78 Eberhard Windecke. Kurfürsten abdringen wollten. Die Kölner aber dachten, wie sie sich dem widersehen könnten und rüsteten sich, doch sandten sie zugleich eine Botschaft an den römischen König und begehrten Recht wider die Kurfürsten. Da sagte der König: Er könne jetzt nichts für sie thun; die Kurfürsten wären selbst das Recht. Sie sollten heimziehen und sich rüsten, damit sie sich schützen könnten: es würde sich noch Alles anders gestalten. Darauf reisten die Boten heim. Die Kurfürsten aber, nämlich die Bischöfe von Köln und Trier, die Leute des Herzogs von Heidelberg und die Leute und Diener des Bischofs von Mainz, sammelten sich und zogen vor Köln. Daher veranstaltete der Markgraf von Branden burg eine freundschaftliche Zusammenkunft zwischen den Kurfürsten und den Bürgern von Köln auf dem Rathhause zu Mainz. Hier kamen sie drei Tage lang zusammen und verhandelten, trennten sich aber ohne Resultat. Daher beriefen die Kurfürsten noch die Räche des Markgrafen von Brandenburg und Baden und den Bischof von Trier zu einer andern Versammlung gen Boppard, ob eine Versöhnung erreicht werden könne. Wirklich fand ani Aschermittwochs) 1419 eine Einigung statt und die Kölner blieben bei ihren Rechten, Privilegien und Herkommen. 92. Wie König Sigmund mich, Eberhard Windecke, mit vielen Briefen zum Papste Martinus V. schickte, den ich zu Pavia traf. Als der König, wie Du oben gelesen?) hast, die Donau hinab reisen wollte, sandte er mich, Eberhard Windecke, mit dreizehn Briefen gen Basel mit dem Aufträge, dem Papste nachzueilen der nach Rom reiste. Ich reiste diesem daher von Basel aus nach über Liestal, Luzern, den Vierwaldstädter See, den Frohn, den St. Gotthardt, Mailand nach Pavia. Hier traf ich den zU Konstanz erwählten Papst Martin V. und richtete meinen Aust trag ans. Als der Papst darauf abreisen wollte, überredeten ihn der Herr von Mailand und die Stadt Mailand, daß el 1) Tag nicht richtig; AM. II, 395. 85. - 2) so gegen Ende.