Leben König Sigmunds. Kap. 27—29. 25 — Zu derselben Zeit wurde zwischen dem Könige und den Ve- netianern Friede auf fünf Jahre geschloffen, wofür die Nenetianer dem Könige 200 000 Dukaten zahlten. 28. Wie König Sigmund von dem Bischöfe von Salzburg nach Salzburg berufen wurde und wie er den Krieg zwischen dem von Oesterreich und dem von Salzburg beilegte. Als König Sigmund von Ungarn im Jahre 1412H durch Friaul zum Herzoge Friedrich von Oesterreich zog, wurde eine Versammlung in Salzburg veranstaltet und König Sigmund vom Bischof von Salzburg dorthin berufen. Im Sommer am Johannis tag erschienen da die Herzöge Heinrich, Friedrich und Ernst von Oesterreich und die Herzöge Wilhelm und Ludwigs) von Baiern. Da wurde aus zwei Jahre Friede geschlossen und eine Einigung ge troffen zwischen dein von Oesterreich und dein Bischöfe von Salzburg. 29. Wie König Karl von Neapel die Stadt Rom mit Hinter list gewann, da eine Partei in Rom ihm dazu Hilfe leistete, und wie er sein Pferd in St. Peters Münster stellte. Im Jahre 1410 gewann König Karp) von Neapel die Stadt Rom mit Gewalt und List, da ihn einige Römer durch die Mauer nach Rom hineinließen, und Papst Johann mußte fliehen. Der König aber trieb viel Unfug in Rom und stellte seine Pferde in St. Peters Münster. So standen die Dinge etwa ein Jahr lang, und endlich wurde doch eine Einigung getroffen, so daß der König wieder heim zog. Daher hielt Papst Johann, der vorher Balthasar de Cassa hieß, wieder seinen Einzug in Rom. Dieser Papst wurde hernach auf dem Konzile zu Konstanz abgesetzt, wie man unten^) finden wird. — Darauf starb König Karl eines sahen Todes, denn er faulte vom Unterleibe an bis an das Herz: das hatte ihm eines Biedermannes Tochter von Neapel an- gethan, der er wider ihren Willen Gewalt gethan hatte. 1> Es war Sommer 1413. Aschb. I, 357, 8, g; 358, 10. — 2, Es war nicht Ludwig, der sich damals in Frankreich aufhielt, sondern dessen Vater Stephan. Aschb. I, 358, 10. — 3) Dieselbe Verwechslung wie Kap. IS. Genieint ist die zweite Eroberung Roms durch Ladislaus im Jahre 14l3. cl. Aschb. 1, 373. — 4) Kap. 54; 87.