Leben König Sigmunds. Kap. 16—19. 17 von Mähren. Hier hatten sie lange Verhandlungen, derart daß sie nneins wurden, und König Sigmund von Ungarn den König Wenzel von Böhmen, seinen Bruder, und den Markgrafen Prokop in der Stadt Prag') gefangen nahm. Beide führte er aus dem Lande: König Wenzel fbrachte er) nach Oestreich und übergab ihn dem Herzoge Wilhelm von Oestreich zu bewachen; Mark graf Prokop führte er nach Ungarn gen Preßburg. Da lag er ein halbes Jahr gefangen, dann ließ ihn der König wieder los unter der Bedingung, daß er niemand berauben, noch jemand Schaden zufügen solle. Aber König Wenzel ward zwei Jahre in Wien in Obhut gehalten, doch entkam er am St. Martins abend jll. November 1403) mit List aus Wien. 19. Wie die Ungarn von König Sigmund abfielen, und dem Könige Karl?) von Neapel huldigten und ihn über's Meer nach Zara führten, welche Stadt sie ihm überlieferten. Während König Sigmund in Ofen war, fielen einige Land herren wieder von ihm ab und wollten einen andern zum König machen, nämlich den König Karl von Neapel. Den brachten sie übers Meer bis gen Zara und gaben ihm diese Stadt, wo durch später viel Krieg mit den Venetianern entstand. Denn der König fLadislaus) verkaufte die Stadt an die Venetianer für 66 000 Dukatens und zog dann wieder heim, weil sein Vater in Ungarn erschlagen war, was er ebenfalls befürchtete. — Dies hatten die Pfaffen in Ungarn zu Wege gebracht: der Erzbischof von Gran und sechs andere Bischöfe mit ihm in Ungarn. Als dann König Sigmund am St. Jakobstage j24. Juli 1403) aus Böhmen wieder nach Ungarn gen Preßburg kam, erschienen einige Laudherren und ergaben sich auf Gnade. Diese nahm der König auf Gnade an, außer dem Erzbischof von Grau, dem Bischöfe von Erlau und einem Namens Benedikt de Macra. Dieser hatte 1) Prokop durch Vcrrath auf seinem Schlosse Pösing. Aschb. I. 173. — 2) Diese grobe Verwechselung mit Ladislaus ist Wohl nicht auf Rechnung der Abschreiber zu setzem Vcrgl Kap. 2g. - s, Vergl. Aschb. I, 233. 12. sonst 109 ovo Zechinen. Geschichtschreiber, Lsrg. 79. Eberhard Windeckc. 2