Leben König Sigmunds. Kap. 60 u. 61. 49 einquartirt war, und ward daselbst vom Könige sehr ehrenvoll empfangen. Hierauf fuhr er über das Wasser H zum Könige von England, der ihm ebenfalls große Ehre erwies. Hier em pfing der Herzog Wilhelm sein Lehen von: römischen Könige und versprach demselben seine Schiffe zur Ueberfahrt übers Meer zu leihen. Was saber daraufs dem Herzoge in den Sinn kam, konnte ich nie erfahren,?) denn er sprach zum römischen Könige, er wolle an die See reiten und zur Nacht wiederkommen. Als er aber an das Wasser kam und guten Wind sznr Reisch nach Holland hatte, fuhr er nach Holland zurück ohne Abschied von beiden Königen und ließ dem römischen Könige kein Schiff zurück. Daher mußte der römische König dem Könige von England schmeicheln und viele Gelübde und Verheißungen thun und gar sehr gleichen Strich mit ihm halten um glimpflich von ihn: zu kommen. Hierauf fuhr der römische König Sigmund nach See land 3) und reiste durch Holland den Rhein hinauf bis nach Nijmegen. Als Herzog Wilhelm von Holland hörte, daß der römische König nach Seeland gekommen sei, erschrak er sehr, weil er in England nicht recht an ihn: gehandelt hatte, nah::: irgend ein Geschäft zum Vorwände um nicht zun: Könige kommen zu müssen und reiste nach Frankreich zun: Herzoge von Burgund. Dieser Herzog Wilhelm nämlich hätte es in England gern gesehen, daß der römische König die Länder zugleich mit ihm auch seiner Tochter verliehen hätte. Das wollte der römische König nicht thun, sondern hielt sich vielmehr an das römische Lehnrecht. Deshalb hegte der Herzog Groll gegen den König, durfte ihn aber nicht zeigen. In dieser Zeit reiste der König von Nijmegen nach Aachen. Hierhin hatte er einen Tag der niederländischen Herren und Fürsten beschicken, um Frieden zwischen den: Bischöfe von Köln und dem Herzoge von Berg zu stiften, was ihn: auch gelang. Inzwischen :) Hdschr. über bas wnsoer <lie krent sO: beeil). — 2) Gegen Ende des Kapitels giebt W. den Grund sitr Wilhelms Abreise richtig an. — 3) Gemeint ist nicht die heute so genannte Schelde-Jnscl, sondern di- belgische Provinz Flandern. Geschichtschreiber. Lfrg. 79. Eberhard Windccke. 4