Leben König Sigmunds. Kap. 354 u. 355. 311 genden Jahre danach, acht Tage nach Pfingsten 1442, kam König Friedrich von Oestreich nach Frankfurt und mit ihm kamen der Herzog von Sachsen und der Markgraf Friedrich von Brandenburg. Er beschied die übrigen Fürsten auch zu ihm zu kommen: daher kamen die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier, Markgraf Jakob von Baden und seine Söhne. Sie blieben daselbst wohl acht Tage, daraus kehrte der Markgraf von Baden wieder heim, und der König zog mit den Kurfürsten den Main hinab nach Mainz. Hier war Herzog Ludwig von Heidelberg, der dem Könige mit seinem Gefolge an dem Rhein entgegenging. Er hatte nämlich vierundzwanzig Grafen und die Domherren von Mainz um sich. Auch die Bürger von Mainz empfingen den König gar prächtig, führten ihn in das Münster und wiesen ihm seinen Platz vor dem Altäre an. Dann fuhr der König mit allen Kurfürsten den Rhein hinab nach Bacharach. Daselbst ward er schön und prächtig empfangen, und ihm von Herzog Ludwig große Ehre erwiesen. Inzwischen war Herzog Albrecht von Oestreich, des Königs Bruder, mit diesem uneinig geworden, da ihn: der König nichts als Eigen thum geben wollte und auch wegen der Juden, denen er sehr feindlich gesinnt war, während sie der König sehr begünstigte. Der Herzog belagerte Städte und Schlösser des Königs in Oestreich und Steiermark und eroberte sie, so daß der König nach seiner Heimkehr große Mühe hatte, bis er sie wieder unter warf, besonders swidersetzte sichs die Stadt Bruck in Steiermark. Hierauf fuhr der König mit den Herren von Bacharach den Rhein hinab nach Boppard, und zu Reuse, wo des Königs Stuhl steht, war derselbe mit golddurchwirkten seidenen Tüchern aufs Herrlichste geschmückt. Auf denselben ward nach altem Herkommen der König von den Kurfürsten gesetzt. Dann fuhr der König mit den Kurfürsten weiter rheinabwärts nach Bonn, wo der König vom Erzbischof Dietrich von Köln prächtig empfangen wurde und wo er zwei Tage blieb, bis die Pferde