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Men- MSsatze «ttü»»ch, 14.ssuni i»zz Tarts. 8a«U rnanj«sg«n und SleUengesuche er- mLblgte Preise. ois.-Bebühr »0 Psg.—Nachdruck nur mit Quellenangabe Lreidner Nachrichten. Unverlangte Schrisislück« »erden nicht ausbewabrt Peilung . »o Psg. sttr Lrigerlohnl, durch Poftbetug «M. 3.20 gtnlchlleblich »« Psg. Pasigebühr iodn« Posijustellungegebübri bei siebenmal »bchenllichem versand. Mnzelnummer l» Psg» straß« ZS/». FernrusLZL-l. Postscheckkonto 10SS Dresden Dir» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden Oesterreichs Pressechef ausgelviesen Se«Mt Antwort ml Wiens MkmMsbru» Sludrntkowikl»«ter Weiler beulschen Kolonie Berlin, 14. Iuni. Der Bruch beS Völkerrechtes durch die österreichische Regierung, der dadurch erfolgte, daß pe de« der deutsche« Gesandtschaft in Wie» als Presse» attachö zugeteilteu NelchstagSabgeordneten Theo Ha» dicht, der gleichzeitig LandeStnspcktenr der NSDAP, in Oesterreich war, ver-astet hat, hat die deutsche Reichs» regier««« nun zu einer Gegenmaßnahme gezwungen, nachdem tröst des eingelegte« Protestes die Berhastuug Habichts und die Ankündigung seiner Ausweisung aus Oesterreich nicht rückgängig gemacht worden sind. Aus diesem Grunde ist der österreichischen Gesandtschaft in Berlin mitgeteilt worden, daß ihr Presseattachü Dr. Wasserbaeck sosort das dentsche Reichsgebiet zu verlassen hat. Dr. Wasser» baeck wird umgehend aus Deutschland abgeschoben. Wir erfahren dazu noch ergänzend folgendes: Der öster reichischen Negierung ist vor mehreren Wochen mitgeteilt morden, dass der Abg. Habicht als Presseattache der deutschen Gesandtschaft in Wien -«geteilt worden ist. Sic hat diese formale Notifikation einfach beiseite geschoben und sich dadurch völkerrechtlich schwer ins Uurecht gesetzt. Die österreichische Regierung hat weiterhin, während noch Verhandlungen Uber diesen Punkt zwischen den beiden Re gierungen schwebten, G c w a l t m a st n a h m e n gegen den deutschen PrekscattachS in Wien geduldet, indem sie durch Pott-et sein Hau» erbrechen, durchsuchen und Habicht in Haft nehmen ließ. Der Abgeordnete Habicht ist dabei in der unwürdigsten Weise behandelt und untergebracht worben, so dast er schliestlich als Protest in den Hunger streik trat. Obwohl die deutsche Gesandtschaft in Wien so fort schärfste» sormalen Protest gegen die Verhaftung Habichts bet der österreichischen Bundesregierung eingelegt hat und darauf aufmerksam gemacht hat, dast man keines falls diese Verhaftung hinnchmen könne, hat die österreichische Regierung bisher nichts für die Bereinigung des Kalles unternommen und insbesondere keine Kretlassung Habichts verfügt. Unter diesen Umständen blieb als einzige Antwort nur noch eine Gegenmassnahme übrig, die nur darin bestehen konnte, dast der Presseattache der österreichischen Gesandt schaft in Berlin zum Verlassen des Reichsgebietes ge zwungen wurde. Es ist dabei noch darauf hinzuwcisen, dast die Behandlung Dr. WasscrbaeckS aus jeden Fall in konzilianteren und menschlicheren Formen er folgt ist, als die des Abgeordneten Habicht in Oesterreich. Dollfuß agitiert gegen Deutfchlan- Londo«, 14. Juni. In einer Meldung des „TimeS"- Korrespondcnten in Wien heißt es, das Pressedepartement der Bunbeskanzlei stelle es in Abrede, dast der Bundes kanzler Dollfust Großbritannien und andere Mächte ersucht habe, im deutsch-österreichischen Konflikt zu inter venieren. Das äußerste, was die amtlichen Stellen zu geben wollen, sei, baß der Kanzler in London auf die öster reichischen Schwierigkeiten aufmerksam gemacht habe. Aber private Informationen ließen diese Dementis nicht als glaubhaft erscheinen. Auf alle Fälle ist es klar, daß der österreichische Bnnbeskauzler nicht der Weltwirt» schaftSkonserenz zultebe i« Loudo» bleibt, während sich die Spannung in Oesterreich zufehends verschärft. Einen ersten Niederschlag seiner Londoner Bemühungen scheint ein gleichfalls von der „Times" veröffentlichter Artikel zu bilden, in dem es heißt, die Lage, die durch die „Elnmiichung der deutschen Nationalsozialistischen Partei in die inneren Angelegenheiten Oesterreichs" entstanden sei, dibe in England große Besorgnis verursacht. ES habe sich der Eindruck verstärkt, daß diese Einmischung von der deutschen Negierung vorsätzlich unterstützt werde. Ucberdics werde angenommen, baß einige der politischen Verbrechen, die auf österrc'chilchcm Gebiet begangen worden sind, das Werk extrem gesinnter deutscher Nattoualsozialistcn ge wesen seien, von denen sich während der letzten sechs Wochen nicht wenige nach Oesterreich begeben hätten. Diese An zeichen, daß die allmächtige deutsche Nationalsozialistische Partei versuche, den Streit zwischen den österreichisch ge sinnten Christlichsoztalen und den deutschgesinnten National- sozialiften Oesterreichs im deutschen Interesse auSzubeuten, hätten auch in Nom große Unruhe verursacht. In den Kreisen der deutschen Abordnung werden die au» Wien stammenden Gerüchte, baß in London Besprechungen zwischen dem deutschen Außenminister v. Neurath und dem österreichischen Bundeskanzler Dollfuß über die deutsch-österreichischen Beziehungen stattgesunben hätten, dementiert. Außenminister ». Neurath ist mit Dollfuß nur gesellschaftlich znsammengekommen, so z.B. am Dienstagabend auf der österreichischen Gesandt schaft, wo der österreichische Gesandte v. Frankenstein anläß- ltch der Anivesenhcit des Bundeskanzlers Dollfuß einen Empfang gegeben hatte. In österreichisklrcn Kreisen wird zugegeben, daß Dollsnß »war die Ansmcrksamkei« der eng- tischen Regierung aus die jüngsten deutsch-österreichischen Er eignisse hingelenkt habe, aber er habe nicht den Wunsch ge äußert, daß England sein« guten Dienst« leisten solle. Vom deutschen Standpunkt au» ist hierzu zu sagen, daß kaum tragbar erscheinen würde, wenn ein dritter Staat sich iie'dt^chentsch-österreichische-Ange^eu-etjtveimnischewvwürd«. Reue Verhaftungen in Oesterreich Wien, 14. Juni. Auch in verschiedenen Orten der Wachau wurden Verhaftungen von nationalsozialistischen Funktionären vorgcnommen. So wurden in Krems 1» nationalsozialistische Führer verhaftet, darunter zwei Ge meinderäte, ein pensionierter General und ein pensionierter Oberstleutnant. In Stein wurde der nationalsozialistische Bürgermeister und der SS.-Führer verhaftet. — InSalz - bürg wurden ein ehemaliger Flugzeugführer und ein Automechanikcr verhaftet, die im Auto dort angekommcn waren. In dem Wagen wurden einige Pistolen und eine Bergstcigcrausrüstung gefunden. Bald darauf wurde die Polizei aus einem Grenzort in Bauern von einem Rechts anwalt angernfcn, der sich nach den beiden Männern er kundigte und sagte, er habe mit ihnen eine Bergtour ver einbart. Die Verhafteten wurden »ach Wien ttbcrgeftthrt. Au» Wwarz-aMiM Fahnen »erbeten Innsbruck, 14. Juni. In Tirol nehmen die behördlichen Maßnahmen gegen jede Bekundung des nationalen Willens der Bevölkerung ihren Fortgang. So wurden am Diens tag Gastwirte in Innsbruck, die »ach dem Verbot der Hakcn- krcuzsahne mit schwarz-wciß-roten Fahnen geflaggt hatten, davon verständigt, daß das Aushängen der deutschcn Reichs farben verböte n_let, und baß die Fahnen etngezogen werben müßten. Wegen dieser Maßnahmen hat der deut sche Generalkonsul in Innsbruck entsprechende Schritte bei der Landesregierung in die Wege geleitet. Gleichzeitig geben die Verhaftungen in Tirol von nationalsozialistischen Funktionären iu verstärktem Maße weiter. In Innsbruck befinden sich zur Zeit ins gesamt 44 nationalsozialistische Führer und Funktionäre in Hast, gegen die die Untersuchung, aber nicht im Zusammen hang mit dem Attentat ans Dr. Stcidle, sondern wegen Hochverrats geführt wird. In Kufstein wurden neun nationalsozialistische Führer scstgenommen. Weitere Ver haftungen erfolgten in Zillertal, in Häklein und im Obcr- inntal. Nach Kufstein wurde am Dienstag Militär gelegt. Silsrletstimg WriWr Feuerwehr Bad Retchenhall, 14. Juni. Auf einem Anwesen in Groß-Gmain im Salzburgischen brach in der Nacht zum Dienstag ein Feuer aus. Die Feuerwehr von Bad Neichen- Hall wurde vom Postamt Groß-Gmain aus alarmiert. Sie leistet«, dem Ersuchen um Hilsc sosort Folge. In Be gleitung von SA.-Leuten passierte die Wehr die Grenze. Den vereinten Bemühungen der bayrischen und der öster reichischen Feuerwehren gelang es, wenigstens die Wohn gebäude des Anwesens zu retten. Paris, 14. Juni, lieber das „Werden und Wollen dcS Nationalsozialismus" sprach der Abgeordnete des Säch sische» Landtages und Stadtverordnete von Leipzig, S t u d e u t k o w f k i, vor dem deutschen Herrenabend in Paris. Die überzeugenden Worte des NedncrS hinterließen bei den zahlreichen Anwesenden einen tiefen Eindruck von der neuen Gestaltung des deutschen Volkes. Diese erste Gelegenheit einer eingehende» Fühlungnahme mit einem Vertreter des neuen Deutschlands wurde allgemein lebhaft begrüßt. TaS Schlußwort des deutschcn Bot schafters Dr. Köster war ein Bekenntnis der deutschen Kolonie von Paris zur Mitarbeit an der deutschen Zukunft unter der Führung des NcichSpräsidcntcn von Hinden burg und des Reichskanzlers Hitler. Weiser Gerüchte über eine Aussprache Daladier-Mussslini-Mer Paris, 14. Juni. Der innerpolitische Berichterstatter dcS „Echo de Paris" will aus guter Quelle erfahren haben, baß vielleicht noch vor der Ratifizierung des Vier- mächtcpaktcs Unterredungen zwischen Da ladt er und Mussolini und Daladter und Hitler stattsinden würden. Noch sei nichts darüber festgesetzt, aber demnächst würden Verhandlungen ausgenommen werden, um den Nahmen dieser Besprechungen zu zweien scstzuiegen. Die Unterredung Dalabierö mit Mussolini werbe der Ve reinigung der französisch-italienischen Meinungsverschiedenheiten dienen. Wann sie stattfinden werbe, sei nicht bekannt, wohl aber, daß sie staft- sinde. Die Unterredung mit Reichskanzler Hitler liege nicht nur im Bereich einer Annahme, sondern sei fast sicher. Sie wäre ein Auftakt für die Aussprache zwischen den Regierungschefs der vier Großmächte. Soweit die Information des «Echo de Paris". Erinnert sei in diesem Zusammenhang daran, daß bereits während der letzten englisch-amerikanisch-französischcn Verhandlungen in Paris das Gerücht umlief, daß eine Fühlungnahme zwischen den Regierungschefs der am Viermächtepakt be teiligten Staaten geplant fei. Ein Sliegtt wirst «csebenllich ein» Bomb» ab Paris, 14. Juni. Nach einem Uebungsflug hat ein Militärflieger dcS Flughafens Billacoublay durch eine versehentliche Schaltung aus 800 Meter Höhe eine Bombe von 520 Kilogramm auf eine staatliche Straße ab- gcworsen. Die Hälfte der Chaussee wurde durch den un beabsichtigten Treffer aufgcrissen. Amerikaniliber DM ans Frankreich England und Rallen Wagen ratenweise Schuldenzahlung vor Washington, 14. Juni. Am Dienstagabend nmrde in Washington eine englische Rote sowie ei« italienisches Aide Memoire zur Schulbensrage überreicht. Beide Länder schlage« eine ratenweise Zahlung der am IS. Juni fällige« Beträge vor. Roosevelt stellte «och am gleichen Abend «nter Hinzuziehung seiner Ratgeber den Entwurf der Antwort sest. In Washington ist man über die englisch« Rote keineswegs sehr erfreut; den« Roosevelt hatte gehosst, einer Auseinandersetzung über die Schulden frag« ans dem Wege gehe« zu können. Um sich den Rücken zu decken, besprach sich der Präsi dent auch mit den Parteiführern der beiden Häuser; denn eine Annahme des englische» Vorschlages bedeutet zweifel los die Ansrollnng der Schnlbenreviflo«. In unterrichteten Kreisen wird erklärt, daß es noch sehr ungewiß sei, ob der englische Vorschlag angenommen werde. Es werde jedenfalls nichts angenommen, was danach aus sehe, als ob Amerika von vornherein auf seinen Anspruch auf die ausstehenden Teilbeträge verzichte. Eine Teil zahlung sei annehmbar unter der Boranösctzung, baß ein neuer Gchulbcnvertrag abgeschlossen werbe, wobei offenbar zwischen Frankreich und England ein Unterschied gemacht werben soll. Frankreich müsse unter allen Umstände« »er Zahlung seiner sämtlichen Schulde« Nachkomme«. In Senatskreisen ist man teilweise derartig verstimmt, daß sogar erklärt worden ist, e» sei besser, wenn die amerika nischen Vertreter in London gleich abreisten. Laut „Universal" erklärt Roosevelt in dem Ant» wortentwnrf mit sorgfältig gewählten Worten, daß Amerika «ine Teilzahlung zwar entgegennehmen, aber so ausfassen werbe, baß England den Unterschied schuldig bleibe; denn eine Teilzahlung könn^ohne die Zustimmung de» Kongresses^ nicht al« etne»v v llpe»R«geNmF angesehen «er- l den. Wie weiter verlautet, will Washington sede Schuldnernation getrennt behandeln. Eine all gemeine Schuldcnrcvision kommt danach also nicht in Frage. Offenbar wollen die Amerikaner die Franzosen zwingen, die ' im Dezembcr nicht geleistete Nate nachznzahlen. klebrigen» soll innerhalb des amerikanischen Kabinetts Stimmung da für geherrscht haben, baß Staatssekretär Hnll am DicnStag eine scharfe Entgegnung auf die englische und die italienische Rede abgeben sollte. Roosevelt soll sich aber dagegen aus gesprochen haben. «MM« Bekanntgabe »er Entscheidung in «SA. im» England London, 14. Juni. „T i m e S" zufolge ist versichert wor den, daß heute in Washington und London gleichzeitige Mit teilungen über die Schuldensrage veröffentlicht werden, in Washington um 17 Uhr örtlicher Zeit und in London um 22 Uhr. Der Korrespondent der „Times" in Washington hört, Präsident Roosevelt sei kürzlich durch ein Gut achten seiner juristischen Ratgeber unterrichtet worden, daß seine Hände durch den Inhalt der Kongrebresolution vom Dezember 1VS1 nicht völlig gebunden seien und daß er seine verfassungsmäßige Vollmacht für den Abschluß von Verträgen im vorliegenden Falle auSnutzen könne. Der Korrespondent bemerkt, wenn diese Mitteilung -utresfe, so haiidele es sich vielleicht um einen Wendepunkt der ganzen Schnlbcnverhandlungen. zSeltNieger Mattem umgekehrt M»»ka«, 14. Juni. Der amerikanische Weltslirger. »et Montag abend nm 10,20 Uhr sMoSkauer Zeit) von Shaba* rowsk nach Alaska gestartet war, ist gestern, Dienstag, abend» «L0 Uhr sRoSkauer Zeit), wieder nach Shabarow»t »urückgekehrt. Die Gründ« für die Umkehr Mattern» fi«d noch unbekamU, . ,