Volltext Seite (XML)
«»«tag, 21. «USUst 19« «7. Aahevans. -ir. sss kll Gegrünöet 18S6 Vrucku. Verlag! Llepsch L Aelchardt, Vresben-A.!, Marten straße ) 8/12. Fernruf 25211. Postscheckkonto !Sü8 Dresden Vie» Blatt enthält bt« amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de» Schtedsamte« beim «Vberversicherungsam» Dresden »e»ug»ge»a»r »et tigllch ,welm»llger Zu- sttllung mon-IU-h RM. 3.ro <e«n!>t>«ebllch ,0 PIg. sür L«LgerIo-n>, durch Postbr-ug NM. ,.w etnlchlleßllch L« Psg. Postakbühr lohn« Postiustellun««sebahr> bei Iletenmol wdchenIUchem Bestand, ltlnjelnummer lO Big. «lUstaenprelle: S» mm breite «rundzelle »b PIg., autwärl« «o Psg. ttrilenablchlaa u. Rabatte nach Tarts, ktamilienanzeigen und Siellengetuche er- mtlhigle Prelle. Vll.-Acbühr Sg Psg.— Nachdruck nur ml« Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Underlangtc Schriltstücke toerden nicht aulbewahrt Europas Zugen- wir- -en Frie-en schaffen Ser BMtUlMrdlMkt lm RMlmlWMmiiS Hannover, 21. August. Auf dem im Nahmen des VDA.- TresscnS des Landesverbandes Niedersachse» stattgesundeneu Fest der d e u t s.chc n Schule sprach der preußische Kul tusminister N u st über den VolkstumSgcdanken. Die Schick salsfrage unseres Volkes sei allezeit gewesen, ob ihm ein Führer erstehe, der es fertig bringe, das Volk aus seiner W c l t s ch w ä r m c r e i zurückzuführcn zu Blut und Boden. Wenn der BDA. in seinem Kampfe allein geblieben wäre, hätte eine Preisgabe unserer Stammesbrüder im Aus lände nicht aufgchaltcn werden können; denn aste unsere Brüder fcuscitS der NcichSgrenzcu schauten aus Deutschland. Sein Schicksal entscheide auch daö Schicksal unserer deutschen Brüder, die unter anderen Staatsflaggen zu leben gezwun gen seien. Fehl gelte es, noch eine Schranke in unserer Ge fühlswelt nicdcrzulegen, nämlich die deutsche NcichSgrcnzc. Das deutsche Bolk suche jenseits der Grenzen nur seine eigenen Volksgenossen, sei« eigenes Blut; es suche den echten Friede«. Der Friede unter der Phrase des Pazifismus sei ihnen allen bekannt. Man habe vom Frieden gesprochen und sich Massen geschaffen nnd sie uns genommen. Man habe von Freiheit und Selbstbcstimmnng gesprochen und habe uns unsere Knechtschaft gegeben zum Lohn unseres geduldigen Glaubens an die Wcltgcrcchtigkcit. Das sei nun zu Ende. Mir wüßten aber auch, daß nun anchderHaßieine Grenzen finden werde. Er «erde ansfterbe«, wo in Europa eine neue Jugend heranwachse. Die Fugend brauche sich vor der Zukunft ntcht zu fürchten; denn ivir brauchten nur auf dem Wege, den wir begonnen hätten, zielbewusst und ohne Zittern nnd Zagen ivcitcr- zugehen. Mir dächte» heute völkisch, b. h. in einer Ge meinschaft, die die Generationen vor uns mtl umfasse nnd alles tue, ivaS der kommenden Generation eine sichere Zu kunft schasse. Mer das begriffen habe, ivcrdc nie mehr sün digen, ivie viele in der Vergangenheit gesündigt hätten. ES habe keinen Zweck, mit Massen zn winken, die man nicht be- sitze, oder mit Morten zu drohen, hinter denen kein Wille stehe, weil Gelegenheit, von besonderen Ehrenplätzen aus den Umzug zu besichtigen. Am Montagvormittag marschierten die Hitlcrsungen ans ihrem Quartier zur Landes st an Karte aus dem Frei- heitsplatz, wo sie vom Präsidenten des Landcsstandartcn- komitees, einer Ehrcnabteilung der Frontkämpfer und einigen ungarischen P s a d f > n d e r g r u p p e n empfangen wurden. Im Namen des Präsidiums hielt Dr. Javor- nitzky eine Ansprache, in der er das tragische Schicksal des durch den Trianonvertrag verstümmelten Ungarns schilderte. Dann zogen die 80 Jungen unter Führung des Ober, gebietssührers im Paradeschritt an der LandeS- standarte vorüber. Hieraus folgte die Besichtigung des Parlamentsgcbäudcs. Um ^1 Uhr fuhren die Hitlcrsungen zur Besichtigung des Schlachtviehhoscs. Am Nachmittag werden sie in der reichs deutschen Schule mit den Mitgliedern der hiesigen Kolonie zusammentrcssen. „Putsch-Scharen" vesen Hakenkreuze Innsbruck, 2l. August. In Vorarlberg hat der Sichcr- hcitsdirektvr Nada einen Erlas; vcröfsentlicht, demzusolge verfügt wird, das; ans ehemaligen Mitgliedern der national sozialistischen Partei sogenannte „Putschscharc n" gebildet werden müssten, die die aus Wänden und Häusern aufgcmal- ten Hakenkreuze zu entfernen hätten. Wer sich weigere, habe hohe Arreststrafen bis zu sechs Monaten und Geldstrafen bis zu 2000 Schilling zu erwarten. Am Sonntag wurde nun tu Bregenz bereits diccrstc dieser Pntschscharcn ge bildet. Ein Reichsdeutscher lehnte die Mitwirkung bei der Entfernung von Hakenkreuzen ab. Er wurde verhaftet und hat nun schwere Strafe zu gewärtigen. Da in den letzten Tagen aus den Bergen um Innsbruck wieder Hakcnkrcuzfcner abgebrannt wurden, nahmen die Behörden wieder einige Verhaftungen von National sozialisten als Geiseln vor. Die richtige Antwort Deutscher Verlag antwortet auf die Greuelhehe der Emigrantenpresse München, 21. August. Wie der „Völkische Beobachter-' berichtet, hatte eine ncugcgrttndctc Prager Tageszeitung, der „Prager Mittag", eine Emigranten schöpfung, die in der unerhörtesten Weise gegen Deutsch land hetzt, die Kühnheit, sich an den Albert-Langen — Georg-Müller.Verlag zu wenden mit der Bitte um regelmässige Zusendung von Bcsprcchungsstttcken der Verlagsncuerscheinungen. — Der Verlag hat dem Prager Blatt daraus folgende Absage erteilt: „Nach Einsicht nahme in den Inhalt der Probcnummer müssen wir davon absehcn, Sie mit unseren Büchern zu behelligen. Wir können cs vor unserem deutschen Gewissen nicht verantworten, unsere Autoren in den beschmutzenden KreiS Ihrer alles Deutsche bcgciserndcn Mitarbeit ansnchmcn zu lassen. Wo Heinrich Man n seinen Has; gegen unser Vaterland auö- speit, wo Alfred K er r seinen Bolschcwikengeist Parade lausen lässt, wo Willy Haas, der bekannte anrüchige Macher der „Literarischen Welt", sich brcittut, wo die Elaborate eines Henri Barbusse Abdruck finden, wo jede Nummer von Skandalnotizcn über Deutschland voll ist, wo über unser Vaterland gesagt wird, dab cs „nicht nach Europa, sondern in eine moralische Quarantäne gehört", da ist kein Raum für das Werk unseres Verlegers, der leit langen Jahren gegen all das streitet, dem Sie nun Obdach geben, und sür all das kämpft, was Sic nun besudeln. — Unser Verlag verbittet es sich ausdrücklich und' endültig, von Ihrer ncugegründeten Zeitung, die die Zahl der Greuel- und Hetzorgane gegen Deutschland und deutsches Wesen schimpflich vermehrt, weiterhin belästigt zu werben." Marschlcr in den Führerring des DHB. berufen. Der VcrbandSvorstchcr des Deutschen HandlungSgchilscn-Ber- bandcS, Albert Forster, M. d. N., hat den thüringischen Ministerpräsidenten Marschlcr in den Ftthrerring des DHB. berufen. wir wüßte», daß ei« Krieg die weiße Raffe in Selbst» mord sterben lassen würde. Die deutsche Jugend wolle lernen, den Blick auf andere zu lenken, die z» ihr gehörten, so auf die in Oesterreich, die unter einer fremden Regierung einen heldenmütigen Kamps kämpften. ES werde kein halbes Menschenalter vergehen, dann werde auch der Has; erloschen sei», und eine junge Generation in Europa werbe unter Be seitigung giftiger und falscher Parolen einen w ahrcnund echten Frieden ausbauen in gegenseitiger Achtung des Volkstums. ES werde auch die Stunde kommen, in der alle Flaggen Deutschlands, die aus Sonderausgaben hinwiescn, eingczogen werden könnten; den wo eine Weltanschauung wohne, wo e i n Führer lenke, und ein Bolk von SO Millio nen nur noch einen Willen habe, da werde auch nur noch eine Flagge wehen, nnd diese Flagge werde die Fahne des Wiedcrcrwachcnö des BlutbcwußtscinS sein. „Gin Deutschland -er Schönheit" Hiller beim Kölner Männergesangverein Rad Godesberg, 21. August. Am Sonntagabend unter nahmen im Anschluß an die Tagung der Stabssührer der SA., SS. nnd des Stahlhelms die Führer, darunter auch Reichskanzler Adolf Hitler, mit dem Schiffe „Vaterland" eine Dampferfahrt auf dem Rhein. Den Abschluß der Führerfahrt auf dem Rhein bildete eine Be leuchtung der Burgen und Ruinen. Sonnabend abend sang der Kölner Männergcsangveretn «in Bad Godesberg vor dem Reichskanzler Adolf Hitler, der dem Mannergesangverein fiir seine Darbietungen die höchste An erkennung zollte. Nach einer Ansprache des Präsidenten, Dr. klcfisch wies der Reichskanzler in einer Ansprache, in der er herzlich sür die Gcsangspendcn dankte, u. a. auf die Bedeutung des deutschen Liedes hin und führte u. a. aus: „Wir werden nicht nur ein Deutschland der Macht anfbaucn, sondern auch ein Deutschland derSchön - bett. Das neue Deutschland wird auch seinen Ausdruck finden in der heiligen deutschen Ku n st." In einem späteren Gespräch mit Dr. Klcfisch regte der Reichskanzler an, daß der Verein auch einmal n achMüuchen ko m m c n und dort singen möchte. Dr. klcfisch erklärte hierzu u. a., der Verein habe die Absicht, sobald die Verhältnisse es ge statteten, den dcutschcu Ehorgcsang wieder tnS Ausland zu tragen. Zustimmend nahm der Kanzler hiervon Kenntnis mit der Versicherung, den Verein in seinem Vorhaben zu unterstützen. Sitlersuitsen beim Budapester e«.<etevban«tag Budapest, 21. August. Am Sonntag fand anläßlich beS St.-StcphanS-TagcS, des ungarischen Nationalfeiertages, der traditionelle S t. - S t c v h a n S - U m, n g unter größter Beteiligung statt. »NNO Ausländer, eine noch nie bagcwefene Anzahl, waren nach Budapest gekommen, um Augenzeugen der feierlichen Zeremonie zu sein. Die 80 Hit lertungen, die in ihren braunen Uniformen da» größte Interesse de» Publikum» hervorrtefeu, hatten Mussolini als Slbikdörilbtrr Europas Die Pariser Presse ist verstimmt Paris, 21. August. Die Pariser Morgcnpresse widmet der Unterredung Mussolinis mit dem österreichischen Bundeskanzler Dollfuß größte Beachtung, ohne sich jedoch schon jetzt, von ganz wenigen Ausnahmen abge sehen, in eigenen Stellungnahmen dazu zu äußern. Unter diese Ausnahmen fällt in erster Linie das der Negierung nahestehende Organ des ehemaligen Ministerpräsidenten Hcrriot, die „Erc N o u v e l l e", das in nicht mißzuver- stchendcr Form seine Unzufriedenheit über die Absichten des Dnce Ausdruck gibt. DaS Blatt weist einleitend darauf hin, daß Oesterreich sich ebensogut an Frankreich oder England um Schutz hätte wenden können, um so mehr, als Frank reich durch die letzte Anleihe sein Interesse an der Aufrecht erhaltung der österreichischen Unabhängigkeit bewiesen habe. Znr Unterredung Dollfuß—Mussolini selbst betont dic„Erc Nouvcllc", das; die Absicht des Duce, Oesterreich und Ungarn einander näherzubrtngen, nicht überrasche, da mau italic- nischerscitS stets bemüht gewesen sei, eine Stärkung der Kleinen Entente zu verhindern, weil sie den AuSdchnnngS- und Hcgcmoniebestrebungen Italiens hinder lich sein könnte. Die Frage scheine nur die, ob die Gleichgewichtspolittk Mussolinis mit de« Interesse«» des Friedens vereinbar sei und -em wirtschaftlichen Wiederaufbau dieses Teiles Europa diene. Daran müsse doch sehr gezweifelt werden. Mussolini lasse sich bei seinen Bemühungen sicherlich von dem Wunsche leiten, die Einschaltung des Völkerbundes in den deutsch österreichischen Streit zu vermeiden. Wenn Frankreich ganz tm Gegenteil basür eingetrcten sei, den Völkerbund damit zn beschäftigen, so sei dies ausschließlich im Interesse des Friedens und der Wicdcransrichtnng der Weltwirtschaft geschehen. Man müsse daran zweifeln, ob Italien das gleiche Interesse im Auge habe, wenn cs eine österreichisch-ungarische Vereinigung begünstige. Das „Journal" erklärt tm Zusammenhang mit der Unterredung in Niccione, man dürfe nicht annehmen, daß die diplomatischen Bemühungen sich ans den kürzlichen Schritt Frankreichs und Englands in Berlin beschränkten. Die Besprechungen zwischen Paris und London würden im Gegenteil wcitergeführt, und man sei im Augenblick mit der Prüfung der Frage beschäftigt, welche Mittel man Oester reich in die Hand geben könne, um seine Existenz zu sichern. Besonders anf wirtschaftlichem Gebiete würden schon dem nächst bedeutende Beschlüsse gefaßt werden. Der römische Berichterstatter der französischen Nach richtenagentur HavaS glaubt zu wissen, daß Ungarn bereit sei, auf gewisse Vorteil«, die e» in wtrtschastS- politischer Hinsicht in Oesterreich besitze, zu verzichten, u« eine ungarisch-österreichische Annäherung zu unterstützen. Die italienische Negierung habe hingegen die Möglich keit ins Ange gefaßt, inTriest gegen eine von Oester reich und Ungarn zu zahlende Entschädigung eine» Freihafen zu errichten, um den beiden Ländern einen AuSgang zum Meere zu verschaffen. Die ungarische Ausfuhr dürfte auf den» Landwege über Oesterreich nach Triest gehen, und HavaS glaubt zu missen, daß alle diese Fragen in Niccione be sprochen morden seien. Es ist offenbar eine überspitzte Ausfassnng der Ab sichten Mussolinis, wenn in Paris von einem deutsch« osterreichisch-ungarisch-italicnischen Block gesprochen wird. ES liegt noch nicht die Bildung eines Blockes ober der Plan dazu vor, mcnn der österreichische Bundeskanzler in U c b e r c i n st i m m u n g mit Mussolini die Zusammen arbeit mit Italien, Ungarn und Deutschland im Nahmen einer Politik des Friedens nnd der Zusammenarbeit mit allen benachbarten Mächten als besonders wünschens wert bezeichnet. Treffender ist die Ausfassnng der fran zösischen Presse, daß Mussolini eine SchiedSrichter- rolle in Europa erlangt hat; aber das ist nicht in erster Linie aus die Haltung Englands znrückzustthren, sondern vor allem aus seine eigene konscguentc und leidenschaftslose Realpolitik. ES ist nicht weiter verwnndcrlich, daß die französische Presse, die schon vor einiger Zeit darüber jammerte, daß Nom zum Mittelpunkt internationaler Politik werde und Genf völlig verdränge, wenig erbaut davon ist, daß jetzt wieder der italienische Minister präsident eine Besprechung hatte, an der Frankreich nicht beteiligt war. Masarvk: „Kein Vertrag ist ewig" London, 21. August. Jan Masaryk, Sohn des tschechischen Präsidenten und Gesandter in London, hat dem „Daily Expreß" eine Erklärung über die gegenwärtige Lage in Europa gegeben. Er sprach im Namen seines Vaters und sagte, daß in der Tschechoslowakei keine Be fürchtungen mehr wegen des Bicrmächtepaktes beständen, wie auch immer die Dinge sich entwickeln mögen. Ans diploma tischem Wege sei die Tschechoslowakei verständigt worden, das; von einer Revision der Grenzen keine Rede sei. Dies beseitige jede Kriegsgefahr, und Gerede über den Krieg sei töricht und schädlich. Kein Ver trag sei ewig, und man gebe zu, das; auch der Versailler Vertrag letzten Endes einmal revidiert werben müßte. Aber Europa müsse sehr vorsichtig sein, wenn es an Fragen hcrangchc, die sich mit der Greuzrevision befaßten. „Daily Expreß" erinnert in diesem Zusammenhang daran, daß seinerzeit dte Kleine Entente mit einem Kriege gedroht hatte, fall» eine Revision der Grenze« tm Rahmen de» Biermächtepaktes beabsichtigt sei.