisten Wahlberechtigte nach rechtzeitig ein gebrachtem Einspruch ausgenommen werden. Verlegt «tu Wahlberechl ^lcr nach diesem Zeitpunkt sein« Wohnvmg in einen anderen Wahlbezirk, so ist « berechtlgt, sich nach Löschung seines Namens auS der Wählerliste seine- bis herigen Stimmbezirke- auf Grund einer hierbei von der Gemeinde behörde auSzustellenden Bescheinigung im Stimmbezirk seiner neue» Wohnung einzutragen und in dte Wählerliste aufnehmen zu lasten. Jeder Stimmbezirk soll durchschnittlich 2500, höchstens 3500 Ein- wohn er nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 um fasten. Die Wahlkvmmistar« find unverzüglich nach dem Erlaß dieser Ver ordnung zu ernennen. Die Ernennung ist öffentlich bekanntzugeben. Den Wahlkvmmistar ernennt für die preußischen Wahlkreise, falls sie mehrere Regierungsbezirke umfassen, der Ober-präsident, sonst der Re gierungspräsident. Gehören zu diesem Kreis« Gebiete anderer Bundes staaten, so find zuvor dl« beteiligten Landesregierungen zu hören. Den Wahlkommlstar für den 36. Wahlkreis ernennt die Landes regierung von Sachsen - Weimar nach Anhöre» der beteiligten Landesbehörden. Im übrigen ernennt die Landesregierung den Wahlkommlstar. Der Wahlkvmmistar hak spätestens vier Wochen vor dem Wahltag« zur Einreichung von Wahl vorschlägen durch eine Bekanntmachung in den zu amtlichen Veröffent lichungen dienenden Blättern de- Wahlkreise- aufzufvrdern. Wahl vorschläge können etngereicht werden, sobald dte Wahlkommlstar« er nannt find. In jedem Wahlvorschlage soll ein Vertrauensmann be zeichnet werden, der für die Verhandlungen mit dem Wahlkommlstar und dem Wahlausschuß zur Entgegennahme -« Wahlvorschläge sowie .zur Abgabe und Rücknahme von VerbtndungSerklärungen bevollmächtigt ist. In derselben Weise kann ein Stellvertreter -e- Vertrauensmannes bezeichnet werden. Fehlt di« Bezeichnung eines Vertrauensmannes, so gilt der erste Unterzeichner al- solch«. Jeder Wahlvorschlag darf nur einer Gruppe von verbundenen Wahlvorschlägen angehören. Im Wahl- vorschlage werden di« Namen der Bewerber gestrichen, deren Person nicht fcstgcstellt, deren ZustimmungStrklärung fehlt, dl« nachgeweisenermaßen nicht wählbar sind oder auf mehreren Wahi Vorschlägen de-sekxn Wahl kreise- genannt find. Bewerb«, di« aut -emsechen Wohlvorschlag mehr mals genannt find, gelten al« nur einmal vor geschlagen. Bleiben dennoch auf einem Wahlvorschlaa mehre« Namen stehen, als solche nach dem Reich-wahlgeseh zulästia find, so werden di« Namen gestrichen, die in der Reihenfolge der Bewerb« der gesetzlich zogelastenen Zahl Nachfolgen. Die Wahlhandlung beginnt um S Uhr vormittag-. Der Wahl vorsteher ladet di« Mitglieder de- Wahi Vorstandes spätesten- am dritten Tage vor dem Wahltag ein, mit Beginn der Wahlhandlung zur Bildung des Wahlvorstandes lm Wadlrvame zu «scheinen. Dl« Mitglied« deS Wahlrorstonde- «halten keine vergükmg. Di« Stimmzettel müssen von wethem Papier und dürfen mit keinem Kennzeichen rxrsehen sein. Sie sollen 9 :12 Zentimeter groß und von mlktclsta^nn Schreibpapier sein, and find von dem Wähl« in --wem mtt et««» mntvchen Stempel »«sehenen Umschlag, der sonst Attmzelche« tzabM Kurtz «b»»g«dea. Kl« Lmschlä-r soll«» Amtliche Malllltmchungevdes A.- und S.-M« An die Soldatenräke der deutschen sozialistischen Republik! Zahlreiche Meldungen sagen un-, daß immer noch von Truppen verbänden und sonstigen Formationen Einlassungen von Soldatenräten au- dem militärischen Dienst wider deren Willen vorkommen. Wir ver weisen demgegenüber auf die Bestimmung des Krieg-Ministeriums, Merkblatt über Entlastungen unmittelbar vom Feldlruppeuteil, Ab satz 13, un- Sb« Entlastungen beim Heimat-Heer, Absatz 3, zweit« Sah, wonach freiwillige- Verbleiben im Heere vorläufig nach Maßgabe der militärischen Bedürfnisse gestattet werden kann. Den Mitgliedern der Soldatenräte steht «- darum frei, beim Truppenteil bzw. ihrer Forma tion Zweck- Ausübung ihrer Amtstätigkeit zu verbleiben. D« Vollzug-rak, Abteilung Kontrolle Krieg-mluisterium. Rusch Benecke. Girr Reichsartsfchuß des Dollzugsrates vü>. Berlin, 2. Dezember. (Amtlich.) Der sich heul« kon stituierende Reicysausschub deS Vollzuasrates wählte zum Vor sitzenden Däumig, mm stellvertretenden Vorsitzenden den Vertreter Bayerns Haedericy. Der Relch-au-schuß besteht, laut Beschluß de- Vollzug-rate- vom 2S. Novemb«, au- 8 Großberliner und preußische« Mitglieder« und 8 Vertretern der außcrprentzlschen Bunde-staaten, ferner au- 3 Mit glied««» der Ost- und Westfront sowie der Maria«, zusammen au- 1S Mitgliedern. Ja der Sitzung de- VollzugSrateS am 30. November wurdea nur die preußischen Mitglied« gewählt. Erschienen find ferner al- Vertret« Bayern- Haederich und Elsaß-Lothingen- Lemke. Die übrige. Vertret« werden erst von d«n Bunde-flaatea delegiert «erden. Hi «au wurde telegraphisch eriuaert. Ein Vorschlag Bayerns München, 2. Dezember. (Amtlich.) Es ging heule fol gendes Telegramm ab: Haase-Ebert, Berlin. Der Ministerrat des Volksstaates Bayern ist einstimmig der Meinung, daß sofort eine Konferenz der Vertreter der deutschen Regierungen in Jena oder an einem anderen zentral gelegene« Ort einberufen werde, in der eine programmatische Kundgebung der äußeren und inneren Politik zu vereinbaren ist. Zu den un erläßlichsten Programmpunkten gehören die Frage der National versammlung, die Besetzung des AuswärUgen Amtes in Berlin und die Aktenveröffentlichungen. Die Konferenz soll je nach der Große der Bundesstaaten aus allen bis drei Mitgliedern za. sammengesetzt werden. Der Ministerpräsident des Volksstaates Bayer«, gez. Kurt Eisner. O Da- Reich-ernährung-amt steht auf dem Standpunkt, daß e- gegeuwärtig ganz unmöglich sei, de« Winken nach Einschaltung de- freien Handels entgegenzulrommen. ES mißbilligt alle Versuchs z. B. d« Arbeiter, und Soldatenräte von Leipzig und Dre-den» über den Kops der Bevölkerung hinweg Lebensmittel au- dem Aa-laude zu beziehen. Erst wenn die Neutralen ihre Kontingente liefern, kommt der freie Handel wieder in Frage. — Wesentliche Ver besserungen in der Zuckerversorgung sind, wie wir von zu ständiger Seite hören, nicht zu erwarten. Die durch Einstellung der Fabrikation von Sprcngstofscn freiwerdendcn Mengen belragen - nur ein Zwölftel der gesamten Produktion. Die Fabriken find im allge meinen gut beliefert, aber die Transport- und Kohlensrage sowie di« Einführung de- Achtstundentage- machen große Schwierigkeiten. 12:15 Z«nttmeker groß und au- undurchsichtigem Papier Hergestell» fM». Sie fin- lu d« «forderliche« Zahl bereit-rchalken. 2m Wahl raume dürfen Stimmzettel weder aufgelegt noch verteilt werden. Um 8 Uhr nachmittag- «klärt der Wahlvorsteher dte Abstimmung für geschlosteu. Hiernach darf kein Sklmmzettel mehr angenommen werden. Ungültig sind Stimmzettel: 1. dte nicht in Änem amtlich ab- gestempelten Umschlag oder di« tn einem mit Kennzeichen versehenen Umschlag abgegeben worden find, 2. d!« nicht von weißem Papier find, 3. di« mit einem Kennzeichen versehen find, 4. die keine» oder keinen lesbaren Namen enthalten, 5. auS denen nicht die Person mtndesten- eineS Bewerbers unzweifelhaft zu erkennen ifh 6. d(e einen Vorbehalt gegenüb« andere» Gewählten enlhallen, 7. dl« Namen ans verschiedenen Wahlvorschlägen enthalten, 8. dte ausschließlich auf and«« al- die in den öffentlich bekarmtgegedenen Wahlvorschlägen aafgeführte»^ Per sonen lauten. . , Da- Ergebnis der Wahl wird vom Wahlkommlstar sofort n. ch sein« Feststellung unt« Angabe der Zahl, der auf die einzelnen Wach Schläge un- auf jede Gruppe verbunden« Wahlvorschläge entfallenden gültigem Stimmen sowie -er Romen der Gewählten verkündet. Der' Wahl kommissar hat die Gewählten von der aus sie gefallenen Wohl zu be nachrichtigen und sie anfzufordern, sich binnen ein« Woche nach Zu stellung der Nachricht über dte Annahme der Wahl zu erkläre». Schwei ge» ob« Annahme unt« Vorbehalt gilt al- Ablehnung. Französisches Ultimatum O Berlin, 2. Dezember. (Drahlberlcht ««serer Berliner Schrlflleiiuug.) Das bekannte Verlange« der Franzosen nach Auslieferung der stärksten und beste« Lokomotlveu hat zu einer scharfen Zuspitzung der Lage geführt. Gestern ließ Generalissimus Fach der deut- fchen Waffenstillfiandskommifsioa ein Ultimatum mit 24stündiger Befristung überreichen, in dem die französi- sische Forderung erneut ausgestellt wird. Der Vorsitzende der Waffenstillstandskommisstou Staatssekretär Erzberger hat so fort nachdrücklich Einspruch erhoben und erklärt, die Er füllung der Forderung wäre selbst dann unmöglich, wenn man das ganze deutsch« Wirtschaftsleben zum Heraossuchen der stärksten und besten Lokomotiven in Unordnung brächte. Er hat deu Ver- mittlungsvorfchtag gemacht, daß Deutschland alle gegen wärtig in Reooratur befindliche!» Lokomotiven nach Fertigstellung abllefert. Als Termin der Auslieferung wurde der 1. Februar ISIS vorgeschlagen. Der Vermittelungsoorschlag ist an die Be dingung geknüpft, daß die Franzosen in Belgien und Nordfrank reich beschlagnahmte Lokomotiven in Anrechnung bring«» und thrr Zahl namhaft mach««. Di>e «französisch« Forderung ginge über Sinn- und Wortlaut des Waffenfiillstandsvertrages weit hinaus, da dort über die OualUät der abzullefernden Mafchineu keine Bestimmung getroffen sei. Die Frist des Ultima tums «ar heute vormittag 10 Uhr abgelauf«. Welch« Lnlfcheidung gefalle» ist» ist noch sicht bekannt. O Derll», 2. Dezember. (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung.) Die feindlichen Kriegsgefangenen, die aus Deutschland entlasten und beim Enkenteheer angekommen sind, beschweren sich bitter über ihre plötzliche Entlastung ynd verlangen strenge Bestrafung derjenigen, welche zu ihrer .Befreiung' verantwortlich find. Unter diesen Umständen kann es geschehen, daß dte Entente sich an die Arbei ter- und Soldatenräte hält, welche die Kriegsgefangenen in den ersten Tagen der Revolution freigelasten haben, ohne sich freilich Über die folgenden Konsequenzen threS Tuns klarzuwerden und di« Notwendigkeit zu bedenken, daß die Kriegsgefangenen bis zu ihrer Uedergobe gut verpflegt werden müssen. Berlin, 2. Dezember. (Drahtbericht.) Die Kommission zur Untersuchung der Anklagen wegen völkerrechtswidriger Behand lung der Kriegsgefangenen tn Deutschland tst beule vormittag >L11 Uhr in Berlin tn den Räumen der Waffenstillstands kommission zusammengetreten. Die Sihung wurde durch eine begrüßend« Ansprache des Staatssekretärs Erzberger, des Borfitzenden -er Waffenstillstand-Kommission, eingeletteL- Einigung des Liberalismus Berlin, 2. Dezember. (Drahtbericht unser-is Berliner Schrtftlettung.) Die Verhandlungen zwischen der Deutschen demokratischen Partei und den Nationalliberalen sind heute zum Abschluß gekommen. Die formelle Zustimmung der Demokratischen Partei wird morgen erfolgen. Damit geht die nationalliberale Partei in der Deutschen demokratischen Partei auf, und die bürgerliche Linke hat nunmehr eine einheitliche und geschlossene Front. Der Beschluß ist, wie wr hören, den National liberalen dadurch erleichtert worden, daß die Deutsche demokratische Partei sich bereit erklärt hat, inbestimmtenPunktendem nationalliberalen Programm, oder genauer dem der kurzlebigen Deutschen Volkspartei, Rechnung zu tragen. Daß in den vorläufigen Vorstand der Deutschen demokratischen Partei Herr Friedberg gewählt werden wird, haben wir schon mltgeleilt. Diejenigen Mitglieder der nationalliberalen Partei, die gegen die Wahlrechksvorlagen in Preußen gestimmt oder sich in annexionistischem Sinne in der Oeffentlichkeit in den letzten Jahren beteiligten, werden zunächst nicht als Kandidaten aufgestellt und auch nicht in den Vorstand der Deutschen demokratischen Par tei berufen. Lipinski und die Leipziger Stadtverordneten Dresden, 2. Dezember. (Drahtbericht unserer Dres dener Schrtftlettung.) Zu der Kritik, die die .Dre-dn. Volks zeitung" an der Auslösung des Leipzig« Stadlparlaments durch den dortigen A.- und S.-Rat geübt hatte, schreibt d«r Volksbeaustragte Lipinsky ber genannten Zeitung: .Die Verfügung über die Unt«. lassung von Eingriffen in die Verwaltung stellt eine Ergänzung der Ver fügung de- Gesamtministeriums vom 18. November dar, die meine von Anfang der Revolution an angenommene Auffassung folgerichtig er- gänzt. Ais die Volksbeaustragten des A.- und S.-Rates Geyer, Seger un- ich am 9. November bei dem Oberbürgermeister der Stadt vor sprachen un- die Anerkennung des A.- und S-Rates forderten, gab ich als Vorsitzender de- A.» un- S.-Rate- die Erklärung ab, daß durch unsere Mitglieder die Stadtverordnetenversammlung nicht beeinträchtigt werden sollte. Nur dem Polizeidlreklor würde eine Aussichtsperson bei. gegeben. Am gleichen Tage fragte mich d« Stadtocrordnctenvorsteher, ob daS Stadtverordnebenkollegium denn Wetterlagen solle. Sonst werd« er dte Einladungen für die nächste Sihung des Kollegiums unterlassen. Er sei der Auffassung, daß dies deu veränderten politischen Verhält nissen entspreche. Ich pflichtete ihm bet un- erklärte, daß nach dem Siege der Revolution «in Dreiklassenparlament unmöglich bestehen bleiben könne und aufgelöst werden müsse. Ein Beschluß des A.- und S.-Rates wurde aber nicht gefaßt. Das geschah erst noch meinem Weg gänge von Leipzig. Der A.- und S.-Rat von Leipzig vollzog damit nur formell di« Auslösung de- Kollegium-, das tatsächlich nicht mche funktioniert«.' Die Trage des Schadenersatzes Haag, 2. Dezember. (E t g. D r a h t b e r i ch t.) Der parlamen- torisch« Mitarbeiter der ,D«tly NewS" erklärt, daß die Alliierten folgend« Schadenersahvorschläge erwägen: 1. Ls soll während einer Reihe von Jahren ein Schadenersatz in Geld für sämtliche in Belgien un- Frankreich angerichtclen Schäden geleistet werden. Die Schäden werden auf 2—2)4 Milliarden Pfund Sterling berechnet. 2. Sämtlich« verheerten Hänser in den Städten dieses Gebiete- müssen durch deutsch« Arbeiter neu auf- gebaut, di« Wege v«u angelegt, die Schlachtfelder wiederhergestelk und da- benöügt« Material durch deutsche Arbeiter für die Alliierten zusammengebrachE werden. 3. ES soll ein Schadenersatz geleistet wer den für don vernichteten Schiffsraum, und zwar auf Grund eine- zwischen den Alliierten und den Aentvalmächten abgeschlossenen Ileder- einkommenS. 4. N«b«n dem Schadenersatz für Belgien und Frankreich soll eine weiter« Entschädigung für die erlittenen anderen Verluste ge- zahlt werden. 5. Das gesamte in Deuischland vorhandene Gold wird den Alliierten au-geliefert. 8. Dt« deutschen Kohlen bergwerke haben einen Teil -er geförderten Kohlen abzugeben. Diese Abgab« ist für eine Reih« von Jahren zu schaffen, außerdem iss die deutsche Kvhlenerzeugunn unter die Kontrolle d«r Alliierten zu Kellen. 7. Di« in Italien, Serbien und Rumänien ang«richtete» Ver heerungen müsse» wi«derh«rgestellt werben,
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