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Leben König Sigmunde. Kap. 9—13. 13 11. Wie König Karl von Neapel am Tage nach Dorotheen tage (6. Febr.) in Ofen an seinem Tische von einem Ungarn Namens Blasius Forgacz erschlagen wurde. In demselben Jahre am Tage nach St. Dorotheentage ward König Karl von Neapels in der Feste zu Ofen in dem Zimmer, von dem man in die Kapelle sieht, erschlagen. Dies that Blasius Forgacz. Der König wurde im St. Andreasdome bei der Blinden burg begraben. Nach Ungarn hatten ihn einige ungarische Land herren eingeladen. 12. Wie König Sigmund am Sonntag Palmarum von einigen seiner Herren zum ungarischen Könige gekrönt ward. Am letzten Tage des Monats März 1387 am Palmsonntage, wurde König Sigmund zum ungarischen Könige gekrönt 2) von einigen Landherren, die zu seiner Partei gehörten. 13. Wie die ungarischen Herren ihren rechtmäßigen König Sigmund fingen, ihn und alle seine Leute beraubten und alle Fremden, die bei ihm waren, vertrieben. Im Jahre 1399^) fingen die Ungarn König Sigmund, ihren rechtmäßigen Herrn, und beraubten alle seine Leute und die Fremden, die Polen, die Böhmen, die Deutschen: Schwaben, Franken, Rheinländer und trieben sie aus dem Lande, als wären es Thiere. Nur ein Herr, ein Böhme Namens Flaschv,') hielt sich zu Ofen in einem Hause ans Unserer Frauen Kirchhof, so daß sie ihm mit allen seinen Dienern sfür den Abzugs auS dem Lande Sicherheit geben mußten. Also ward König Sigmund von seinen Landherren gefangen nach der Blindenburg geführt, wo er lange Zeit sestgehalten wurde. Dann führten sie ihn auf das Schloß GarannnP) er achtzehn Wochen gefangen blieb. Da 1) O: von Kuben; H. von kulun. — 2- Vergl. Aschbach I, 46. — 3) Nach den bei Aschbach I, 122, 25 angeführten Nachrichten war es am 28. April 1401. Doch verlegt auch das Chronicon Cillejcnse die Nachricht von der Verlobung Sigmunds mit der Tochter des Grafen Cilly, die aus Dankbarkeit für dessen Bemühungen um Sigmunds Freiheit erfolgte, in das Jahr 1399. S Aschb. 1,132, 45.-4) H: Valcho. — 5) Dieser Name des sonst Siklos ge nannten Schlosses kAschb. I, 124, 30) deutet wohl auf den Besitzer Gara, oder es liegt eine Ver wechselung von Windecke's Seite mit dem Schlosse Gorian vor, das Kap. 10 §arun genannt ist.