308 Eberhard Windecke. und bereiteten sich vor. An den andern drei Tagen aber sah man Jammer und Leid. Das währte von Ostern über ein Jahr und danach bis zum Johannistage vor der Ernte. Bischof Arnold und die Pfaffen und ihre Anhänger hatten den Dom erbaut. Unten stand er voll Krippen, die er voll Pferde und Vieh hielt, das sie aßen, und oben war er mit Zinnen befestigt und war wie ein Burgbau. Auf dem Dome waren Bischof Arnold und seine fröhlichen Helfershelfer, denn die anderen hatten ihre Häuser und Gebäude und die ganze Oberstadt erobert, außer der Burg zum Steine, auf der sich Bischof Arnold selbst befand. In dem Stifte war ein heiliger Schatz, den sie mit Kriegführen ver geudeten. Zwei Kelche von Gold, die so schwer waren, wie ein Steinmörser; wenn der Priester in der Messe einen derselben aufheben mußte, so mußten zwei, an jeder Seite einer, heben. Diese hatte Wilgise geschenkt, der St. Stephan erbaute H. Auch war da ein Karfunkel fund ein Gewands von blauem Sammet mit goldnen Sternen so beschwert, daß zwei neben dem Priester stehen und halten mußten, wenn er aufstehen wollte. Ferner war da ein Crncifix in Christi Lebensgröße, dreißig Centner Silber schwer, das setzte man bei den Festen aus den einzelnen Stücken zusammen. Es hatte Augen aus Rubinen, die Nachts leuchteten. Ferner zwei silberne Kraniche, die die Schnäbel offen hatten. Dieselben stellte man an den Altar, auf jeder Seite einen. Wenn dann Weihrauch in ihren Rücken gethan und angezündet wurde, so verbreitete sich der Duft und Ranch aus ihren Schnäbeln über den Altar. Ferner zwei Smaragde, hell und großes diese füllte man bei den Festen mit Wasser und that Fische hinein, welche darin herum schwammen. Ebenso befand sich da ein Gefäß für die Monstranz von schwerem Seidenstoff, welches unschützbar war. Als nun Bischof Arnold und seine Helfer dies alles ver- 1) In den Handschr folgt noch: uncl transtuliert sank Victor um!) 80Nt steplian US clom lume verrriliLn xvas. — 2) In den Handschr folgt noch: xvie rxven peclinserke.