Leben König Sigmunds. Kap. 84—86. 7z bei dem von Mailand leistete. Auf diese Bürgschaft hin sandte der von Lodi hundert Pferde mit Hafer, Brot und Fleisch dem Herrn von Mailand zum Geschenke und ritt darauf selbst dort hin. Sobald aber der Herr von Lodi nach Mailand kam und sich zu Tische sehen wollte, kamen die Diener des Mailänders und fingen ihn, und dieser ließ ihn zur Stadt hinaus schleifen und ihm das Haupt abschlagen. Da entfernte sich der von Orleans in aufrichtiger Betrübniß und war selbst vor solch großer Un treue besorgt. 85. b. Wie die Venetianer zu Konstanz beim Könige Sig mund Frieden zu erlangen suchten und ihm indessen die Stadt Serravalle abgewannen. Als die Venetianer nach Konstanz zum römischen König ge kommen waren, wie oben erzählt ist, und keine Verständigung treffen konnten, so ließen sie während der Verhandlungen und während ihre Gesandtschaft noch beim Könige war, demselben die Stadt Serravalle zwischen Conegliano und Feltre abnehmen. Als daher dem Könige gerathen wurde, die Venetianer bei sich zu behalten und gefangen zu nehmen, sprach er: „das wolle Gott nicht, daß wir das thun. Haben sie auch in unserm Geleite wider uns gehandelt, so wollen wir darum unser Geleit nicht brechen." In derselben Zeit kam dem Könige die Nachricht zu, daß die Leute von Feltre ihm die Stadt und das Gebiet von Serravalle wieder erobert hatten, wobei achthundert Venetianer fielen und sechzig der Vornehmsten gefangen wurden. Auf diese Nachricht hin eilten die venetianischen Gesandten wieder heim. 86. Wie die Venetianer zum König Sigmund nach Passau kamen und abermals Frieden zu schließen suchten, ohne daß etwas ausgerichtet wurde. Als der König im Jahre 1419^) auf seinem Wege von Deutschland nach Ungarn nach Passau gekommen war, erschienen die Venetianer wiederum bei ihm, hätten abermals gern Frieden 1) Richtiger im Tecember 1418.