296 Eberhard Windecke. Mrstenj mit Recht überredet. — Als die Fürsten acht Tage darauf im Chore zu Frankfurt zusammen kamen, stand der Bischof von Würzburg am Pulte mitten im Chore, wo sein Name angeschrieben stand, und er begann die Fürsten zu mahnen, daß sie Gott und das gemeinsame Wohl ansehen und einen König wählen sollten, der Gott Lob und der Christenheit Nutzen brächte. Darauf Hub der Erzbischof Dietrich von Mainz an und fragte den Erzbischof von Köln, wen er wähle. Dieser antwortete: den König von Ungarn; dann fragte er auch an dem Platze des Königs von Böhmen, ans dem Niemand saß; weiter den von Sachsen und den Bischof von Trier fauch sie sagtens: den König von Ungarn. Das war Herzog Albrecht von Oestreich. Da nun die Fürsten ausgemacht hatten, daß das geschehen solle, was die Mehrheit wolle und daß die andern in keiner Weise dagegen sein und handeln sollten, so gaben der Pfalzgraf und der Markgraf ihre Stimme ebenfalls dem Könige, wiewohl vielfach gesagt wurde, daß der Markgraf oder einer seiner Söhne es sein oder werden solle. Auch dachten sie fder Pfalzgraf und der Markgraf nicht anders und waren, wie man sagte, deshalb anwesend. In allen Landen aber war von Hoch und Niedrig, von Arm und Reich die Mehrzahl froh, und es herrschte Verlangen nach den: Könige von Ungarn. Das ver lieh ihm Gott durch seine Gnade. Der wolle ihm helfen alle Dinge zun: Besten zu bringen. — Nun hat des Kaiser Sigmunds Buch und fdie Erzählung^ eines Theiles von dein, was bei seinen Lebzeiten geschehen ist, ein Ende. Der allmächtige Gott alles Böse und Uebel von uns wende! Amen! Amen! Unten findest Du alle Könige und Herzöge, die zu Ungarn jemals regiert haben, und wie lange. Den Kaiser fSigmundj legte man auf einen Wagen und fuhr ihn durch Mähren nach Ungarn über Preßburg, Komorn, Gran, Wendenburg, Waitzen nach Ofen. Hier liegt er begraben an der Seite der Königin Maria, seiner ersten Gemahlin, in